Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1864

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Da vielfach wahrzunehmen gewesen ist, -aß den in Betreff -er An- nn- Abmeldung -er hiesigen Einwohner bei eintretenden Wohnungsveränderungen bestehenden, von uns wiederholt bekannt gemachten Anordnungen nicht allenthalben mit -er durch die Sache gebotenen Genauigkeit nachgegangen wird und dergleichen Meldungen durch die irrige Annahme, es genüge, wenn Grundstücksbesitzer oder Administratoren den Wechsel von Miethbewohnern nur zu den viertel jährigen Quartalen in unserem Einwohner-Bureau anzeigen, oder, dies sei überhaupt nur dem Ouartieramte gegenüber nöthig, unterlassen worden sind, so sehen wir uns veranlaßt, die bestehende Bestimmung, -aß jede Miethveränderirng, gleichviel ob Ein- oder Auszug, sofort und längstens Vinnen Drei Tagen bei Vermeidung von Strafe in unserem Einwohner-Bureau — Reichsfiraße Nr. S3-SL — schriftlich anzuzeigen ist, etuzuschärfen. — Leipzig, den 27. Oktober 1864. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Metzler. Trinckler, S. Bekanntmachung. DaS betheiligte HandelSpublicum wird hierdurch benachrichtigt, daß eine Restitution von Meßunkosten für Propre- und Transits Güter, die während gegenwärtiger Michaelismesse im freien Verkehr hier eingegangen sind, nur dann gewährt werden kann, wenr ^ ^ nebst Unterlagen längsten- 2S. Oktober dieses Jahres bis Abends 6 Uhr die hierüber einzureichenden Verzeichnisse nebst Unterlagen längsten den allhier abgegeben sind. Spater angebrachte Reclamationen können unter keinerlei Umständen Berücksichtigung finden. Leipzig, den 10. October 1864. Königliches Haupt «Zoll-Amt. Keßler. Bekanntmachung. Die dem Johannisho-pitale gehörigen, vor dem neuen Friedhof gelegenen beiden Feldstücken haben wir zur Anlegung von Gärte« bestimmt und soll diese- Gartenland in IS einzelne Parzellen von 6—19 Gartenruthen Flächeninhalt eingetheilt an die Meistbietenden verpachtet werden. Wir fordern zu dem Zwecke Pachtluftige auf sich Donnerstag den 16. November Vormittags 16 Uhr an Raths- stelle eiuzufiuden und ihre Gebote zu thun. Die Auswahl unter den Bietern so wie jede sonstige Entschließung wird dem Rathe Vorbehalten. Die Versteigerung-- und Pachtbedingungen so wie ein Plan der zu verfrachtenden Gartenabtheilungen liegen an Rathsstelle zur Einsicht auS; auch werden einige Tage vor dem Termine die einzelnen Parzellen abgesteckt sind. Leipzig den 26. October 1864. Des NathS der Stadt Leipzig Deputation zum JohanniShoSpital. Bekanntmachung. am rückruaeben Leipzig 28. October 1864. Monaten und längstens egen Belohnung zu lt werden. Die Sparkasse zu Leipzig. Leipziger Sla-ttheater. Eine Perle unsrer Lustspielliteratur, Bauernfeld'S vielleicht be deutendste- und liebenswürdigstes Werk: .Bürgerlich und Romantisch*, kam am 26. October durchaus neu einstudirt zur Aufführung und fand, trotzdem zwei Rollen erst noch am selben Tage übernommen worden waren, ein Ensemble, da- man nicht ander- als mustergültig nennen konnte. Es würde nur ungerecht sein, wollten wir hier nicht rückhaltlos sagen: sämmtliche Mit- wirkende setzten ihre ganze Begabung ein und verschafften in der Totalität der Darstellung dem sichtlich befriedigten Publicum einen wahrhaften Genuß. Raugunterschiede sind kaum zu machen; Jeder stand den Anderen in seiner Weise gleich. Die Auffassung der Charaktere war allseitig richtig zu nennen. durchgängig machte sich feingefühltes Eingehen in- Detail der Figurenzeichnung geltend und wohl keine der vielen vom Autor hervorgehobenen theilS hu moristischen, IheilS gemüthlichen Pointen in den verschiedenen Par tien ^ing verloren. Nach dieser in- Allgemeine ertheilten Anerkennung wollen wir mit Nennung der betreffenden Namen noch eine kurze Erwähnung derjenigen Stellen verknüpfen, wo jeder Einzelne uns sein Beste- und Schönstes zu liefern schien. Herr Hock (Präsident) in den gemessenen Abgang-Worten zu der etwa- compromittirt vor ihm dastehenden Katharme; Herr Kr afft (Rath) in seinem komischen Verdruß über da- Wegbleiben SittigS von der L'Hombrepariie; Frau Günther-Bachmann (Räthin) in der kalten und förm lichen Begrüßung de- zum ersten Mal trotzenden Schwiegersohn- ; Kräul. Götz (Katharine) in der verführerisch liebenswürdigen und seinen Art, wie sie zu Ringelstern sagt, sie würden noch oft über ihr beiderseitiges Abenteuer lachen, und wie sie dabei durch ihr Fortgehenwollen und doch immer noch längere- Bieiben die kei mende Empfindung für Jenen reizend schön veranschaulichte; ferner Herr Herzfeld in der höchst einnehmenden und gewinnenden Weise, mit der er Cäcilien da- Köpfchen zurechtzusetzen und die böse Wolke von dem Himmel der beiden Liebenden zu verscheuchen suchte ; Fräulein Engel fee in der von ihr ansprechend naiv gehaltenen Schmollscene mit Sittig ; Herr Auburtin in dem schmerzlich er regten, da- gute Herz des Letzteren so viel Ueberwindung kosten-