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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186410299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-10
- Tag1864-10-29
- Monat1864-10
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1864
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5992 sondern fremde Interessen vertrat, war eS ander-, da hatte ich au- Pflicht und Ehrgefühl da- bestimmte, mir vorgeschriebene Maß de- Zuschusses und die Kräfte der Caffe streng im Auge, und scheute keine Unannehmlichkeit, keine Schmähung, um da- mir ge stellte finanzielle Ziel zu erreichen, während ich bei meiner elfjährigen Leipziger Unternehmung mit aller Liberalität, ohne ängstliche Wahr nehmung der finanziellen Interessen, leider nicht zu meinem Ge winn verfuhr. Mit einem Worte, das Leipziger Theater war meine Iuaendliebe". Zehn Jahre lang führte er die Directiop des Leipziger Theater-, da- damals zu den ersten Deutschlands gehörte, aber er mußte fortwährend Geldopfer bringen und sah sich deshalb endlich ge- nöthigt zurückzutreten. Die letzte Vorstellung unter seinerDirection fand am 11. Mai 1828 statt. Er selber sagt über sie: „Nichts Passenderes konnte gewählt werden, als Calderons „Leben ein Traum", welches so sinnvoll an deutet, daß alles Schöne wie ein Traum verschwindet. Als das Ende des Stückes sich nahte, als zum letzten Male der Vorhang aufrollte und die Genast, von allen Kunstgenossen umgeben, vor- trat, um in dem Epiloge von Amadeus Wenvt die letzten Worte des Abschieds zu sprechen, stieg die Wehmuth der Zuschauer bis zur höchsten Rührung und Thränen in Vieler Augen sprachen die innigste Trauer aus. Als die Rednerin verstummte, sank der Vorhang, aber noch einmal mußte er in die Höhe, um das ge summte Personal zu zeigen, und Kränze und Blumen flogen auf die Scheidenden herab. Noch einmal empfing ich eine mir schon mehrmals zu Theil gewordene Auszeichnung: ein dreimaliges, herz liches , allgemeines Lebehoch wurde mir dargebracht." Im Jahre 1830 übernahm er die Direction des Hoftheaters in Darmstadt, das jedoch schon nach einem Jahre geschlossen wurde. König Ludwig I. von Bayern berief ihn nun zur Leitung des Hoftheaters in München, das er von schwerer Schuldenlast be- freiete und 1842 nur verließ, um als Generalintendant der könig lichen Schauspiele in Berlin in einen noch größern Wirkungskreis einzutreten, den er mit Ehren inne hatte, bis er 1851 seine Ent lassung nahm. Von da an lebte er anfangs in Berlin, schließlich in seinem geliebten Leipzig, wo er bekanntlich am 27. October d. I. ver schied. Sein Name wird in der Geschichte des deutschen Theaters unvergessen bleiben. Er war eS, der mit Holbein in Wien die Tantieme für die Bühnendichter auch in Deutschland einführte, und nach langen und mühsamen Unterhandlungen brachte er den Bühnenverein zu Stande, welcher die contractlichen Rechte der Directionen wie der Künstler sichert. (Mehr über ihn und namentlich seine Direction in Leipzig findet man in der Schrift: Zur Geschichte des Theaters und der Musik in Leipzig. Von I)r. Emil Kneschke. Leipzig. Fr. Fleischer 1804.) Loncerte. O. — Die RuhmeSpalme des vierten Abonnement- Concerts im Saale des Gewandhauses am 27. October verblieb den Orchestervorträgen, sowohl dem Inhalte nach, als auch der Ausführung. Sie enthielten: die „Michel-Angelo-Ouverture" von Niels W. Gade — mit welcher die erste Abtheilung be gann — so wie Ouvertüre von Emil Naumann zum Trauer spiel „Loreley" (zum ersten Male) unter Leitung des Komponisten, und Franz Lachner's Orchester-Suite (Nr. 2 in Lmoll) als Anfang und Schluß des zweiten TheilS. Die Gade'sche Ouver türe ist von glänzendem ritterlichen Charakter, die Naumann'sche neigt sich mehr zu düsterem Colorit; jene endigt mit brillantem Sprühfeuer des gesummten Orchesters, diese verhallt mysteriös in leisen Accorden der Blasinstrumente bei inrrieatos der Violinen. Gemeinsam hingegen ist beiden Werken, daß sie — in sehr an- erkennenswerther Weise und ohne wirkliche Plagiate — Men dels s oh n'schen Vorbildern folgen; daß sie in lebendiger, fluß reicher Durcharbeitung schöne Orchestereffecte bringen, und endlich, daß ihre Titelnamen „Michel Angelo" und „Loreley" zu ihrem Inhalte in keinerlei Beziehung stehen. Uebrigens glauben wir, daß diese Ouvertüren in solcher trefflichen Ausführung, wie an diesem Abende, dem allgemeinen Publicum stets Zusagen werden, ja sogar bei einem einigermaßen zündbareren als bei dem, Novi täten gegenüber, in der Regel nur der strengsten Etiquette hul digenden Gewandhauspublicum, vielleicht auch lebhafteren Applaus erzielen. War doch dieselbe Hörerschaft gleichfalls sehr kaltblütig und lau gestimmt bei der in jeder Hinsicht prachtvollen, feurigen Suite von Lachner, während doch den wirklichen Musikliebhaber nur Zweifel ergreifen können, was an diesem Tonwerke mehr zu schätzen sei: die frische Lebendigkeit der Conception oder die techni sche Kunstfertigkeit polyphoner Bearbeitung, wie glücklicher Orchester- combinationen? Wie stach dagegen das langweilige Violinconcert von Rietz ab, mit welchem Herr Concertmeister R. Dreyschock in gewohnter Weise sich beeiferte, den Verpflichtungen seines Amtes nachzukommen. Je mehr wir diesen Künstler seines Fleißes und besonders seiner Bescheidenheit wegen hoch achten, und den tüchtigen Leistungen in seiner Sphäre als Vorgeiger Anerkennung zollen, um so mehr müssen wir un- wundern, wie er -ei seiner doch schon so bekannten merkwürdigen Aengstlichkeit, sich alljährlich noch Herbeilaffen mag, für und für der Hörerschaft sich nicht zum Vortheilhaftesten vorzuführen! — Bei Frl. Kümmritz (aus Berlin), welche zwei große Arien („Kehret wieder, goldne Tage* von Mendelssohn und au-„Jessonda" von Spohr) vortrug, ist höchstens nur die natürliche Begabung einer vollen kräftigen Stimme zu betonen, die mitunter, wo sie zufällig nicht durch fehlerhafte Schule beeinträchtigt wurde, sogar recht sympathisch klang. Mochten auch die gewählten Arien der Sängerin keine Gelegenheit geben, höhere Auffassung und tieferen Seelenausdruck zu documentiren, so hätte sie immerhin schwungvollere Declamation und vor Allem genügendere GesangStechnik — incl. Elementar technik — darthun können. Lin seltenes Concert. Ein Instrument, seiner Zeit hier von dem geschickten Instrument macher Sattler verfertigt und neuerdings durch dessen Geschäfts nachfolger Penzel in ausgezeichneter Werse restaurirt, die berühmte Queitzer'sche Posaune, deren Klänge wie der Meister selbst, der sie hervorrief, in Leipzig ganz besonders in Ancenken stehen, wird nächste Mittwoch den 2. November Gelegenheit finden, den wohlbegründeten Ruf, den es genießt, dem größeren Publicum von neuem zu bewähren. Dies wird durch Herrn Loritz Nab ich geschehen, der als Posaunen - Virtuos hier wie in den ersten Hauptstädten Europa'S rühmlichst bekannt, im Saale des Logenhauses in der Elsterstraße ein Concert geben wird. Es war am 28. October 1847, als sich Herr Nabich da- letzte Mal hier öffentlich, und zwar im Gewandhausconcerte hören ließ. Spohr schrieb am 9. Februar 1859 über ihn: „Herr Nabich hat einen sehr vollen, sehr mächtigen Ton und verbindet mit dieser Eigenschaft die größte Zartheit. Die Schwierigkeiten überwindet er in be- wundernSwerther Weise und wenn er auf seinem Instrumente singt, so bringt er die Melodie mit Anmuth und Gefühl zum Ausdruck. Er ist rn jeder Hinsicht ein vollendeter Künstler, den man stets mit der größten Befriedigung hören wird". Ferner sagt Berlioz unterm 7. April 1861: „Herr Nabich ist ein Posaunist ersten Ranges, der sein Ehrfurcht gebietendes Instrument mit Leidenschaft spielt, der es ja nach Belieben zwingt zu singen, zu murmeln, sein lär mendes Naturell abzustreifen". Und Gounod schreibt unterm 11. März 1861: „Ich bin noch voll von Erstaunen und Bewun derung über das, wa- ich gehört habe. Ich mußte mit meinen Augen dieses Instrument in Ihren Händen sehen, um zu glauben, wessen meine Ohren Zeugen waren; ich erinnere mich nichts Ähn lichen in dieser Art. Glauben Sie, daß ich einer der aufrichtigsten Bewunderer Ihres unvergleichlichen Talentes bin". Diese Citcne dürften hinlänglich Bürgschaft geben, daß Herrn Nabich'S Concert einen ebenso seltenen als ausgezeichneten künstlerischen Genuß be reiten werde. Der Künstler wird übrigens, wie wir hören, von jetzt an seinen festen Wohnsitz hier nehmen. Lieneryucht. (Antwort auf den Artikel in Nr. 289 d. Bt.) Wenn der Verfasser de- Artikels in Nr. 289 d. Bl. auf meinen Artikel in Nr. 281 d. Bl. weiter nichts zu entgegnen hat, als daß ich meinen Aufsatz nur verfaßte, um mich öffentlich mit meinen naturgeschichtlichen rc. Kenntnissen zu spreizen und im Tageblatte ' l giebt, zu „paradiren", ferner mir zu fühlen daß ich bei meinem _ . . g« _ . überhaupt ersten öffentlichen Auftreten Niemanden befriedigt habe und kein Rhetoriker bin, so fühle ich mich durch solche Aeußerungen durchaus nicht besiegt. Gern gesiehe ich es ein, daß ich kein Schüler Demosthenes oder CiceroS bin und durch mein schüchternes Auftreten und vielleicht auch durch mein für Viele unverständliches Organ kein rednerisches Talent bewiesen habe. Aber damit ist mein Artikel nicht widerlegt worden. ES handelte sich lediglich darum, schlagende Beweise bei- zubringen, daß sich Leipzig und Umgegend für eine gedeihliche Bienenzucht nicht eignet, was aber mit den erwähnten Aeußeruvgen durchaus nicht geschehen ist. Daher beharre ich steif und fest da rauf, daß sich Leipzig und Umgegend für die Bienenzucht aus gezeichnet eignet, und erkläre zugleich hiermit, daß ich etwaige fer nere Angriffe des Herrn Weyand zu beachten nicht gesonnen bin. vr. Eduard Aßmuß. lieber das Mer und den Mergern» ß in Syug auf die Gesundheit Carl Grohmann. von So weit unsere Kenntnisse de- deutschen Volksleben- zurück reichen, bis in die graueste Vorzeit hinein, immer sprechen un- die Geschichtsschreiber und Geschichtsforscher von einem Bier ähnlichen Getränk hat. D Laufe d< genösse Poiter nur em Die auf prin Zweifel sich un IN der Sinne! eS alle alt, h, Mann ES stoff in Biere dm Kr verhelft Je VUMN jemehr kerung ein w Nahru Public nur er Gen mit salb, Bier klMj den verr setzt Zu st li
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