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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186411054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-11
- Tag1864-11-05
- Monat1864-11
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1864
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r z n d !U kl Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 31V. Sonnabend den 5. November. 1864. nd k. a, »dt r. i' tadt »US. e. lUW. > de» e. b. )gne. >rg. el de ae. »erre :tie« lber- tien Ge rung tsche Lom- , G.; do. »0 ) » malt. ^ n. Q. pr. d. ^/r4 r matt, d. Mt. ! V0N Bekanntmachung. Der am 1. November d. IS. fällige vierte Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 23. August dieses Jahres erlassenen Ausführungs-Verordnung vom 24. August d. IS. mit zwei Pfennigen von der Steuereinheit zu entrichten und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuer-Beiträge nebst den städtischen Gefällen an 0,825 Pf. von der Steuereinheit von diesem Tage an und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist executorische Maßregeln gegen die Restanten eintreten müssen. — Leipzig, den 29. October 1804. - Der Nath der Stadt Leipzig. Taube. v. Vollsack. Leipziger Stadttheater. Die Aufführung der „Journalisten" von G. Freytag bleibt ein Genuß, selbst wenn von Seiten der Darsteller nicht alles so geschieht, wie eS sollte. Wir wurden das aufs Neue inne am 3. November. Vorzüglich zu beklagen hatte man, daß Hr. Herz feld kein echter und ganzer Bolz war ; denn zugegeben, daß einige der Stellen, wo das Gemüth durchbricht, namentlich in den Sceuen mit Adelheid, von dem Genannten mit empfindungS- ! reichem Ton zum Vortrag gebracht wurden, so blieb doch die Hauptsache schwer zu vermissen: der aus der Seele quellende, ur- rrüngliche Humor. Hrn. Herzfelds Art zu scherzen klang gewacht, luch hatte er, wenigstens anfangs, zu viel Züge aus dem Bilde seine- ,Doctor Wespe" der Gestalt beigeunscht. Bolz ist keck, aber nicht Geck. In dem an Imd für sich schon sehr gewagten Austritt mit dem Oberst muß jedes irgendwie aggressive Wesen vermieden werden: nur die vollendetste Liebenswürdigkeit läßt es hier möglich erscheinen, daß Berg sich dergleichen, noch dazu in seiner eigenen Stube, bieten läßt. Und endlich ist auch zu er innern, daß Hr. Herzfeld sich mehrfach versprach, was ihm übrigens an dem Abend Nicht allein passirte. Er sagte z. B.: „Ich merkte gleich, das sei die Stimme jenes Doctors, der mich rettete rc. Doch hat dies keinen Sinn, denn Bolz erzählt, er habe Oldendorf damals noch gar nicht specieller gekannt. ES muß heißen: „Ich jmerkte gleich, das sei die Stimme meines Retters." Und ebenso hörten wir später: „Kein Weg liegt meinem Freunde näher" statt „ferner", also gerade das Gegentheil. Herr Hock wird den Piepenbrink zu seinen besten und lebens wahrsten Leistungen zählen können, wenn er sich am Schluß der Scene mit Berg einiger Zuthaten enthält, die wir wenigstens für Uebertreibungen ansshen. Ein Stück wie „Die Journalisten" sollte überhaupt frei bleiben von jeder willkürlich angebrachten Nuance, denn nur gar zu leicht wird so die wundervolle Feinheit sund Anmuth der vom Dichter gelieferten Zeichnung geschädigt. eak in noch " Und nun zu den Damen. Frau Günther-Bachmann wareine prächtige „Lotte", Frl. Engelsee zierlich und gemüth- voll gestimmt, wie immer, als kleine Jda. Ein wenig mehr könnte selbst auS der winzigen Partie der „Bachstelze" Bertha ge macht werden. Der Pariser Tänzerin sollte man bessere Garde robe zuerlheilen. — Das Beste am ganzen Abend nennen wir zuletzt: die Adelheid des Frl. Götz. Sie durfte wirklich von sich sagen, daß sie „die Männer um den Finger wickeln" kann; sie war wirklich der weibliche Bolz, den der Dichter zu zeichnen wünschte. DaS ist mit kürzesten Worten das größte Lob, welches wir der Künstlerin spenden ; ihr brillantes Talent hat sich aber mals schön bewährt. vr. Emil Kneschke. DaS möchte sich Hr. Chron noch höherem Grade zum »umoristischen Anflu den zarten Dust, welchen der Autor über c. El ig, den zo te auSgegoffen wünschte. Wenn Hr. Chronegk bei etwaigen Wie- jderholungen nur wenigstens den abgenutzten und ungehörigen "3itz des Stolpern- beim Abgang weg ließe! Völlig angemessen, brav und würdig war daS, was die Herren ^Stürmer, Claar und Aubertin als Berg, Senden und Oldendorf boten. So Etwas ist effectvolleS Spiel und doch in seiner, gewählter Form. Auch Hr. Deutsch inger als Schmock lerfreute durch Mäßigung und verletzte nickt in Vorführung der jGestalt, die doch die — einzige — wunde Stelle des Stückes ist. "flumenberg sollte nicht gerade als „KreuzzeitungS-Redacteur" einen rhren Demokratenbart tragen; wir stellen uns überhaupt den kann anders vor, feiner, lauernder, mit intriguantem Anstrich, lniug, Factotum Müller und Kleinmichel genügten; Kämpe, leinmichel junior und Justizrath Schwarz dagegen nicht. Korb eine Paraderolle des Hrn. Saalbach; dieser Alte erscheint wirklich liebenswürdig. Concerte. — Das fünfte Abonnement-Concert im Saale des Gewandhauses am 3. November bot uns ein in der That musterhaftes Programm, und fanden wir eS besonders in Bezug auf die Tagesfeier höchst passend zusammengestellt. Auch wurde dasselbe allgemein als ein . klassisches" bezeichnet und laut gepriesen. Demungeachtet aber entdeckte unser im Saale umherschweffender Blick nicht Wenige gelangweilter Gesichter, selbst bei Solchen, die gerne für enragirte Anbeter alles „Classischen" gelten wollen. ES ist freilich sehr ärgerlich, ein derartiges Factum constatiren zu müssen, aber eS ist nun einmal so. Mag man sich noch so sehr dagegen sträuben, die sogenannte Classicität ist und bleibt dennoch bei einem nickt geringen Theile der hiesigen Hörerschaft mehr eine Maske pflichtschuldiger musikalischer Etiquette, als wirkliches Ver ständlich, — mehr ein starres Festhalten auS Parteigesinnung als auS tiefster Ueberzeugung. Wir haben zwar, bei Mo zart'S in der That künstlerisch vollendeter, reizender 6l moll-Symphonie und noch mehr während der Aufführung von Mendelssohn'S Musik zu „Athalia", manche Zuhörer mit einem gewissen fertigen Lächeln auf ihrem Antlitze dem Tacürstocke des Dirigenten hier mit deyi Kopfe, dort mit dem Fuße, mit den Fingern, oder gar nut dem ganzen Körper folgen sehen, aber dieses „seelige" Lächeln, dieses iactlrende Schaukeln zeigte Nichts von eigentlichem Verständnisse der Musik: eS geberdete sich schon zu sehr als Grimasse, war offenbar nur Maske. Kann man, wird man eS uns verdenken, wenn wir eS laut aussprechen, daß uns ein solches — wie auch sonst jedes andere — „Machen in Classicität" widerwärtig ist, so wie im Gegentheile wiederum wir die höchste Achtung fühlen vor der wirklichen, innigen, allumfassenden Verehrung der großen Meister, jener Verehrung aus und mit Verständniß, die weder nach Epoche, noch Heimath, noch Richtung oder Schule des MnsterS fragt, und die an seinen Werken sich erfreut, wärmt und belebt ohne alle besondere Oftentation! Die aber auch andererseits nicht ansteht, mit freisinnigster Offenheit die Schöpfungen selbst der geliebtesten Meister zu assortiren und zu classificiren, und demzu folge nicht alle Werke derselben bloS um des Namens willen in gleichem Maße für schön und vollendet auszugeben, sondern — wie eS doch füglich sein kann und in der That auch ist — daS Minder-Gelungene, ja selbst mitunter das Mißlungene
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