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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186411105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-11
- Tag1864-11-10
- Monat1864-11
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1864
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«L33 on ern, ms- lluf- »ung der der elder cung Hof». wird klar An wen der edem n zu caßen am üben, chäd- , des Theil ! für rden- Ver- ischen r. so be- anern ihrer Irathe etzent- Gun- it den rnkten :r da- zbuchs l, daß nähme ! durch urden, holten onderS i>en sie e Ehre er Tr- desien an die h dem 'dneten cht ge- m und lsender lancheS 8. chte im S schon ' einem .Raff heil die Schu- r ersten genheit, :bs — holetto- :in sehr seichte-Galonstückchen von Wallace („v» rnpickitä") vortrug — l Wohlergehen der Bewohner Leipzig- selbst größere Opler zu brin ein Jahr nach ihrem ersten Erscheinen abermals mit ungeheucheltem ! gen, hoffen wir, daß sie die geringen Kosten für Aufstellung und wohlverdientem Beifall dearüßen zu können. Auch der wohlrenom-! gleichmäßige Vertheilung von vielleicht hundert und mehr Bänken mirte Posaunist Herr 9c ab ich producirte sich an diesem Abendelim Rosenthal nicht scheuen und so Leipzig auch in Begehung auf mit dem Concertino von Ferd. David und der in allergewöhn-1 die Bequemlichkeit seiner schönsten Promenade andern Großstädten lichster Weise von Jul. Stern arrangirten süßlichen Tenorarie s glcichftellen werde, au- „Lucia*. Obschon diese Letztere Herrn Nabich noch am besten gelang,! LI«»».«»; indem der weichliche, sentimentale Ton. welchen er, dem Grund- MVer LylerqUltterN. charakter der Posaune entgegen, mit anzuerkennender technischer I In den beiden Getreidehallen de- Leipzig - Dresdner Bahnhofs Kunstfertigkeit diesem Instrumente zu entlocken liebt, zu solchem I versammeln sich täglich eine Menge Tauben aus der Nachbarschaft Musik-Inhalte am passendsten erscheint, müssen wir jedoch bemerken, I um daselbst Futter zu finden. Während sie dieses aber arglos daß diese Nummer den meisten Schalten auf das Ensemble des I suchen, wird auf sie von den daselbst beschäftigten Arbeitern mit Programm- warf. Wir sind überhaupt der Meinung, daß ein I Holzstücken rc. auf die unbarmherzigste Weise Jagd gemacht, so daß Instrument, wie die Posaune, zwischen Pianofortesoli eigentlich un-! solche geängstete Threre, welchen es gelang, durch irgend eine Oeff- angenehm wirkt, weil der Eindruck der beiderseitigen Vorträge da-! nung zu entschlüpfen, mit zerschlagenen Beinen und gelähmten durch sich beeinträchtigt findet. Insbesondere dürste vorzubringen ! Flügeln jämmerlich zugerichtet auf den Dächern der Hallen er- sein, daß das ganze Programm dadurch den Anstrich einer Bunt-! schienen und somit außer dem Bereiche der Barbaren langsam scheckigkeit erhielt, wie mansch eine solche etwa nur in den aller-! ihren Tod fanden. gewöhnlichsten Virtuosen- oder Garten-Concerten gefallen lassen! Dieses Unwesen geschieht täglich mehrere Mal und zu ver mag. Daß Herr Nabich, als Künstler an und für sich, für seine I schiekenen Tageszeiten und leider auch seit mehreren Jahren, so Leistungen reichlichen Beifall erntete, ist kein Beweis für das Gegen-! daß eS wohl zu wünschen wäre, daß eine geehrte Polizei-Behörde theil. Möchte die Euterpedirection doch die in ihrer Art Muster-1 diese- Treiben für immer untersagte. Ein Augenzeuge, gütige Zusammenstellung der diesjährigen Abonnementconcerte,' oder noch besser, ihre eigenen Programme aus den nächst ver gangenen Jahren als Vorbilder zu Concertvorwürfen nehmen. — Wahrhaft erfreulich wirkten die glänzenden Vorträge von Frl. Mary Krebs. Die jugendliche Pianistin bewies, daß sie nicht Geffentliche Gerichtssitzung. L e i p z i g, 9. November. Die zwanzigjährige noch unbestrafte nur technisch, sondern auch vor Allem geistig sich mehr und mehr l Handarbeiterin Marie Rosine Müller aus Lcnvenau halte ihrem, vervollkommne. Ihr Spiel hat schon bedeutend an Selbstständig-1 mit der Angabe der Verletzten im Wesentlichen übereinstimmenden keit aewonnen, eS kamen im v moll - Concerte und in der Para-1 Zugeftändmß zu Folge, am 16. v. M. einer Spinnerin, mit wel- phrase einzelne Züge vor, die von eigener, aus dem Inneren I cher sie auf der hiesigen Karolinenstraße eine Stube bewohnte, hervorgehender, und zwar recht glücklicher Auffassung Kunde gaben. I mehrere KleidungS- und Wäschstücke, so wie einen Leihhausschem Frl. Krebs erzielte nach jedem Bortrage allgemeinsten stürmischen lim Gesammtwerthe von 3 Thlr. 6 Ngr. 5 Pf. theils aus deren Applaus und zwei - bis dreimaligen Hervorruf. welchem sie zuletzt I verschlossener Lade unter Anwendung des Schlüssels ihrer eigenen noch mit dem zugegebenen Vortrage des Thalberg'schen „Howe I Lade, thecls aus der Stube, wo sie frei dageleaen, entwendet, sweet Lome" dankte. I Da der legale Werth des mittels eines falschen Schlüssels ver- Auch der Dirigent, Herr v. Bernuth, und das Orchester I übten Diebstahls nur die Höhe von 1 Thlr. 29 Ngr. 5 Pf. er- ernteten nach Verdienst den aufrichtigen Beifall der Hörerschaft l reichte, auch Leichtigkeit der Zugänglichkeit der Lade angenommen für die in der Thar sehr lobenSwerthe und (bis auf Kleinigkeiten I wurde, so sah der Gerichtshof diesen als einen Fall von geringerer hinsichtlich einiger Einsätze der Blasinstrumente) präcise Ausfüh-1 Bedeutung an und verurtbeclte die Angeklagte, m Berücksichtigung rung der Symphonie und der Begleitung zum Pianoforteconcerte. I des vollständig geleisteten Ersatzes, wegen ausgezeichneten und ein Die Ouvertüre von Raff ging im Ganzen wohl auch recht gut, I fachen Diebstahls zu einer Gesängnißstrafe m der Dauer von doch fehlte eS noch an manchen feineren Nüancen. — Die Com-! 4 Monaten und 1 Woche. Position selbst scheint nur Gelegenheitsstück zu sein, eS ist viel sehr I Den Vorsitz bei der Verhandlung führte Herr GericbtSrath geschickte Mache darin, mitunter einige höchst interessante Züge, I Albani und war die Anklage durch Herrn Staatsanwalt Hossmann zumeist aber Momente, die an Fidelio, Euryanthe, Lohengrin s vertreten. Dce Angeklagte war ohne Vertheidiger erschienen, u. A. erinnern. Zuletzt ungeheures Fortissimo, worin alle Blas instrumente, vorzüglich das Blech, die Melodie tragen und die -I r-r «istmordproceß »emm.-rr-m,,. UebrigenS fand diese Composition beifällige Aufnahme. s » (Fortsetzung und Schluß.) Die Erscheinungen der Strychninvergiftung sind die schon be zeichnten Manischen und die Reflexkrämpfe. Die ersteren bestehen Hira -ptiiiritii»,' Nnfliillial In krankhaftem Strecken, der Kopf wird nach hinten gezogen, die I Brustmuskeln contrahirt. Die Krampfanfälle wiederholen sich in ES giebt nicht bloS in Deutschland, sondern selbst in Europa I Intervallen, in welchen letzlern der Befallene ganz wohl scheinen nur wenige Städte, die ihrer Bevölkerung eine dem Leipziger I kann; sie wiederholen sich immer schneller und heftiger und enden Rosenthale an Naturschönheiten gleichkommende Promenade bieten. I schließlich mit dem Tode durch Erstickung. Die Reflexkrämpfe treten Diese für jeden Liebhaber der Natur hinreißend schönen, zum I ein, wenn das vergiftete Geschöpf berührt oder neben ihm stark Theil aus hundertjährigen Bäumen bestehenden Anlagen, welche I auf den Boden gestampft wird, dann aber in Intervallen, und von besonderen für Wagen und Reiter bestimmten Straßen, von I zwar äußerst heftig. Diese Reflexkrämpfe sind ein charakierisiisches prächtigen Alleen für Fußgänger und endlich von Wiesen, BoSquetS I Zeichen der Strychninvergistung. In dieser Weise verendete der und Flüssen durchschnitten werden, stehen täglich dem Zutritte der I Frosch, mit welchem bei der chemischen Expertise experimentirt wurde, Besuchenden offen. !an einer Dosis von zwei Tropfen. Der Fremde aber, der zum ersten Male das Rosenthal betritt, I DaS Strychnin wurde den Geschwornen in reiner Form als bemerkt augenblicklich, daß da- für jede Volkspromenade Unent-! ein hellgelbliches Salz vorgezeigt und ein Gran davon auSgesckie- behrlichste, nämlich bequeme Bänke, in genügender Anzahl zu dieserI den, um sie über das Massenverhäliniß zu orientiren. Zur Ver- umfangreichen Promenade leider nicht vorhanden sind. Auf einer I gleichunz wurde ihnen dann auch das speciell aus der Leiche Trüm- zwei oder drei Stunden langen Promenade begegnet man nur 26 I PY'S gewonnene Strychnin vorgezeigt. Der von Göttingen beru- Bänken, die zum Theil verfallen, einen bequemen Sitz nicht ge-I fene vr. Husemann, der Hauptexpene, wünschte, daß die Ge währen. — Sind in naturschönheitlicher Beziehung der Wiener I schwornen das Strychnin zugleich kosteten, um dessen auch in Prater, der Berliner Thiergarten, le dois äs Louisens in Paris 1 100,000 facher Verdünnung noch bemerkbaren intensiv bittern Ge; und die PradoS von Marseille, Sevilla und Madrid schöner als I schmack zu erproben, natürlich in einer der Gesundheit nicht nach- daS Leipziger Rosenthal? — Gewiß nicht ; auf allen den genannten Itheiligen Dosis, wie dies z. B. der Vertheidiger vr. Vogt in der Volkspromenaden findet aber der Besucher jede zwanzig Schritte! That gethan. Allein die Geschwornen lehnten nach kurzer Vera rme Bank. Auf diesen Bänken sieht man dort alte Leute oder I thung die Strychninprobe ab. Mütter, die nach strenger Arbeit in der Woche Sonntag- mit! Da Verdacht obgewaltet hatte, eS könnte die Leiche Trümpy's ihren Kindern durch Spaziergänge sich erholen wollen, auSruhen, I in dem bekannten Absceß oder in einem andern peripherischen Theil wahrend die Kinder das Vesperbrod verzehren. I Gift (Strychin oder möglicherweise auch Curare) enthalten sein, so Für jede-Alter, Geschlecht und Stand bringt selbst der schönste! wurde am 21. Mai die Leiche wieder ausgegraben und einzelne Spaziergang nur dann wirklichen Genuß. wenn er nicht ermüdet. I Theile derselben, namentlich der ausgeschnittene Absceß und Haut Wohl findet man im Rosenthale zwei Ruhepuncte in den beiden I aus dem Arm (an welchem zu Ader gelassen worden war) unter- am Eingänge befindlichen Restaurationen, die Familie aber, die I sucht. ES wurde hierdurch nachgewiesen, daß die präparirten Leichen- dort sich auSruhen will, muß bezahlen. Itheile 1) kein Strychnin, 2) kein anderes, der chemischen Analyse Hoffen wir, daß unsere freundliche städtische Verwaltung, die I entgehende- Gift enthalten und 3) etwa vorhanden gewesenes Cu- sich stet- bemüht, sür die Annehmlichkeit, Zufriedenheit und da-1 rare durch die chemische Behandlung nicht zerstört worden wäre.
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