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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186411247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-11
- Tag1864-11-24
- Monat1864-11
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1864
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mch end che- t. »um. -otel man. sieb. Lav Hof. und Irnb. -aus. rre. oane. Löln. » ruffr. wrlg, ndon. gne. garni Etatt e. hwan 1854 Hahn k . »0V4. Ztal. »ob.« ruier isem ctiea Der- 's G.; r/r G. 0Pfd. v. loco matt. :z. - d. M. pr. b. l--Mai '/»< matt. Anzeiger Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 329. Donnerstag den 24. November. 1864. Verordnung an -Le AmtShauptmanrrfchafterr und Obrigkeiten -eS Leipziger Regierungsbezirks, die Gesuche um Gestattung der Abhaltung von Maskenbällen betreffend. Die Königliche KreiSdirection, welche auf Anordnung des Königlicken Ministeriums des Innern zur Zeit noch die Genehmigung zur Abhaltung von Maskenbällen zu ertheiten hat, findet sich zu thunlichfter Beschleunigung und Abkürzung des dieSfallsigen Ver fahrens veranlaßt, die Obrigkeiten, bei welchen derartige Gesuche jedesmal zunächst anzubringen sind, hierdurch anzuweisen, diese Gesuche stets an die betreffende BezirkSamtShauptmannschast gelangen zu lasten, von welcher sie dann mit deren Gutachten bei der KreiSdirection einzureichen sind. — Leipzig, am 15. November 1864. Königliche Kreis - Direktion. von Burgsdorff. Holz - Auktion. 3VV Lang« und Abraumhaufen sollen Freitag den 2S November von 1 Uhr Mittags ab auf dem im Lentzfcher Solze an der Thüringer Gisenbahn liegenden Gehau gegen Anzahlung von 10 Ngr. für jeden Haufen und unter den übrigens an Ort und Stelle bekanntzumachenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Leipzig, den 21. November 1864. DeS Raths Forft-Deputation. wn 5. Leipzigs Lulturieben im 18. Jahrhundert. (Erster Vortrag von Prof. Biedermann.) (Schluß.) Treten wir aus der inner« Stadt in die noch ziemlich unbe deutenden Vorstädte, so finden wir hier ringsum schöne Gärten, deren reiche Besitzer ihren Stolz darein setzen, Alles, was die Gartenkunst ihrer Zeit zu leisten vermag, ohne Rücksicht auf die -osten für sich zu gewinnen. Da ist der Großbose'sche, der Ru- dolph'sche, der Apel'sche und Reichels Gatten: — überall hohe, künstlich verschnittene Hecken, zierliche Lusthäuser, Statuen und oft zur Karrikatur gewordene Antiken! Aber die Leipziger Wohl habenheit war auch damit noch nicht zufrieden, sie strebte noch weiter hinaus auf das Land, und ein schönes Rittergut nach dem andern gelangte aus dem todten oder verschuldeten Besitz verkom mener Adelsfamilien in die Hand de- Leipziger Bürger-PatriciatS. Von 20 Rittergütern südlich von Leipzig waren im I. 1744 nur noch 6 im Besitze ihrer alten ritterbürtigen Familien ; in der übrigen Umgegend war im I. 1722 von 59 Rittergütern die weitaus größte Mehrzahl in bürgerlichen Händen — eine Er scheinung, welche sich im Erzgebirge und im Voigtlande damals und in späterer Zeit in ganz gleicher Weise wiederholte. Sehr wesentlichen Nutzen hatte davon die sächsische Landwirthschaft, welche namentlich nach dem siebenjährigen Kriege in vorher nicht gekanntem Flor erscheint. Unter dem liederlichen Regimente der verschwenderischen Auguste hatte ein guter Theil des sächsischen AvelS die ordentliche Pflege der großen Güter schmählich verab säumt und die Erträgnisse derselben in toller Lust am Hofe ver praßt; später wurde allseitig erkannt, daß solche Witthschaft auf die Dauer nicht haltbar sei, e- wurde gespart und gearbeitet, und die bürgerlichen Kräfte, welche, wie erwähnt, der Landwirthschaft gewonnen wurden, thaten ihr Mögliches, um dieselbe wieder zu heben. So hat die Handelsstadt Leipzig bedeutende Verdienste um die sächsische Landwirthschaft sich erworben, wie denn auch durch das Bemühen des Bicepräsidevten des OberconsistoriumS, Grafen Hohenthal, eine „Ökonomische Gesellschaft" in Leipzig ge stiftet wurde, welche 1765 die landesherrliche Bestätigung erhielt. Mit Recht steht deshalb auch Thaer'S Denkmal in Leipzig. WaS die Fortschritte gemeinnütziger Einrichtungen im Innern der Stadt betrifft, so verdient vor Allem die im Jahre 1701 ein- gefühtte Straßenbeleuchtung hervorgehoben zu werden. Bis dahin war da- Dunkel der Nacht häufig zu allerlei Muthwillen und Gemeinheiten benutzt worden, und E. E. Rath ließ daher der eiubrechender Dunkelheit die sogenannte Cavete-Glocke läuten, deren Ton gleichsam den Zuruf: eavoto! (hütet euch!) auSdrücken sollte und nach deren Läuten Niemand mehr ohne Laterne und Licht aus den Straßen gehen durste. Endlich am Vorabend de- WeihnachtSfesteS im I. 1701 erblickte die staunende Bevölkerung von Leipzig 700 Laternen, welche in Zwischenräumen von je 3V Schritten in allen Straßen und Gaffen errichtet waren und deren Abwattung 18 Wärtern übertragen war. Die Freude über diese feenhafte Beleuchtung der Stadt war groß, und Dichter und Pro saiker verarbeiteten da- weltgeschichtliche Ereigniß, auch wurde ihm zu Ehren eine Denkmünze geprägt. Die Moralisten priesen namentlich, daß durch die Laternen manche, sonst unrer dem Deck mantel der Dunkelheit begangene Sünden wider das 5., 6. und 7. Gebot jetzt verhindert würden! Nun, den Sündern blieben noch die Vorstädte, welche der Wohlthat der Straßenbeleuchtung nicht theilhaftig waren und deren Verkehr noch der Fackeln und Windlichter bedurfte. Bald nachher, im Jahre 1703, führte der Rath auch Sänften ein, »um dem überflüssig und sonderlich zur Meßzeit beschwerlichen Gebrauch der Karreten einigermaßen zu steuern, aber auch zu Nutz und Bequemlichkeit Einheimischer und Fremder — nicht aoer zur Hoffahrt und Ueppigkeit"; diese Sänften sollten nicht bloS für Staat--, sondern auch für gemeine Leute zugänglich sein. Am 29. September des gedachten Jahre- erblickte man die ersten Sänftenträger. Wie schon gestern bemerkt, hatte der Hubertusburger Friede die wohlthätige Folge für Leipzig, daß die Stadt nun aufhörte, Festung zu sein, und daß bald nachher die Gräben ausgefüllt, die Basteien re. abgetragen wurden. Dabei darf aber nicht vergessen werden, daß schon früher durch die Sorgfalt des RatheS außerhalb der Thore Promenaden angelegt worden waren, damit die guten Bürger , um'S Thor" gehen konnten; auch fehlte es seit 1725 nicht an Bänken zu Ruheplätzen für die ermüdeten Spaziergänger, und ein patriotischer Schreiber erkannte in diesen Bänken ein Zeichen warmer Liebe des hochedlen Raths zu getreuer Bürger schaft. Im I. 1704 war auch im Rosenthale bereit- die große Allee, später nach verschiedenen Richtungen Wege und Durchblicke angelegt worden, und mitten im Sterne sollte ein großes und hohes Lusthaus errichtet werden, doch kam es nicht zur Ausführung dieses Planes. In der Zeit von der Mitte bis zu Ende de- Jahrhunderts, also viel früher als in andern Städten, wurde auf Pflasterung der Straßen und auf Anlegung von Schleußen große Mühe verwendet. Im I. 1774 ließ der Rath da- eche Flußbad er richten, um allerhand Unzutraglichkeiten, welche mit dem nicht be aufsichtigten Baden zusammenhingen, zu beseitigen. Auf alle diese und andere Vorzüge, welche Leipzig vor mancher größer« Stadt voraus hatte, war der patriotische Leipziger natürlich nicht wenig stolz, und es kam dabei auf etwa- Uebettrerbung nicht an. Aber allzu wenig begründet war doch die Begeisterung, mit welcher Einer sogar die landschaftlichen Schönheiten der Umgegend in den Himmel hob.
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