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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186412045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-04
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1864
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» Anzeiger- Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 339. Sonntag den 4 December. 1864. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 7. Decbr. n. e. Abends ' ,7 Uhr. Tagesordnung: 1) Gutachten des Ausschusses zur Gasanstalt, das Budget und mehrere Rechnungen derselben betr. 2) Antrag des Ausschusses für das Rosenthal, die Ueberwachung der Anlagen in letzterem betr. 3) Gutachten des Finanzausschusses über ») die beantragte Gewährung geeigneter Locale an den gewerblichen Bildungsverein und die polytechnische Gesellschaft s. w. d. a. - b) die Leihhaus- und Sparcaffenrechnung auf da- Jahr 1863. 4) Gutachten des Ausschusses für Kirchen, Schulen und milde Stiftungen über a) die Erledigung der Bedingungen bei Anstellung des III. Schulgelder - Einnehmers, b) Herrn Ersatzmann Müllers Antrag, eine andere Bezeichnung der Armenschule betr. Aufforderung. Die am 11. Mai 1859 verstorbene Frau Gmilie verw. GerichtSdir. Winkler geb. Ptippig hat in ihrem letzten Willen ein Bermächtniß von 4000 mit der Bestimmung gestiftet, daß die Ainfen davon an zwei nnbernittelte Witwen zweier hiesiger Advoeaten oder GerichtSdirectoren je fünf Jahre lang au-gezahlt werden sollen. Die eine Hälfte der Zinsen dieser Winkler-Pöppig'fchen Stiftung ist auf die fünf Jahre 1865 bl- 1869 anderweit zu vergeben und der Verfassung-, au-schuß der Stadtverordneten hat darüber Entschließung zu fasten, welche von den Bewerberinnen in diesen Zinsengenuß gesetzt werden soll. ES ergeht daher an diejenigen Frauen, welche darauf Anspruch machen können und wollen, hiermit die Aufforderung, ihre An meldungen bis zum L8 December d. I. bei dem unterz. Vorsitzenden des Berf.-AuSsch. (Schloßg. Nr. 11) oder im Geschäfts- . zimmer der Stadtverordneten (alte Waage 2. Etage) anzubringen. Die seitherigen Nutznießermnen können eine weitere Berückfichtigungnicht finden. Leipzig, den 2. December 1864. Der VerfaffungSauSfchusi der Stadtverordnete». Adv. H. Wanckel, d. Z. Vorsitzender. Stadttheater. Herrn Director v. Witte gebührt aufrichtiger Dank dafür, daß er die durch Mitwirken in zwei Concerten veranlaßt Hierher kunst des Fräul. Phibippine von Edelsberg von München auch dem Theaterpublicum Genuß bringend zu machen verstand, indem er sie zu vier Gastrollen auf unserer Bühne einlud, deren erste am 2. December in Flotow'S „Martha" statt hatte. Ohne wiederholen zu wollen, was erst im gestrigen Blatte der Herr Referent über das Gewandhaus von den Vorzügen und Eigen schaften der Stimme sowohl, als der Schule, welche die junge Dame besitzt resp. sich bisher angeeignet hat, schrieb, knüpfen wir gleich an da- ebenfalls schon dort von ihrem dramatischen Vortrag Gesagte an und theilen denn unseren Lesern mit, daß diese dem Fräulein v. Edelsberg in der That reichlich verliehene Gabe eines dramatischen Vortrag-, d. h. ihr großes Talent fürs Theater sich auch in der Partie der Nancy schön und bedeutsam bewährte. Die Nebenrolle wurde zur Hauptfigur; man hatte zumeist nur Augen uud Ohren für sie, die prächtige Bühnenerscheinung mit dem kost baren, sich stark der männlichen Stimmlage nähernden Alt und mit der feinen, zierlichen Charakteristik im Spiel, wodurch die Gestalt in eine viel höhere und edlere Sphäre gehoben wurde, als die ist, in welch« sie gewöhnlich gehalten zu werden pflegt. Wir rühmen z. B., daß ihre Nancy in der Gute Nacht-Scene den niedrigkomischen, ja selbst anstößigen Effect des Zuschlägen- der Thür vor PlumkettS Nase — wie man sagen muß — ver mied, ohne doch die Schelmerei de- Moment- irgendwie verloren gehen zu lassen. Ueberhaupt fanden wir da- Schalkhafte der Rolle an jeder nur irgend demselben Raum gebenden Stelle sehr glück lich betont, und reizvoll erschienen uns besonders auch mehrere mimische AuSmalereien, z. B. da, wo sie dem stattlichen Pächter halb noch schamhaft und spröde zurückhaltend, halb schon muthwillig und heiter sich hingebend die Hand zum Nachtgruß reichte. In gesanglicher Beziehung trat vornehmlich die Proch'sche Einlage vor dem Liede: „Amor, da- verschmitzte Kind- im 3. Act, dann diese- ftlbst. so wie da- Duett mit Plumkett im 4. Act hervor. DaS Publicum war offenbar freudig überrascht von dieser neuen, so werthvollen künstlerischen Bekanntschaft und bereitete ihr die ehrendste Aufnahme. Neben dem imponirenden Stimmmaterial de- Gaste- trat frei lich der bekanntlich etwa- dünne, wenn schon angenehme Sopran de- Fräul. Kropp (Martha) ziemlich zurück, doch gelang ihr die Coloratur an diesem Abend besonder- gut, vor Allem an einer Stelle de- SpinnliedeS im 2. Act. Ihr Spiel haben wir bereits früher als zu oberflächlich und kühl, zu wenig in die Tiefen eincS auSgeführten Charakterbildes gehend erkannt. Den Lionel sang diesmal Herr Grimminger, und so wenig wir uns gegen die technische Fertigkeit seines Vortrag-, so wie gegen die bekannte Gediegenheit und Plastik seiner Action verschließen, be haupten wir doch, daß er für diese durchaus lyrische Partie allzusehr die ganze Art und Weise des Heldentenors an sich trug. Es fehlte ihm da- Schmelzende, Schmachtende, Elegische der Gestalt; er war mehr Raoul, als Lionel, mehr Ritter, als Bauer oder Pächter, mag dieser zuletzt auch sich als von hoher Abkunft erweisen. Am ehesten in den Umriffen der Figur hielt sich da- „Ach wie fromm, ach wie traut." Herr Hertzsch als Plumkett war diesmal besonder- gut bei Stimme und sollte da- Porterlied dacapo singen, eben so wie Fräulein v. Edelsberg ihr oben genannte- Lied im 3. Act. Wir schließen mit der Aufforderung an da- Publicum, dem Gast spiel der jungen Dame gebührende Beachtung zu schenken, und können mit vollstem Recht Jedem einen hervorragenden Genuß versprechen. Sie wird am Sonntag die Nancy — jedenfalls eine ihrer Glanzpartien — wiederholen und dann noch als Rosina im „Barbier von Sevilla" und Romeo auftreten. vr. Emil Kneschke. Leipziger Lunstoerein. Ausstellung im Verein-locale. Neu ausgestellt ist ein größere- Oelbild von Carl Lasch (aus Leipzig) in Düffeldorf: „Nach der Kirmeß"; dasselbe war auf den letzten großen Ausstellungen in Paris und Berlin mit außer« ordentlichem Beifall au-gestellt und erhielt der Künstler dafür a« letzterem Orte die kleine goldene Medaille für Kunst.
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