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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186412106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-10
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1864
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des NathS der Stadt Leipzig. M 345. Sonnabend den 10. December. 1864. Verordnung, die wegen de- Auftretens der Rinderpest in Böhmen getroffenen Mastregeln betreffend. Da die neuerdings in Böhmen ausgebrochene Rinderpest amtlicher Mittheilung zu Folge als vollständig wieder erloschen erklärt worden ist, so findet sich das Ministerium des Innern veranlaßt, die mittels Verordnung vom 17. October dieses Jahres für die Grenze entlang des diesseitigen Regierungsbezirks Budissin verfügten besonder» Sperrmaßregeln andurch dergestalt außer Kraft zu setzen, daß nunmehr auch für diesen Grenztract nur die mittels Bekanntmachung vom 2. November dieses Jahres zu Verhütung der Einschleppung der Rinderpest im Allgemeinen vorgeschriebenen Bestimmungen in Betreff des Einbringens von Vieh aus Böhmen nach Sachse» bis auf Weitere- maaßgebeud sind. Hiernach unterliegt die Einfuhr und der Eintrieb von Rindvieh entlang der ganzen sächsisch-böhmischen Grenze den au- Punct 1 und 2 der angezogenen Bekanntmachung ersichtlichen Beschränkungen. Alle Zeitschriften der §. 21 des PreßgesetzeS vom 14. Marz 1851 gedachten Art haben vorstehende Bekanntmachung nach Maaß- gabe ß. 14 »ub d der Ausführungs-Verordnung zu ersterem zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 3. December 1864. Ministerium des Innern. Frhr. von Beust. Schmiedel. Bekanntmachung. DaS Königliche Finanz-Ministerium hat genehmigt, daß in der Dresdner Vorstadt eine neue Salzschankstätte errichtet und die dieSfallsige Covcession dem hiesigen Bürger und Kaufmann Herrn Wilhelm Wiestng, Tauchaer Ttraste Nr. II, ertheilt werde. Demgemäß ist Letzterer von uns am heutigen Tage als Salzschänke verpflichtet und vom 12. d. M. an in seine Function eingewiesen worden. — Leipzig, am 7. December 1864. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Koch. Ritscher, Act. Gericht «der -ie hiesige Volksdidliothek vom I. Juli 1803 bis 3«. Juni 1804. In diesem Zeiträume wurden überhaupt 1324 Bücher entliehen, und zwar n» Monat Juli 1863 (Umzug in da- neue Local). ° - August - 97, - - September-October 1863 (Revision), - - November 1863 132, durchschnittlich an einem Tage - - December - 144, - - - - - Januar 1864 146, - - - - - Februar - 182, - - - - - März - 176, - - - - April - 163, - - - - Mai - 145, - - - - Juni - 139, - Die Zahl der neu eingetretenen Leser betrug 108 12, 16, 13, 17, 18, 14, 13, 12. und classisieiren sich dieselben folgendermaßen: 8 Copisten, Expedienten rc., 22 Gehülfen, 7 Handarbeiter, 11 Laufburschen, 41 Lehrlinge, 6 Meister und 13 Personen verschiedener anderer Berufs- und Erwerbs- verhältmffe. Die Bibliothek hat sich seit 1. Juli 1862 um circa 200 Bände vertu ehrt. Möge die fortdauernd vielbenntzte und segensreich wirkende Anstalt Allen, denen da- geistige und sittliche Wohl de- VolkeS a« Herzen liegt, auch ferner empfohlen sein. Der Vorstand der Bolksbibliothek. Stt-ttheater. Das am 8. December im Theater zugegen gewesene Publicum wird sich überzeugt haben, daß wir, denen Herr Anton Ascher schon aus seiner Berliner Glanzzeit her bekannt war, nicht zu viel damit sagte», daß derselbe eines der originellsten Talente der mo dernen Bühne sei. Was zu allererst an ihm aufsällt, ist seine ungemeine Routine und Sicherheit. Ganz so, wie man sich im gesellschaftlichen Leben benimmt, thut er es auf den Bretern; wenn von irgend einem Darsteller der Ausdruck gebraucht werden darf, er sei zu Hause auf der Bühne, so wird dies von ihm zu gelten haben. Ein weiteres Staunen erregt die Volubilität seiner Zunge, die manchmal der Art ist, daß man glauben sollte, ein Athem- schöpfen gebrauche er gar nicht. Und zu solchen, im Lustspiel und der Posse doch gewiß vor Allem verwendbaren und wirksamen Eigenschaften oder Requisiten tritt dann als hauptsächlichste- und charakteristischstes Merkmal der betreffenden Persönlichkeit ein Humor, der mit einem Worte glänzend, unwiderstehlich hinreißend, Alles sich unterthan machend zu nennen ist. Herrn Aschers Figuren stecken stets so voll von komischen Einzelheiten in der Auffassung und Wiedergabe einer Rolle, daß man davon gleichsam wie aus einem Füllhorn rosenfarbener Laune sich überschüttet fühlt, daß man kaum Zeit hat, den oder jenen Witz, die oder jene pikante Wendung durchzuempfinden und vollständig auf sich wirken zu lasten, weil schon wieder ein anderer den Nagel auf den Kopf treffender Scherz, ein anderer zu ausgelassener Heiterkeit zwingen der Zug dem ersteren auf dem Fuße folgt. Herr Ascher ist jetzt bekanntlich am Carltheater zu Wien enga- girt, doch gehört sein ganzes Wesen und Sein, seine ganze Art zu gestalten und zu schaffen der specifisch norddeutschen Komik an und in der süddeutschen Capitale macht er eben deshalb besonders Aussehen, weil man sich zu ihm in innerem Gegensatz sieht. Er ist zwar ein guter Sachse — wie er im „Präsidenten" dies ja auch zu sagen hat — Dresden ist seine Heimath, sofern er da zur Welt kam, aber als seine geistige Heimath muß man unbedingt Berlin bezeichnen. Die „Metropole der Intelligenz" hat diesen Jünger des MomuS großzezogen und die Bewohnerschaft derselben ihn immer für einen der Ihren anerkannt. Wer es nicht bester wußte, schwor darauf, daß er ein richtiges „Berliner Kind" und, wie sich da- für.ein solche- gebührt, mit Spreewasscr getauft sei. Herr Ascher ist der Berliner Bonvivant, Flaneur, Roue, wie er im Buche steht und wie er zu künstlerischen Gebilden benutzt wer den mutz: leichtsinnig, gutmüthig, 8»Iva venia: großmäulig, sich überstürzend, vordrängend, vor Allem aber beißend und schlagend witzig, wie nur je der Kladderadatsch in seinen allerbesten Stunden. Man könnte durch ihn auch an Heinrich Heine erinnert werden. Dieselbe Selbstironisirung, dasselbe Schwanken und Wechseln zwi schen Gefühl-tiefe und Frivolität wird bei ihm bemerkbar. So wäre noch mancherlei Umschreibendes und Schildernde- zu sagen,
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