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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186412179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-17
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1864
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7036 Weiter hat der Nath beschlossen, die zur Lizitation gebrachten I Plätze Nr. 7, 8 und 9 an der Schletterstraße dem Höchstbietenden I Herrn Maurermeister Vogel zuzuschlagen. I Herr Häckel beantragte die Vorlage an den Bauausschuß zu i verweisen, was einstimmig beschlossen ward. Eine Zuschrift des RathS betreffend die Parzellirung des! Hermann'schen Grundstücks und die Verhandlungen mit den Adja-1 zenten ward vorgetragen. Sie lautet im Wesentlichen: »Ihre Zustimmung zu dem von uns entworfenen Plane der! Bebauung des Hermann'schen Grundstücks haben Sie nur unter der Voraussetzung erlheilt, daß die Adjazenten nicht die Hälfte der StraßenhersteUungskosten übernehmen würden. „Wir haben uns deshalb mit dem Anwälte der Gelbke'schen Erben in Vernehmen gesetzt, jedoch Erklärungen erhalten, welche den durch das Bauregulativ gestellten Anforderungen nicht entsprechen. „Denn wenn auch diesen Anforderungen durch die neueren Erklärungen der Adjazenten insoweit, als es sich um die unent geltliche Abtretung des zur Straße erforderlichen Areals handelt, genügt wird, so enthalten dieselben doch andererseits nicht nur eine ausdrückliche Ablehnung der Uebernahme der antheiligen Kosten zu dem nöthigen Brückenbau, sondern auch eine indirecte Ablehnung der Verpflichtung, zu den Kosten der Straßenderstellung die Hälfte beizutragen, indem ihr Anerbieten, von der früher ge forderten Entschädigung von 1500 Thlr. für ein abzubrechendes, um 05 Thlr. IvermietheteS Wohnhaus und ein Warmhaus abzu sehen und für das einzutauschende Areal 15 Ngr. für die Q.-Elle mehr zu zahlen, deshalb als eine der antheiligen Brücken - und Straßenherstellungskosten gleichkommende oder nur annähernde Vergütung nicht angenommen werden kann, weil das Areal, wel ches die Stadtgemeinde hergeben soll, weit werthvoller als das ihr zu überlassende und aus den abzubrecheuden Gebäuden die Summe von 1500 Thlr. sicher nicht zu erlangen ist, überdem aber, selbst wenn man diese Schätzung als eine richtige bezeichnen könnte, dennoch damit nicht einmal der vierte Theil der von unserem Bauamte auf 13376 Thlr. veranschlagten Kosten erfüllt, der Bau der Brücke aber — auf 22000 Thlr. veranschlagt — der Stadt gemeinde allein aufgebürdet würde. „Wir haben daher auch auf diese neueren, mit den Vorschriften des Bauregulativs unvereinbaren Anerbietungen der beteiligten Adjazenten nicht eingehen können, verfehlen nicht, Sie von diesem Resultate in Kenntniß zu setzen und werden, da sich damit sowohl Ihre oben gedachte Voraussetzung als zutreffend herausgestellt, als auch Ihr Vorbehalt erledigt hat, nunmehr zur Ausführung unseres Bebauungsplans, insoweit er Ihre Zustimmung gefunden, verschrecken." Es hatte hierbei zu bewenden. Zu der pachtweisen Überlassung eines TheilS der, der Tho- masjchule gehörigen „Martorser" Wiese an den „Schreberverein" auf sechs Jahre zu dem Pachtzinse von 104 Thlr. erfolgte ein hellige Zustimmung; ebenso einstimmig ward der Witwe des Gasarbeckers Hillner die bisher gewährte Unterstützung von 1 Thlr. wöchentlich noch auf nächstes Jahr zugebilligt. Tie von Herrn vr. Robert Naumann übersendeten Exemplare der zum 50jährigen Bestehen des Vereins zur Feier LeS 19. Okto ber vcrönemlichlen Denkschrift wurden unter Dank gegen den Uebersencer vertheilt. Eme Zuschrift betreffend die Herstellung der Wasser- und Be leucht ungtanlagen in der Neßstraße ward vorgetragen. Der Rath sagt u. A.: Da die Herstellung der Neßstraße bereits in Angriff genom men ist und vor deren Pflasterung die nöthigen Wasser- und GaszuleuungSröhren eingelegt werden müssen, diese Anlagen aber auf städtische Kosten auszuführen sind, so haben wir dieselben ver anschlagen lassen, und ersuchen Sie um Ihre gefällige Zustimmung zu der von uns beschlossenen Verwendung der auf 782 Thlr. 28 Ngr. und beziehentlich 1632 Thlr. 20 Ngr. sich belaufenden Herstellungskosten. Die Versammlung beschloß sofortige Berathung und ver- willigte die geforderten Kosten an 782 Thlr. 28 Ngr. und 1632 Thlr. 20 Ngr. Herr vr. Stephani brachte darauf ein Gutachten des Finanz ausschusses über die Pensionirung des vormaligen Thorbeamten Müller zum Vorträge. Die Pension Müller'S soll jährlich 82 Thlr. 15 Ngr. betragen, demselben aber statt derselben für Hilfeleistung bei der Dammgeld- Einnahme im Halle'schen Thore bis Ende dieses Jahres ein SustentationSquantum von 130 Thlr. jährlich gegeben werden. Der Ausschuß hatte zu bemerken, daß dem FiScus für Er hebung des DammgeldS contractlich Seiten der Stadt leine Hilfs arbeiter zu stellen seien, während er die Pensionirung Müller'S in Betracht der persönlichen Verhältnisse desselben bevorwortete. Demgemäß rieth der Ausschuß der Versammlung an, 1) die für Müller geforderte Pension von 82 Thlr. 15 Ngr. — jährlich, sowie das SukentationSquantum auf die Zeit, binnen deren Müller im Laufe dieses Jahres in der vom Rath an gegebenen Weise beschäftigt worden, zwar zu verwilligen, dabei aber 2) gegen den Rath ausdrücklich zu erklären, daß man darä« fesihalte, daß dem FiSeuS zur Erhebung des, Dammgeldes städtische Hilfsarbeiter nicht zu stellen seien. Diese Vorschläge fanden einstimmige Annahme. Geffeutliche Sihung der Leipziger polytechnischen Gesellschaft am 9. December 1864. (Fortsetzung.) In neuerer Zeit hat die Spielwaaren-Fabrikation auch in Württemberg, namentlich in Stuttgart, Biebrach, Ellwangen rc. eine Stätte gefunden und es werden dort eine Menge Maaren gefertigt, welche zu den beliebtesten und besten gehören, die über haupt die Spielwaaren - Industrie liefert und die ebenfalls in be deutenden Partieen in fernen Gegenden abgesetzt werden. Ebenso werden in Cassel sehr geschmackvolle Spielwaaren gefertigt. Wien liefert in mechanischen Artikeln, musikalischen Instrumenten, polirten Holzwaaren, wie Schach- und Damenbretern rc. vorzüglich schöne Fabrikate Der Throler Holz-Spielwaaren-Fabrikatwn ist durch die Fortschritte, welche die Fabrikation im sächsischen Erz gebirge gemacht hat, bedeutende Concurrenz erwachsen. Früher wurden z. B. die weißen Holzthiere, Wagen rc. in großen Mengen aus Tyrol bezogen, doch liefert diese Artikel jetzt das sächsische Erzgebirge ebenso aut und billiger, weshalb der Bezug von Tyrol vielfach aufgehört hat. Frankreich liefert auch Spielwaaren, doch ist mir außer Paris kein anderer Ort in diesem Lande bekannt, welcher Fabri kation von Spielwaaren hätte. Paris liefert besonders schöne und geschmackvolle Puppen und ist in diesem Artikel nur von vereinzelten deutschen Fabrikanten erreicht, von keinem aber übertroffen worden. Im Allgemeinen sind die französischen oder bester Pariser Spiel waaren leicht, nur für das Auge bearbeitet, ganz dem Charakter des Volks entsprechend. Das Quantum, welches Frankreich an Spielwaaren ausführt, steht in gar keinem Vergleiche zu dem, was Nürnberg und andere deutsche Plätze auSführeu. Noch unbedeu tender ist die Fabrikation Englands, wo nur äußerst wenige Artikel gefertigt werden, die meistens plump und schwerfällig, doch aber derb und solid sind, wie der Charakter dieses Volks. Nord amerika, früher der beste Abnehmer für unsere deutschen Spiel waaren, fängt in neuerer Zeit auch an zu fabriciren, indem die Erhöhung des Einfuhrzolles und der Stand der Valuta den Bezug vieler Artikel aus Europa fast zur Unmöglichkeit machte. Es werden namentlich Artikel, die sich für den Absatz in großen Masten eignen und durch Maschinen herzustellen sind, in den Vereinigten Staaten sehr bedeutend angefertigt, z. B. Blechspielwaaren, kleine Locomotiven, Dampfschiffe, ganze Eisenbabnzüge, Uhrwerke zu mechanischen Sachen rc. Die Qualität dieser Maaren ist meist vorzüglich gut und die Preise derart, daß man in Nürnberg z. B. amerikanische Uhrwerke bezieht und sie zu deutschem Spielzeug ver wendet. So zahllos nun bereits die Gegenstände sind, welche die Spiel- waaren-Fabrikation liefert, so entstehen doch fast täglich immer noch eine Menge neuer Artikel und man kann oft kaum begreifen, wo her nur fortwährend die Ideen zu diesen neuen Gegenständen ge nommen werden. Aber der menschliche Geist ist unerschöpflich im Erfinden und namentlich gebührt den Franzosen das Lob, daß sie seit Jahren am fruchtbarsten in der Hervorbringung ganz neuer Ideen zu Spielwaaren gewesen sind. So stammen z. B. die rothen mit Wasserstoffgas gefüllten GummiballonS, welche seiner Zeit so außerordentlich großes Aufsehen machten, von Paris. Manche neue Idee ist jedoch auch aus den entferntesten Ländern entnom men worden und es existirt z. B. eine nicht ganz geringe Anzahl von Gegenständen, die theilweise seit vielen Jahren, theilweise erst in neuerer Zeit im Spielwaarenhandel eine hervorragende Rolle gespielt haben und zuerst in China und Japan entstanden sind. Diese Länder haben sich überhaupt schon lange mit der Anfertigung von Spielwaaren beschäftigt und es hat unter Anderen Herr Gustav Spieß, der als königl. sächsischer Commiffar die preußische Ex pedition nach Ostasien begleitete, bei seiner Rückkehr dem hiesigen Publicum auch Muster von chinesischem und japanesischem Spiel zeug vorgelegt. Jene bekannten Figuren, welche, durch Quecksilber m Bewegung gesetzt, von einer Stufe einer Treppe nach der an dern sich überschlagen, sind chinesischen Ursprungs, ebenso die bei der Jugend so beliebten bemalten Papierdracheu und bunten Papier laternen. Die chinesischen Schattenspiele, chinesischen BerlegevheitS- spiele, chinesischen Farbenspiele u. s. w. sind auch allgemein bekannt. Alle diese Gegenstände sind besonders von Nürnberger Fabrikanten den Chinesen nachaemacht und namhafte Handelsartikel geworden. Finden neue Ideen Anklang, so machen nicht selten die Er finder damit bedeutenden Gewinn und sind oft schon in sehr kurzer Zeit vom armen Arbeiter zu sehr vermögenden Leuten geworden. So hat noch kürzlich ein Amerikaner ein Spielzeug erfunden, wa- an und für sich ganz unbedeutend ist (dasselbe wurde vorgezeigt)
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