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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186412277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-27
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1864
- Autor
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?sro fitzer der Grube, die Herrep Gebert und Stolpe, beahpchtigen die Tonne (K> 2 Dresdner Scheffel^pieser^Dfhle zu folgenden Preisen " ' "kohle " " zu verkaufe: Stückkt Stücken 4 Agr. Die fernt ünd der nächst. 7 Rgr., kleme 10 tbe fetNt ünd der nächste Peg SeyfertShain nach FuchShain; der Mg zwar etwas weiter, aber bester; die Grube liegt von letzteren Orte noch »/« Stunden entfernt und würde das volle Fuder bis ,hierher 2 bis 2»/, Thlr. Fuhrlohn kosten. Dem von Herrn Ge bert ausgesprochenen Wunsche, daß diese neue KcHtz genau aya- lyfirt werden möge, will Herr vr. Hirzel entsprechM und seiner Zeit das erlangte Resultat mittheilen. Hierauf hielt Herr vr. Hirzel einen längeren Vortrag über »das thierische Blut und seine technische Verwerthung mit besonderer Rücksicht auf die Albuminfabrikation aus Blut." ES folgen hier die zu Protokoll gegebenen Notizen des Sprecher«: Das thierische Blut erscheint bekanntlich im frisch aus dem lebenden Körper entnommenen Zustande als eine ziemlich dicke, etwas kleberige, undurchsichtige Flüssigkeit von schwachem thierischen Geruch und mehr oder weniger intensiver rother Färbung. Es ist specißsch wenig schwerer als das Master (sein spec. Gew. ist bei tz. — 1,057), erfüllt die meiste^ Gefäße des thierischen Körpers und befindet sich, den Stoffwechsel vermittelnd, wahrend des Lebens in beständiger Circulation. Sobald da- Blut dem thierischen Körper entnommen worden, erleidet es verschiedene auffallende Veränderungen. Es wird näm lich schon nach wenigen Minuten dicker und zäher und verwandelt sich allmälig, indem eS gerinnt, in «ne weiche zitternde Gallerte, welche sich m Zeit von 12—24 Stunden in zwei scharf von ein ander geschiedene Theile trennt, nämlich in eine sehr dichte, rothe und schlüpfrige schwere Maste, welche ungefähr »/z des Volumens de- ursprünglichen Blutes beträgt und Blutkuchen genannt wird, und in eme auf dem Blutkuchen schwimmende, klare, gelb sogenannte Blutserum. ,erinnert und sich zum die technische Ver- werthung deffelben von großer Wichtigkeit und erleichtert nament lich die Albuminerzeugung au- Blut sehr bedeutend. Voraus ist zu bemerken, daß wir im Blute eine Mischung sehr verschiedener Stoffe haben, von welchen besonders die Blut körperchen, der Blutfaserstoff, das Bluteiweiß oder Albumin, ge ringe Mengen von Fett, freien Gasen und mineralischen Salzen (namentlich Kochsalz, Chlorkalium, phosphorsaure, kohlensaure und wenig schwefelsaure Salze) als nie fehlende Bestandteile des Blutes hervorzuheben sind. Bon hohem Interesse sind die Blutkörperchen. Diese er scheinen unter dem Mikroskope als mehr oder weniger runde oder scheibenförmige Zellen, mit farbloser Membran und zähem rotbge- färbtem Inhalt. Sie schwimmen frei in der wenig gefärbten Blutflüssigkeit und ihre Form und Größe ist bei verschiedenen Geschöpfen verschieden. So sind z. B. die »Blutkörperchen des menschlichen Blutes, so wie des Blute- der meisten Särmethiere kreisrund, scheibenförmig mit concaven Scheibenflächen. In dem Blute der Vögel findet man ovale, in der Mitte erhabene, nach dem Rande hin zugeschärfte, in dem Blute der Amphibien ovale, stark convexe und auffallend große Blutkörperchen. Die Blut körperchen haben ein specifischeS Gewicht — 1.0885; sie enthalten clßer Wasser, etwa 312 Theile fest. in 1000 Theilen, außer Wasser, etwa 312 Theile feste Bestand h ogenannte Blutfarbstoff oder das Hämatin 7 Procent Eisen ent hält. — Die die Blutkörperchen umgebende eigentliche Blut flüssigkeit enthält in je 1000 Theilen nur 97 Ule. feste Be- standtheile und zwar 78»/z Thle. Albumin, 4 Thle. Blutfaser" "" 1-/, Thle. Fett. 4 Thle. " ' ' " ne- ir/, Thle. Fett, 4 Thle. Extraktivstoffe und 8»/, Thle. ralfioffe. Da- Blutalbumin ist dem Eieralbumin oder Hühnereiweiß entsprechend. ES bildet den Hauptbestandkheil de- Blutserums, in welchem sich zugleich auch eine Art von Casein findet. Der Blutfaserstoff befindet sich nur im frischen Blute in aufgelöster Form, gerinnt aber in dem vom Körper getrennten Blute sehr rasch und ist die Ursache, daß da- Mut Überhaupt so leicht gerinnt. Im Blutkuchen umhüllt der geronnene Faserstoff die Mutkörperchen. Rührt man dagegen frisches Blut langsam mit einem Quirl oder einer Ruthe, so scheidet sich der gerinnende Faserstoff in langen Fäden au-, welche sich an die einzelnen sie der Ruthe anlegen und nach längerem Waffen mit reinem lege ster nehmen die Fäden von geronnenem eine blen- ... , _ Faserstoff drnd weiße Farbe an, wie man aus einer Probe ersehen konnte, welche der Redner zur Ansicht vorlegte. In seiner Gesammtheit besitzt da- thierische Blut folgende durchschnittliche Zusammensetzung: Menschliches Blut enthält in je 1000 Theueu 798,4 Ule. Wasser, 116,5 Thle. Blutkörper chen. 74,2 Thle. Albumin, 2,2 Thle. Faserstoff, 1,9 Thle. Fett und 6,6 Thle. Salze. — Ochsen blut enthält in je 1000 Theilen 709,5 Thle. Wasser, 121,8 Thle. Blutkörperchen, 66,9 Thle. Al bumin, 3,6 Thle. Faserstoff, 2,0 Ule. Fett und 5,9 Ule. Salze. — K-lb-blut enthält in je 1000 Theilen 826,7 Thle. Wasser, 102,5 Ule. Blutkörperchen, 56,4 Thle. Albumin, 5,7 Thle. Faser stoff, 1,6 Thle. Fett und 7,0 Thle. Salze. Das Mut der größeren Säugethiere, welche auf die Schlacht bank geliefert werden, hat eine sehr bedeutende technische Anwen dung gefunden, namentlich wird eS gegenwärtig "zur Albumin- abrrkation, sowie zur Darstellung von Blutkohle, Blutlaugensalz, erner al- Klärmittel rc. verwendet. Vor Allem ist da- Blutalbumin der Beachtung Werth, da setzen ver de- Zucker Anwendung gefunden hat. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. ** Leipzig, 26. December. Ein recht beMbende- Beispiel von den Folgen einer an sich unschuldigen, aber nicht in den ge hörigen Schranken gehaltenen Leidenschaft gab ein am heiligen Abend bei der Polizei zur Haft gekommener anständiger junger Mann, ein Musikschüler aus der Schweiz, welcher sich durch seme Briefmarkensammelmanie hatte verleiten lassen, bei einem Händler, wo er einige Marken kaufte, zwei Mal eme nicht unbeträchtliche Anzahl dergleichen aus einem großen Buche, welches er sich hatte vorlegen lassen, zu entwenden. Da der Werth einzelner der ge stohlenen Marken nicht unbedeutend sein soll, so wird der be- dauernSwerthe junge Mann seinen leichtsinnigen Schritt mit einer ziemlich schweren Strafe zu büßen haben. München, 23. Decbr. Dieser Tage.wurde an dem Forst meister Bierdimpfel in Freysing ein Mordversuch in einer Weise verübt, welche ebenso sehr an die Manier K. Orsini erinnert, als eine ungemein verbrecherische, ja teuflische Absicht bekundet. Der genannte Forstmeister erhielt nämlich durch die Münchner Post eine aus ziemlich dicken Brettern gefertigte quadratfußgroße Kiste zuge schickt, und wurde ihm dieselbe durch den Postboten auf das Bureau gebracht. In dieser Kiste war nun. wie sich später heraus stellte, eine geladene Pistole derart angebracht, daß sie sich beim Oeffnen des Kistendeckels entladen und dadurch eine große Quan tität Schießpulver, womit die ganze Kiste gefüllt war, entzünden mußte. Mr durch einen wunderbaren Zufall wurde das beab sichtigte Verbrechen vereitelt. Hoffentlich gelingt eS dem versteckten Urheber deffelben auf die Spur zu kommen. — Nicht minder macht dahier eine andere, weit weniger gefährliche, aber pikante Unter suchungssache von sich sprechen, in welcher eine den wirklich höhern gesellschaftlichen Kreisen angehörige junge Dame befangen ist, näm lich wegen Jagdfrevels. Das gnädige Fräulein ist nämlich beschuldigt in Herrenkleidung und mit Schießgewehr versehen, jedoch ohne im Besitz einer Jagdkarte zu sein, in der Nähe von Weilheim die Jagd auf Feld und im Wald eifrig auSgeübt zu haben. Auch ein schönes Zeichen der Zeit! (A. Ztg.) — Zu den Winterfreuden, schreibt man der C. Z. aus Paris, gehören auch die Tafelfreuden, denen man sich jetzt um so mehr hingiebt, als die Auswahl an Leckereim in dieser Saison überaus reich ist und Paris sich einer seltenen Gesundheit^ erfreut. Noch niemals hat sich die Hauptstadt Frankreichs — in sanitä- tischer Beziehung — so wohl befunden. Ein guter Appetit ist gewiß eine vortreffliche Sache und eine leichte Verdauung ein großes Glück. Nur darf man sich dieses Glückes nicht überheben. Man könnte sonst seinen Uebermuih so theuer bezahlen, wie jener junge Engländer, der in diesem Augenblicke eS schwer bereut, seinem gußeisernen Magen allzu viel zugemuthet zu haben. Dieser Sohn AlbionS — dessen Name, beiläufig gesagt, in der englischen Aristokratie einm guten Klang hat — rühmte rend sie dasselbe nach der Weise aller vernünftigen Menschenkinder mit der Suppe beginnen und mit dem Kaffee beschließen würden, sollte er umgekehrt dasselbe mit dem Kaffee beginnen und mit der Suppe beschließen. Wenn er siegreich von der Tafel aufstände, so würden sie die Zeche mH hundert Pfund Sterling dem glor reichen Sieger zahlen; wenn er aber unterläge, so würde er ihnen die genannte Summe zu zahlen und die Rechnung de- Restaurants zu berichtigen haben. Nachdem man sich über das Mmu und über die Qualttät und Quantität der Weine verständigt hatte, setzte man sich bei einem Restaurant dtzS Palais Royal zu Tische. Es waren außer dem Helden dieser gastronomischen Epopöe noch fünf hoffnungsvolle Jünglinge, zwei Franzosen, zwei Russen und ein Amerikaner, also zusammen ein halbe- Dutzend. Da- Gefecht begann. Der Engländer schlürfte eine Taffe Kaffee mit einem Glase Coanac ein, zog sich dann ein Stück Chesterkäse und einen riesigen Apfel zu Gemüthe, worauf er ein Glas Gefrornes zu sich nahm und dann zum Salat schritt. Dieser Uebergang vom Er- zum Huflattich
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