Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186412263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-26
- Monat1864-12
- Jahr1864
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.12.1864
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i r Amtsblatt des König!. BeMgmchtS und des Rächst Stadt Leipzig. M 361, Montag den 26. December. 1864. Bekanntmachung. Die bei dem Unterzeichneten GerichtSamte in Pflicht stehenden Herren Vormünder werden hierdurch veranlaßt, die rücksichtlich ihrer Pflegebefohlenen zu erstattenden Erziehungsberichte, in soweit solches nicht bereits geschehen, bis Ende nächsten Monats anher einzureichen. Leipzig, am 24. December 1864. Künigl. Gerichtsamt i« Bezirksgericht Leipzig, Abth. für Vormundschaft-- und NachlaHsachen. vr. Jerusalem. Bekanntmachung, den Preis des Leuchtgases betreffend. Für diejenigen GaSconsumenten, welche mit Gasuhren brennen, haben wir den Preis des aus der städtischen Gasanstalt zu entnehmenden Leuchtgases vom 1. Januar 1865 an bis auf Weiteres auf 1 Thlr. 25 Ngr. für 1000 Cubikfuß Sächsisches Maß herabzusetzen beschlossen. ... Bei Abnehmern, welche keine Gaszähler benutzen, bewendet es bei dem zeitherigen Preise von 3 Thlr. für 1000 Cubikfuß. Ein Rabatt wird nicht gewährt. — Leipzig, den 20. December 1864. Der Bath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Weihnachtsbilder. Bon A. Schräder. (Fortsetzung und Tckluß.) Gegen zehn Uhr desselben Morgens stieg ein alter Bediente die Treppe des Hotels hinan, in welchem Felix Braun wohnte. Ein broncefarbener langer Rock mit einem breiten Pelzkragen hüllte den Mann ein, der vorsichtig einen Carton unter dem Arme trug. Ohne zu klopfen trat er in ein Zimmer des ersten Stocks. Feli§ Braun lag auf dem Sopha, rauchte und trank Kaffee. Drei Reisekoffer standen geöffnet an den Wänden. Kleidungsstücke, Wäsche und Reisegegenstände der verschiedensten Art lagen auf Stühlen und Betten, deren sich zwei in dem Zimmer befanden. Herr und Diener trennten sich auch bei Nacht nicht. — Hier ist der Flitterkram, Herr! Es hat mir Mühe ge macht, ihn durch daS Gedränge zu schaffen, das wirklich lächerlich ist. So etwas habe ich in meinem Leben nicht gesehen. Was Alles die Leute nach Hause tragen ... es ist lächerlich! — Kabyle, Coiffüre, Mantel? fragte Felix mit der Nachlässig keit des reichen Manns. — Alles ist in diesem Carton. — Und das Geschmeide? Der Alte holte ein Etui aus der Tasche. — Hier. ES ist lächerlich, daß Sie so viel Geld auSgeben. — David! — Ich bleibe dabei! Die Tochter der reichen Geheimräthin wird Schmuck genug haben. Muß denn durchaus geschenkt sein, um sich angenehm zu machen- Ein Mädchen, das mich meiner selbst willen nicht mag, das erst durch Geschenke kirre gemacht wer den muß ... Nein, eS ist lächerlich! Der Alte warf seine Pelzmütze auf den Tisch, zog den langen Ueberrock aus und begann aufzuräumen. — David, rief Felix, ich heirathe nicht! David, der einen Rock m der Hand hielt, sah sich um. — Schon wieder einmal- ES wird doch nur Ihr Spaß sein... — Mein voller Ernst! — Lächerlich! murmelte der Greis. — Ich habe nachgedacht und bin zu dem Entschlüsse gekom men, die Geheimräthin gar nicht zu besuchen. Der Hand des Alten entsank der Rock. — Habe ich eS mir doch gedacht! rief er entrüstet! Die Un entschlossenheit wird wiederkommen! Sie stehen vor der Thür und klopfen nicht an. Ein reiche- schönes Mädchen wartet, und Sie bleiben aus. — Weil es mir so gefällt! ries Felix, die Cigarre anzündend. — Weil Ihnen daS vagirende Leben gefällt! Ach, lwte doch Ihr seliger Vater noch! Der würde schöne Auaen machen! Wa rum haben Sie den» diesen Kram eingekauft, soviel Geld wegge worfen? Nein, Herr, nehmen Sie eS mir nicht übel ... das ist mehr als lächerlich, daS ist abscheulich! Sie werden nur dann erst ein ordentlicher Mann, wenn Sie eine Frau haben, die Ihnen den Zügel nicht schießen läßt. Ich kann Sie nicht mehr bändigen, mit mem« Kunst ist e- auS. Ich merke schon, Sie haben gewiß wieder ein hübsches Mädchen gesehen, das Ihnen auf achtund vierzig Stunden den Kopf verdreht. Freilich, da vergehen die Heiratsgedanken, denn ein verheiratheter Mann ... es ist lächerlich! — David! — Herr? — Ich weiß, Du meinst es gut mit mir und willst, daß ich den Wunsch meines verstorbenen Vaters,- die Tochter seines Ge schäftsfreundes zu heicathen, erfülle. Deinem Zureden ist es ge lungen, mich nach Leipzig zu bringen. — Ihre Ankunft ist der Geheimräthin mitgetheilt; ich selbst habe an die Dame geschrieben, die ich hoch schätze. — DaS war voreilig, Freund David! — Mag sein: aber nöthig. Sie können nicht mehr zurück! — Noch bin ich nicht verlobt! — Aber ich habe Alles zu verstehen gegeben, und die Geheim- räthin, die den Plan Ihres BaterS kennt, hat Alles verstanden. Sie machen Toilette und fahren zu der Zukünftigen ... um elf Uhr ist der Hotelwagen bestellt. Sein Sie ein gesetzter Mann und nehmen Sie die reiche und schöne Braut, die der Vater Ihnen bestimmt hat. Weigern Sie sich, so gebe ich meinen Dienst auf. Ich bin zu alt, um ferner noch der Zeuge Ihrer Thorheilen zu sein. — David, ich brauche nicht nach Gelde zu heirathen; ich will eine bildschöne und gute Frau haben. — Lächerlich! Wo wollen Sie eine solche finden. — Sie ist schon gefunden! rief Felix aufspringend. Ein Mad- Und, Freund David, diesmal halte ich Wort. — Haben Sie wieder so eine Schönheit in den Kleidern der Armuth gesehen, Herr Felix? — Ja! Im einfachen Merinokleide und dünnen Umschlagetuche. das Gemüth WilhelminenS ihrem Aeußern entspricht, bewerbe ich mich um ihre Hand. David schüttelte sein graues Haupt. — Mermokleid, murmelte er, Glanz der Concerttoilette... eS ist nicht richtig mit dem jungen Manne... oder ein schlaues Weib legt dem reichen Rentier eine Falle. Wir sind kaum vierund.
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