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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186501187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-01
- Tag1865-01-18
- Monat1865-01
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1865
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Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. X- 18. Mittwoch dm 18. Januar. 1885. Bekanntmachung. Die Herren Inhaber von Meß- und lausenden Conten werden hierdurch benachrichtigt, daß die Duplicat - Certificate oder an deren Statt die Certificat-Verzeichnisse Über die in der gegenwärtigen Neujahrmesse nach dem Berein-au-lande. resp. nach anderen verein-ländischen PackhosS - Plätzen abgesetzten Waarenposten längsten- den LS. Januar I88S bis Abends 8 Uhr bei der hiesigen Contobuchhalterei einzureichen sind. Leipzig, den 7. Januar 1865. Königliches Haupt-Zoll-Amt. Keßler. Bekanntmachung. Die Geburt-- und Militairfrei - Scheine rc. der im Jahre 1864 militairpflichtig gewesenen hiesigen Mannschaften liegen aus unser« Quartier-Amte, RathhauS I. Etage, zum Abholen bereit, was hiermit zur Kenntmßvahme der Beiheiligten gebracht wird. Leipzig, am 16. Januar 1865. Der -Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Bekanntmachung. Die bei dem hiesigen Leihhause in den Monaten Oktober, November, Deeember L88S und Januar, Februar. März 1884, einschließlich der auf kurze Fristen versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Berfallzeit noch bi- jetzt eingelöst wurden, sollen den I. März d. I. und folgenoe Tage, und zwar in den ersten Tagen die in Gold, Silber und Juwelen bestehenden, sodann aber die übrigen, im Parterre-Locale de- Leihhauses öffentlich versteigert werden. E- können daher die in genannten Monaten versetzten Pfänder spätesten- den LS. Februar d. I. nur unter Milentrichtung der Auctionskosten an 12 Pfennigen von jedem Thaler de- DarlehnS einaelöst oder nach Befinden erneuert werden. Dom L4. Februar d. I. an, an welche« Tage der AuetiouS - Katalog geschloffen wird, kann die Einlösung derselbe« nur unter Mitentrtchtung der AuetionS-offen an L2 Pfennigen von jedem Thaler der ganzen Forderung des Leihhauses ffattfinden, und zwar nur bis 27. Februar ». von welchem Tage ab AuetionS-Pfänder unwiderruflich weder eiugelöff noch prolongirt werden können. Während der Auction selbst, also vom I. März d. I. an, ist jede Einlösung solcher Pfänder durchaus unzulässig und können sie daher von den Eigenthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege de- Erstehen- wieder erlangt werden. Dagegen nimmt da- Geschäft de- Einlösens und Versetzen- anderer Pfänder während der Auction in dem gewöhnlichen Loeale seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 11. Januar 1865. Die Deputation des Leihhauses. Holz-Auction. Donnerstag den 28. Januar d. I. sollen Vormittags von S Vhr an auf dem diesjährigen Gehau in Gonne- Witzer Revier ca. 300 Laug- und Abraumhausen gegen Anzahlung von 10 Ngr. für jeden Haufen und unter den übrigen im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen meistbietend verkauft werden. Leipzig, am 17. Januar 1865. Des STathS Forst-Deputation. Leipzigs Lulturleben im 18. Jahrhundert. ' (Sechste Vorlesung von Prof. Biedermann.) In der sechsten Vorlesung am letzten Montag schilderte Bieder mann zunächst zwei große literarische Bewegungen, welche von Leipzig au-aingen: — die eine mit mächtigem Anlauf beginnend, aber bald überlebt und überflügelt, die andere still beginnend, aber bald an Ausdehnung und Einfluß erstarkend — und die Reprä sentanten dieser beiden Richtungen sind Gottsched undGellert, zwei grundverschiedene, oft verkannte, jedenfalls häufig unterschätzte Charaktere, von denen der Erstere eine deutsche Nationalliteratur in großem Stile hervorzurufen, der Zweite ein neue- Denken und Fühlen in die Literatur einzuführen bestrebt war, so daß durch Beide Leipzig zum tonangebenden Mittelpunct der deutschen Literatur wmde. Zum bessern Verständniß der Wirksamkeit dieser beiden bedeu tenden Männer warf der Redner einen Rückblick in die ihnen vorhergegavgme Zeit. welche unter den unheilvollen Nachwehen de- dreißigjährigen Krieg» ganz unsäglich zu leiden hatte, und auf den Stand der deutschen Literatur (die zweite schlesische Dichterschule, die Hof- oder conventionelle Poesie, die Anfänge de- Besseren bei dev Satirikern, die niederfächfische Schule rc.). Veranlaßt durch diese allgemeine Misere, habe Gottsched feinen Blick nach Frank reich geworfen, wo da» Siöels äo I^ouis XIV. blüht«, und sei auf dm Gedanken gekommen, eine deutsche Natioualliterattkk z« schaffe«. In diesem Strebe» habe er sich zunächst dem Drama zugnoendet, auch selbst in Gemeinschaft mit feiner Fra« Schau spiele geschrieben (freilich nur nach französischen Mustern), dm Hanswurst auf der Bühne der Neuberin verbannt (wogegen, al- gegen eine Vernichtung eine» guten Stücke- deutschen Botk-lebm- und Humors, Lesstng und Möser sich entschieden auSsprachen) und durch die Neuberin seine Reformm weit über Deutschland ver breitet. Aber auch als Kritiker sei Gottsched bedeutend gewesen, nur freilich nicht lange. Erst gerieth er in Streit mit dm Schweiz««, dann kam Klopstock über ihn, endlich führte Lesfina mit unerbitt licher Schärfe dm Nachweis, welche Schwächen Gottsched besitze, und so wurde der früher allgemein gefürchtete tyrannische Kritiker zuletzt Gegenstand de- Gespöttes. Au- feiner Schule gingen übrigen- mehrere bedeutende Talente hervor, welche sich einer ganz andern Richtung zuneigten und als Vorläufer GellertS zu bezeichnen sind, wie Elia- Schlegel , Zachariä, Rabener und endlich Gellerl selbst. Gellert erscheint dem Redner noch lange nicht genug in seiney wahren und vollen Bedeutung gewürdigt. Seit Luther hat in Deutschland kein Mann gelebt, der so allgemeine Verehrung von Seiten der ganzen Nation genossen hätte. Er war da- lebendige Gewissen, der vertraute Rathaeber seiner Volksgenossen, zu seinem Grabe wurden förmliche Wallfahrten veranstaltet (so daß die Leip ziger Polizei sich endlich mit Verboten in- Mittel legen mußte), seine Schnftm fandm eine Verbreitung, wie sie kaum noch dage- wesen, seine Fabeln wie seine geistlichen Lieder warm allen Con- fesstonm werth und theuer. Was ist e- nun «amtlich, wa- diesen ungemeinen Einfluß Gellert- auf seine Zeit erklärt? Darauf soll ' die nächste Vorlesung die Antwort bringen.
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