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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186501310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-01
- Tag1865-01-31
- Monat1865-01
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1865
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«M "i i. --- ----- WpMer Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 31. Dienstag den 3l. Januar. MS. Bekanntmachung, die 3°>» Anleihe für den Theater-Renda» betr. Die geehrten Subscribenteu der 3o/<> Anleihe für den Theater -Neubau werden hierdurch benachrichtigt, daß bei unserer StiftungS- buchhalterer die Obligationen dieser Anleihe gegen Zurückgabe der ausgestellten Interimsquittungen rn Empfang genommen werden könne«. — Ebendaselbst find die ferneren Einzahlungen zu bewirket,. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 21. Januar 1865. vr. Koch. Schlerßner. Bekanntmachung. Im Interesse der Betheiligten bei der Sparkasse wird vom 1. Februar d. I. an der Donnerstag als Rückzahlungstag benutzt, wogegen dieser Tag als EinzahlungStag in Wegfall kommt. Daher werdm expedirt: Einzahlungen» Montag, Mittwoch, Freitag Auszahlungen Dienstag Donnerstag, Sonnabend Leipzig, am 30. Januar 1865. Vormittags von 8 bis 12 Uhr. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schlech lechner. Ltadttheater. In „ Wallenstein'- Tod" (am 29. Januar) lernten wir Herr» Hock als einen für hier noch neuen Vertreter der Titelrolle kenne«. In Hinsicht alle- Aeußeren, d. h. der Maske, Gestalt, Stimme, vollständig seiner Aufgabe gewachsen, schien er in Bezug auf geistig« Erfassung derselben »och nicht völlig zum Abschluß und Einklang mit sich gekommen zu sein. Mehrere Stellen ge lange» ih« vorzüglich, so die Erzählung de- Traume-, die Worte: „WaS thu' ich Schlimm'reS den«, als jener Cäsar that", oder: „Eine solche Stimme brauch' ich jetzt, den bösen Dämon zu ver scheuchen" re. Indem sich hier und noch anderwärts wirklich künst lerische Art^ geist- und empfindung-reiche- Eingehen auf de- Dichter- tiefsinnige Lonception offenbarte und die ganze Figur dort auch i» je«e« wunderbar anziehenden Dämmerschein düsterer Tragik vor nn- stand, welchen Schiller um sie gewoben, mußte es um so mehr auffalleu, haß Herrn Hock- Leistung der harmonischen Ab rundung entbehrte, daß er darin Momente hatte, die durch allzu nüchternen Vortrag und oberflächlich prosaischen Ton aus der so hoch poetischen Stimmung des GesammtbildeS fielen. Mit beiden Monologe» z. B. hätte der Darsteller noch mehr wirken können. Doch, w,e gesagt, wir halten dafür, daß er bisher noch nicht recht fertig mit der Rolle war. Wäre die- schon der Fall gewesen — was wir freilich wünschen mußten — so hätte ein intelligenter Mann, wie Hm Hock, sich wohl schwerlich auf verschiedenen ganz falschen Betonungen ertappen lassen. Es muß heißen: „Da« ist der anfgegeb'ne Thoil des Volke-, dem nichts gehört" u. s w., statt: »DaS ist der anfgegeb'ne Theil de« Volke-", ferner: „Wer nicht vertrieben fern will, muß vertreiben", statt: „Wer nicht vertrieben sein will, muß vertreiben" u. f. w Wir erwarten mit Bestimmtheit, daß in Zukunft Herrn Hock- Wollenstem auch in seiner Totalität so bedeutung-reich und ausdrucksvoll werde, wie er e- jetzt schon in so manchen Einzelheiten ist. Was die offenbar zu persönlicher Animosität sich steigernde Opposition eines Häufleins der Zuschauer für Berechtigung hatte, be greifen wir aufrichtig gestanden umsoweniger, al- dafsäbe Publicum» welche- so streng über die zwar nicht meisterhafte und nicht allseitig gelungene Lerstung de- Genannten richtete, von einer im Gegen- theil völlig verfehlten sich doch so ganz befriedigt zeigte: von der des Herrn Herzfeld, welchem stürmischer Hervorruf für einen Ma? zu Theil wurde, der uns so ziemlich eine Caricatur de- vou Schiller gegebenen jugendlichen Helden schien. Wir zähle» gewiß zu den Freunden diese- jungen, von der Natur rnchbegabten Manne-, aber mit solchen unkünstlerischen Gaben, wie er uns diesmal eine bot, mag er uns künftig doch ja verschonen! Max Piccolomini, der mit zu den idealsten Schöpfungen de- großen Dichters zählt, ward durch Herrn Herzfeld all dieser Idealität entkleidet und vir sahen nur hohle, gespreizte Unnatur, leere- PathoS oder auch im Contrast hierzu unerträgliche Ruhe und — wie sollen wir sagen? — stille Gemüthlichkeit bei den feurigsten, leidenschaftlichsten Ausbrüchen. Durchaus vortrefflich nennen wir den Buttler des Herrn Deutschinger, der nirgends Energie der Auffassung und markige Kraft der Rede vermissen ließ, so wie den Octavio de- Herrn türm er, welch letzterer mit all seinen Vorzügen uns schon seit ahren bekannt war. Terzkv (Herr Elaar) genügte, der „wilde llo" (Herr Golden) that stellenweise zuviel de-Guten, Isolaui ehlte zu unserer Verwunderung ganz, ebenso wie die höchst drama tische UeberredungSscene der Hauptleute Deveroux und Macdonald gestrichen war. Eine mit gemessener Würde sich bewegende, von schöner Wärme getragene Erschemnng war der schwedische Officier de- Herrn Auburtin. Auch Wrangel, Gordon und der Gefreite (die Herren Gilt, Saalbach und Birkinger) thaten voll kommen da- Ihre, wogegen Rittmeister Reumann eine Stockung verursachte und Baptista Seni einen komischen Anflug hatte. Uns zu den Damen wendend, schenken wir zuerst dem Fräul. Huber in der kleinen Rolle der - Herzogin Anerkennung, und spenden sodann der Gräfin Terzktz des Frl. Grösser alle- Lob. Sie war eine Gestalt der edelsten Art, voll hinreißender Bered samkeit im 1. Act. voll tragischer Hoheit am Schlüsse. Und neben diesem fast männlich imponirenden Charakter stand da- liebliche Bild jungfräulich in sich beseligter Schwärmerei: die Thecla des Frl. Engelsee. Mit dieser Rolle hat die genannte junge Dame wieder »inen guten Schritt vorwärts zum Ziels poetischer Auffassung und Darstellung gethan, welche- sie so gewiß noch erreichen wird, al- die Natur ihr alle Mittü dazu mtt auf den Weg gab. Ueber diese Thecla breitete sich wirklich jener lichte Hauch Schillerfcher Idealität (? d. Red.), den wir am Max vermißten. Einen Vorschlag Wollen wir Frl. Engels« schließlich »och machen. Sie sprach de« ndverS de- Monologe- so, wie er im Buche sieht, als Ausruf, cinst nun überraschte nn- die zu früh von der Bühne geschiedene ina Fuhr damit, daß sie den Au-ruf in eine schmerzliche Frage wandelte: , Und wirft ih» unter den Hufschlaa seiner Pferde — da- ist da- LooS de- Schöne« aus der Erde?" Die Wirkung war frappant! Vielleicht könnte Frl. Engels« e- auch Wit dieser so feinen, als glückliche» Wendung versuchen. —^ vr. Emil Kneschke. Loncert. — 1. Der zweite ChkluS unser« Abendunterhaltungen für Kammermusik im Saale des Gewandhauses wurde am )9. Januar mit einem Programme eröffnet, welche- durch die Wahl und künstlerische Zusammenstelluntz der Tonwerke da- leb hafteste Interesse aller Freunde gediegener Musik in hohem Maße in Anspruch nehmen mußte. An der Spitze diese- ProarammS w« ein sehr wenig bekanntes Quartett für Pianoforte und Gtreichinstnw . mente k'moll op. 6 von Louis Ferdinand, Prinz v. Preußen-
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