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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186502210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-21
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1865
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1e lN- find» »dern «ed. »n dr äut, sonne. lkagde- »»urg. »am >oa 5. Mpmer Anzeiger. Amtsblatt des Sönigl. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. W 52. Dienstag dm 21. Februar. 1865. Tagesbefehl an die Communalgarde zu Leipzig den 2V Februar 18VS. Vom 1. März d. I. Mittag- 12 Uhr an hat da- III. und IV. Bataillon den Feuerbteusl und zwar sammelt sich auf FeueraUarur da- IV. Bataillon sofort an der Brandstätte, da- III. Bataillon dagegen aus dem Naschmarkte, wo e- als Reserve stehen bleibt. Das I. und II. Bataillon sammelt sich als zweite Reserve erst dann auf den Sammelplätzen, wenn nach dem Au-rücken der i« Feuerdienst stehenden Bataillone Appell geschlagen werden sollte. In Bezug auf die E-eadron und sonst verbleibt e- bei den bisherigen Anordnungen. Das Eonrrnando der Lommurralgarde. — I G. F- Wehrhan, Ober! v. d. A. Holz-Auktion. Mittwoch de« 22. d. M. sollen von Vormittags S Uhr an in GraSdorfer Revier, und zwar im Ttadktz am Seegeritz-Pönitzer Wege, 29 eichene, buchene, ahorne, rüsterne, lindene, kirschbaumene und erlene RutzSlötzer, 12»/« aborne, buchene, rüsterne, erlene. lindene und aSpene Klaftern Brennholz, 30 Abraumhaufen, 115 Langhaufen, 5 Schock Reifstäbe und ca.^0 Wurzelhaufen unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen ^meistbietend verkauft Verden. — Leipzig, am 11. Februar 1865. Geffentliche Sitzung der Leipziger polytechnischen Gesellschaft den 20. Januar 1865. (Fortsetzung.) Nun wollen wir sehen, ob es in den Vereinigten Staaten Nordamerika'- bester bestellt ist, als bei unS: dort kommen freilich Diebstähle und Raub weniger vor, aber um so mehr Betrügereien der gröbsten Art. Man verkauft Messing für Gold, oder ein Hau-, da- man gar nicht besitzt, oder wendet irgend eine andere List an. um einen ehrlichen Menschen zu übervortheilen. Nament lich geschieht die- mit den noch unerfahrenen Einwanderern. Wer hier einen Andern recht über'- Ohr hauen kann, der ist ein tüch tiger Geschäftsmann. D.iS können wir freilich auch nicht al- Muster einer öffentlichen Moral aufstellen. Wir Deutschen beson der- wollen lieber an unserm Ehrlichkeit-gefühl festhalten und unsere Mltbrüder nicht benachtheiligen. Aber wir können andere Schäden unsere Gesellschaft dadurch heilen, daß wir darauf bedacht lozzi'S System ein System de- Kindergarten- aufgestellt, wo die spielende Jugend frühzeitig unterrichtet wird, angewiesen wird zur Gewerbthätigkeit, zur Selbstthätigkeit, zum Selbstschaffen. Friedr. Fröbel wurde darauf durch die verkehrte Einrichtung der sogenann ten Kleinkinderbewahranstalten hingeleitet. Zu Anfang unsere- Jahrhunderts kam die Sitte auf, besonder- in großen Städten, wo große Gewerbthätigkeit und Fabrikleben herrschte, und die Frauen sich an der Arbeit betheiligten, daß die Aeltern ihre Kinder in Anstalten gaben, damit den Kindern, wenn sie allein gelasten würden, kein Nachtheil entstände. Aber dabei mußte noch berück sichtigt werden, daß e- mit Menschen etwa- Andere- ist, als mit Fässern und Ballen, daß sie sich nicht den ganzen Taa zusammen- pfercheu und Abend- herausnehmen lasten. Darauf ist in den Kleinkinderbewahranstalten gar keine oder nur wenige Rücksicht ge nommen. eS liegt kein Plan, kein System in diesen Anstalten vor ; geistliche Herren nahmen sich der Sache an und meinten, eS müsse den Kindern die Bibel eingeprägt und geistliche Lieder gesungen werden. Da- ist freilich eine Beschäftigung, aber erzogen werden die Kinder dabei nicht, eine Thätigkeit wird nicht gelehrt. Dem Kinde kann nur da- beigebracht werden, waS eS mit seinen Ver staudeSkräfteu begreift, in der Bibel aber findet sich nur sehr wenig, wa- für ein vierjährige- Kind paßt. , Da hat Friedrich Fröbel ander- gesorgt. Er hat in dem Kindergarten jedem Kinde ein Beet übergeben, Pa- eS zu bebauen hatte, und dabei dem Kinde die Wichtigkeit Per Befruchtung der Erde beigebracht. DaS Kiud hat zugleich eine -Anschauung bäommen von der Einwirkung DeS RathS Forst-Deputation. der Elemente auf die Befruchtung der Erde, von der Macht de- Lichte- und der Wärme, und ist dadurch auf die Urkraft, die Gottheit hingeleitet worden. Diese Anschauung bleibt fest für ra- ganze Leben, und dagegen hat auch da- Leben und die Wissenschaft nicht- einzuwenden. Fr. Fröbel hatte aber noch gegen ein andere- Element au- der alten Zeit anzukämpfen, die dem Kinde eigene ZerftörungSwuth. Sie werden alle bemerk haben, daß die Kincer, wenn sie Spielzeug haben, sich vor Allem daran machen, eS zu zerbrechen, dann erst macht eS ihnen rechte Freude. Fr. Fröbel bewies nun, daß in diesem scheinbaren Zerftörung-trieb der Schaffungstrieb zu suchen sei. Da- Kind hat den Trieb de- ForschenS, eS will wissen, wie die Sache zusammengesetzt ist und zerbricht sie darum wider seinen Willen. Deshalb sagt Furor. Fröbel: gebt dem Kinde etwa- Unfertiges und eS wird es fern« machen. So stellt denn Fr. Fröbel in der ersten Klasse ein Modell auf und die Kinder erhalten jede- ein Stück Thon oder Wach-, da- sie nach dem Modell zu formen suchen müssen; je besser ihnen die- glückt, desto mehr Freude haben sie darüber. Dadurch wird der Zerstörungstrieb m den SchaffungStrieb umgestaltet. Ebenso läßt Fröbel die Kinder mit bunten Papierstreifen kleine Flecht arbeiten machen und erzielt dadurch Geschmack für Farben und Farbenzusammenstellung. Ich will Ihnen au- meiner eigenen Familie einige derartige Arbeiten zeigen (zeigt die Arbeiten von einem vierjährigen Knaben und seck-jährigen Mädchen). Sie finden hier eine ganz richtige Zusammenstellung. Da« Kmd ver wendet die größte Sorgfalt auf die Richtigkeit der Farben u. s w. Und diese- durch die Kindergärten geleitete emsige Streben bringt bald ein ganz andere- Wesen in den Kindern hervor, als die Beschäftigungslosigkeit ist den Kleinkinderbewahranstalten. ES wird durch dieses Anregen zum Schaffen im Kinde ein ganz anderer Geist für die Schule angeregt; da- Kind lernt leichter, wahrend eS sonst stumpf hinsitzt, mehrere Jahre braucht, um da- AVE zu lernen und oft mit dem zwölften Jahre die Schule verläßt, ohne ordentlich lesen zu können. Gerade diese Epoche, wo sich der SchaffungStrieb im Kinde zu regen beginnt, muß auf da- Sorg fältigste beobachtet werden. Da- Kind, de- Reichen kann hier ebenso gut vernachlässigt werden, wie da- de- Armen, weil die Aeltern selbst bei der größten Sorgfalt nicht befähigt sind, da- Kind so zu beschäftigen, wie eS der Geist, der Trieb desselben fordert. Daher ist den Bemittelten wie den Unbemittelten der Gebrauch der Kindergärten sehr anzurathen. Daß nun Fr. Fröbel auch Verfolgungen zu erdulden hatte, wird Ihnen einleuchten. Fr. Fröbel war genöthigt, sein Vater land zu verlassen und ging nach der Schweiz. Dort hat er sein System vollends zur Reife gebracht. Nach zehn Jahren kehrte er nach Deutschland zurück und hat sein System dort einaeführt. Seiner Beharrlichkett und dem gesunden Sinne der Deutschen ge lang es, die Finsterlinge zu besiegen und ihnen den Beweis za
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