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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186307220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-07
- Tag1863-07-22
- Monat1863-07
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1863
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r .1 e. -l, 'S -ft r- en LS ich en :en se nd ehr mg ur- tu »rer atze rnd riß- de nen cevg irth- sätze oeise irien §an- sind. »gäbe ist zu chul- ideS- deln, mgen , wie e sich chften armen nserer Hat Dienst le als kann, lte, so nd die h trotz , wird wenn es sehr gegen- tion zu daß der r wählt t. Daß ,'e. Uu- eS Recht ch deren flmoduS wie das muß die de», der irngesetzt a, einem infonen- ! werden. Bürgern edeihliche sicht »ur « VolkS- 8—ä. über da- I. «. in worden, taktet fein, der immer wichtig« werdende» Frage d« Armenpflege theoretisch und praktisch, amtlich und privatim vielfach beschäftigt hat. Bei wärmster, aufrichtigster Anerkennung dessen, was uns« Armen-Directorium mit seinem Freiwilligen - Corps leistet, kann man doch Gründe haben, einen Systemwechsel für wünschens wert zu «klären. Höchst beachtenswerthe Gründe der Art sind bereit- von Hrn. G. theils ausgeführt, theilS angedeutet worden. Nach zwei Seiten hin mögen die gegebenen Andeutungen hier weiter verfolgt wnden — ohne irgend erschöpfende Behandlung de- ganze» Thema versuchen zu wollen. WünschenSwerth erscheint uns zunächst volle und baldige Beachtung de- von Herrn G. Gesagten, insofern als eS sich darum handelt, eine gerechtere Vertheilung der Armencassen- anlage (Armensteuer) herbeizuführe», welche jetzt unter dem Namen freiwillig« Subscriptio» «hoben wird. Diese „Freiwilligkeit*, auf d« Armen-Orduung vom Jahre 1840 beruhend, ab« von HauS aus eine Halbheit, ist be kanntlich ebenso in d« Praxis zur Illusion geworden (daher auch in de» meisten Ortschaften des Landes mit Genehmigung der Ober behörden längst wird« ausgegeben). Wozu ein System beibehalten, welches, ohne sonstigen über wiegenden Nutzen, in dn That zur Assecuranzanstalt für Egoismus, Geiz und Hartherzigkeit geworden ist? Hinin liegt wohl die schlimmste Schattenseite der gegenwärtigen Einrichtung. Und wie schwach dagegen das gesetzliche Correetiv — weil äußerst schwierig zu handhaben — bedmff kein« weiteren Auseinandersetzung für den Sachkundigen. So erklärt es sich auch, daß die Behörden nur allzuselten davon Gebrauch machen. Nicht zu gedenken, daß diejenigen, welche mit dem Rechte dn Selbsteinschätzung oder Selbst- besteueruvg solchen Mißbrauch treiben, in der Regel auch am wenigsten geneigt sind, sonstige Opfer für das gemeine Beste, für wohlthätige Zwecke v dgl. zu bringen. Inner daß das bloße Geben immer daS Bequemste bleibt — daher meist ohne höhern Werth. Ist nicht das Opfer, welches der Handwerk« und Ge schäftsmann, als Subscriptions- odn Armenpfleger rc., von seiner ihm kostbaren Zeit bringt, oft weit höher anzuschlagen als dn Geldbeitrag des Millionärs? — Kein Zweifel endlich — und das ist vielleicht dn wichtigste Punct — daß die so beträchtlichen und wohldiSciplinirten Arbeits kräfte. welche fortwährend ohne Entgelt unserer Armenanstalt zur Verfügung stehen, weit besser als jetzt dn Fall, nachhaltiger und segensreicher für die Armenpflege vnwendet wnden können, wenn man die längsterkaunte Wahrheit — nicht bloß theoretisch gellen läßt, sondern immer mehr zur praktischen Geltung und Ausführung zu bringen sucht, die Wahrheit: daß das Geben und Unterstützen allein — die momentane Abstellung vorhandener Noth- stäude — sehr geringen Werth hat im Vergleich mit der Hülfe, welche der Verarmung vorzubeugen, den Verarmten und Gesunkenen wieder aufzuhelfen weiß. Leipzig ist vielleicht wie keine andere Stadt berufen, auch in dieser Sache mit einer gründlichen Reform des Armenwesens vor anzugehen. Freilich werden dann ganz andere Einrichtungen nöthig; auch das sittliche und religiöse Element muß mehr zu seinem Rechte kommen. Wir erinnern an die trefflichen Worte, die ein« unser« besten Universitätslehrer — und ein Mann, der das Leben kennt — vor nicht langer Zeit beim IahreSfeste der Armenfreuvde in jener Hinsicht gesprochen hat. —o— Zur Würdigung der Ärends'schen Stenographie. Dn in voriger Woche von dem Begründer der nach ihm be nannten „ArendS'schen rationellen Stenographie" gehaltene Vortrag (vgl. die Anzeigen in d. Bl. vom 14. u. 15. d. MtS.) hat mehr fach eine Beurtheilung gefunden, welche von einer ausschließlich den schwierigen Litern stenographischen Systemen angehörendea Auffassung ausgehend, an Behauptungen leidet, die den wahren tieferen Gehalt des Vortrags vollständig verkennen lassen. So wenig wir nun auch zu fürchten brauchen, daß durch eine derartige einseitige Besprechung die allgemeinere gerechte Würdigung der von Leopold ArendS auch in seinem bereit- in dritter Auflage erschienenen Werke: „Leitfaden ein« rationellen Stenographie u. s. w." behan delten Frage, in wie weit die allervollkommenste Lautbezeichnunß und somit auch die rationellste Stenographie zu erreichen sei, wesentlich beeinträchtigt wnden kann, so wünschten wir doch, daß der betreffende Gegenstand gnade in dn Metropole de- deutschen Buchhandels und des deutschen Schriftstellerthums von vornherein eine unparteiische Beurtheilung und demzufolge eine ehrendere Begrüßung gefunden hätte. Die Sache liegt in der That so, daß da- AreudS'sche sowohl im Norden als im Süden Deutschlands bereit- sehr vnbreitete Schristsystem ganz geeignet scheint, nicht allein die Kunst dn Stenographie zu einem wirklichen Gemein gut de- ganzen Volke- zu machen, sondern auch viele Streitfragen üb« die treueste schriftliche Verbildlichung dn Lautverhältmsse fremder Sprachen zu lösen. Für Diejenigen, die bi-hn noch keine nähere Kenntniß von dem betreffenden Gegenstände genommen, sei hin noch bemerkt, S97S daß das ArendS'sche System erfahrung-mäßig und nachweislich von Jedermann innerhalb weniger Wochen in circa zwölf Stunden vollständig und leicht zu «Innen ist: daß eS keine die Erlernung desselben erschwerenden Schriftpeinlichkeiten darbietet und nach dem selben Alle- ohne größere oder geringere Wortverstümmelung auS- eschrieben wird; daß eS aber trotzdem mit den Leistungen andern Systeme in Bezug auf die Aufnahme mündlicher Vorträge voll ständig concurriren kann. lieber alle tief« eingehenden Fragen dürfte dn noch einige Tage sich hier aufhaltende Begründer de- Systems gewiß Allen, die sich aus irgend einem Grunde dafür interesstren, bereitwillige Auskunft zu ertheilen bereit sein. — äl — Stadttheater. DaS seit längerer Zeit hier nicht gegebene Lustspiel „Der KönigSlieutenant" von Carl Gutzkow kam am 20. d. M. neu einstudirt zur Aufführung. Als Graf Thorane gastirte Herr Heßler vom Stadttheater zu Aachen, ein junger Darsteller, der — ein geborener Leipziger — vor mehreren Jahren auf unserer Bühne mit kleineren Liebhaberrollen seine künstlerische Laufbahn begann. Daß Herr Heßler sehr beachtenswerthe Begabung für das Charakterfach besitzt, daß er in seinem Berufe sehr fleißig gewesen und sein wackere- Streben durchaus kein erfolgloses ge blieben ist, bewies die gegebene tüchtige und auch bezüglich des Seelischen auf volle Anerkennung Anspruch habende Leistung. Die Gewandtheit des Darstellers in der französischen Sprache und die im Ganzen gelungene Wiedergabe des gebrochenen Deutsch gaben ebenso wie seine Repräsentation der interessanten Gestalt de- Thorane die entsprechende äußne Färbung; noch mehr ist es zu schätzen, daß der Gast auch das innere Wesen des Charakter- zur Geltung zu bringen und namentlich den von dem deutschen Ge- müthSleben so sehr verschiedenen seutimeuts, dem „äu koock äu eoeur" der Franzosen den richtigen Ausdruck zu geben wußte. Einer jungen künstlerischen Kraft, die in verhältnißmäßig kurzer Zeit in einem bedeutenden und seinen Repräsentanten gegenüber fthr große Voraussetzungen machenden Fache bereit- so Tüch tige- erreicht hat, kann bn fortgesetztem Streben eine schöne Zu kunft nicht fehlen. Die Leistung de- Gastes fand auch bei dem Publicum gerechte Würdigung. Die Aufführung des Lustspiels war eine ganz besonder- gelungene. Die Leistungen sämmtlicher zu einem trefflichen En semble vereinigten Darsteller ließen wenig oder nichts zu wünschen übrig. Sehr gefallen hat uns Fräulein Carlsen in dn Rolle de- Wolfgang Goethe. Aeußerst gewandtes und sichere- Spiel, tiefer gehende- Verständniß und wohlthuende Innerlichkeit zeichneten die Leistung aus , die durch die sehr vortheilhaste äußere Erschei nung dn Darstellerin wesentlich gehoben wurde. — Die Frau Rath Goethe ward von Fräulein Lemcke mit ebenso viel äußerem Anstand, als mit dem dieser Rolle entsprechenden verständigen Ausdruck gegeben. — Fräulein Albert wußte durch gewandtes und pikantes Spiel für die vom Dichter sehr glücklich gezeichnete Figur des Dienstmädchens Gretel lebhaft zu interessiren, wie auch Herr Bachmann den Sergeant-Major Mack recht brav durch führte. — In würdigster Repräsentation und mit der erforderlichen Kraft und Entschiedenheit gab Herr Stürmer den Rath Goethe.— Besonders gelungene Genrebilder waren der Professor Mittler des Herrn Czaschke und die Frau Seekatz der Frau Bachmann.— Auch die Vertreter der kleinen Rollen, von denen namentlich Hnr Saalbach (Seekatz) und Herr Ellmenreich (Allhof) zu nennen sind, thaten in befriedigender Weise ihre Schuldigkeit. F. Gleich. Vas Concert -es Zöllnerbundes, welche- am Montag Abend gleichsam zur Nachfein der Banner weihe abgehalten wurde, hatte eine so außerordentlich große Zu- Hörerschaft im Garten de- Schützenhauses vneinigt, daß wir uns kaum erinnnn können, dies^ schönen Räume in gleicher Weise bis in das äußerste Winkelchen hin erfüllt gesehen zu haben. Den Er wartungen de- Publicum- wurden aber auch m vollstem Maaße genügt, denn sowohl die Instrumentalmusik unter Direction des Herrn Bend ix, als auch ganz besonder- dn große Sängerchor unter Leitung de- Hrn. vr. Langer zeigten sich m ihren Leistungen so meisterhaft, daß jedn Nummer de- geschickt zusammengesetzten Programms der rauschendste Beifall gezollt wurde. DaS neue Banner de- Bunde- war den ganzen Abend über im großen Saale ausgestellt, und viele Hunderte wallfahrteten zu dem treff lichen Kunstwerke, daS seinen Urhebern allgemein ein wohlvndienteS Lob einbrachte. Leipziger Lunstverein. Ausstellung im Vereinslocale. Während dies« und nächster Woche sind eine Anzahl vorzüg licher Photographien von Schweizer Landschaften, nach
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