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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186503084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-03
- Tag1865-03-08
- Monat1865-03
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1865
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illfHe »Len 799; onal- lred.- 4.70; Zomb. S.60. »et. lber- -tle« .70. »och. )Psd. . loco :o —, /« n pr. ^uni- . .loco 12-/6, WpMrr..TMMM Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 67. Mittwoch den 8. März. 18K5. Vorträge Leipziger Schriftsteller. III. Aorlraa bt»a Lränlpin ttftpt'l^ern man auch hier auf seine allbekannte Gemeinnützigkeit rech- vvrrrng ors ^ruuiein Auguste .D1YM10I uoer neu dürfe. Nur Muth zum Beginnen - der weiblichen Schlich ten Äeruf der Frauen. ternheit und Zaghaftigkeit sei die alleinige Schuld beizumefsen, ^ Iwenn nicht schon früher in dieser Hinsicht ein Anfang gemacht Leipzig, 7. März. Wenn Frauen durch anhaltendes Stu-I worden wäre rc. Rednerin schloß ihren warmen und gewinnen- dium der Wissenschaften häufig an Gemüih verlieren, eine innige Iden Vortrag mit der Bitte, das Unternehmen nicht aus dem Auge. Bereinigung von Geist und Gemüth sonach gerade im weiblichen I zu lassen, und forderte zu einer regen Theilnahme an dem zu grün- Geschlechts zu den selteneren Erscheinungen zählt, so muß es eine I denden Frauenbildungsverein auf. um so größere Freude gewähren, wenn sich zu dieser Paarung von l Verstand und Herz noch die Macht der freien Rede gesellt. Mit I solchen Eigenschaften ausgerüstet sprach gestern Abend Fräulein I Auguste Schmidt im kleinen Saale der Buchhändlerbörfe über den I Beruf der Frauen, mit besonderer Rücksicht auf den im Entstehen I begriffenen Frauenbildungsverein. In dem eben so geist- wie! Am letzten Montag Abend sprach zunächst Herr vr. O. Mo- gemüthreichen Borttage führte Rednerin zunächst aus, daß Streben ! thes über das Thema: Wie sollen wir bauen? Der Redner Leben sei, und hob dann hervor, wie bei der großen Arbeitskraft, I beklagte zuvörderst, daß die Architekten zu wenig die Familien, für welche die Menschheit entfaltet, die weibliche Arbeitskraft noch lange I welche sie bauen sollen, in ihrem häuslichen Leben und Thun be- nicht die verdiente Geltung erlangt habe. l obachten, und daß dje Gelehrten zu wenig gethan haben für Er- Mit der steigenden Civilisation würden der Frau noch andere I forschung der Geschichte und der Entwickelung des WohnhauSbaueS Gesetze vorgeschrieben, als das Naturgesetz will. Würde auch der I von alten Zeiten bis aüs die Gegenwart herab. Aegyptische, indische Familienkreis die nächste Bestimmung des WeibeS sein und bleiben, I und griechische Wohnhäuser kennten wir fast nur aus mangelhaften so dürfe doch nicht außer Acht gelaffen werden, daß nicht Allen I Abbildungen, das römische Wohnhaus sei besser, aber doch nicht dieses Glück zu Theil werde. Wahrend der Jüngling, in das Leben I hinreichend bekannt, romanische, gothische und Renaissance-Wohn- hinauSgeworsen, mit seinen Kräften überall eine Stellung erringen ! Häuser seien noch erhalten und ihre Coustructwn also bekannt, aber könne, wisse die Jungfrau nicht, wohin sie sich wenden solle, wenn I zum wahren Versiändniß fehle noch immer die genauere Kenntniß sie plötzlich allein und verlassen dastehe. Der Berufszweige, in I der Sitten und Lebensgewohnheiten der entsprechenden Zeitalter, welchen sich ihr ein ihren Kräften angemessenes Fortkommen dar-! Nachdem der Redner gezeigt, wie und warum von den ältesten böte, seien nur wenige. Das Gefühl der Entmuthigung raubt! Zeiten bis weit ins Mittelalter herauf der Bau des Wohnhauses ihnen noch das überhaupt in geringem Maße vorhandene Vertrauen! gegenüber dem der Tempel und Dome vernachlässigt worden, wäh- auf ihre Kräfte. Während der Arbeiter sich einen eigenen Haus-1 rend er z. B. bei den unter weniger engherzigen religiösen Ansichten stand gründen könne und gründe, sei die Arbeiterin auf sich allein I lebenden Muhamedanern zu hoher Würde, ja zu stolzem Glanze angewtesen, nachdem sie mit der Einsegnung das Llterluhe Haus! sich entwickelt habe, aing er zur Schilderung eines mittelalterlichen verlassen hätte. Die Aeltern seien froh, wenn sie ihre, in der Regel! deutschen Bürgerhauses über, das bei aller Geräumigkeit doch selten zahlreiche Nachkommenschaft so weit gebracht hätten, daß sie sich, I Behaglichkeit bot, und kam dann auf die charakteristischen Ver warn auch kümmerlich, nunmehr selbst fortzuhelfen im Stande sei. I schiedenheiten verschiedener großer Städte zu sprechen, die bald, wie Sich selbst überlasten, habe das Mädchen mannichfache Gefahren I z. B. Rom, schon in alten Zeiten Miethhäuser kannten, bald, wie um ihre Sittlichkeit zu überstehen. Einmal gesunken, könne eine l z. B. Venedig, Cordova, London, Bremen rc. diese Einrichtung Frau sich nimmer retten; anders sei dies beim Manne. Während I noch bis in unsere Tage herab von sich fern hielten. Das riesen den Dienstboten, trotz ihrer sonstigen Abhängigkeit und Gebunden- I haste Anwachsen der Bevölkerung in der Gegenwart zwinge förm- heit, doch immer noch die Familie zur Seite steht, sei das L00S I lich zur Anlegung von Mietwohnungen, aber auch bei der Errich- der Arbeiterin ein vorzugsweise trauriges zu nennen. Die Be-! tung von solchen zeigten sich wieder die interessantesten Verschieden- schäftigung mit der Nadel werde erfahrungSmäßig so schlecht bezahlt,! heilen. Hauptsache und erste Bedingung für ein zemüthlicheS daß der empfangene Lohn kaum zur kärglichsten Beköstigung des I Wohnen zur Miethe sei: eigener Verschluß der Wohnung. Lebens ausreiche. Gerade das Schicksal dieser Armen sei es, das I Bei der Wahl einer Wohnung sei wo möglich ein höher ge- Rednerin im Auge habe. Gleich dem Arzte, der das Nebel dallegenes Terrain zu gewinnen; in Orten, die an einem großen avgreise, wo es am schmerzhaftesten sei, sollten auch die Frauen I Flusse liegen, stromaufwärts, und in dem Theile der Stadt, von hier zunächst und hauptsächlich thätig wnkend eingreifen. Die I wo die herrschenden Winde Herkommen. Das Schlafzimmer müsse Einigkeit erhebe den Menschen zur Vollkraft; werde auch wegen l nach Süden, das Wohnzimmer nach Süden oder Südost und Ost der mannichfach sich darbietenden Hindernisse der Erfolg anfänglich I liegen, Küche, Ateliers, Vorrathskammern u. dergl. nach Norden, nicht groß erscheinen, — Etwas werde doch geschaffen in dem! Vor Allem sei der Grundsatz festzuhalten: „ich baue für mich und Bereich der Sitte, in dem engen Kreis, der den Frauen gezogen.! die Meinigen, nicht für Andere", und demgemäß müßten alle Frei von der Emancipation gefühlloser und herzensleerer Frauen ! Räume nach dem vorhandenen Bedürfnis angelegt, mit Wasser, wolle man wirken und pflegen m dem Kreis der Sitte, der Frauen! Wärme, Luft und Licht versehen, und em jeder derselben zu seiner heiligstem. Nach den Worten Goethe'S: Willst du erfahren, was ! besonder« Bestimmung paffend gemacht werden. DaS beste Zimmer ch ziemt re., wolle man das Rechte zu erstreben suchen. Die lmtt der schönsten Aussicht dürfe nicht zur „guten", sondern zur lrbetterin, an ihre tägliche regelmäßige Beschäftigung gefesselt, ver-1 Wohnstube. namentlich der Frauen, gewählt werden. Die Vor möge sich geistig nicht zu erheben. Diese Erhebung soll ihr ge-1 hänge dürfen nicht zu dicht sein, die Lambrequins nicht zu weit währt werden, — das sei ein schöner Beruf für die Frauen. Denn ! herabgehen. Es müsse viel Licht in die Zimmer gelassen und dafür es sei ein Unglück unseres Volkes, daß die Erziehung!die Wände dunkler gehalten werden. Vor Allem aber sei überall da aufhöre, wo sie erst recht beginnen sollte. Werde! daran festzuhalten, daß die Wohnung zum behaglichen Gebrauche diese Arbeit den Frauen auch nicht leicht fallen, so würde doch da- I und nicht zur Augenweide der auf der Straße Vorübergehenden ihnen hierdurch zu Theil werdende Glück die entgegenstehenden I herzustellen sei. Schwierigkeiten überwinden helfen. Der bei den Frauen vorhan-! Vr. W. Andrä entwarf hierauf ein culturgeschichtlicheS Bild dene Enthusiasmus für das Gute werde> sicher geleitet, dazu!von dem Studentenleben des Mittelalters. Ausgehend kräftig Mitwirken. I von der Thalsache, daß die Universitäten »war Licht in die Nacht Vor Allem aber geböre zu einem sicheren Gelingen eine rege! de- Mittelalters gebracht hätten, niemals aber die Trägerinnen der Betheiligung. Gerade Leipzig biete hierzu die erforderlichen Kräfte, j guten Sitten gewesen und, mit Ausnahme der Reformationszeit,
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