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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186503097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-03
- Tag1865-03-09
- Monat1865-03
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1865
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1L80 Säle durch bewegliche Scheidewände theilen oder verkleinern kann. Er sah die- im Militairfpital in Bayorme, da- er fast für ein Mustnspital erklärt. Der Bau wurde seiner Zeit einem Ingenieur- Officier anvertraut, der mit allem Eifer auf alle Verbesserungen bedacht war, und sich seitdem zum Marschall Niel emporgeschwun gen hat. Trälat zieht au- der gepflogenen DiScussion folgende Schluß betrachtung: »Wenn wir mit Ueberreugung Projecte, die uns nickt gut er schienen, bekämpft haben, so ermächtigt uns die Zuverlässigkeit der Wissenschaft und da- Bewußtsein, da- Beste zu wollen. Die Wissenschaft schreitet vor, für die Hygiene müssen eben so gut, wie für die andern Zweige derselben von Zeit zu Zeit die Fortschritte constatirt werden. Unsere DiScussionen haben ergeben, daß die Lehren de- Anfanges unsere- Jahrhundert- großer Modificationen bedürfen. Die von Allen anerkannteste Nothwendigkeit ist, daß ein Spital geräumig sein muß. Der Raum muß sogar mit der Zahl der Kranken nicht parallel, sondern progressiv wachsen, so daß, wenn für 100 Kranke 5000 Meter ausreichen, für 200 Kranke 10,000 Meter nicht genug sind. Diese Maßregel allein wäre im Stande, den Nachtheilen der Ueberfüllung vorzubeugen. Wenn heute einige kleine Spitäler in Bezug auf Sterblichkeit keine günstigeren Resultate vor den großen geben, so ist der Grund kein anderer, als daß sie anfänglich für eine weit kleinere Zahl bestimmt waren, als sie heut fassen, mithin sie relativ überfüllt sind. — Sollte der Werth wissenschaftlicher DiScussionen bewiesen werden, so wüßte ich keine bessere Probe, als den gegenwärtigen Stand unserer Meinungen über die beste Disposition emeS Hospi tals. Die isolirten viereckigen Einzelgebäude (xavMoQv) wie sie nn Hospital Lariboisiöre zu finden, galten als der beste Typus, als daS non plus ultra eines SpitalbaueS. Und dieser Typus hat unter uns nicht einen Verteidiger gefunden. Dagegen sind wir Alle von dem Bedürfniß einer weiten, reichlichen Luftdurch- strömung für die Abtheilungen durchdrungen, und preisen einfache Gebäude an, die in einer einzigen, oder von einander entfernten parallelen Linien errichtet sind. Diese Idee ist so einleuchtend, so richtig unter allen Verhältnissen, daß M. Imard, der jetzige Director des Hotel-dien, der sich schon vor unserer DiScussion mit Aufstellung der besten Form für ein Hospital beschäftigt hat, sie zur Basis seine- Planes gemacht hat, der viele Vortheile bietet. Uebrigens kommt diese Disposition der des MilitärhoSpitalS von Vincennes und des Hospitals zu Malta sehr nahe, über deren Lob man einig ist. Ueber diesen Punct scheint daS Urtheil ge sprochen, ich brauche wohl nicht länger dabei zu verweilen. Aus den Schlußanvägen an die Administration sind folgende als von allgemeinerer Geltung hervorzuheben: Ein Hospital muß an einen freien Ort, auf einen trocknen Boden und womöglich auf ein leicht abhängiges Terrain gebaut werden. DaS Terrain muß groß sein, sich weithin auSdehnen. Die Atmosphäre eines Hospitals wird um so reiner sein, je entfernter es von bevölkerten Staditheilen ist. Im Centrum der Städte sollte man nur kleine Nothspitäler (Koxital ä'urxevov) und für den Unterricht haben. Diese Gesundheitsmaßregel würde zugleich eine Maßregel der Sparsamkeit sein, und den großen Städten gestalten, ihre Spitäler auf weniger werthvolle Terrains zu verlegen. Es wäre ein Irrthum zu glauben, daß große Lufträume im Innern der Säle dem Mangel an Raum und Luftströmung ab- Lelfen. Nichts bietet für unzureichende oder mangelnde natürliche Lufterneuerung Ersatz. Die Gebäude müssen vollständig isolirt, derselben Himmels gegend zugekehrt, ohne Hinderniß den Sonnenstrahlen, dem Regen und Winden ausgesetzt fein und auf einer einzigen oder parallelen Linien 80—100 Meter auseinander so. errichtet werden, daß man dadurch eine heilsame Abtrennung und eine äußere freie Luft strömung erhält. Gegen den Schluß der Sitzungen war es einem Mitglied mög lich, der Gesellschaft die Mittheilung zu machen, daß die Admi nistration bereits, wahrscheinlich durch das Gewicht der Einwendungen veranlaßt, ihre Sachverständigen um Einreichung neuer Pläne an gegangen, mithin auf ihre bisherigen Anschauungen verzichtet habe. — k'iat sxxlieatio. —g. Ueber eine statistische Zukunstsberechnung. Wenn es begründet sein sollte, daß, wie verlautet, den Städten Dresden: die Commun Neudorf, und Chemnitz: die Altchemnitzer Schloßgemeinde mit einigen tausend Bewohnern in den letzten drei Jahren einverleibt worden sind, wodurch die Einwohnerzahlen der genannten Städte eine zwar bedeutende, aber auch Zufällige Ver mehrung erfahren mußten, so würde es gegen die Grundsätze der Statistik verlaufen, wenn man auf solche Eventualitäten, als eS die Hinzuziehung angrenzender Ortschaften in den städtischen Ge- mcindeveiband sind, eme Zukunftsberechnung auf 50 Jahre hinaus begründen wollte, wie eS im Dresdner Journal geschehen ist, wo-1 durch die Rangordnung der Städte nach ihrer Größe um ein Be deutendes alterrrt wird. Nach dieser WahrscheinlichkeitSberechnuvg würde Dresden in 50 Jahren circa 418500, Chemnitz 221000, Leipzig 216000 Einwohner haben, Leipzig würde also hiernach aus dem zweiten Rang der sächsischen Städte in den dritten herabsinken, und den Rang der zweiten Stadt würde dann Chemnitz einnehmen. Wenn nun auch gegen eine solche Möglichkeit an sich nicht das Geringste eivzuwenden ist, so können doch keineswegs die bisher erlangten Resultate der Statistik hierzu berechtigen: sofern sich obige Voraussetzung beziehendlich der Einbezirkung angrenzender Gemeinden zu Dresden und Chemnitz bestätigen sollte. — Denn zu ganz anderen Resultaten würde man gelangen, wenn man die mögliche Vermehrung der Einwohnerzahl Leipzigs durch Einbezir- kung nur der nächst angrenzenden Ortschaften, welche unter den Dörfern die volkreichsten Sachsens sind, mit berücksichtigen wollte, welche Möglichkeit bei einer Wahrscheinlichkeitsrechnung ebenfalls einen wichtigen Factor bildet. Erwägt man noch, daß Leipzigs nächste Umgebung bekanntlich eine verhältnißmäßig weit größere Vermehrung der Bevölkerung als Leipzig, und letzteres selbst seit dem Jahre 1861 eine Vermeh rung um 9,z o , (vorher nur 5—6 «/<>) erfahren hat, so dürfte weit eher die Vermuthung nahe liegen — wenn man überhaupt eine statistische Wahrscheinlichkeitsrechnung auf ein halbe- Jahrhundert hinaus rechtfertigen will — daß Leipzig nicht nur wie zeither seinen Rang als zweite Stadt Sachsen- behaupten wird, sondern daß auch deren Einwohnerzahl sich derjenigen Dresden- etwa- näher stellen wird als zeither. Es entziehen sich jedoch die allgemeinen socialen, merkantilen und industriellen Verhältnisse, aus welchen die Bevölkerungsziffern der Städte hervorgehen, in unserer leicht beweglichen Zeit jeder nur einigermaßen sichern Berechnung, weshalb auch derartige Zu kunftsrechnungen auf ihren wahren Werth zurückzuführen sind. Gericht über die Wirksamkeit der städtischen Anstalt für ArbeitSnachweisung im verflossenen Monat Februar UniversttätSfiraste Nr. S (Gewandhaus 1 Treppe). Tägliche Expeditionsstunden vom 1. Octbr. 1864 bis 31. März 1865. Früh von 8 bis 12»/, und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr. 1865. Neuangemel- dete Arbeiter Gesammt- summe von Nachfragen nach Arbeit Gesuche nach Arbeitern Ausgeführte Arbeit-- bestellungen Vom 1. bi- männl. «tibl. männl. wttbl. männl. «ctbl. männl. wetbl. 3 t. Januar Vom 1. bis 5 12 281 661 19 297 19 294 28. Februar 3 12 264 683 13 254 13 254 8 24 545 jl344 > 32 s 551 32 j 548 32 1889 583 580 Die im Monat Februar verschaffte Arbeit erhielten folgende Personen: Männliche Personen. 3 Raddreher. 4 Schneeschipper. 2 Holzträger. v. Weibliche Personen. 1 Flickschneider. 2 Handarbeiter. 1 Holzhacker. 3 Aufwäscherinnen. 36 Aufwartemädchen. 5 Aufwartefrauen. 1 Ausbesserin. 6 Fabrikarbeiterinnen. 3 Fenfterwäscherinnen. 2 Kinderwärterinnen. 2 Krankenwärterinnen. 2 Kehrfrauen. 1 Näherin. 1 Rolldrehnin. 133 Scheuerfrauen. 1 Strickerin. 55 Waschfrauen. 3 Wasserträgerinnen. Resultat der Dienstboten-Rachweisung. 1865. Bestellungen auf Dienstboten Zum Dienst angemeldet Erhaltene Dienste MällNl. wetbl. männl. weibl. männl. »elbl. Vom 1. bi- 31. Januar 1 19 1 28 1 13 Vom 1. bis 28. Februar 5 14 8 32 5 11 6 33 9 60 6 24 39 69 30*) *) Dienstboten, welche bei ihrem Umzuge au- einem Dienst in den andern ihre Effecten tragen lassen wollen, haben dafür nur 5 Ngr. zu zahlen.
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