Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1865

Anzeiger. nt m iittt-. . 17^ tag- w> . 4 ».L Amtsblatt dis SSW. BczirlSzirichls md dcs Raths dcr SIM Lkihziti. W 14». Dienstag den 23. Mai. 1865. Bekanntmachung. e Praßt. > 5t Salmbn imburg. Baum, »b. Hof. ». > Einher lürnbrrg.s iea. ie. Palm-« t Bavti lussie. »dt Re«. I bau, Hol, e Bavint.! u a. 5lizß chohosi. nzig, . Krank > i' »er Hof. , und e« Mah Haha, e a. Hotrl L'- Magd !Baua. sbrrg i/ abaum > Prtnlbo l. Ms« > >. de vao Rest« amation rdurg, 5t.! »I orden. andere -hli« Die unterirdische Legung de- Taues des Feuertelegraphen soll in nächster Zeit nach und nach erfolgen. Da diese Herstellung die Mbung größerer Strecken, auch die Offenhaltung der Gräben für längere Zeit, als sonst üblich, nöthig macht, so halten wir k «gemessen, dies zur Beachtung hiermit bekannt zu machen. Der -Rath der Etadt Leipzig. ^ ^ schleiß, Lnpzig. am 19. Mai 1865. vr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Leipzig, am 19. Mai 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. . G.Mecl vr. Vollsack. echler. Bekanntmachung. DaS betheiligte HandelSpublicum wird hierdurch benachrichtigt, daß eine Restitution von Meßunkosten für Propre- und Transtto- r, die während gegenwärtiger Ostermesse im freien Verkehr hier eingegangen sind, nur dann gewährt werden kann, wenn die r unzureichenden Verzeichnisse nebst Unterlagen längstens den 3. Juni L8VS bis Abends « Uhr abgegeben sind. Später angebrachte Reclamationen können unter keinerlei Umständen Berücksichtigung finden. Leipzig, den 12. Mai 1865. Königliches Haupt - Zoll - Amt. Wehner, Z. I. i. V. Mrmgisch-SSch fische Industrieausstellung. ! * Leipzig, 22. Mai. Gestern Mittag fand in Merseburg jir feierliche Eröffnung der Thüringisch-Sächsischen Industrie- und rdeauSstellung durch den Kronprinzen von Preußen statt, zu diesem Behufe schon am Sonnabend Abend dahin ge- l und im Schlosse abgestiegen war. Wer am gestrigen SonntagS-Vormittag nach Merseburg kam, te schon von Weitem erkennen, daß die Stadt sich in beson- i Festesschmuck geworfen hatte. Von der Höhe des Schloßflügels, der Kronprinz wohnte, flatterte eine große, aber arg zerfetzte stle. Sofort wurden Vermuthungen laut, daß diese fragmen- «sche Flagge in dem Sturm auf Düppel oder sonstwo so hart genommen sein möchte; es stellte sich aber später heraus, daß lUlversehrt aufgezogen worden war und lediglich in Folge des sti-m Windzuges sich in den Flaggenstock verwickelt und dadurch l schweren Verwundungen zugezogen hatte. Der Bahnhof und Straßen und Häuser der Stadt waren mit Laubwerk und ' zen verziert, über welche schwarzweiße Flaggen herabhingen beiläufig gesagt, auf den an diese Farben nicht Gewöhnten Lüstern Eindruck machten. Noch war das Gedränge und voge von auswärtigen Besuchern, auf welches die guten Merse- wie man vielfach wahrnehmen konnte, in ziemlich sangui- c Weise gehofft hatten, nicht zu bemerken, und manche Gaffen Platze der Stadt zeigten sogar eine auffallende Leere. Der stärkste Menschenstrom bewegte sich nach der Höhe, von »da-alte Bischofs- und Herzogsschloß und der noch ältere Dom ^ in die anmuthig-fruchtbare Landschaft hinausschauen. Im »ßhofe, dessen eine Langseile die nördliche Wand des Dom- izt, bewegten sich verschiedene Gruppen, die jedenfalls auf.die »ft des Prinzen warteten, der eben in der Domkirche dem tag-gotteSdienste beiwohnte. Nach Beendigung desselben in den Sr. k. Hoheit zur Verfügung gestellten Zimmern eine ne Cour statt, bei welcher viele der officiell zur Eröffnung lichkeit Eingeladenen dem Prinzen vorgestellt wurden. Ai Gemächern des Schlosses begaben sich dieselben ohne längern thalt nach dem AuSstellungSgebäude, in welchem auch der bald nach 12 Uhr eintraf. Da- unverkennbar nach dem Muster der großen Leipziger Hhalle errichtete AuSstellungSgebäude macht von außen aüer- eineu nicht gerade imponirenden Eindruck, da es in vielen " allzu sehr hinter dem Originale zurückgeblieben ist; dage gen bietet das Innere desselben einen recht freundlichen und wohl- huenden Anblick und man verweilt gern und mit Befriedigung in diesen Räumen. Für die Theilnehmer an der Eröffnungsfeier lichkeit — außer den officiell Eingeladenen nur die Aussteller selbst, die Vertreter der Tagespresse und ein ausgewählteS Publi cum, welches 1 Thlr. Eintrittsgeld für die Person nicht scheute — war indeß nicht lange Zeit zum genaueren Besichtigen der ausge stellten Gegenstände gelassen. Gegen 12 Uhr gruppirten sich die mit besonderer Einladung Beehrten in dem Transept des Gebäu des, um den Kronprinzen zu empfangen, und es entfaltete sich nun inmitten der großen Ausstellung noch eine ganz absonderliche er- dibition von Staats- und Militairuniformen des verschiedensten CaliberS, daß das Auge von dem Schimmer der Goldstickereien fast geblendet, zugleich aber auch die Orientirung in den einzelnen Persönlichkeiten geradezu unmöglich gemacht wurde. Wir sind des halb nicht im Stande, mit nur einiger Sicherheit anzugeben, wer von den Eingeladenen erschienen, wer auSgeblieben war, und wir müssen uns unter so bewandten Umständen in der Hauptsache auf die Nennung der Kategorien der Eingeladenen beschränken. Von den eingeladenen Standesherren des Ausstellungsgebietes, den drei Grafen Stollberg, war unseres Wissens keiner erschienen. Ob die beiden Minister für Handel und Landwirthschaft, Graf Jtzenplitz und Herr von Selchow, persönlich anwesend waren, ist uns nicht möglich gewesen zu erfahren. Dagegen waren die Staatsminister der thüringischen Staaten fast sämmtlich erschienen, und nicht minder waren die Spitzen der Provinzialöehörden der Provinz Sachsen in goldstrotzenden Uniformen stark vertreten. Von den Vorständen der Verwaltungsbehörden aus Dresden, Leipzig, Zwickau, Schmalkalden, Clausthal und Blankenburg, welche das Programm aufzählte, vermögen wir nur Herrn KreiSdirectsr von BurgSdorff als anwesend zu bezeichnen. Die amtlichen Com missarien der 12 betheiligten Regierungen waren alle zugegen. Unter den Oberbürgermeistern der hervorragendsten Städte des Ausstellungsgebietes bemerkte man mehrere preußische mit ihren AmtSketten und im einfachen schwarzen Frack Herrn vr. Koch von hier. Die Merseburger Behörden hatten ein zahlreiches Con- tingent gestellt. Unter den Präsidenten der Handels- und Ge werbekammern des AusstellungSgebieteS (für Sachsen die zu Dres den, Leipzig, Chemnitz und Plauen) bemerkten wir Herrn Geheim. Kammerrath Poppe von hier. Zu den eingeladenen auswärtigen Vertrauensmännern gehörten u. A. auch die Herren Maschinen fabrikant Bergmann, Stadtrath Felsche, Vr. Hirzel,