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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186308129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-12
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1863
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und Tageblatt Anzeiger. AwtÄlatt dis Kö»ig>. BiMzmchl! und dir Auch! dir Stadl LchM. M L24. Mittwoch den 12. August. 1863. Bekanntmachung. DaS Fahre« mit mehrere« aneinander gehängten Wagen, wie es in hiesiger Stadt mehrfach wahrzunehmen gewesen, ist im Interesse des Straßenverkehrs, wie der öffentlichen Sicherheit gleich unstatthaft und hat bereits Anlaß zu verschiedenen Beschwerden gegeben. Wir finden daher für nöthig, den Fuhrwerksbesitzern und Fuhrleuten das Fahren mit dergleichen aneinander gehängten Wagen, gleichviel ob solche beladen oder uubeladen, gänzlich zu untersagen. Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden mit einer Geldstrafe von 5 Thaler oder entsprechender Gefängnißstrafe geahndet werben. Leipzig, den 11. August 1863. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Hempel. Bekanntmachung. Zum Behuf der gegen das Ende jedes akademischen Halbjahres zu hallenden Revision der Universitäts-Bibliothek werden alle Diejenigen, welche Bücher aus derselben entliehen haben, hierdurch aufgefordert, und zwar die Herren Studirenden am 10.—12. August, alle übrigen Herren Entleiher aber am 13.—15. August die geliehenen Bücher gegen Zurücknahme der Empfangsbescheinigungen der bestehenden Vorschrift gemäß abzuliefern. Leipzig, am 8 August 1863. Die Verwaltung der Universitäts-Bibliothek. Geffentliche Sitzung der Leipziger polytechnischen Gesellschaft am 13. März 1863. sGenehmigteS Protokoll.^ Die Sitzung wurde durch Herrn vr. Hirzel eröffnet und der selbe machte die Miltheilung, daß der Bericht des Görlitzer Ge werbevereins für 1862/63 eingegangen sei. — Hierauf hielt Herr vr. Heine einen Vortrag über die Bedeutung der Schifffahrt für Leipzig, der hier nach stenographischer Niederschrift folgt: „Meine hochgeehrten Herren! Wenn ich mir erlaube, heute mit einem sogenannten Vortrag vor Ihnen aufzutreten, so muß ich au- mehr als einem Grunde im Voraus um Ihre gütige Nach sicht bitten. Wer mich kennt, weiß, daß ich keineswegs besonders begabt bin Reden zu halten und überhaupt von den verschiedensten Geschäften in so großer Menge belastet bin, daß eS mir nicht möglich war einen Vortrag, wie er wohl der Würde der Gesell schaft entsprechend wäre, auszuarbeiten ; ich kann daher das Ihnen Mitzutheilende nur so sagen, wie es mir eben aus der Seele quillt. Schon seit Jahre« bin ich bemüht gewesen, in den intelligenten -reisen der Leipziger Bürgerschaft dahin zu wirken, daß man mehr und mehr die Bedeutung der Schifffahrt für Leipzig schätzen lerne und sich in der Welt umsehen möchte, um zu erkennen, welche Wichtigkeit selbst ein mäßiger Strom, wenn er schiffbar gemacht wird, für jede Stadt hat uud welche unberechenbaren Vortheile der Stadt Leipzig aus der Beförderung der Schifffahrt erwachsen würden ; denn eS giebt überhaupt keine große Stadt, welche nicht Schifffahrt hätte. ES hängt die- naturgemäß zusammen mit der Nothwendigkeit, Rohproducte, Nahrungsmittel und dergl. auf dem möglichst billigen Wege herbeischaffen zu können. Bedenken Sie, meine Herren, daß England bezüglich seiner Schifffahrt nicht etwa blo- von der Natur begünstigt ist und nicht blo« die Schifffahrt zur See betreibt; England hat auch in seinem Innern da- Be- dürfniß gehabt, kleinere Flüsse schiffbar zu machen, und eS wurden dort, statistischen Mittheilungen zu Folge, Milliarden Pfund Ster ling aufgewevdet, um die Binnenschifffahrt zu ermöglichen und zu diesem Zwecke Canäle gebaut, ja eS steht zweifellos fest, daß bei richtiger Behandlung der Flüsse, bei richtiger Benutzung der Wasser wege nie davon die Rede sein kann, daß auf Eisenbahnen für gleiche Preise wie zu Wasser Rohproducte nach großen Städten geschafft werden können. Jede Eisenbahnfracht erfordert beinahe 100 Proceut todte Last; bei der Schifffahrt hat man eine nicht ab nutzbare Schienenlage, da- Wasser, und eine zu bewegende todte Last, die kaum den fünfzehnten, oft kaum den zwanzigsten Theil der Fracht beträgt. Jede Triebkraft, welche man auch erfinden mag, muß nothwendig der Schifffahrt eben so sehr zu Gute kom men und zwar mit größerem Vortheil, altz bei der Bewegung auf Schienen. Es soll damit jedoch keineswegs gesagt sein, baß man nicht auch den Bau von Eisenbahnen fördern solle, denn diese haben in anderer Beziehung außerordentlichen Nutzen; ich will viel mehr nur hervorheben, daß wir in einem Lande, wo die Industrie, wo Handel und Verkehr blühen, wo die Industrie mit anderen Ländern concurriren soll, daß, wenn wir in dieser Beziehung Eng land ähnlich werden wollen, wir dahin streben müssen, dre Ver kehrswege zu vermehren, so den Verkehr zu erleichtern und die Rohproducte auf den verschiedenartigsten und billigsten Wegen her beizuschaffen ; der Transport zu Wasser aber wird stets der billigste bleiben. Wenn man sieht, wie ich seit 8 Jahren, allerdings mit großer Anstrengung, eS dahin gebracht habe, auf dem kleinen Stückchen Strom zwischen Leipzig und Plagwitz, wo fiüher kaum ein» Schifferkahn mit einigen Personen fortkommen konnte, Lasten von 3000 Centnern in einem Schiffe zu IranSportiren, so begreift man eS in der Thal nicht, wie eine Stadt wie Leipzig, eine Stadt von so großer Intelligenz und so großer mercantiler Bedeutung, sich bisher dabei beruhigen konnte, gar keine Wasserverbindung zu haben, ob gleich die- doch keine unlösbare Aufgabe ist! Betrachtet man da gegen, was in der Neuzeit an anderen Orlen in Bezug auf die Wasserfracht geschieht, so sieht man z. B. in Berlin die größte Regsamkeit; man hat dort nach allen Richtungen hin die Canäle unter großem Kostenaufwand mit de« Eisenbahnen verbunden. In neuester Zeit fängt man auch an einzusehen, daß z. B. Kohlen fracht, Steinfracht u. s. w. niemals auf Eisenbahnen mit Vortheil tranSportirt werden können; man drängt nach dem Canal zur Ver bindung zwischen Rhein und Weser; man fängt überall an zu be greifen, welche große Bedeutung die Wasserkraft hat. Wie alle Ideen aus den gegebenen Verhältnissen hervorgehen, wie einzelne Menschen durch die Verhältnisse hingedrängt werden zu anderen Ideen, wie dann eine Idee immer wieder die andere giebt und die eine durch die andere entsteht, so müssen, wenn auf irgend einem Puncte eine Sache angeregt wird, eS einzelne Persönlich keiten sein, welche anfangen für die Sache zu kämpfen und sich bemühen, alle intelligenten Kräfte »ach und nach dafür zu gewinnen, sie vom Werthe derselben zu überzeugen und so, mit ihnen ver eint, die Bahn zu brechen, welche für Einzelne zu brechen un möglich ist. Meine Ideen in der Wasser- und Schifffahrtsfrage haben von Anfang an viele Gegner gesnnden und doch hat sich nach und nach die Schifffahrt Bahn gebrochen, weil da- Princip, auf wel chem sie beruht, ein unumstößlich richtiges ist Denn wenn Sie bedenken, meine Herren, daß man jetzt 25,000 Stück Mauersteine aus dem kleinen Elsterflusse mit einem Dampfschiffe von drei Pferde-
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