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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186505184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-05
- Tag1865-05-18
- Monat1865-05
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1865
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z. br. «oß! »bürg. hw»n. atiou io«, d >of. tlvfft. und ha«bvrz Sal»ut! Bav. rftr. 3Z. ere. e Rasfit. ». r Psl»t! Fieibtt,.! zr. Bau,^ estaurtti« ö gan»i. iönigobrrz.1 Hauno»«,, ind i-, goldvti arl, Lt, >nz. >. de Prußl Libc'^ 16. »tiru»-, rct. 806. ;No . der aris 43.5-1 lo. d. Lo Loose 93.8 i«/. iife«ba! - SS0. Mol Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. MM Donnerstag den 18. Mai. 1865. Am 14. Nov. wurde sie im Rosenthale halb erstarrt aufge- smdcn und hierauf sofort im JacobShoSpitale untergebracht. Sie hatte, ihrer Angabe zufolge, sich seit ihrem Entweichen im Aosevthale aufgehalten. Bekanntmachung, die Erörterungen über das Pestalozzi-Stift betreffend. DaS Ergebniß der über das Pestalozzi-Stift von uns ange-i Sucht zum Entlaufen gehabt; sie ist, als sie früher bei ihm ge- Meu Erörterungen ist folgendes: I wohnt, ihm wiederholt entlaufen und einmal erst nach drei Tagen I. Die am 1. November 1850 geborene lim Paulinum wieder aufgefunden worden; hauptsächlich wegen Auguste Marie Kuge, ! dieser Sucht, fährt Herr Becker fort, wurde sie in das Stift mlche seit 4. November 1859 im Stifte sich befand, ist am! gebracht. z. Nov. 1864 aus demselben entlaufen, bekleidet mit Jacke, Rock,! H. Nach Beginn der Erörterungen über das Stift und während ßchürze, baumwollenen Strümpfen und Holzpantoffeln. ! der Angriffe-auf dasselbe entwichen daraus mehrere Zöglinge. ----- ' ' So 1) am 13. Februar die Mädchen S., P. und F. Nach einer Mitteilung in den «Leipziger Nachrichten" sollte die 12jährige P., weil sie da- Löschblatt aus ihrem Schreibbuche Ihre beiden Füße waren erfroren, und sie starb, nach Beseiti- I verloren, von Herrn Neidholdt so stark in den Arm geknippen worden Mg de- todten Fleisches — nicht aber, wie das Gerücht ging, I sein, daß sie blutrünstig gewesen. Darauf sei sie mit den zwei nach Amputation der Beine — in Folge Brande- und Gehirn-! anderen Mädchen Abend- 8 Uhr zu ihren Aeltern entlaufen und cheesseS daselbst am 14. December. I „vielleicht aus Schreck und Angst" „bettlägerig" geworden. von ihrem Entweichen hatte der Hausvater Herr Neidholdt bei ! Hierüber sagt Herr Neidholdt: dm Polizeiamt — obschon hierzu vom Vorstande bereits am! Die P. hatte in ihrem Schreibhefte kein Löschblatt, nach der 4. Nov. früh angehalten — erst am 8. Nov., bei ihren An ge-! Stunde aber da- Buch mit der nassen Schrift zugeschlagen und hörigen aber (den Frauen Rost und Köhler, so wie — seil so die unbeschriebene Seite besudelt. Auf die Frage: wo sie da- e- euch erst auf besonder» Veranlassung der Frau Rost — dem l Löschblatt habe, antwortete sie mir mit einem so kecken Gesicht und Heaterlogenschließer Herrn Becker) schon am L. Nov. früh Anzeige in einem so „patzigen" Tone, daß es nicht mehr verletzt hätte, wenn gemacht. ! sie geradezu gesagt: Danach hast Du nicht- zu fragen. In Folge Hierzu giebt Herr Neidholdt an: Er habe die sofortige Anzeige! diese- stechen Wesens faßte ich das Mädchen am Arme und fragte bei der Polizei nicht für nöthig gehalten. Es seien bereit- früher! sie: Mädchen, in was für einem Tone antwortest Du? Ob diese- mtnnter Kinder entlaufen, aber immer von selbst wieder gekommen,! Anfaffen blutige Spuren hinterlassen hat, weiß ich nicht; wohl aber «der Hab« in vorliegendem Falle Dasselbe angenommen. Auch! habe ich von anderen Mädchen gehört, daß die P. und die S. hätte er befürchtet, mit der Anzeige bei der Polizei dem Rufe des! gegenwärtig so .wilv" seien, daß sie sich oft mit Fäusten .knufften", -indes zu schaden. l Bei der gerichtsärztlichen, am 16. Februar erfolgten Unter- Herr Neidholdt soll aber, als genannter Herr Becker amlsuchung der P. hat sich auf der Mitte deren rechten Oberarmes 7. Nov. ihn zur polizeilichen Anzeige aufgefordert, sich lieblos lein 2»/2 Zoll langes und 11/2 Zoll breite- Sugillat gefunden, dahin geäußert haben: l Bettlägerig ist zu dieser Zeit dieselbe nicht, vielmehr, frei von „Die (die Kuge) wird schon wiederkommen, der Krepel, l Fieber oder sonstigen Gesundheitsstörungen, im Kresse ihrer Ge- wir wollen sehen. Er habe noch keine Anzeige gemacht, I schwister mit Nähen beschäftigt gewesen, wolle aber solche machen." I Eine Züchtigung der mitentwichenen S. kurz vor deren Dem widerspricht Herr Neidholdt. Er habe sich nicht gleich-! Entweichen hat aber gar nicht stattgefunden; nur am 2. Februar giiltig gezeigt, sondern zu Herrn Becker im Lauf«-de- Gespräches hat sie, nach Angabe Herrn Neidholvt'S, wegen frechen Benehmens gesagt: — I 3—4 Schläge erhalten. .Ich bitte Sie, wo will bei solchem Wetter ein so ge! Anlangend endlich die F., so hat, wie Herr Neidholdt sagt, brechliche- Mädchen hin?" l dieselbe in der Stunde am 13. Februar wegen Unaufmerksamkeit vorauf dieser erwiedert, daß das Kind auch schon früher zu wieder- l und Zerstreutheit wiederholt Verweise, und da sie zuletzt hierüber holte» Malen sich Herumgetrieben habe und Nacht- irgendwo ein- I gelacht, einen Backenstreich erhallen. gekrochen sei. Herr Neidholdt will hinzugefügt haben: Es tbue l Zum Entweichen sollen die Kinder aufgehetzt worden sein, ihm leid, daß er dem Polizeiamte doch noch Anzeige machen müsse, I So sagt Herr Neidholdt: da die Kuge sich bisher so hübsch gehalten. ! Sonntag den 5. Febr. sei die jetzt verehel. Frau M., Mutter Weiter bxmat Herr Becker beschwerend an: l der gedachten S., in der Anstalt gewesen. Hierbei habe sie . den - Die Kuge habe ihm auf Befragen: warum sie entwichen sei?! Mädchen" gesagt, daß, sobald er, Neidholdt, Eine anrühre, sie Moiedert: I fortlaufen sollten; ja Alle sollten sie fortlaufen; sie sollten zu ihr Sie sei wegen Schläge fortgelaufen und habe sterben wollen I kommen, fie würde sie aufnehmen. Er, Neidholdt. habe den Vor- Hie habe auch gesagt, daß wenn sie in da- Stsst wieder zurück-! fall selbst nicht mit avgehört, da an demselben Tage seine Frau -kehrt wäre, sie doch neue Schläge bekommen würde. . ! auf dem Sterbebette gelegen, aber er habe es von Andern ver- Hierüber giebt Herr Neidholdt an: Die Kuge habe am! nommen. Auch habe die entwichene P., mit der er vorher stet- 1. Nov. von ihm mit einem Rohrstocke, so stark wie ein Bleistift, I habe zufrieden sein können, sich „mit einem Male in so ganz «f die linke Hand mehrere Schläge bekommen, weil sie, aller Er-! umgewandelter Weise" gezeigt. «ahnung ungeachtet, da- kleine Einmaleins nicht erlernt und dem I Es hat auch, nach der Versicherung der Pflegerin Frau Gensch, NLdcheu der Anstalt, welche- beauftragt gewesen eS ihr beizu-! welche Solches von der ebenfalls entwichenen Zöglingin F. gehört, bringen, erklärt habe, fie wolle e- nicht lernen. Er habe ihr auch! Frau M. allerdings sich in der von Herrn Neidholdt angegebenen -chroht, daß penn sie zwei Tage später eS nicht gelernt habe, sie Weise geäußert. wieder Schläge bekommen werde. > Die ebengedachte (12»/2jährige) F. aber sagt: Uebereivftimmeud sagen dabei Herr Becker und Frau Köhler, Frau M. sei ein paar Mal in der Anstalt gewesen, auch .daß, als früher die Kuge sie besucht habe, dieselbe, obschon wieder-! eine- Sonntags vor Kurzem. Sie habe hier in ihrer, der F., holt hierüber befragt, doch nie über da- Stift geklagt, im Gegen-! und noch zweiep Mädchen, der W. und der obigen P., Gegenwart theil erklärt habe, sich darin ganz wohl zu befinden ; ebenso hat! ihre Tochter gefragt, ob sie Haue gekriegt habe? Letztere habe bie der Anstalt-geistliche bei den Besuchen der Kuge im Spirale keine I bejaht und auch erzählt, daß sie, die F./ ebenfalls Haue bekommen. A-ae über da- Stift von derselben vernommen. ! Darauf habe Frau M. gesagt: „ Sie wolle es schon dem Alten Mhl aber hat, «ach Angab« Herrn Becker'-, die Kuge große! (Neidholdt) erzählen, und wenn wir wieder Haue gekriegt hätte«,
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