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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186507256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-07
- Tag1865-07-25
- Monat1865-07
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1865
- Autor
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MMerIaMM Anzeiger. AmtsWtl des Mmgl. BrzirlsgerichtS md des Raths der Stadt Letzzig. M 2«S. Dienstag dm 25. Juli. Bekanntmachung. 1865. Wegen de- Brückenbaues in der Lesstngstraße, der Legung eine- Ducker- daselbst, der Veränderung de- Flußbettes an der Schwimmanstalt und verschiedener Uferbautev wird der Glfterrnnhlgrabe« vom Steinernen Wehre ab am 1. August d. I. auf die Dauer von ungefähr vier Wochen abgeschlagen. Die anliegenden Grundstücksbesitzer werden hierdurch aufgefordert, binnen dieser Frist da- Flußbett entlang ihrer Grundstücke bis zur Mitte desselben gehörig zu räumen, auch etwa nöthige Uferreparaturen auszuführen, widrigenfalls die- auf ihre Kosten obrigkeitS- wegen erfolgen wird. — Leipzig, den 21. Juli 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. Cerutti. vr. Koch. Bekanntmachung. Längst bestehender Vorschrift zufolge ist das Befahre« de- Wege- recht- vom AuSgange der Grimma'schen Straste am Augusteum vorüber nach der I. Bürgerschule bis zum frühere« Moritzoamme mit schwerem Fuhrwerk gänzlich verboten; mit leichtem Fuhrwerk aber nur i« Schritt gestattet. Wir bringen diese Anordnung hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung, daß wir Contravmtionen unnachstchtlich mit Geld oder Gefängnißstrafe ahndm werden. — Leipzig, den IS. Juli 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Hempel. Das Deutsche Säugerbundesfest in Dresden. Der Fahnenzug, welcher sich am Sonnabend von dem Rath- Haufe nach der Sängerhalle in Bewegung setzte, bot an Farben pracht und Begeisterung von Seiten der Theilnehmer wie des Publicum- einen reizenden Anblick. Den „Dresdner Nachrichten" entnehmen wir darüber folgende Einzelnheiten: Gegen 500 Fahnen, Banner und Standarten in den verschiedensten Farben und Formen, getragen von oft athletischen Gestalten, die Sänger mit Blumen geschmückt, von reizenden Frauen und Mädchen mit Sträußen überschüttet, die außerdeutschen Sänger oft in originellen National trachten, dazwischen die brausende Musik mehrerer Militairmusik- chöre, dann wieder Fechter, Turner und Chargirte von Studenten mit entblößten Schlägern — es war ein wunderschöner Anblick! Die Fenster, die Allane, die Balcone, von weißen Frauevgestalten gefüllt, glichen reizenden Blumenbouquets. Einen besonders lebendigen Anblick gewährten die mit Menschen gefüllten Zuschauertribünen, doch den Höhepunct erreichte der Jubel, als man sich der Terrasse näherte. Die Treppe war mit Menschen Überdeckt, welche mit ihren Tüchern winkte» und fröhliches, tausend fache- Hurrah riesen, während die Sänger in der Helbigschen Re stauration von unten herauf ihren Brudergruß sandten und von drei Kähnen, Gondeln und Dampfschiffen einzelne Grüße hinauf drangen, die marfchirenden Sänger thetlS nach oben, theils nach unten ihre Banner schwenkten, die Musik einfiel und der Chorus in und neben dem Zuge den herrlichen Marsch, in welchen die „Wacht am Rhein" eingewebt ist, mitsang. Beiläufig sei erwähnt, daß von der Ehrenpforte vor der Stadt Gotha ein liebliche- Mädchen Cotillon-Mützen unter den Zug warf, um welche eine oft sehr ergötzliche Hascherei entstand. In einem Hause der Sporer gasse hatte eine Dame den glücklichen Einfall, Düten mit Pfeffer- müuzküchelchen herunterzuwerfeu, die natürlich mit großem Hurrah aufgefange» und vertheilt wurden. Als der Zug nach Inständiger Wanderung den Festplatz er reichte, dunkelte es; ein Gewitter begann sich mit zuckenden Blitzen zu entladen, und man war froh, trocken in die Halle zu kommen. Diese bot eine» feenhaften Anblick. Ein tausendstimmige- Ah! er scholl von allen denen, die sie zuerst betraten. Die Fahnen wurden vor dem Eintritt in die Halle von dm Jungfrauen bekränzt, dann von der Turnerfeuerwehr schleunigst in Empfang genommen und auf der Fabnengallerie aufgehangt. Nun mischten sich die Sänger unter da- äußerst zahlreiche Publicum; e- entwickelte sich ein far benfrischeS, kräftige- Lebm, die Dienstmäuner entwickelt« ihre Kelluertaleute und bald warm alle Ankommenden gestärkt. Nach 9 Uhr begann die Dresdner Sängerschaft mit Vortrag de- Reichel'schen FefiliedeS, nach dessen Beendigung Hr. Oberbürger meister Pfotenhauer die Rednerbühne betrat, um die Gäste im Namm Dresden- tausendmal willkommen zu heißm. Einen Beifalls sturm riefm seine Worte hervor: „Vom Throne herab — mit Stolz und Freude dürfen wir Sachsen dies sagm — vom Throne herab bi- zur kleinsten Hütte begrüßt Euch gleiche Sympathie!" Während, seinm Worten folgend, die Dresdner Sänger ein dreifaches Hoch de» Gästen brachten, dröhnten die Böller am Elbestrand, kaum vernommen vor dem Jubelruf der Menschenstimmen. Hierauf begrüßte der mit lautem Applaus empfangene Vorstand de- Festcomitös, Staatsanwalt Held, alle Gäste, schilderte die Schwierigkeiten der gesammten Dresdener Ausschüsse, gedachte aber auch der Unterstützungen, die sie oft unerwartet gefunden. „Wo wir uns rüsteten in der Meinung, Urwälder lichten und Felsen durchbrechen zu müssen, fanden wir gebahnte Wege!" (Bravo, Bravo!) „De- König- Gnade und die Stadt gewährten uns ihre werthvolle und oft unentbehrliche Hilfe, und auf die vielen Gesuche findet sich in unseren Acten kein abschlägiger Bescheid." (Neuer Beifall.) Redner berichtete in begeisternden Worten die thatkräftige Unterstützung durch unfern weit über die Grenzen seines Lande- hochgeachteten und geliebten König. „Hier, in diesen glänzenden Beispiel« liebender Einheit zwischen Mrst und Volk gipfelt sich unser Dank." Mit Enthusiasmus stimmte die Menge in das dem König Johann gebrachte Hoch ein, die Böller dröhnten, die Tücher winkt«, man stieg auf Tisch und Bänke und eS dauerte geraume Zeit, ehe der Sprecher fortfahren konnte, Dresden und da- Fest zu preis«. Der Schluß lautete: „Da- Haus selbst, wie eS auf deutscher Erde gegründet, mit unzerreißbaren Banden an deutschen Bodm gefesselt, in Stürmen nicht wankend und bewährt sich erhält, nach außen prächtig, nach innen frei und ohne hindernde Schranken, ein hoher weiter Dom für deutsche- Lied und deutsche Bruderliebe, möge eS ein Bild sein unsere- Bunde-, möge es ein Bild werden unseres Vaterlandes! (Stürmisches Bravo.) Hoch Du, mein deutsches Vaterland!" Nachdem diese- Hoch langsam verklungen, entwickelte der eben falls mit Hurrah begrüßte, vom Nürnberger Gesangsfeste rübmlichst bekannte Vr. Ger st er unter großem Beifall die Geschichte de- Feste- und brachte ein Hoch der Stadt Dresden, dem deutschen Sängerbünde und dem Bundesfeste. Dann brachte ein Steyer- märker ein« Blumengruß ans Vaterland, indem er einen Strauß von Edelweiß der Stadt widmete; die-L)re-dner Sänger trugen unter Direction von Mustkdirector Tschirch aus Berlin die vom Herzog v. Coburg componirte Hymne und da- Mozart'sche Bun- de-üed unter Direktion von vr. Langer aus Leipzig mit großem Beifall vor. Staatsanwalt Held verlas eia von den deutschen Turnern in Pari« eingelaufmeS Begrüßungs-Telegramm. Man rief ihnen ein Lebehoch zu. Damit hatte da- officielle Programm sein Ende erreicht.
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