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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186508296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-08
- Tag1865-08-29
- Monat1865-08
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1865
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». St. P-l. Hof. Sieb. ,viere. Rom. hberg, . Hof- ^ r. dr-j Gch»^ l. , v-g.i ng aus hnhofr. Sonne. lon de» und »mbuW. von Anzeiger. Amtsblatt des König!. BezirlsgerichtS und des Raths der Stadt Leipzig. ^ M24I. Dienstag den 29. August. MS. Eiur Gefahr. Haben wir recht gehört, so droht Leipzig und Umgegend für nächsten Winter ein Mangel an Steinkohlen, der seit Bestehen der -bayrischen Staatsbahn noch nicht dagewesea, ja, nur ze chtet worden ist. Nachdem seit Monaten hier und da Klagen austauchten, daß die Verwaltung der sächsisch-bayrischen Staatsbahn nicht im Stande sei, dm hiesigen Fabrikm die Steinkohlen pünctlich zu beschaffe», weil e- an Lowry's fehle, erweist sich jetzt die ungenügende Zahl derselben so evident, daß man bange werden muß, wenn man an dm Winter denkt. Wer, wie wir, täglich Gelegenheit hat, die großen Kohlenzüge ehe», die, auf der Verbindungsbahn vom sächsisch-bayrischen «Hof kommend, nach anderen Bahnhöfen geleitet werdm, dem kann das stetige Wachsen dieser Züge schon seit Jahren nicht ent gangen sein, und wenn dies als Beweis gilt, daß überall mehr und mehr Fabriken entstanden sind, die den Aufschwung der Ge werbe bekundm und das Wachsen der Steinkohlenpreise erklären, so kann es doch nicht für die Furcht entschädige», daß wir schließ lich im Winter selbst «für gutes Geld nicht die nöthigen Heiz- / ttel habm. Zum Glück soll es wenigstens in Zwickau nicht au Kohlm, ' -der auch nur an deren Förderung fehlen, nur die Transport mittel find unzureichend und zwar, was noch nie dageweseu, schon Milten im Sommer. Wie kommt es nun, erlauben wir uns zu fragen, daß die rction der sächsisch-bayrischen Staatsbahn, wenn sie diesen augel (dm sie doch kmnm muß) nicht durch rechtzeitige Beschaf- aug von Lowry's beseitigen kann, nicht wenigstens aus eine ent sprechende Zahl sogenannter ausländischer Lowry's für alle die Kohlensmdungen ins .Ausland* besteht? Unglaublich klingt «nS, daß hiesige Beamte der sächsisch-bayri schen Bahn auf mündliche und schriftliche Klagen über Mangel an Lowry's geäußert haben sollen: . E- giebt Kohlmwagm gmug l * Ferner unwahrscheinlich ist uns, daß, wie man sagt, L00 Lowry's allein zum Bau der Egervahn mit verwendet und so dem Kohlen- IrauSport mtzogm find, und über alle Maßen peinlich ist, daß wir von dm Leipziger Kohlenhändlern weder gehört noch gelesen habm, daß sie Etwa- gethan, um dem Nebel abzubelfev. Vielleicht ist eS nur ein böser Zufall, daß es scheint, als sehen die Herren dem Gange der Sache stoisch zu, dmn wir wolle» ihnen nicht zutrauen, als Mlten sie keine Verpflichtung einzugreifen. """"" ^ ^ - "*eruhi— Möchte uns recht bald Jemand ein Wort zm Beruhigung sagm! l d«,,- Plätzchen zu gönnen. Der Vortrag einer drittm PreiScomposttion: „Aus der Kirchweih zu Schwyz", von PH. Tietz, war weniger lobenSwerth, wobei allerding- die Schwierigkeiten in der TextauSsprache wol zu berücksichtigen sind. Von den übrigen Gesängen gefiel ganz besonders das dritte Müllerlied von Carl Zöllner, das stürmisch wiederholt verlangt und gegeben wurde. Konnte man auch in der Ausführung dieser rächtigen Composition noch einige Unreinheiten hinwegwünschen, o legte doch gerade dieser für eine so große Anzahl von Sängern ungemein schwer ausführbare Chor ein beredtes Zeugniß dafür ab, daß der Dirigent des Bundes, Herr vr. Langer, es sich ange legen sein läßt, dm Zöllnerbund in den geweihten Tempel der Kunst einzuführen. Nächstdem sprach vorzugsweise an das Sil- cher'sche Volkslied: „ES geht bei gedämpfter Trommel Klang", das auch wiederholt gesungen werden mußte. Zur Aufführung kamen noch: Der deutsche Sängerbund, von Metyfefsel, Richte dich auf, Germania! von Fr. Abt (dem Zöllner- Kunde gewidmet), Die Capelle, von C. Kreutzer, Dkg auch die Liebe weinen, von vr. Fr. Schneider, Der Schweizer, Volkslied von Silcher, Burschenlust, Volkslied. Nachdem das letzte Lied verklungen, wurde noch: .Wo möcht' ich sein?" von Carl Zöllner auf vielfaches Verlangen gesungen. Vorher sprach Herr Herzog etwa folgende Worte an das Pub licum: »E» ist mehrfach „Wo möcht' ich sein?" gewünscht worben. Wir find zwar aus das Lied nickt vorbereitet, indeß hoffen wir, daß trotzdem die Composition unser- Meister- unter unsrer be währten Direction nicht dm Krebsgang gehen wird." (Für das nickt eingeweihte Publicum sei hier zum Berständniß bemerkt, daß diese- Lied beim GesaugSfest in Dresden unter Leitung des Herrn Hofcapellmeister Krebs total umgeworfen wurde). Nachdem e- dunkel geworden, von Seiten der Sänger auch des Dichters Theodor Körner gedacht worden war, bewegte sich ein stuhlbewaffueter Festzug nach dem Saale, in welchem man sich noch einem kleinen CommerS hingab. Herr Vr. Roder ich Benedix eröffnet« den CommerS, indem er in humoristischem Gewände die Erinnerungen von dem Feste in Dresden auffrischte und auf der. Zöllnerbund, später auch noch — ebenfalls in humo ristischer Weise — ein Hoch auf die Damen ausbrachte. Außerdem sprachen die Herren Herzog und vr. Langer. Beide Reden warm insofern von besonderer Bedeutung, als sie die Stellung des ZöllnerbundeS, beziehendlich des Sängerthum- überhaupt, zur Tagespolitik besprachen. Es ist dies ein Thema von so hoher Wichtigkeit, daß wir Sie, geehrter Herr Redacteur, schon bitten müssen, uns für die nächste Nummer noch ein beschei- Der JölluerlmnL r. hatte sich bisher in der Regel einer rege» Theilnahme von Seiten de- Leipziger Publicum- zu erfreuen. Auch der vergangene Sonn tag legte dafür wieder ein erneute- Zmgniß ab, dmn der Garten de- KuhthurmS war so überfüllt, daß Biele auf ein Sitzplätzchen verzichten mußten. Das Concert galt als „ErinneruvgSfeier an da- erste deutsche Sängerbundesfest zu Dresden", dem entsprechend hatte dmn auch die Bitte de- Leipziger Zöllnerbund - WitterungS- Lasschusse- beim Vater PluviuS geneigtes Gehör gefunden, denn eS war ein echtes SLugerbundeSsestwetter. — Das Programm brachte fünf Jnstrumentalstücke — Ouvertüre zu TituS von Mo zart, Finale au- dem Freischütz von C. M. v. Weber, Chor an der Schöpfung von Haydn, Adelaide von Beethoven und Sagt an, was ist da- deutsche Lied? componirt für Blasinstrumente von A. Schumann — die von dem Schlegel'schen Mustkchor in gewohnter, da- Publicum anregender Weise zur Ausführung ge bracht wurden. Preis-Eompositioven mit Instrumentalmusik ge langten zum Vortrag: Thürmerlied, von I. A. van Eykm und Da- deutsch« Schwert, von L. Gchupvert. Abgesehen von einigen bei de« erst« Gtticke gegen dm Schluß hin eingetreteneu Schwan kung« wurdr» beide Nummern in würdiger Weise au-geführl. Geffeutliche Gerichts sttzuugrn. Leipzig, 28. Aug. Der bekannte Erfahrungssatz „Luäaesru korirma uHuvai" hat mit den meisten seine- Gleichen da- Ge meinsame, daß er in dm wenigsten Fällen — zutrifft. Die Cri- minalstatistik gibt eine Unzahl Belege dafür an die Hand. Auch die erste der beiden heutigen Verhandlungen bestätigte die Wahrheit de- Gesagten. Schon wiederholt bestraft, hatte der au- Colm ge bürtige Maurergeselle Heinrich Theodor Nollain, 37 Jahre alt, den Plan gefaßt, seinen herabgekommmen Vermögen-Verhältnissen mit einem Schlage wieder aufzuhelfm. Früher bei einem hiesigen Maurermeister in Arbeit stehend, hoffte er die Geschäftsverbindun gen seines vormaligen Arbeitgeber-, welche er während jener Zeit kennen zu lernen Gelegenheit hatte, in seinen Nutzen ungestraft auSbmteu zu können. Er ging in die Ludwig'sche Ziegelei zu Schleußig und bestellte dort 10—20.000 Stück Ziegel; ein Glei che- that er in der Naumann'schen Ziegelei zu Großzschocher, wo er 10,000 dergleichen und in die ebendaselbst gelegene Bach'sche Ziegelei, wo er 20—30,000 Stück Ziegel bestellte und gab dabei an. von seinem Arbeitgeber hierzu oeauftragt zu sein. Allein der Schwindel kam an dm Tag, bevor Nollain dm Plan weiter auS- führm konnte.
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