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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186508048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-08
- Tag1865-08-04
- Monat1865-08
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1865
- Autor
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G Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 216. Freitag den 4. August. 186S. Tagesbefehl an die Commmalgarde zu Leipzig den 3. August 1865. Zu einem dienstlichen Rapport morgen Freitag den 4. August v. Abends * */r7 Uhr im großen Saale der II. Etage der alten Waage haben sich sämmtliche Herren Offiziere der hiesigen Communalgarde in Cwilkleidung mit Armbinde einzustnden. Das Gommaado der Lommrrrealaarde. G. F. Wehrhan, Oberl, v. d. A. Bekanntmachung. Zum Behuf der gegen das Ende jede- akademischen Halbjahres der bestehenden Vorschrift gemäß zu haltenden Revision der Universitätsbibliothek werden diejenigen Herren Studirmd«, welche Bücher au- derselben entliehen haben, aufgefordert, diese an den drei letzte« Tagen dieser Woche, alle übrigen Herren Entleiher aber au den drei ersten Tagen der nächsten Woche, am 7., 8. oder 9. August gegen Zurücknahme der Empfangsbescheinigungen abzulieferu. Leipzig, am 1. August 1865. Die Berwalt««g der V«tverfltatS-Bibliothek. Oeffeutliche Gerichtssitzungen. Leipzig, 3. August. Unter dem Präsidium des Herrn Juftiz- rathe- vr. Rothe fanden heute Vormittag vor dem kgl. Bezirksgericht zwei kurze Hauptverhandlungen statt. Die erste hatte emen voll endeten und einen versuchte» ausgezeichneten Diebstahl zum Gegen stände. Der Tagearbeiter Johann Moritz Kabisch, auS Senftenberg gebürtig und zu Cottbus heimathSavgchöria, 28 Jahre alt, ein wegen Eigenthum-verbrecheu wiederholt mit Zuchthaus und einmal mit Gefänguiß bestrafter Mensch, entsprang am 29. Juni d. I. in Spremberg aus der Untersuchungshaft und wandte sich, um seinem Vaterland« für immer den Rücken zu kehren, nach Sachsen. Am Nachmittage des 6. v. M. wurde er in dem zum königl. GerichtS- amt BrandiS gehörigen Dorfe GerichShain in dem Augenblicke festgehalten, als er in einem dortigen Bauergute, in welches er nach Eindrücken einer Fensterscheibe Stehlens halber eingepiegen war und bereits zwei in der Oberstube befindliche Kleiderschränke theilweise unter Anwendung von Gewalt geöffnet hatte. Auf der Flucht hatte er einen auf 1 Ngr. gewürderten Spazierstock, den er sich dort vorher angeeiguet, zurückgelaffe». Der Vertreter der An klage, Herr Staatsanwalt Hoffman«, beantragte mit Rücksicht auf die Frechheit der ganzen Ausführung eine einjährige Zuchthaus strafe wider Kabisch, während dessen Vertheidiger, Herr Advoeat Bärwiukel, nur einen Fall von geringerer Bedeutung angenom men wissen wollte. Der königl. Gerichtshof theilte die ersten Ansicht und sprach eine einjährige Zuchthausstrafe aus. Die unmittelbar darauf folgende Sitzung, bei welcher Präsidium und Anklage wie oben vertreten war, beschäftigte sich mit mehreren gegen den Laufburschen und vormalige» Strumpfwirker Friedrich Robert Barch aus Penig, 19 Jahre alt, zur Anzeige gelangten Betrügereien. Hiemach war derselbe geständig gewesen, im Laufe de- 13. v. M. zu drei verschiedenen Malm im angeblich« Auf träge feines letzt« Arbeitgebers, eines hiesig« Destillateurs, aus dessen Diensten er bereits zwei Tage vorher entlassen worden war, von einem auf dem Peterssteinweg wohnhaft« Kaufmann erst Schreibmaterialien re. im Gesammtwerth von 18 Ngr. 2 Pf., dann für 14 Ngr. Kaffee und schließlich unter Vorzeigung einer gefälscht« Bescheinigung seines angeblich« Dienstherr«, eine Partie Ambalema- und einige Fichtennadel-Cigarre», sowie»/« Pfd. Farinzucker, zusamm« 3 Thlr. 9 Ngr. 4 Pf. werch, erschwindelt, beziehendlich zu erschwindeln versucht zu haben. Beim dritt« Be suche war er jedoch festgehaltm und dem Polizeiamte übergeben Word«. Die gegen ihn weg« vollendet« einfach« und ver sucht« ausgezeichnet« Betrug- erkannte Strafe betrug 5 Monate und 4 Tage Arbeitshaus. — Im letzteren Falle fand eine ver theidigung nicht statt. verschirdrses. ) Leipzig, 2. August. Prinz Wilhelm von Schaumburg' Lippe, der Bruder de» regierend« Fürst« Adolph, kam gestern Abend >/,lv Uhr auf der Magdeburger Bah» hier an, übernachtete in Stadt Nürnberg und reiste heute auf der bayrischen Bahn weiter zum Besuch seiner Güter in Böhm«. — Abermals hält sich ein persischer Missionär und Prediger, Johannes Laffar aus Uromia, hier auf, der milde Beiträge zur Erbauung einer Kirche in seiner Heimath sammelt. — In vergangener Nacht um 12 Uhr kamen mit dem Berliner Eisenbahnzuge 32 würtembergische Unterthan«, 17 erwachsene Person« und 15 Kinder, in dem traurigsten Zustande und zum Therl von dem Nothwendigstm entblöst, auf der Rückreise von Ruß. land hier an. Sie gehören zu denjenigen würtembergische« Fa milie», die sich vor 3 Jahren durch ziemlich glänzende Ver sprechungen zur Uebersiedelung auf russische Güter anwerben ließ«. Sie hatten aber nicht im Entferntesten Das gefunden, was sie gehofft und contractlich erwarten durften, find vielmehr, wie sie selbst erzählen, dem schrecklichsten Elend und Leiden auSgesetzt gewesen. Durch Vermittlung ihrer Regierung ist ihre Heimkehr in die Heimath er möglicht worden, und namentlich wurde ihn« hier Seiten de- Würtembergische« ConsulatS aller Beistand geleistet. Die be- dauernSwertheu Menschen, welche für die Nacht im Bamberger Hofe hier einquartirt waren, wurden heute weiter in ihre Heimath befördert. Bereits gestern ist ein gleicher Trupp Würtcmberger in gleich trauriger Verfassung auf der Rückkehr aus Rußland hier durchgeromm«. * Die Eröffnung de- von Herrn G. A. Jahn in» Leben «rufen« »zoologischen VerkaufSgartenS* in den zur frühem sog«. RathSziegelei gehörigen Räumlichkeiten wurde von allen Freund« der Natur und Naturwissenschaften mit Freuden begrüßt. Und in der That, so lange Leipzig noch eines »zoologischen Gartens* ermangelt — und dies dürfte bei den Schwierigkeiten, welche sich der Errichtung eines solch« entgegenstell«, noch geraume Zeit der Fall sein — ist dieses Etablissement ganz dazu anaethan, erneu Ersatz zu gewähr«; es hängt dies nur davon ab, ob Herr Jahn von Seit« des Publicum- die gehörige Unterstützung findet. Nachdem wir uns von der überaus zweckmäßigen und Übersichtlichen Einrichtung überzeugt«, nachdem wir gesehen haben, was schon jetzt, nach so kurzem Bestehen, den Besucher» geboten wird, halten wir es für Pflicht, da- Publicum darauf aufmerksam zu machen, daß nicht bloS der Naturfreund hier sein Jntereffe befriedigt findet, sonder» daß ganz besonders auch der Jugend sich Gelegenheit zu angenehmer und zugleich belehrendster Unterhaltung bietet. Da Herr Jahn jetzt durch Eröffnung eine- Abonnement-, welche- bis Öfter« 1866 für die einzelne Person einen Thaler, für die Fa milie aber, ohne Rücksicht auf die Zahl ihrer Glieder, nur zwei Thaler beträgt, eS d« Familienhäuptern so sehr leicht macht, ihren Lieb« dies« besonder- bei gehöriger unterrichtender Leitung, zu der Herr Iah», so weit es irgend seine Zeit erlaubt, gern bereit ist, die Liebe zur Natur erweckend«, Herz und Sinn bildend« Genuß zu verschaff«, leg« wir e» allen Aeltern, dmen e» ihre Mittel nur irgend gestatt«, dringend ans Herz, diese Gelegenheit nicht »ubmÜtzt vorubergehe» zu lasse». — Ueberhaupt sollte Nie- «and d« kurz« Spaziergang nach dem »zoologisch« Verkaufs- gart« *scheu«, selbst nicht die entfernter Wohnende», um so weniger,
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