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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186509129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-12
- Monat1865-09
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1865
- Autor
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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W rss. Dienstag den 12. September. 1865. Zur Nachricht. Die Einlösung der zu Michaelis, bez. dm 30. September und 1. Oktober diese- Jahres fälligen AinScouponS von S. S. Staat-papieren und Landrenteubriefen, so wie der für diese Termine auSgeloosten StaatSpapiere und Lavdrenlenbrirfe und der zur Zahlung auSgesetzten unzinsbarm Kammer - Credit -Cafsenscheine Lit. L. erfolgt bei Unterzeichneter Lotterie-Darlehn-cafse bereit» vom L8. diese» Monats ab in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr. Leipzig, am 8. September 1865. Hksaigliche Lotterte-DarlehnS-Gaffe. Ludwig Müller. Marschall. Ei« Wort als Widerlegung der Entgegurmg in der Kohlenfrage Rr. LSI d. vl. Vielleicht scheint es Manchem unnöthig, daß wir, die wir zu erst die Kohlenangelegenheit öffentlich besprochen, noch einwal damit vor das Publicum treten, nachdem endlich die Herren Kohlenhändler in Nr. 252 des L. Tageblattes angezeigt haben, daß sie, nach ver geblichen Einzelgesuchen, in einer Gesammtpetition an die Direktion der Westlichen StaatSbahnen um hinreichende Wagenzahl sich ge wandt haben; denn eben diese Gesammtpetition könnte schon als Beweis dafür angesehen werden, daß die Klagen über die ganz un zureichende Wagenzahl gerechtfertigt sind. Indeß der Umstand, daß unser Gegner in Nr. 251 mit Zahl« zu beweisen und uns zu schlagen versucht und die Wichtigkeit unsrer Angelegenheit, für die wir um die vollste Tbeilnahme des Publi cum- ringm, mögen uns zu einem zweiten Worte berechtigen. Wir wollen glaubm, daß die Westlichen StaatSbahnen für Rohproducte 3850 Wagen haben, 'wie Einsender im Tageblatt Nx. 251 behauptet, und nur 150 Wagm auf der Eger- und Lnnaberger Bahn für Bauzwecke abgegeben sind — wie viel Wagen find auf der Geraer Bahn- — und finden auch da- Exempel richtig: 3850 weniger 150 ist 3700; warum jedoch verschweigt der gründlich Unterrichtete, daß täglich viel Kohlenwagen auch zum Holz- und anderem Transport verwendet werdm und dadurch für dm Kohlentrausport verloren gehe«? Vergangenen Winter sind durchschnittlich täglich 1000 LowrieS von Zwickau nach allen Richtungen hin abgegangen; diesen Sommer, obgleich seit Anfang Juni, mehr noch seit ins Leben treten de- ftanzöfisch-deutschen Handelsvertrag- ab 1. Juli sicher da- sehr ähnliche, wenn nicht gleiche Quantum nöthig gewesen ist, beträgt der durchschnittliche tägliche Abgang, eben weil es an LowrieS fehlt, nur 700 Wagen. Um aber zu wissen, ob die von unserm Gegner avgegebme Wagmzahl, die ihm so ungeheuer groß vorkommt, aus reichend sein kann, machen wir folgende- Exempel. Er behauptet nämlich, für den KohlmtranSport wärm 3700 Wagen zu 5350 Wagenladungen verfügbar, und diese scheinen wohl Vielen auf dm ersten Blick ausreichend. Indeß man muß wissen, daß di« durch schnittlich« Zeit, in welcher eine Lowry am Schachte der Ladung harret und ehe fi« entleert wieder dahin zurückkommt, mindestens 6 Tage beträgt — Wagm, die ins südliche Bayern, Würtemberg und an die Schweizergrmze z. B. abgeschickt werdm, bleiben 10, 12 und mehr Tage außen — und nehmm wir nun einen Abgang von 1000 LowrieS täglich, so ergiebt sich, daß 5350 .Wagen ladungen* eben nicht zureichm, denn 1000 X 6 — 6000, und an diesm 6000 fehlen demnach 650 Wage» innerhalb 6 Tagen und 100 Wage» jeden Tag. Der Einsender hat so, wa» er nicht beabsichtigte, sich selbst geschlagen. Bei dieser Angabe hat er aber die fortwährend bestehende große Zahl defekter Wagm — irren wir nicht nahe au 10 X — noch verschwiege»: wie kann er uns also widerlege» und da- Publicum beruhigen - Seit Anfang der Wagm-Calamität haben KohlmwerkSdirigentm. nachdem ihnen von der Bahndirectiou wmig oder keine Hilfe versprochen wurde, einige.ausländische* Bahnämter zu bewege» verstanden, ihre Wagm mit zu stelle», wodurch der Wagenmangel etwa» verringert wurde; könnte die Direktion der Westlich« Staat»- bahnen diesen Weg, wmn auch nur vorübergehend, nicht mit be treten? Wir lebe« »och im heißen Sommer, wo män aus anderen als ökonomischen Gründen dm häuslichen Kohlenverbrauch möglichst beschränkt, und wmn nun die Kohlen, obgleich nur für gewerbliche Zwecke nicht auSlangm, wie wir leicht zu beweisen im Staude nd, und wmn die gefördert« Kohlen, ganz entgegen der Be hauptung de- Einsender- in Nr. 251 des Tambl., sich in Zwickau häufen, — wofür eine Menge Briefe von KohlmwerkSdirigentm und Agenten zur Einsichtnahme bei Freunden von uns bereit liegen: wie können wir uns da durch jene Entgegnung beruhigen beim Hinblick auf dm Winter? - Die vom.Geguer erwähnte Preissteigerung ist factisch, wie uns Kohlenhändler versichern, nur hat sie ihren vornehmsten Grund in etwa» ganz Andrem, als er behauptet, denn die Kohlen können de- Wagenmangels halber eben nicht rasch verladen werden: wohl aber schreitet eine Art Kohlen, die Rußkohlen, — und diese mag Einsender im Sinne haben — rasch ihrem Ende mtgegen, und dieser Umstand erhöht die Preise so sehr und wirkt natürlich auch auf die Pechkohlen, die zum Theil als Ersatz für jene entnommen werden müssen, in wie großen Quantität« diese auch noch bei Zwickau vorhanden find. Der Wagenmangel ist erwiesen. Kommt er zu einem Theile überraschend, nämlich seit dem französisch-deutschen Handels vertrag, und konnte man ihn also in diesem Umfange nicht vor- auSseheu, so sollte man doch nun endlich da- Uebel gegenüber sonnenklaren Beweisen anerkennen und ihm abzuhelfen suchen, statt einm großen Theil der Wagen noch zu fremden Zwecken verwenden. Wrr erkennen gern, daß hier ein Bedürfmß nicht befriedigt werden kann, ohne der Verwaltung mehr Arbeit und Sorgen aufzubürdm. Kann dies jedoch maßgebend sein? ES ist bekannt, daß die sächsisch-bayerische StaatSbahn mit 7 X rentirl. Welch' ein Geschäft macht so der Staat! — Wer dürfte da unserm Ministerium nicht zutrauen, daß es sofort in die Be schaffung der nöthigen Zahl von Kohlenwagen willigte, wenn jene von der Direktion als dringende- Bedürfniß befürwortet würde? Keine Eisenbahn, am wenigsten eine StaatSbahn, ist zuerst dazu da, um Geschäfte zu machen, sondern um den Handel und dm Wohlstand zu schaffen und zu heben, und so dem großen Ganzen zu dimm, und eine Staatsregierung wird sich mit jeder neuen Bahn, die durch daniederliegende Theile de- Landes führt, ein Ehrmdmkmal setz«, wmn die Bahn« auch nur 2X rentirteu. Hat sie aber einmal eine Bahn gebaut, so darf da- nöthige Betrieb-- material, käme e- auch einer Verwaltung ungeheuer groß vor, nicht i« Mißverhältniß sein zu dm sich steigernden Anforderung«, und der Einwand, daß zu viel Capital verschlungen werde, ist lächerlich, dm» hier muß ja zutreffm: Je größer die Geschäfte, desto größer der Gewinn. Und wa» wäre e- dmn, wenn durch unglückliche Zeitumstände, oder auch dadurch, daß in einem Vierteljahr dasjenige Betriebs- material herbeiaeschafft würde, waS bei rechtzeitigem Lrkmnm der Bedürfnisse, also fett 3 Jahr«, — so lange besteht ja der Kohlen- vagenmangel — allmälig gestellt worden wäre, »/« oder r/,X Ge- win» verlor« ginge? Wo bleibt also ein Grund vorhan den, fort »nd fort Nein zu sagen, wenn die Kohlen händler, wie die Kohlenwerks-Drrigente» dringend «« mehr Wagen bitten-
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