Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186509189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-18
- Monat1865-09
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1865
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. W 281. Montag dm 18. September. 1865. Bekanntmachung. Der in der Hausflur der Alte» Waage in der Kathariuenstraße Nr. 29 befindliche DerkaufSstand soll von Oster« 1866 ab anderweit auf drei Jahre an den Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige haben sich Dienstag de« 2V. dS. Mo«. Vormittags 11 Uhr au Rathsstelle auf dem Rathhause 1. Etage eiuzufinden und ihre Gebote zu thun. Die Auswahl unter den Bietern so wie jede sonstige Entschließung bleibt dem Rathe Vorbehalten. Die LicitationS- und VermitthungSbedingungen können schon vor dem LicitationStermine an Rathsstelle eingesehen werden. Leipzig, den 14. September 1865. DeS SAatheS der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Bekanntmachung, die Entnahme von Wafsermeffern betreffend. Nach §. 11 der von uns veröffentlichten Instruction für die Ausführung von Wafferrohrleituugen und Wafferanlagen in Privat- grundstücken vom 7. Juli d. I. sind Waffermeffer von der Verwaltung der Wasserkunst zu entnehmen. Der Zweck dieser Bestimmung kann und soll nur der sein, daß möglichst zuverlässige Waffermeffer in Gebrauch kommen. Nachdem nun angefiellte Erörterungen ergeben haben, daß die auch in Berlin und in Magdeburg in Gebrauch befindlichen Waffermeffer aus der Fabrik der Herren Siemens St Halske in Berlin den an dieselben zu stellenden Forderungen entsprechen, so ist bis auf Weiteres deren Zulassung auch für hiesige Privatwafferanlagen von uns beschlossen worden. Indem wir dies hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen, «wähnen wir zugleich, daß ein Lager dieser Waffermeffer bei Herrn <karl Schreiber hier gehalten wird. Leipzig, den 12. September 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Ausstellung aller Arten vou Handelsartikeln. Unser Kaufmännischer Verein wird auch während dieser Messe und zwar am nächsten Sonntag eine öffentliche Ausstellung seiner Mustersammlung veranstalten. Wir empfehlen deren Besuch; die Sammlung bittet vieles Interessante und führt uns eine große Reihe von Handelsartikeln aller Branchen in vielen Tausenden vou Mustern vor. Besonders belehrend wirkt sie durch Aufstellung der verschie denartigsten Producte, nebst deren Fabrikaten in stufenweis geord neter Reihenfolge, und es sind die einzelnen Stoffe wieder in den mannichfaltigsten Abweichungen, so wie ans den verschiedenen Fabrikations ländern ausgelegt. Wir bemerken, daß diese Ausstellung auch diesmal die früheren bedeutmd an Reichhaltigkeit übertrifft, so daß sie früheren Be suchern immer wieder Neues bieten wird. Möge die Sammlung, welche uns der Verein so uneigen nütziger Weise vorfübrt, recht kräftig gedeihen und von den Män nern des Handels-, Fabrik- und Gewerbestandes seine Unterstützung finden, ein Wunsch, welcher in dem Bericht der Leipziger HandelS- und Gewerbekammer schon besovdern Ausdruck gefunden hat; möge unsre Handelsstadt recht bald ein Institut aufweisen können, welches ähnlichen Anstalten in Stuttgart, Würzburg u. s. w. an die Seite gestellt werden kann. S. Verschiedene». Leipzig, 17. Sept. Der in der Gasanstalt beschäftigte 38 Jahre alte Arbeiter Haasenritter von hier wvrde heute Vor mittag in eine Fabrik an der Berliner Straße geschickt. Unter wegs setzt er sich auf einen in derselbe« Richtung gehendm be ladenen Rollwagen, fällt aber von demselben herunter und kommt dabei so unglücklich zu liegen, daß ihm da- eine Rad des schweren Wagens über den rechten Unterschenkel weggehl und diesen auf entsetzliche Weise zermalmt. Der Unglückliche wurde mittelst Fiakers in'S IakobShoSpital geschafft. ** Vorgestern Abend rannte in der ReichSstrsße ein mit Steinen beladener Wagen an einen Omnibus, wodurch ein Axrnring desselben in Stücken ging. Der in der Schoßkelle sitzende Fuhrmann, der von dem OmmbuScondutteur zur Ersatzleistung angehalten wurde, vertheidigte seine Unachtsamkeit nur schwach und bezahlte über raschend schnell die für den angerichteten Schaden geforderten vier Groschen, wie es schien, um nur aus den sich bereits ausammelnden Schaulustigen zu kommen. .Der arme Teufel", sagte ein Zeuge des Vorfall- zu einem Ander«, er hat den Omnibus im Fmsteru nicht gesehen, man hätte ihm die Buße erlaffe» solle»."— „9 be wahre, rief da der Andere, er hatte ja e Mädel in der Schoßkelle!" ** Einer unserer beliebtesten Mitbürger befand sich bei einer in diesen Tagen vorgenommenen' Fahrt nach Kösen in einem CoupS allein und ließ sich deshalb bei der ersten günstigen Ge legenheit in ein anderes versetzen, in dem. wie er wußte, ebenfalls ein einsamer Mitbürger saß. Wider Erwarten schien das aber dem Einsamen nicht zu paffen, denn beim Eintritt unsere- be liebten auch ihm wohlbekannten Mitbürgers machte er ein äußerst bedenkliches, ja ich möchte sagen höchst sorgenvolles Gesicht. „Sie fahren jedenfalls auch nicht gern solo", entrirte unser Freund freundlich grüßend und ließ sich freundlich nieder. Da antwortete der Andere und sprach: „O doch! Entweder allein oder in einem vollbesetzten Coupö — denken Sie an Franz Müller!" — DaS „Franks. Iourn." bringt folgende Nachricht aus Leipzig. Am Montag Abend ist der hiesige Oesterreichiscke General- consul und Geschäftsträger an den klemm Thüringischen Höfen, Ministerialrath v. Grüner, urplötzlich nach Wien abgereist. In der „Harmonie", deren Mitglied er ist. erzählte man sich bereit- als ausgemacht, daß v. Grüner nach Wien berufen sei, um eine einflußreiche Stellung in dem neuen, noch immer tief verschleierten Ministerium Belcredi, vielleicht den noch immer ledigen Posten eines Handelsministers, einzunehmen. Dies Gerücht tritt so be stimmt auf, daß eS füglich mitgetheilt werden kann. (Man will wissen, Herr von Grüner sei zum Handelsminister bestimmt). — Halm'S „Fechter von Ravenna" wurde kürzlich im Theater von Melbourne unter immensem Beifall aufgeführt. Die dortige Kritik läßt bei dieser Gelegenheit ihre Weisheit leuchten und belehrt das Publicum, daß da- Stück von dem schon (!) als dramatischen Dichter bekannten Friedrich Hahn (sie) verfaßt sei. und daß ein Schulmeister aus Bayern, Namens Laube, sich fälschlich für dm Verfasser desselben ausgegeben habe. (Eing esandt.) Wie sich doch die Zeiten und Verhältnisse im menschlichen Leben ver ändern und namentlich in einer so intelligenten, stets nach Neuerungen und Verbesserungen strebenden Stadt, wie unser Leipzig! Wer den Naschmarkt in früheren Zeiten gekannt hat, wird sich erinnem, daß auf der rechten Seite desselben nur das Polizei- und Stockhau- mit seinen eisenvergitterten Fenstern und auf der linken Seite einige düstere Läden, Keller,c. zu erblicken waren, während in der Mitte das Börsengrbäude auf seine Umgebungen stolz herabblickte. Wenn man in die kleine Thür, welche vom Naschmarkt auf das RatkhauS hinaufführt, eintrat, so wurde man unwillkürlich von einem gewissen Ernst beseelt, denn links in der Hau-stur befand sich eine sehr ernsthafte Erpeditton. Dank aber unserer Behörde, diese Geschäft-erpeditionen find von dort entfernt und nach dem Jacob-Hospital und in die oberste Etage de- Rathhause- verlegt worden und die ganze linke Seite- de- Naschmarkte- ist jetzt mit den schönsten Gewölben geziert. Namentlich da- neben der kleinen Rathhau-treppe ist in neuester Zeit ein prachtvoller Laden geworden, welcher einen sonder-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite