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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186509262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-26
- Monat1865-09
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1865
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58»r er nach einander sieben verschiede« e Taschenuhren im Wetthe von zusammen 34 Thlr. 20 Ngr., die ihm in Abwesenheit seine- Prinzipal- theils zur Reparatur, theils zum verkauf von Privat personen übergebe» worden waren, sich angeeiguet und gleichfalls auf da- Leihhau- wandern lassen, ohne daß er damals sowie später auf verlangen im Stande gewesen wäre, Ersatz zu leisten oder die Pfaudstücke einzulösen. Seine Angabe, er habe die letztere Absicht gehabt, da er gehofft, seine Mutter würde ihm die nöthigen Geld- ' riesen. ^ Mittel hierzu verschaffen, hatte sich als unbegründet erw Den hl . Anklage durch den Herrn Staatsanwalt Hoffman» vertreten war, prach gegen WierSbitzky, der auf eine Bertheidiguvg verzichtet atte, eine Arbeitshausstrafe in der Dauer von einem Jahr und echS Monaten aus. Verschiedene«. H Leipzig, 25.. September. Die Altenburgischen Truppen, welche an den Uebungen und Manövern de- 4. preußischen Armee- corps bei Lützen und Merseburg Theil genommen, berührten gestern Abend 6 Uhr auf ihrem Rückmärsche nach Altenburg unsre Stadt. Sie kamen in der Stärke von 750 Mann mit 5 Bagagewagen und den dazu gehörigen Pferden von Kötzschau aus mittelst Extra- zugS auf der Thüringer Bahn und fuhren ohne Aufenthalt unter Benutzung der Verbindungsbahn auf der bayerschen Bahn weiter. — Gestern Abend wurde da- 5 jährige Töchterchen eines hiesigen RathSbeamten, das in der Nähe der Barfußmühle in die Pleiße gefallen war und trotz des jetzigen niedrigen WafferstandeS in nicht geringer Lebensgefahr sich befand, von dem zufällig dort vorüber gehenden hier in Arbeit stehenden Schmiedegesellen Thiel wieder herausgezogen und lebend in die Wohnung der Aeltern gebracht. — Im Gastbofe zur goldnen Sonne auf der Gerberstraße machte sich heute Mittag in der ersten Stunde ein seit gestern hier aufhältlicher und »dort einlogirter 18jähriger fremder Kellner den Spaß, in seinem Zimmer in der ersten Etage einen Pistolenschuß abzufeuern. Natürlich wurde durch den durch das HauS dröhnen den Knall die Nachbarschaft aufstützig und bald hatte sich eine große Menschenmenge vor dem Hause versammelt. Als man in die Stube, worin der Schuß gefallen war, eindringen wollte, fand man dieselbe von innen verschlossen und konnte erst unter Anwen dung eines Hauptschlüffels Eingang erhalten. Die anfangs gehegte Befürchtung, daß sich ein Unglück ereignet habe, bestätigte sich nicht; der junge Mensch, ein großer Schießliebhaber, hatte dem Drange nicht widerstehen können, einen blinden Schuß in seiner Stube loSzubrennen, und um in seinem Vergnügen nicht gestört zu wer den, die THÜre abgeschlossen. * Leipzig, 25. September. Ein ziemlich zahlreiches Publicum hatte sich auf specielle Einladung am Abend des 24. September im kleinen Saale der Buchhändlerbörse eingefunden, um den GesangSvorträgm einer talentvollen jungen Schülerin des Herrn v. Arnold, welche damit wohl zum ersten Mal vor dieOeffent- lichkeit trat, beizuwohnen Frl. Clara Fabian (auS Leipzig) besitzt schöne und umfangreiche Stimmmittel, deren künstlerische Aus bildung nur noch nicht vollendet ist. Jedoch, wie gesagt, die natür lichen Gaben sind in erfreulicher Weise vorhanden und der tüchtige Lehrer wird gewiß ihre völlige Entwickelung und Entfaltung zu bewerkstelligen wissen. Großes Interesse erregte das im Ensemble vortreffliche und auch schon durch seelische Auffassung anziehende Pianofortespiel der beiden jungen Brüder Willi und Louis Thern. — Herr Professor vr. Wrsterman», seit 1834 ordentlicher Pro fessor der klassischen Philologie an hiesiger Universität, ist aus Ge sundheitsrücksichten auf sein Ansuchen in Ruhestand versetzt worden. (L. A.) D Auf der Leipzig-Dresdner Bahn wurden am Sonntag den 24. September mittelst Extrazug 315 Personen von Dresden und 185 Personen von den Zwischenstationen nach Leipzig befördert. — Zu den gewöhnlichen Zügen sind am Sonntag den 24. dieses von und nach allen Stationen der Bahn 1275 Tom- und 1573 TageSbilletS ausgegeben worden. * Reudnitz, 25. September. Am 22. wurde einem Kalk- Lndler ein mit zwei Pferden bespannter und mit Kalk beladener Vagen in Leipzig von einem unbekannten Menschen entwendet. Die hierüber angestelltea Nachforschungen ergaben, daß der Dieb ein Landarbeiter Carl Friedrich Pöysch aus Nepperwitz ist, der den Kalk in Volkmarsdorf für S Thlr. verkauft, das Fuhrwerk in der grünen Schenke eingestellt hat und verschwunden ist. — Wie wir erfahren ist der Steueraufseher Fischer wieder zurückgekehrt. — In vergangener Nacht hatte ein Pferd, welche- in der grünen Schenke eingestellt gewesen war, sich lo-geriffen. war aus dem Stall herauSgegangeu und hatte sich an einer Wagendeichsel den Leib aufgeriffen, so daß e- seinen Tod fand. — AuS Zittau wird geschrieben: »Kürzlich «achte eine An zahl Musiker nebst ihre» Familien und sonstigen Freunde» eine» Hk W Au-Pug durch da- Neißthal nach Marieuthal. Mit Erlaubniß der Aebtisst» spielt« ein Sextett im Klosterhofe vor der Michaelis-Capelle, in welcher die Gräfin Henriette Rosst, geb. Sontag, so wie auch seit Kurzem deren Gemahl beigesetzt sind, die Arie aus 8t»d»i muter von Rossini, darauf .Es ist bestimmt in Gottes Rath* von MendelSsohn-Bartholdy und.Weiche nicht, o süßer Traum* von Fr. Abt. Nachdem so dem Andenken der großen Sängerin diese musikalische Ovation gebracht war. ließ die Frau Aebtlssin di, Gruft offne» und erlaubte den Zutritt zu derselben. Auf dem Sarge der deutschen Sängerin, welche ihren Tod im fernen Ame rika fand, liegt ein massiver goldner Lorbeerkranz, gewidmet von dem Herzoge von Mecklenburg-Sirelitz." Götti »gen, 20. September. Kürzlich wurde hier, so schreibt man der N. H. Ztg., ein schon ziemlich bejahrter Schmiedegesellr angehalte», welcher hier mehrfach gebettelt und sich in den Woh nungen mit den Motten ««geführt hatte: .Entschuldigen Sie, ich bin ei» Geisteskranker". Zur Unterstützung dieser Behauptung zeigte er einen Schein vor, in welchem ihm in der That bezeigt wurde, daß er oft verrückt sei, und er pflegte außerdem hiuzuzn- fügen, daß er von einem Heilkünstler in Goslar, den er kürzlich um Rath gefragt habe, entschieden abgewiesen sei mit den Worten. »Sie gchören mS TollhauS". Da- Bettelgeschäft war sehr ein träglich gewesen, wenigstens fand man in seinem Besitze 39 Thlr. 17 Sgr. und einen Postschein, laut dessen er vor einigen Wochen von Hannover 25 Thlr. in die Heimath gesandt hatte, um wie er sagte, »für sein Alter zu sorgen." Zur Zeit befind« sich der Kranke wieder in seinem Geburtsorte unweit Merseburg. Stuttgart, 21. Sept. Die Enthüllungsfeier des Uhland- DenkmalS fand am Donnerstag Nachmittag 4 Uhr im Garteu des Liederkranzes in feierlicher Weise statt. Der weite Garteuraum war von einer festlich gestimmten Menge besetzt, welche andächtig dem »süßen Grauen, geheimen Wehen" sich hingab, da- aus der herrlichen Kreuzer'schen Composition von »Schäfer- Sonntagslied* drang, womit die Gesangvorträge des Liederkranzchores eröffnet wmden. Nachdem die letzten Töne verklungen waren, fiel wie mit einem Zauberschlage die Hülle vom Standdilde, und das in Erz gegossene Haupt des Dichters blickte mit der gewaltigen Stirn ernst und mild auf die Versammelten, die unwillkürlich ihre Häupter entblößten. Nun hielt I. G. Fischer die Festrede. Dieser Rede mit ihrem liefen Eindruck auf die Versammlung folgte noch eiu von Ober-Iustizrath Maier in Tübingen, dem ältesten Freunde Uhlavds, gesprochenes Gedicht und eine Reihe von Gesangvorträgen, lauter Compofitionen Uhland'scher Lieder, meist von Kreuzer, dem besten mufikalrschen Interpreten Uhland'scher Poesie. Die Reihe der Ge sänge schloß Arndt'S Vaterlandslied. — Aus Köln wird der A. Allg. Ztg. geschrieben: Die nächst jährige Dombau-Lotterie soll mtt nur 400,000 Loose», da gegen 4000 Gewinnen angeorduet werden, da die diesjährigen großen und wenigen Gewinne sich unpraktisch erwiesen haben und es vorgekommen ist, daß Inhaber von 1000 Loosen — von kleineren Zahlen abgesehen — gar nicht- gewannen. Bern, 22. Septdr. Vorgestern, als die Post von Chur auf wärts durch da- bündener Oberland fuhr, wurden nicht weit von Tavavasa von dem Conducteur und den Reifenden zwei Adler bemerkt, die über ihren Häuptern in der Luft in einem heftigen Kampfe begriffen waren. Nach allen Himmelsrichtungen flogen die Federn und rothe Blutstropfen fielen auf die Erde. Endlich stürzten die beiden großen Vögel zusammengekrallt auf die Straße herab, wo sie von dem Conducteur Philipp Tuber, der hinzueilte, mit einem Knüppel erschlagen wurden. Mit der rückkehrenden Post von TrunS nach Chur geschickt, konnte man die beiden Könige der Lust Abend- daselbst in der Wirthfchaft zur Post ausgestellt sehe». Da- eine Exemplar hat eine Flügelweite von sieben Schuh drei Zoll, da- andere von etwa nur sechs Schuh. — Die Anstelligkeit der Frauen zu den Berufs geschäfte«, welche so lange die Männerwelt für sich usmpirt hatte, ist zwar in Amerika lange erprobt, und werden dort be kanntlich fast in allen kaufmännischen Branchen Mädchen und Frauen auf da- Voriheilhafteste verwendet, in Europa und nament lich in Deutschland herrschte bisher aber »och immer ein gewisser Widerwille gegen die Beschäftigung von Frauen in einer aewiffen Art von Geschäften. Eine speculatwe Leben-Versicherungsgesellschaft hat die- Borurtheil jetzt jedoch und allem Anschein nach zu eigenem großen Bottheil durchbrochen. Sie hat nämlich eine Dame zu ihrem Agenten für Berlin gemacht, die nicht nur.durch angenehmeS Wesev, sondern namentlich durch bedeutende Schönheit bei Jeder mann Gefallen Hervorrufen muß. Die Dame ist seit längerer Zeit verhelrathet, ihr Mann bat aber stet- nur schlechte Geschäfte gemacht bi- auf da- Eine — seine Heirath, wie sich erst jetzt er- giebt. Die neue LebenSversicheruvgSagentin hat nämlich den Rettungsanker, den ihr die Gesellschaft geboten, nicht nur eifrig ergriffen, sondern weiß sich auch bei ihren Anträgen so liebens würdig zu benehmen, daß sie fetten ein HauS, in dem fie Ge schäfte machen will, verläßt, ohne reüsfirt zu haben. Die schöne Frau soll m ganz kurzer Zeit so glänzende Leben-verficherun-S- vetträge zum Abschluß gebracht haben, daß nicht nur di« Gesell schaft, sondern auch ihr Manu und hoffentlich bald auch dess«
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