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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186509291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-29
- Monat1865-09
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1865
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* - 7»" —— - l Anzeiger. AElak de« Kinigl. BlzirlSanich« md des Rasts dcr SM Lchzzig. M 272. Freitag den 29. September. Bekanntmachung, 18K5. -te Anmeldung schulpflichtiger Kinder in die SkathSfretschule, sowie in die Schule de- Arbeitshauses für Freiwillige betreffend. Diejenigen Leitern, PflegeLltern und Vormünder, welche für nächst« Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflegebefohlenen in die RathSfreischule oder in die Schule -eS Arbeitshauses für Freiwillige bei uns anzusuchen gesonnen find, haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätesten- den 3V. September d. I. auf dem Rathhause in der Schulgelder-Einnahme persönlich anzudringen und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig Und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über da- Alter des anzumeldende« Kindes, so Wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg ein- getmpft worden, gleichzeitig mitzubringeu. Noch wird bemerkt, daß nur die Kinder ausgenommen werden, welche bis nächste Ostern das achte Lebensjahr nicht überschritten haben und daß daher jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung unberücksichtigt bleiben muß. Nach erfolgter Prüfung wird die Bekanntmachung der beschlossenen Aufnahmen in der bisherigen Maße erfolgen. Leipzig am 30. August 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Schütz. Bekanntmachung. Da das unbefugte Sammeln von Eicheln und anderen Holzsämereien in den städtischen Waldungen im Interesse einer gedeihlichen Forstvirthschaft nicht geduldet werden kann, so wird dasselbe hierdurch unter Hinweis auf die dießfallsigen strafgesetzlichen Bestimmungen und mit dem Bemerken untersagt, daß unsere Forstbeamten zu strenger Aufsicht und zum Einschreiten gegen Zuwiderhandelnde ange wiesen find. — Leipzig, dm 25. September 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Vir Prag-Reichenberger (Turnaver) Eisenbahn. Während die österreichische Staatsverwaltung im Verlaufe der letzten ReichSrathsession Coneeffioueu für de» Bau ausgedehnter Eisenbahnlinien mit einer Freigebigkeit ertheilt hat, welche mit der Neiguna des CapitalmarkteS, diese neum anspruchsvollen Schöpfun gen aufmvehmen, in schroffem Widerspruch steht, und während wir in Folge dessen von diesm Projecten nur deshalb hören, weil ihre Ausführung den größten Schwierigkeit« begegnet, ist in unserem Nachbarlande Böhmen geräuschlos ein wiHigeS Glied in die Kette der Bahn« eingefügt worden, welche bisher de» Vinnen- und Außevverkehr dieses reichsten KronlandeS der österrüchisch« Monarchie dient«. Das Bedürfniß einer Eisenbahnverbindung zwischen Prag und Reich enberg, den beiden größt« Städten Böhmens, war schon lange empfundm Word«. Die selbstständige Entwickelung der böhmischen Industrie ließ eine derartige Verbindung weit dringender erscheinen, als die Herstellung der directm Linie zwischen Reichenberg und Wien, welche durch ein der Industrie wenig erschlossenes, von dem bedeutendsten Kohlenbecken Böhmens weit entlegenes Gebiet. über ein ungünstiges Bauterrain an dem nord östlich« Rande Böhmens hinführt. Schon im Jahre 1856 hatte sich deshalb ein Verein bedeutender Grundbesitzer und Industrieller gebildet, welcher sich die Aufgabe setzte, eine Eisenbabnverbindung zwischen jenen beiden Städten herzustell«. Eine Linie dafür aufzusuchen, war fast überflüssig: e- genügte, dem natürlich« Zuge, welchen der Verkehr seit Jahr hunderten eingeschlag« hatte, zu folgen. Die Gegend zwischen Reichenberg und Prag gehört zu d« bevölkertsten und reichsten Böhmen-; die Städte Turnau, Backofen, Münchengräz, Jung bunzlau, Klomm zeichnen sich durch ihr« stark« Umsatz in Bod« flüchten und ander» landwirtschaftlichen Product«, der durch zahlreiche Jahrmärkte vermittelt wird, auS; die Ergiebigkeit de- BodenS hat die Anlage einer groß« Anzahl von Zuckerfabrik«, Dampfmühlen, Brauereien und Spritfabrik« hervorgerufen und seit langer Zeit ist eine ausgedehnte Schaf- und Baumwollen- mdustrie mit ihr« Nebenzweigen in Turnau, Münchengräz, Jung- bunzlau und IosekSthal heimisch; die Kattundruckerei an dem letzt genannten Orte ist vielleicht die größte des ContinevtS. Den Bestrebung« de- erwähnt« Verein- schloß eine andere bedeutende Gesellschaft sich au. Die Buschthierader Eisenbahn cowpagnie, in Oesterreich bekannt als «ine der ältesten und ertrag rrichst« Gesellschaft«, welche aus de« von ihr durchschnittenen «ud durch Zweigbahn« «ach all« Seit« hin aufgeschlossenen mächtigen Kladnoer Steinkohlenbecken schon auf dem weit« Um wege über die Prag-Wiener Eisenbahn Kohlen bis in die Gegend von Reichenberg, Turnau und Iungbunzlau verfrachtet hatte, beschloß, das vielversprechende Absatzgebiet der Prag-Reichenberger Linie durch eine directe Eisenbahn sich näher zu rücken und zu sichern und vereinigte sich mit jenem Comits schon vor mehreren Jahren zur Ausführung der Vorarbeiten. Dieselben wurden in der gründlichsten Weise Jahre hindurch fortgesetzt und bestätigten in unwiderleglichen, überall auf den schon Vorland«« Factor« der Güterbewegung basirenden Zahlen di« vortheilhafte Meinung, mit welcher der Plan bei seinem Erscheinen in den competenten ^Kreisen ausgenommen worden war. Das Ergebniß bildete die Dahl einer Linie, welche sich unmittelbar an die der österreichischen GtaatSeisenbahn und Buschthierader Eisenbahn gemeinschaftliche Station Kralup — einige Meilen nördlich von Prag — anschließt, in fast gerader Richtung die Ebene und die Thalmulden zwischen Prag und Reichenberg durchschneidet und bei Turnau, wenige Meilen südlich von Reichenberg, in die Pardubitz-Reichenberger Eisenbahn einmündet. Auf diese Weise wird die Eisenbahn - Ent, fernung zwischen Prag und Reichenberg von 36 auf 20 Meilen, die Fahrzeit von 11 Stunden auf 5»/, Stunden verkürzt. Sobald das Project diese etwas festere Gestalt gewonnen hatte, zeigte sich der regste Elfer für dessen Verwirklichung auf der ganzen Linie; Gemeind«, Grundbesitzer und Industrielle boten ihre Be theiligung an. Zugleich nahm da- industrielle Leben, in Voraus sicht der billigen Kohlenzufuhr, einen weiteren Aufschwung; neue Etablissement- entstanden, mehrere der schon vorhandenen begannen sich zu vergrößern. DaS Anlagccapital der Bahn wurde — nachdem über die Her stellung des Bahnkörpers ein Aceordvertrag mit einem Bauunter nehmer zum Abschluß gekommen war, welcher jeder Ueberschreitong der Anschläge vorbeogte — auf 7,000,000 Gulden festgesetzt und zwar sollten hiervon 4,000.000 Gulden durch Actieu, 3,000,000 G. m Silber durch PrioritätSobligationeu beschafft werden. An dem Actiencapital betheilrgte sich die Buschthierader Eisen- bahngesellschast mit 350,000 Gulden; weitere 3,150,000 Gulden wurdm zum ParicourS theils von Interessent«, theils von dritten Personen ohne Subscriptionsauflage übernommen; der Rest fand in wenig« Tagen bei öffentlicher Emission Abnahme. Die Be gebung der PrioritätSanleihe ward bis zu Eröffnung der Bah« auSgesetzt, um dem Uebernehmer die Sicherheit des vollen Anlage- eapitales als Unterpfand bieten zu können, und inzwischen eme schwebende Schuld von geringerer Höhe contrahirt. Erst jetzt, nach Vollendung der Bahn, wird der Capitalmarkt — und zwar be-
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