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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186510067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18651006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18651006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-10
- Tag1865-10-06
- Monat1865-10
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1865
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Anzeiger. Amtsblatt dcs Kinigl. BkzirlsgeriW imi> drs Rat-S ia SIM Leipzig. «k 27». Freitag dm 6. Oktober. Bekanntmachung, 1865. die Bezahlung der Jrumobiltar-Braudeaffen-Beiträge betreffend. Den 1 Oktober d. 2. sind die für den II. halbjähriarn Termin laufenden Jahres fälligen Brandverffchernngs- Beiträge nach §. 49 des Gesetzes vom 23. August 1862 mit 1 Pfennig von der Beitrags-Einheit zu entrichten und werde» die hiesigen Hausbesitzer und deren Stellvertreter hierdurch aufgefordert, ihre Beitrage von diese« Tage ab spätestens binnen 14 Lagen bei der Brandcafseugelder-Einnahme allhier (RathhauS II. Etage) zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist executivische Maßregeln gegen die Restanten eintreteu müssen. Der Math der Stadt Leipzig. Leipzig, de» 29. September 1865. - vr. Koch. Rothe. Bekanntmachung. Da in neuerer Zeit das unbefugte Sammeln von Eicheln und andern Holzsämereien in den unter der Gerichtsbarkeit des untrrzeichneten Königl. GerichtSamteS gelegenen städtischen Waldungen auf eine der städtischen Forstwirthschaft sehr nachtheilige Weise überhand genommen hat, so wird Solches auf Antrag des Rath- der Stadt Leipzig unter Hinweis darauf, daß das Sammeln von Eicheln und andrer Holzsämereien nach Berhältniß des dem Eigentümer dadurch verursachten Schadens in Gemäßheit von Art. 3 des Forststrafgesetzes vom 11. August 1855 mit Gefängniß bis zu drei Wochen bestraft wird, insofern nicht nach dem WerthSbetrage des Entwendeten oder wegen erschwerender Umstände eine höhere Strafe eintritt, hiermit noch ausdrücklich untersagt. Leipzig, am 4. October 1865. Königliches GertchtSamt II. — von PetrikowSkh. Nottrott. Bekanntmachung. Zm Musenmgebände soll eine Abtheiluug des Hellen und trockene» Souterrains als Niederlage für nicht feuer gefährliche, geruchlos» und trockene Gegenstände sofort gegen halbjährliche Kündigung an den Meistbietenden vermietet werden. Wir fordern Miethlnstige auf Dienstag de« 10. Oktober d. I. DstrurittagS 11 Uhr an Rathsstelle zu erscheinen und ihre Gebote zu thun. Die Auswahl unter den Bietern so wie jede sonstige Entschließung bleibt dem Rathe Vorbehalten. Die LicitatiouS- uud BermiethungSbedingungen liegen an Rathsstelle aus. Wegen Besichtigung des zu vermietenden Locales hat man sich an den Hausmeister im Museum zu wenden. Leipzig den 25. September 1865 Des Bathes der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Sladttheater. Zum erste« Male unter der Witte'schen Direktion kam den 4. October »Tannhäuser* zur Aufführung, allerdings noch in keineswegs vollendeter Weise. Freilich das Orchester stand wie rin Fels im Meere, aber im Chor wmden verschiedene Schwankungen hörbar und was die einzelnen Rollen betrifft, so waren durchaus nicht all« befriedigend vertreten. Am sichersten in musikalischer Hinsicht bewährte sich wiederum Herr Hertzsch, der dem Land graf auch zu angemessener Repräsentation verhalf, abgesehen von der uupafseuden Tracht auf der Jagd, deren einer Theil, die Mütze, geradezu komisch sich auSuahm. Ueberrascht hat uns Frau Deetz. Mag sein, daß ihre etwa- kleine und volle Persönlichkeit mit brü nettem Teint und Haar dem Ideal der hohen, blonden Elisabeth wenig entspricht; mag sein, daß ihr Spiel noch dr-matifch bewegter, großartiger hätte sei» können, doch hat sie vortrefflich gesungen. Fra« Deetz führte sich hier al» Soubrette ein und wollte uns al- solche, wie wir offen bekannt«, nicht recht behagen: die Leistung m der Wagnerischen Oper dürste beweis«, dch ihre eigentliche Begabung auch gar nicht im Soubrettengeure gelegen ist, sondern mehr nach dem Fache der Primadonnen zu. Fra« Deetz hat einen Mezzosopran, der sich stark dem Alt nähert; so könnte sie vorzugs weise für die tief gelegen« Sopranpartien ernster Gattung ver wandt werden. Als Tannhäuser war Herr Groß leider immer wieder nur Herr Groß. Zwar gab er sich Mühe, besonder- i« Spiel, da- ziemlich lebendig, wen« schon durchaus nicht von echt ergreifender Wirkung war; aber die äußere Erscheinung, namentlich im BmuS- berg, machte die Leidenschaft der Götti» wenig begreiflich und d«m — der Gesang! Nein, Gesang konnte man da- in der Thal gar nicht mehr nevmn; «ach einem Ausdruck, der nicht verletzt, such« wir vergeh«-. Wir erinnern vor Allem a» die Scene de- Sängerkrieg- selber. Gesang gab« hier wohl aus der Sttekeud« Reihe Herr Theke» (überhaupt ein braver Wolfram!, der dann auch da- Lied an de» Ätzendster« mit viel Innigkeit vortrvg), so wie Herr Rebling (ein trefflicher Walther von der Vogelweide); gegen sie stach aber Herr Groß eben ganz bedeutend ab. Uud doch, wenn er nur wollte, wenn er nur an dere Manier «»nähme, sein« Stimme ander- behandelte, er könnte viel Besseres leiste». Zeuge dessen, daß er in der großen Erzäh lung des 3. Actes einig« wirklich gelungene, ja brillante Mo mente hatte. Venus war dem Frl. Suvanny zugetheilt, insofern nicht mit Unrecht, als die Persönlichkeit an sich gewiß nicht dem Bilde jener Huldin widerstreitet und die GesangSpartir auch im Bereich der Stimmmittel liegt, über welche genannte- Fräulein zu ver füg« hat. Jedoch da war erstlich da- Coflüm: modernes Ball kleid, nur ohne Crinoline. Sollte sich so die Venus im Hörsel- berg tragen? ES müßte unbedingt, um auch nur annähernd eine Illusion rege zu machen, ein luftig phantastisches Gewand sein. Ferner entbehrte da- Spiel, der Vortrag, die Mimik alle- Dämonischen, reizend Verführerischen. Wir erinnern Frl. Suvanny z. B. au den Moment, wie sie, TannhLuserS Begehren nach der Oberwelt zurück schon kennend, sich, während er noch sang, auf da- Ruhebett setzte und nun offenbar selbst nicht wußte, welches stumme Spiel sie hier beginnen solle? Die mehrmals veränderte Bewegung uud Lage der Arme war uns ei« Zeichen, daß Frl. Suvanny in sich selber gefühlt hatte: da- war nicht-, so geht e- nicht. Sie erschien da blo- als junge- Dämchen im Salon, dem irgend welche kleine Befangenheil anwandelt. Sie war für Frau Venus zu zahm. Mit Anerkennung erwähn« wir schließlich noch Frau Theleu, die d« Hirtenknaben recht hübsch sang. Bon den Eusembleftücken gerieth am Vollkommensten da- Septett im 1. Act. Die Aus stattung war keine mangelhafte, da- Tableau der Festhalle mit dm fürstlich« Gästen ein angemessen stattliches. In der In- seenirung macht« sich gegen früher einige neue BeleuchtungSeffecte bemerkbar. D« Preis de- Abend- trug, um da- zu wiederholen, jedenfalls da- Orchester davon: gleich in der glänzend executirten Ouvertüre bedeckte sich Herr Eapellmeister G. Schmidt nebst all sein« Getreu« mit Ruhm. vr. Emil Aneschke.
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