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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186510094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18651009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18651009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-10
- Tag1865-10-09
- Monat1865-10
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1865
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«238 Jahr« hier über die MeßsehenSwürdigkeiten referirt, sich nicht entsinn«, je anderen Vorstellungen dieser Art beigewohnt zu haben, bei denen, wie hier, so vorzügliche Kavstleistungm zrrslleich durch eine so außerordentliche Pracht der Decorationen und Gar derobe noch gehoben wurden. Unter solchen Umständen kann man sich wahrlich nicht wundern, wenn Alle- herbeiströmt, um dies« ausgezeichneten Künste zu bewundern und sich an der großen Ele- ganz zu ergötzen, zumal di« jetzt hinzugekommenen Pantomimen noch eine ganz besondere Anziehungskraft üben, auch die lebenden Bilder, die letzt allen Erwartungen entsprechen, mit Recht gar lockend find. Daß auch die equilibristischen Künste vorzüglich sind, und zum Theil noch unübertroffen dastehen, haben wir schon früher berichtet. DaS StaunenSwertheste davon ist unstreitig Mr. Le- pomme'S Riesenpyramide, von acht Stühlen erbaut, die wir wenigstens, so wie hier sie auSgrführt wird, noch nicht geseh«. Aber auch John Johnsons Mefsergefecht, Manley'S ikarische Spiele, WartenbergS Tanz am Riesenfaffe, Rich. und John Johnson- komische Sceuea, die Turnkünste am Reck, Trapez u. s. w. und vor Allem die Künste de- KautschukmannS Rüben Morris sind so ausgezeichnet und werdm mit so edelm Anstand auSgeführt, daß sie da- Auge erfreuen und zur Bewunderung hinrrißen. Rch. Salon Agosto«. So außerordentliche Fortschritt« die Naturwissenschaften ge macht, und so viele der wunderbarsten Erscheinungen, welche der Aberglaube übernatürlichen Ursachen, gewissen geheimen Mächten zu schrieb, sie als einfach auf die Gesetze der Natur begründet hin stellten, so hält der Aberglaube doch jetzt immer noch Tausende gefangen; besonders hat sich aber bei Kindern, in Folge der Ammenmärchen, die ihnen leider noch immer aufgetischt und sogar als wahre Begebenheiten erzählt werden, nicht selten eine Furcht vor Gespenstern, bösen Anzeichen u. s. w. tief eingewurzelt. Wir meinen nun, daß wenn Abergläubische, mögen sie alt oder jung sein, Agofion'S Vorstellungen besuchen wollten und da sehen wür den, wie Agoston einzig und allein mit Hilfe physikalischer und chemischer Mittel und seiner großen Gewandtheit u. s. w. die überraschendsten, rätselhaftesten Künste ausführt und zuletzt sogar Geister eitirt und wieder verschwinden läßt, dieselben gewiß bald zu einer besseren Einsicht kommen würden. Besonders für Kinder würden daher in dieser Beziehung Agoston'S Vorstellungen sehr nützlich und heilsam sein, und es wäre daher sehr erfreulich, wenn Herr Agoston sich bewegen lassen wollte, eine Tagesvorstellung für Kinder bei ermäßigtem Entree zu geben. Wir bitten ihn schließ lich recht sehr darum. A—Z. Verschiedener. * Am Morgen des 8. October wurden die Gebrüder Kretzsch- mar aus Reudnitz, die man schon in der bewußten Schleuß« ge funden, nebst einem Handarbeiter vom Thonberg unter einer Brücke der Tauchaer Chaussee schlafend aufgefunden und dem GerichtSamt überliefert. Erst Tag- vorher hatten sie das Gefängniß verlassen. Sie halten sich wohl ein neues Asyl suchen wollen, in dem sie sicherer zu sein glaubten als in der Schleuß«. * Eine Buchdruckerei in Leipzig hatte an die Papiermühle in Lößnig Papierabschnitte und anderes Maculatur abgegeben, wor unter sich verdruckte Coupons der Geraer Bank befanden, welche von einig« Leuten herausgesucht und verausgabt worden sind. * Altenburg, 4. Oct. Da- Amts- und RachrichtSblatt ent hält folgende Bekanntmachung: Da sich äußerem Vernehmen nach in einigen Nachbarstädten übertriebene Gerüchte über den Verlauf und die Ausdehnung der in hiesiger Stadt und deren nächster Um gebung auSgebrochenen Cholerakrankheit verbreitet haben, so finden wir uns veranlaßt, zur Widerlegung jener Gerüchte die nachstehende, von unserem ersten Beisitzer in Medicinalangelegenheiten, Herrn Geheimen Medicinalrath vr. Göpel hier, auf Grund amtlicher Erhebungen zusammengestellte Uebersicht über den Verlauf der Krankheit von deren Beginn an bis zum 4. dieses Monats hier mit zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. AuS dieser Zusammenstellung geht hervor, daß die Krankheit nicht zur allgemeinen Epidemie ausgeartet, im Gegentheil im Ab nehmen begriffen und namentlich in neuester Zeit weniger intensiv ausgetreten ist. — Alienburg, den 5 October 1865. Herzoglich Sächsische Landesregierung. Schönherr. I. Stadt Altenburg. Der erste ErkrankungSfall an Cholera ist in der Stadt Altenburg am 28. August diese- Jahres vorge kommen. Vom 28. August bis mit 10. September find erkrankt: 6 Personen, gestorben: 4 Personen. Vom i l. September bi- mit 30. September find erkrankt: 42 Person«, gestorben 24 Person«. Vom 1. October bis 4. October Mittags sind erkrankt: 10 Per son«, gestorben: Niemand. Die größte Anzahl der Erkrankung« an einem Tage ist gewesen: L. Die größte Anzahl der Todesfälle an einem Tage ist gewesen: 3. Bis 4. October Mittag- war« von 58 Erkrankt« 28 gestorben, 10 genes«, 10 in der Vrnes«»- begriss«, 10 noch krank, zusamm« 58. — ll. Im Dorfe RasephaS sind vom 13. September bis 4. October Mittag- erkrankt: 12 Per sonen. Davon find gestorben bis 30. September: 8 Personen, noch krank find: 4 Personen. Außerdem sind «och erkrankt und gestorben III. am 11. September 1 Person in Knau, IV. am 22. September 1 Person in Nobitz. Altenburg, den 4. October 1865. vr. I. Göpel. — Arbeiterangelegenheilen. Paris, 3. Oct. Die Ham burger „B. H." enthält von hier folgende auch für deutsche Ver> hältniffe höchst beachtenSwerthe Correspondenz: Ich habe schon früher über die große Arbeiterbewegung in Frankreich und besonders in Paris, sofern sich dieselbe vor allem in der Gründung von Pro, ductionS-Gesellschaften äußert, berichtet. Es sind gegenwärtig eine große Zahl solcher Arbeitervereine in den verschiedenen Vierteln der Hauptstadt in Thätigkeit, und noch im letzten Vierteljahre sind solche Vereine unter den Hutmachern, Weißgerbern, Papier mache«, Drehern, Steinschneidern, Tischlern, Steindrucke« x. gegründet worden. Namentlich zur Gründung der letzteren Ver eine hatten die bekannten großen Arbeits-Einstellungen Anlaß gegeben. Mit ungemeiner Raschheit breitet sich diese Bewegung aus, und alle Anstrengungen der Arbeiter sind darauf gerichtet, die Art und Weise der industriellen Production gründlich zu än dern. Und wenn die Mittel der Arbeiter nur irgend bedeutender wären, so würde die große Frage der Beziehungen zwischen Capital und Arbeit nicht mehr fern von ihrer endgültigen Lösung sein. Ejnr ganz eigenthümliche Erscheinung ist nun, daß sich neben diesen eigentlichen Arbeitervereinen einige gemischte Vereine gebildet haben, Vereine, die eineStheilS aus den Leitern von Geschäften, andern- theilS aus Arbeitern bestehen. Man spricht bekanntlich stets von der Wiederherst«llung des guten Einvernehmens zwischen Arbeit gebern und Arbeitern, von der Unterdrückung der Anlässe zu Streitigkeiten zwischen beiden. Daß davon nur bei wesentlicher Umgestaltung des Verhältnisses zwischen Arbeiter und Arbeitgeber die Rede sein kann, haben nun verschiedene Geschäfts-Inhaber in Paris wohl begriffen. Dieselben geben dadurch, daß sie den Arbeitern einen ansehnlichen Theil am Reingewinn der Arbeit einräumen, darauf aus, ihre eigenen und die Interessen ihrer Arbeiter zu wahren. Und zwar war es zu diesem Zwecke gar nicht nöthig, große Opfrr zu bringen. Im Gegenthell hat sich erwresen, daß die Arbeit geber, die sich hierzu aus freien Stücken entschlossen haben, ihre Einnahmen nicht unbedeutend steigern, trotzdem daß sie ihr« Arbeiter nun besser bezahlen, als seither. Dies hat am Ende seinen ganz einfachen Grund. In den gewöhnlichsten Werkstätten und Fabriken geben sich bekanntlich die Arbeitgeber ziemlich wenig mit den In teressen der Arbeiter ab, und diese dafür bekümmern sich ebenso wenig um die Interessen ihrer Arbeitgeber, die sie oft gar nicht kennen. Diesem Umstande ist vielfach der Schaden an Material, Werkzeug rc. zuzuschreiben, der oft empfindlich genug ist. Bei dm neuen Verfahren dagegen stellen sich als ganz natürliche Ergebnisse heraus: Ersparniß an Material und der Dauer der Arbeit, be trächtliche Vermehrung des Arbeitslohnes und der Einnahme des Arbeitgebers. Dresdner Börsenbericht vom 5. October. Soc.-Br.-Actien 216V« G. Felsenkeller äo. 112 G. Feldschlößchen 132 K. bez. Medinger 80V», V« bez. Sächs. Dampfsch-Actien 129 G. Niederl. Ehamp.-Actien 90 G. Sächs. äo 75 B. Dresdner Feuer-Verilch.-Actien pr. Stück Lhlr. 35 G. Lhod. Papierft^Act. 128'/, G. Dresdner Papierfr.-Act. K2V, G Felsenkeller-Prioritäten 102 G. Feldschlößchen äo. 102'/, G. Thode'sche Papiers, äo 101 G. Dresdner Papierfabrik - Prioritäten 100'/« bez. T. Sächs. Hypotheken Anleihe - Scheint 97'/, G. Sächs. Shamp. - Priorität« - Obligat 101 B. öireli äem pariser 8 Ukr Borgens Welterbulletin betrug äis lemperatur uw «m 6. Oet. k° ln »oc K Oct. »m 6. Oct. k° ln »w 5. Oct. k° Krüssel. . . -1- 5.7 4. 5.0 Palermo . . - 15,1 6rüningen . -t- 4.3 4- 4.8 Neapel . . . - 11.2 6resllH,iek . -i- 10,9 - 11,0 i- 12.5 kvm .... - 8.8 Valsntisliri»«) 16.5 plorenr. . . - 9.6 kavrs . . . 10.6 - 10,2 Turin. . . . — Lrest.... .. 14,4 - 11,6 Kern . . . . -i- 2.1 Paris . . . . .. 8.5 - 8.2 Inest . . . — Strassburx . 6.1 - 6.1 Wien.... 4- 6.7 I^on. . . . 11.4 - 10.4 Oäessa. . . 4- 3.3 öoräeaux. . 14.0 - 13.2 Uoslrau . . 4- 5.0 öa^onns . . 15,2 - 13,6 lübau. . . . >- 6.4 Marseiile. . 13,0 - 12,6 kiga . . . . loulon. . . 14,4 -4- 13.6 Petersburg . s- 6.7 kareelona . 16.8 4- 15.6 kelsingkors. - 5.6 kilbao . . . Lissabon . . läaäriä. . . ^ILeanls . . -! - 15.2 s- 19,5 16.0 lkaparalläa . 8toekbolm . I,eiprig. . . - - 8.2 - 6.9 s- 2.9 4- >2.8 -s. 0.1 1 8.6 1 S.6 2.8
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