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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186510279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18651027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18651027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-10
- Tag1865-10-27
- Monat1865-10
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1865
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«S1« Herr vr. Kollman» hält letztere- für überflüssig, well mau damit weitläufige Verhandlungen Hervorruf« und fich gewiffermatze» in die Hand de- Sachverständigen gebe, entgegengesetzten Falls aLer schon jetzt seine Anfichten al- Anträge zur Geltung bringe» könne. befürchte». Herr Hempel fand die beantragte directe Straße nach Tonne- Witz bedenklich, well dadnrch den Adjacenten z« große Opfer au Areal zugemuthet würde». Auch Herr Häckel thellte diese Bedenke» in Bezug auf eine vom Brandvorverk au- projectirte so Ellen brette Straße, deren thuuliche Schmälerung dem Sachverständige« jedenfalls mit zur Aufgabe gestalt werden solle. Nachdem Herr vr. Ko Um an» bei seiner Anficht beharre» zu wollen erklärt hatte, bemerkte der Herr Ref., daß man fich der Uebung de- Rechte-, Sachverständige zuziehen zu können, mcht be geben möge. Man habe auch mit Zuziehung solcher Techniker bisher nicht ungünstige Erfahrungen gemacht, z. B. bei der Gas anstalt. E- handele fich hier eben nur um Fertigung eines Plane- durch einen Techniker oder Sachverständigen, me ihn die Städte- Ordnung nenne, nicht um die Abgabe eine- Gutachten- dieses Sachverständige». DaS Collegium sah einstimmig von dem früheren Anträge auf Geradelegung der Chaussee und von vorläufigem weiteren Ein gehen in da- Materielle der Vorlage ab, ermächtigte auch den Ausschuß zur Zuziehung de- betreffenden Sachverständigen. 2. Die Regulirung der Fluchtlinie de- Weber'schen Grundstücks an der Ecke der Glocken- und Friedrichsstraße. (Ref. Herr vr. Günther.) Hierüber macht der Rath folgende Mittheiluvg: »Die Eigenthümerin des, die Ecke der Glocken- und Friedrich-, straße bildenden, der Annenschule aegenübergelegenen Grundstücks, Frau Steuereontroleur Weber in Dresden, beabsichtigt, da- auf demselben befindliche Hau- Nr. 29 der Friedrichsstraße abzubrechen und einen Neubau aufzuführeu. »Die Regelung der Bauliuie bedingt, daß genannte Frau Weber zur Verbreiterung der FriedrichSstraße 105,« lü Ellen Areal der Stadt gemeinde überläßt und dagegen von letzterer 535,« O Ellen erwirbt. »Vorbehältlich Ihrer Zustimmung haben wir uns mit derselben unter Beitritt ihre- Ehemannes dahin geeinigt, daß Quadratelle aegen Quadratelle eingetauscht, der Preis für den ihr zu über lastenden Mehrbetrag an Flächengehalt aber — 430,, LUT. — durch beiderseits zu bestimmende Sachverständige, eventuell durch eine» zu erwählenden Obmann festgestellt werde." re. Der Ausschuß empfahl einstimmig: zu der au- dem Plane ersichtlichen Feststellung der Bau linie und zu der Erwerbung, beziehendlich Veräußerung des dabei in Frage kommenden Commun-Areal- Zustimmung zu ertheilen, jedoch — da die Ermittelung de- Preise- durch Sachverständige manche- Bedenken gegen fich habe — zu beantrage», daß der Rath wegen eine- für da- Areal zu bestimmenden Preises mit Frau Weber in unmittelbare Verhandlung trete. Herr Näfer bemerkte erläuterung-weise, daß der Ausschuß hier die Zuziehung Sachverständiger mcht gewollt, weil damit den Letzterm ein wirklich entscheidende- Moment in der Sache einge räumt werde, was bei der vorher verhandelten Angelegenheit nicht der Fall gewesen fei. Einstimmig trat die Versammlung dem Gutachim in allen Theilen bei. 3. Die Bedachung der Landfleischerhalle. (Ref. Herr vr. Günther). Der Rath schreibt: »Die Bedmken, welche di« Herren Stadtverordneten gegen die Beibehaltung der Pappdachung auf der Landfleischerhalle ausstellen, können wir nicht theilen. »Von Echieferdachuvg muß nach Versicherung unsere- Bau- amtS bei der geringen Neigung de- Dache- abgesehen werdm. »Die völlige Neudeckung mit Zink würde eine verhältnißmäßig sehr hohe Ausgabe beanspruchen, die wir, dm mit Dachpappe ge machten Erfahrungen gegenüber, nicht für gerechtfertigt halten können, zumal Zivkdach au- weiter unten zu erwähnenden Grün den unzweckmäßig sein würde. Die gemachten Erfahrungen lasten e- aber sehr gerathm erscheinen, bei Baulichkeiten der Art, wie e- die Landfieischerhalle ist, da- billige DachdeckungS-Material nicht zu verschmähen. E- würde fich auch jetzt der fragliche Auf wand von 590 Thal«« nicht nöthig machen, wenn nicht der Hagel schlag sehr nachtheilig auf da- Dach eingewirkt hätte. »Für die Landfieischerhalle ist aber, abgesehen selbst von dem Kostenpunkte, Zinkdach nicht zu empfehle», weil Zinkdächer bei Sonnenhitze die darunter befindlichen Räume weit mehr erwärm«, al- die- bei Anwendung von Steinpapps der Fall ist, ei« Umstand, welcher für ein Hau-, da- die Bestimmung hat, frische- Fleisch . — «darf." Stimme der Ver- iudeß wie- . - .... schon vor dem Hagelwetter defect gewesen. Im Gutachten ward auch auf die, dem Vernehme» »ach, sehr empfehlenswerthe Bedachung mit Holzcement hingewiesm. Einstimmig trat die Versammlung dem Rath-beschluffe bei. ' 4. S Die Verpachtung von 8 Acker Feld in Probstheida« Flur auf Jahre zu dem Höchstgebote von 153 Thaleru jährlich au Herr» echt« Gneist in Stötteritz. (Ref. Herr vr. Günther.) meist in Stötteritz. (Ref. Herr vr. Günther.) Versammlung ertheilte dazu einhellig ihre Zustimmung. (Fortsetzung folgt.) Ätadttheater. Schill«'- »Räuber" hatten am 24. Oktober ei» zwar nicht zahlreiche-, dafür ab« desto dankbarere- Publicum i»S Theater gezogen. Indem einige Rolle» neu besetzt waren, wohnt« wir der Vorstellung wenigstens zum größeren Theile bei und find so in d« Lage, zuerst dem Frl. Link für ihre schöne und warm gefühlte Leistung als schwärmerische Amalia unsere Anerkennung zu spenden. Neben ihr hat uns der Brud«, Herr Link, als Herrmann, recht sehr gefallen; die Zeichnung diese- Charakter bildes war so kräftig und ««gisch, daß damit große Wirkung er zielt wurde. Den KofinSky spielte Herr Herzfeld im Ganze» befriedigend. — Bon d« in ihr« Roll« von früher h« Ver bliebenen find die Herr« Hanifch und Deutschinger als Karl und Franz Moor mit entschied««! Lobe zu nmnen. Der erstgenannte Darstell« hatte ein« Zeit, wo n die Partie de- tugendhaflen Räuber- nur mit Unlust durchzuführen schien; um so mehr überraschte eS uu-, ihn jetzt in d« ganz entgegengesetzte» Stimmung zu find«. Wie e- dem Künstler ziemt, war es ihm nun offenbar Ernst damit, seiner Aufgabe gerecht zu werden, und die- ehrliche Streben blieb nicht unbelohvt. Wenn mau behaupt« darf, daß die Persönlichkeit de- Hrn. Hamsch für Earl Moor gar nicht stattlich« und glänzend« gedacht wndm kann, so war dies mal auch da- Spiel in vollem Einklang. Jugendliche Frische, innere Wärme, Feun d« Leidenschaft fehlten nicht. Den Franz aab Herr Deutschinger vor Jahresfrist zu seinem zweit« Debüt auf hiesiger Bühne. Wir haben ihm schon damals uns« aufrichtige- Compliment gemacht über da- bi- in- Detail scharf und fein gezeichnete, effektvoll, doch nirgends zu grell eolorirte« Gemälde, welche- « in der Rolle diese- ErzbösrwichtS vor uns «trollt, und wir thun dasselbe nun Wied«. Die Aufführung von GounodS Op«: »Faust und Mar garethe" am 25. Oktober diente einem interessanten Experiment: nachdem di» beiden Titelroll« zwei Mal von Hrn. Rebling und Frl. Suva« ny gegeben worden waren, befand« sie sich jetzt in den Händen de- Hrn. Erst«« leistete zu uns«« Freude unbedingt mehr, als wir er wartet hatten. Wie man uns sagt, hat ein hiesiger geschickter Arzt die seit geraum« Zeit schon nie recht gesunde Stimme de- Hrn. Groß in eine Cur genommen, die ihr sehr zum Bortheil zu gerathen scheint. So di-ponirt, wie an genanntem Abend, Hab« wir sein Organ in d« That noch nicht gefunden; die Folge davon war, daß die ansprechend, frei und unumflort klingenden Töne bereit- überwogen und seltener, al- sonst, ein Ton zu Gehör kam, d« — uns zusammrvschauern ließ. Daß Herr Groß außerdem in Erscheinung und Spiel mehr »Faust" war, als sein Bor- Groß und der Frau Deetz. gerade im gegentheiligen Sinne aussprechen. Wir unterschätz« gewiß nicht die Vorzüge d« Fra« Deetz. Ihre Auffassung war die verständigste, ihr Gesang musterhaft. Jedoch unsr« Meinung nach thut zum Gretchen da- Hauptsächlichste die Individualität, und, wen» da- d« Fall, so kan» man «vS fich« nicht bestreit«, daß Frl. Suvanny e- ist, welche die entsprechende» natürlich« Gaben und Anlagen mit fich bringt. Frau Deetz ist zu sichtbar und fühlbar die junge Frau und Mutt«, e- fehlt ihr da- Mädchen hafte. Wir geben zu: sie war Anfang- vielleicht pikant«, alS Frl. Suvanny, doch nicht so naiv, so schlicht, so herzlich. Und Naivetät allein ist es ja, welch« den Faust, dem sie verlor« ge gangen, unwiderstehlich zu Gretchen zieht. In d« spät«« tragischen Parti«« blieb« fich beide Sängerinnen gleich. Noch möchten wir ab« erwähn«, daß uns auch die Stimme der Frau Deetz mit ihr« Tief« weniger für die Rolle zu paff« scheint. Wir wiffen nicht, ob eS uns«« Lese« auch so geht: ein Gretchen, welche- Alt spricht und fingt, kövn« wir uns im Leben nicht vor- stell«; für wen soll noch dn Sopran sein, wenn nicht eben für Gretchen? — Hnr Hertz sch hat uns «freut damit, daß « da- »histophelifche jetzt schon weit mehr au-prägt , al- da- erste vr. Emil Kneschke.
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