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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186511277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18651127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18651127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-11
- Tag1865-11-27
- Monat1865-11
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1865
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Anzeiger. Amtsblatt des Sömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 331. Montag dm 27. November. MS. Stadttheater. Der WohlthätigkeitSfinu unserer Direktion, der gewiß auf die Anerkennung eine- jeden Menschenfreundes Anspruch machen kann, hatte am 25. November zum Besten der Nothleidenden in Werdau eine Vorstellung arrangirl, welche sich dm» auch erwarteter Maßen zahlreichen Besuches erfreute. Der Wiederholung von „ Wallen- steins Lager", die als Einleitung der für den nächste» Tag, Sonntag, in Aussicht genommenen Aufführung der zwei folgenden Theile der Schillersche» Trilogie erschien, schloß sich eine Neuigkeit an, welche als heimisches Product unser Interesse doppelt rege wachte. ,Die Erbschleicher", Originalpoffe mit Gesang in 3 Acten von Eduard Wen gl er, benannte sich das Stück. Wir kannten dasselbe schon vor seinem Eintritt in die Oeffentlichkeit und nahmen am, eia dem hier wohnhaften und in seiner bürgerlichen Stellung allgemein geschätzten Verfasser persönlich gewogene- Publicum würde sich mit dieser anspruchslos bescheidenen Frucht seiner Muße stunden leicht und gern befreunden mögen. Wir stehen nun nicht an, zu erklären, daß wir hierin getäuscht worden sind. Die am Sonn abend im Theater Anwesenden wollten von privaten Rücksichten sich nicht leiten lassen und gaben mit rigoroser Strenge ein Verbiet ab. Sie hatten wohl gemernt, etwa- ganz Anderes zu erhalten, als ihnen freilich geboten wurde. Das Wengler'sche Stück ist keine scharfgewürzte, mit dem Pfeffer und Salz des .Kladderadatsch" reichbedachte Berliner Posse, sondern ein mit echt Leipziger Gemülhlichkeit und Bovhommie nicht ohne Geschick und ein« gewisse Erfindungsgabe aufs Papier ge worfenes Bild nach dem Leben. Auf harmlosen Scherz kam e- allei« dem Verfasser an. Wir behaupten, daß hinsichtlich der sehr einfachen Handlung die Schlußwendung, die Pointe mit dem ver erbten Treffer in der Lotterie gar keine üble sei, wie denn auch in der von jeder Prätevfion entfernten Charakterzeichnung sich eine ganz leidlich hübsche und dankbare Anlage der Figuren bemerkbar mache. Das Liebe-Pärchen kann zwar nur sich selber und sonst Niemandem auf der weiten Welt irgendwie interessant erscheinen, aber Papa GrassuS und Frau sind wirklich, wie man im VolkS- mund spricht .nicht ohne." Wir erinnern z. B. an die Scene, wo in der Letzteren der Herr Präsident seine .akademische Flamme" wiedererkennt — das ist ein Genrebildchen, von dessen rührend humoristischer Wahrheit ein empfängliche- Gemüth sich unbedingt ergriffen fühlen muß. Und so könnten wir noch manchen sinnigen und freundlichen Zug erwähnen, wen» wir auch gern zugeben, daß da- Ganze sichjsehr dilettantisch geberdet. Vielleicht die schwächste Seite des Stücke- bilden die Couplet-. deren Redseligkeit der Roth- stift de- Regisseurs wohl einigermaßen hätte beschneiden können, um so mehr als gerade im Vortrag derselben unsere Darsteller am Allerwenigsten zu reusfiren vermochten. Die Musik dazu hat uns indessen lebhaft angesprochen und wir bedauern, nicht autorifirt zu sein, den Namen de- Compovisten, den man nur immer auf den Höhen unseres Leipziger Kuvstlebens suchen möge, hier zu verrathen. Die Hauptrollen waren bei Frau Günther-Bachmann und Hrn. Kr afft durchaus gut aufgehoben; der Verfasser kann sich freuen, so charakteristische und so liebenswürdige Interpreten feiner Abfichten gefunden zu habe». Auch Herr Stürmer that alles Mögliche und ging in jener oben erwähnte» Scene mit frinem Sinne auf die Intentionen des Autors ein. In den klei neren Partie«» befriedigten namentlich Herr Deutschinger als Arzt — beiläufig ebenfalls eine aus dem Leben gegriffene Figur, di« nur dem SÄck lerder sofort wieder verloren geht — so wie Frl. Hänsel, die freilich stimmlich gar nicht recht disponnt er schien. Ihre Auffassung war die keck und derb soubrettenhaste, wobei wir bemerken wollen, daß mau sich die kleine verliebte Alma, die mit so ängstlicher Schüchternheit danach sucht, ihr war me- Restche» zu bau«, vielleicht mit noch etwa- zarterem Anslug in Haltung uud Ton denke» kan». A» Frl. Huber erlaube» wir uns die Frage, ob e- nicht doch thunlich gewesen wäre, so gering auch die vom Verfasser selbst dargebotenen Handhabe» sei» mochten, die pikante Vergangenheit der einstigen Ballerina ein wenig mehr, z. B. im Costum, zu markiren. Hrn. GittS be häbige Geradheit und ftolide Treuherzigkeit paßte nicht recht zum flunkerhaften Wesen des Industrieritters, doch gab er sich ehrlich Mühe. vr. Emil Kneschke. Verschiedenes. * Leipzig, 26. November. Herr W. Finu beginnt morgen (27. Novbr.) im kleinen Saale der Buchhändlerbörse wieder, wie vor Jahren, eine Reihe höchst interessanter und neuer Experimente mit Erläuterungen. Seine Apparate und Darstellungen find längst allseitig gerühmt uud sogar bewundert worden. Und der Nutzen solcher populäre» Belehrungen mit gewandt auSgeführten Versuchen ist nicht hoch genug anzuschlagen, sobald der Vortragende, wie eben Herr Finn, da- ganze Gebiet seiner Wissenschaft vollkommen be herrscht. * Reudnitz, 25. Nov. Eben jetzt, wo in Leipzig zur Hand habung einer vernünftigen Gesundheitspolizei so dankenSwerthe Anstrengungen gemacht werden, haben wir in unserer Vorstadt — denn in diesem Verhältniß stehen wir doch tatsächlich zur Stadt — noch immer Spure» arger Vernachlässigung der unter den obwal tenden Umständen so dringend nöthigen Rücksichten auf öffentliche Reinlichkeit zu bemerken. Gleich vor dem Dresdner Thore, au der linken Seite der Landstraße, zieht sich an mehreren Häusern ein in jeder Beziehung überflüssiger Graben hin, der voll de- ekelhaftesteu SchmuzeS ist und als eine wahre Satyr« auf die vor- geschrrebene Desinfection gewisser anderer Localitäten aufgefaßt werden muß. Der Zuschüttuvg diese- Grabens steht sicherlich Nicht« im Wege ; sollte sich aber diese Maßregel wirklich nicht gleich ausführen lasten, so wäre es im öffentlichen Interesse* jedenfalls «boten, de» ekelhaften und gemeinschädlichen Inhalt de- Gra- enS sofort zu beseitigen. Die Gesundheitspolizei sollte in gegenwärtiger Zeit so energisch wie möglich gehandhabt werden! Aselr «lern knrlsvr IVettsrduIlstln betrug äle lonrparstnr um 8 lllrr Ülorgens »m 14. Nov. >»m 23. Nvv.>»w 24 Nov. Krüssel. . . ft 10.0 r» - >1.8 kslerwo . . l-röningev . -ft 1.1 -I- 8,r Aeepsl . . . ürsenwiek . ft - 1.9 -ft 8,0 kom .... VLlentl»(IrI»«) ft - 8.5 — klorsm. . . llevrs. . . . -ft 8.8 ft 10.8 lurin. . . . 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