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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186512210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18651221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18651221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-12
- Tag1865-12-21
- Monat1865-12
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1865
- Autor
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Anzeiger. Amtsblatt des Sömgl. Bezirksgerichts Md des Raths da Stadt Leipzig. 355» Donnerstag den 21. December. 1865» Bekanntmachung. I» Folge »euerer Vorkommnisse sehe» wir uns veranlaßt, die Bestimmung i« §. 132 der Armenordnung in Erinnerung zu hriuge». worreach Jeder, der wissentlich von öffentliche» Armen Kleidungsstücken, Brod, Fenerungs- material nnd andere Gegenstände, welche denselben von der Armenbehörde zur Unterstützung gegeben worden find, -anft, oder darauf Geld leiht, nicht «nr das Gekaufte oder Verpfändete »»entgeltlich an die Armeuanstalt zurückzugeben hat, souder« noch überdies in eine Geldstrafe von 1 bis S Lhaler oder verhältnistmästige Gefängniststrafe verfällt. Gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, daß die.aus der Armenanstalt herrührenden Bekleidung-gegenstände und Bettbezüge an dem aufgedrückteu Farbestempel H.. kenntlich sind. Leipzig am 16. December 1865. Der Aath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Ritscher, Act. Weihnachtsbitte. Sie nahn aufs Neu', die selig-froh« Stunden, An unsre Herzen pocht die Weihnachtszeit, Die mit dem Wunderglanz der Heilgen Kunden Mit goldner Last erfüllt die Häuslichkeit. Sie pocht au jede Brust mit Engel-Händen Und fleht: O gebt der stillen Mahnung Raum! Ähr Glücklichen, versäumet nicht zu spenden Ei« Lichtlei» für de- Armen Weihnachtsbaum! Du junges Weib, deff' Auge wonnetrunken Auf Deinem Kinde ruht, des Vater- Bild, Vergiß nicht, in da- eigne Glück versunken, De- fremden Kummers — sei der Schwester mild! Die dürft'ge Mutter ist gar bald gchrnde», Die au der Wiege ihre- Kinde- weint. Da- tiefgebeugte Herz voll Qual und Wunden, Dem nun in Dir die Retterin erscheint. Du Greisin, in der kleinen Enkel Mitte, Ehrwürdige, vom jungen Lenz umblüht, Auch Dir gilt diese- Liede- Weihnachtsbitte, Dir und dem nimmer alternde» Gemüth! Dort wankt ei» Mütterchen am treuen Stabe, Sonst ist ihr Niemand Ire« auf Erde» mehr — O wäge nicht die fromme Liebesgabe, Dann wiegt vor Gotte- Thron sie doppelt schwer! Und wem «ach bangen kummervollen Nächten Die lang entbehrt« Sonne wieder strahlt ; Wen MeS Weibe- Arme süß umflechte«, Ei« rosig Kindleiu froh entgegen lallt; Wem »ah dem Ziel, so heiß erstrebt seit Jahren, Der schöne Morgen der Erfüllung graut: Wer »ach vollbrachter Meerfahrl voll Gefahren De» Hafen fand, di« Heimath wieder schaut: Ihr Alle, die der Himmel reich begnadet, Seid eingedenk der Roth, der bitter« Noth, Die einsam trimert und mit Thränen badet Da- bleiche Angesicht, da- dürft'ge Brod! An jede Pforte pocht mit Engel-Hände« Die Weihnachtszeit — o gebt der Mahnung Raum! Ihr Glücklichen, versäumet nicht zu spenden Es» Lichtlei» für de- Armen Weihnacht-baum! L. L. Ein Weihnachtsbild. Weihnachten ist gekommen, die holde, unendlich reiche Weihnacht-- »eit mit ihre« Lichterglanz und ihrem köstlichen Dust von frischen WaldeSgrü»! Alle Fenster strahlen vom Glanze der in de« Zmnuerr flammenden Kerzenme»ge, die festlich decorirten Läde» laven zu« Kauf, au- alle» leuchtet Pracht und Glanz und alle- drängt ge schäftig auf de» Straße», eine» Strahl de- große» Weihnacht- vaume- für stch zu empfange» — Freud« zu bereit«, oder Gabe« dankend an- liebend« Hände» z« »ehm«. Dringt wohl der Lickterglanz in all' die dunkeln Stube», durch all' die trüben Fenster, füllt der WeihnachtSdust wohl all' die engen Räume der groß«, menschenreiche» Stadt, strahlt jedem Auge und jedem Herzen der Weihnacht-baum? Seht Ihr dort hoch oben da- kleine, ärmliche Fensterlein. Es ist unmöglich nur einen Blick in das Innere zu werfe». Der Frost hat die ohnehin blind« Scherben mit seinen wunderbaren krhstallglänzend« Blumen bemalt ; so schön, so kunstreich wie kein Maler auf der ganzen weiten Welt sie nach zubilden je im Stande sein wird. Von Zeit zu Zeit verräth ein leise- Aechzen und Knarren in den Scheib«, wie schwer e- ihnen wird, die ungewohnte Last zu tragen, und doch glänzen und strahlen auch sie, denn in ihnen spiegelt sich der Mond und die Sterne vom frosthellen Himmel herab. Steigen wir jetzt die schmalen Treppe» hinauf, und blicken durch die Thüre nach den Bewohnern de- Zimmer-. Da ist kein Strahlenglavz, traurig und ärmlich sieht e- dort au-. Auf einem elenden Bett liegt eme noch junge Frau, die mager» Hände über der Brust gefaltet, die Aug«, halb geschlossen, blick« träumend in da- Leere. Die Arme, sie muß einst bessere Zeiten gekannt haben, man sieht die- au ihrem fein«, blaffen Gesicht, am ganze» Ausdruck dieser krank« Züge, man sieht es an der Ausstattung de- kleinen Zimmers. Wenige Gegen stände nur stehen «och an den einfach getüncht« Wände», aber diese wenig« Gegenstände, sie deuten auf em« früher« bescheiden« aber solid« Wohlstand hin, und wohl nur die drängendste Roth- wmdigkeit bat die Besitzer zur Trennung von einem und de« anderen Fehlenden vermocht. Ja, wohl hat die junge Frau, die dort schwach und hülfloS liegt, dereinst bessere Zeiten gekannt. Au- einem klein« GebirgSort gebürtig, war sie die Waise armer Aelter«, von wohlhabendere» Verwandt« anaenomm« und in der großen Stadt erzog« Word«. Auch diese letzt« Verwandten waren gestorben und ihr kleine- Besitzthum in die Hände de- jungm Mädchen- übergegangen, welche- mit Hülfe dieser be scheidene» Mittel und durch die fleißige Thätigkeit ihrer geschickt« Hände ei» einfache- aber vollkommen sorglose- Leben geführt hatte. Sie hatte daun an der Seite «ine- geliebte», brav« Manne- einige Jahre stillen häuslichen Glücke- kennen gelernt, daun aber traße eröffnet« groß«, schön« Läden hätten d« klein« Kram lad« natürlich in Schatten gestellt, die Kunden waren nach und «ach weggebliebeu und endlich hatte der immer mehr sich ver ringernde Ertrag nicht länger de» ZiuS für da- kleine Local ge stattet. Im selb« Jahre war der ohnedies kränkliche Mann an d« Folg« einer grafstrend« Krankheit gestorben. Doetor und Apotheke hatte» die letzt« Ersparnisse gekostet, und so sah sich die Dm» wie gering auch der pecuuiäre Gewinn sein mochte, ein schönerer Lohn strahlte ihr entgegen au- d« glänzend braun« Dlg«, von den blühend« Wangen ihre- kleinen Koaben. Doch trotz ihrer fast übermenfchlichen Anstrengung konnte sie bei de» immer steigende» Preis« der dringendst« Lebensbedürfnisse der wachsende» Noth nicht länger wehr«. Im Vertrau« auf Gotte-
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