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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186901113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-01
- Tag1869-01-11
- Monat1869-01
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1869
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> » erhalten hat, durch solche Verschönerungen nur gewinnen kann, zumal die Liberalität jene- Herrn allen Fremden auf Ansuchen den Besuch de- Parke- und des Herrenhauses gestattet. Lage-geschichtliche Ilrbersicht. In der Sitzung des preußischen Abgeordneten hauses am 9. Januar stand zunächst auf der Tagesord nung der Etat der allgemeinen Caffenverwaltung. Ei« An trag deS Abg Twesten auf Heranziehung LauenburgS zum Bei trag für die Tilgung der Staatsschuld, welche durch Gesetz vom 23. März 1868 übernommen worden, rief eine lebhafte Debatte hervor. Der Ministerpräsident Graf v. BiSmarck, welcher wiederhott da- Wort ergriff, erklärte sich gegen den Antrag, da die Sache streitig fei, und schlug die Erledigung der Angelegen heit durch ein Schiedsgericht vor unter Berücksichtigung deS ArnkelS 76 der Bundesverfassung Der Ministerpräsident erwähnte, daß über die Einverleibung LauenburgS bereit- seit Jahresfrist ver handelt werde. Der Antrag Twesten'S ward schließlich abgclehnt. Bezüglich eines Antrag- de- Abg^ LaSker wegen Deckung des DeficitS durch den SeehandlungSfond in der Höhe von 3,700,000 Thlr. beantragte der Abg. Graf Bethusy-Huc Verweisung an die Budget commission. Dieser Antrag ward mit 178 gegen 136 Stimmen angenommen. Der Staats-Anzeiger für Württemberg meldet: „Wie wir auS guter Quelle erfahren, wird Se. königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Württemberg, nachdem er seine akademischen Studien auf der LandeS-Universität geschloffen haben wird, zu seiner weiteren wissenschaftlichen Ausbildung und insbesondere zu Er lernung de- Milita'.rbienfteS sich, wie die- auch von anderen württembergischen Osficieren geschehen, auf einige Zeit nach Berlin begeben." In Paris ist die Conferenz am 9. Januar, wie bestimmt war, zusammengeirrten. Die Türkei ist durch den großherrlichen Botschafter am französischen Hofe vertreten. Die Königin Isa Kella bekümmert sich in der neuesten Zeit sehr viel um Spanien. Sie erhält tagtäglich Depeschen und Couriere. Wie es heißt, soll wirklich eine Fusion zwischen den Carlisten und Isabellfften zu Stande gekommen sein. Dem Projecte zufclge soll die Exkönigin zu Gunsten Don Carlos' ab danken, der Prinz von Asturien mit der Tochter Don CarloS' vermählt werden und dieser dann zu Gunsten de- SohneS der Isabella abdanken. Nach dem „GauloiS" hat ein den Herren Dearling L Co. in Antwerpen angehöriges Schiff den Hafen der genannten Stadt verlassen, um Waffen nach Bordeau zu bringen. Von dort sollen dieselben über die spanische Grenze geschafft wer den. Sie seien für die Carliften bestimmt. Die „TimeS" kommt auf den zunächst in der englischen Presse aufgeiauchten Vorschlag zurück, Gibraltar an Spanten abzu- Ireten. Das Cnyklatt spricht sich lebhaft gegen diese Abtretung auS, für welche gar kein Grund vorhanden sei. Wenn Gtbraltar auch in Folge der Fortschritte der Neuzeit auf kriegSwiffenschaft- lichem Gebiet seine frühere Wichtigkeit als militairischer Posten nicht mehr habe, so müsse die Festung doch jedem Engländer als eine Trophäe der Vorzeit am Herzen liegen. Man solle die Großmuth auch nicht zu weit treiben, besonders, da eS noch gar nicht auSgemacht sei. ob Spanien auch im Stande sein werde, die Festung, wenn man ihm dieselbe überlaffe, für sieb zu behaupten. Durch diese Schlußwendung fühlt sich die „Patrie", welche dieselbe als gegen Frankreich gerichtet ansieht, verstimmt, und giebt dem Eityblatte zu bedenken, daß die Behauptung eines solchen isolirten Platzes an sich eine Ungeheuerlichkeit fei, an welche keine fremde Macht denken werde. * Leipzig, 10. Januar. Rudolf Gottschall's Trauer spiel „Katharina Howard" hat neuerdings wieder mehrere Erfolge davongetragen. Glänzend war namentlich der Erfolg auf dem preußischen Hoftheater in Kassel. Nach der neulicheu Auf führung deS Stücke- im Münchener Hoftheater, wo Frau Lila von BulyowSkh die Titelrolle nach dem Bericht der „A. A. Ztg." mit Geist und Leidenschaft spielte, erhielt der Dichter ein Schreiben au- dem Cabinet Sr. Maj. deS König- von Bayern, welcher ihm mittheilen ließ, daß er der Vorstellung des Drama beigewohnt habe, derselben mit großem Interesse gefolgt sei und daß ihm die Dichtung außerordentlich gefallen habe. ) Leipzig,' 10. Januar. Einen argen Exeeß hat es in vergangener Stacht in einer Restauration der Petersvorstadt ge geben. Tin Drechslergeselle und ein Fleischer kamen in Wortstreit und da Jeder durchaus Recht haben wollte und bei seiner Mei nung beharrie, endlich in gegenseitige Tätlichkeiten. Da glaubte sich der Drechslergeselle am besten dadurch helfen zu können, daß er ein BierglaS ergriff und seinen Gegner damit auf den Kopf schlug. Der Getroffene stürzte blutend zusammen. Noch in der Nacht mußte ihm ärztliche Hülfe geschafft und seine Kopfwunde, die sich jedoch glücklicherweise als nicht lebensgefährlich erwreS, zu- genäht werden. Der Drechslergeselle würbe in Polizeihaft ge nommen. * Leipzig, 10. Januar. Am letzten DounerStag sind zwei Frauen aus Lmdenau deshalb in gerichtsamtliche Verwahrung genommen worden, weil dieselben dringend verdächtig sind, einem Manne auS der Provinz Hessen, der auf der Durchreise begriffen und mit Beiden in vertrauliche Beziehungen getreten war, aus dem Portemonnaie eine nicht unbedeutende Summe braren Geldes ,gestohlen zu haben. — Die Inventarisirung und Ausmessung sämmtlicher mili- tairischen Baulichkeiten, Casernen, Hospitäler, Reitbahnen rc. ist nicht deshalb geschehen, um sie in daS Eigeathum des Nord deutschen Bunde- überzuführen. S.e hängt vielmehr mit den Bundesvorschriften über da- Maß der Räumlichkeiten in den Casernen und Hospitälern per Mann und mit der CabtnerSordre deS BundeSfeldherrn über die Befreiung der militairfiScalischen Baulichkeiten von Communalabgaben zusammen. Mit dem Ober befehl über die sächsische Armee ist nicht auch das gesammte Eigen thum deS MilitanfiScuS abgetreten worden. Eine solche Ueber- führung in fremden Besitz bedürfte, da sie StaatSeigenthum betrifft, vielmehr der verfassungsmäßigen Genehmigung deS Landtag-. (D. N.) — Die jetzt veröffentlichten Aufforderungen der Ortsobngkeiten an die militairpflichtigen jungen Leute behufs der Anmeldung zur Stammrolle hat m vielen Kreisen die Beforgniß erregt, als stehe eine Aushebung in kurzer Zeit vor der Thüre. Dem ent gegen können wir die beruhigende Mitteilung machen, daß diese in Sachsen jetzt in- Leben gerufene, in Preußen schon seit lange bestandene Einrichtung auf einer Vorschrift der BundeS-Militair- Erfatz-Instruction beruht und nur die Einführung einer genauen Controle über die künftigen VaterlandSvertheidiger zum Zwecke hat. — Die „Dresdner Nachrichten" treten gewissen übertreibenden Gerüchten mit der Erklärung entgegen, daß der Preis deS Speise- salzeS für 1869 um 1*/, Sgr. auf 100 Zollpfund, also nur 2/>o Pfennig auf ein Pfund, theurer geworden sei. verschiedenes. <- Eine räthselhafte Geschichte spielte sich dieser Tage in Altona. Hamburg und Berlin ab. Die Frau eines MajorS aus St. Petersburg war wegen Geistesschwäche in der Irrenanstalt in Schleswig detinirt worden, während der Gatte sich in HelstngforS aufhrelt. Seit Kurzem war die Frau auS der genannten Irren- Anstalt verschwunden, ohne eine nähere Spur zurückzulaffen. Eine in diesen Tagen in Altona eingetroffene Dame wird jedoch mit jener identisch betrachtet; sie war auch in Hamburg und gab sich für eine russische Fürstin auS, welche unter dem Namen Cäcilie von Eberle reiste. AlS der Major von der Flucht seiner Gattin erfuhr, begab er sich sofort nach Hamburg, wo er sie nicht mehr antraf, fuhr dann nach Berlin, wohin ihn verschiedene Anzeichen leiteten, und will sie daselbst in der That bei seiner Ankunft auf der gegenüberliegenden Seite de- Perrons als Blumenverkäuferin bemerkt haben. Ein plötzlich vorüberfahrender Zug entzog sie feinen Blicken und die Dame blieb dann wieder verschwunden, da sie ihren Gatten im Zuge bemerkt haben soll. — Nach einer anderen Version ist die Dame indeß nach England entkommen, soll auch nicht irrsinnig sein, sondern sich bloS ihreS etwa- über die Jahre jugendlicher Liebe hinauSgekommenen Manne- durch eine abenteuerliche Flucht entledigt haben. — Der bekannte Journalist Franz von Florencour lebte mehrere Jahre als Amtmann in Dringenberg und dann als Studienfonds - Procurator in Paderborn ganz zurückgezogen von dem regen literarischen Leben der Neuzeit. Auf seinen Antrag wurde er am 1. Januar d. I. seiner amtlichen Stellung enthoben. ES ist sein Entschluß, wieder literarisch thäug zu werden, und er hat Wien zu seinem demnächstigen Aufenthaltsorte erwählt. In der <5 F. Winter'schen Verlagshandlung in Leipzig und Heidelberg ist erschienen: Grundriß der Botanik. Zum Schulgebrauch bearbeitet von vr. Moritz Teubert, Orohberiogl. badischem -ofrath und Professor an der polvtechntschen Schule j, Karlsruhe Mit 266 in den Text eingedruckten Holzschnitten. S. geh. Preis IS Ngr. knenwatlsedv llellrm8talt In I^lvrlL Waldstraste Nr. 4. Bäder in comprimirterLuft, besonder- zu empfehlen bei Asthma, Katarrh der RefptrationSorgane rc. Außerdem Wannenbäder aller Art. Eine Friseuse wünscht noch einige Damen in Abonnement zu nehmen, Extra- Frismen werden pünktlich besorgt Lindenstraße Nr. 5,4. Etage.
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