In den Tiefebenen Ungarns und Russlands sind Holz und Kohlen so schwer zu beschaffen, dass aus diesem Grunde der Betrieb landwirtschaftlicher Maschinen mittelst Dampf in Frage gestellt wird. Auf der andern Seite ist dagegen ein Ueberfluss an Stroh vorhanden, wodurch das Bestreben nahe gelegt wurde, dieses als Brennmaterial zu benützen und bei der Ernte die für den Betrieb der Dreschmaschinen benützten haber derselben John Head in Gemeinschaft mit dem russischen Ingenieur Schemioth erfunden worden. Das Stroh wird durch Locomobilen mit einem Material heizen zu können, welches stets kostenlos an Ort und Stelle zu haben ist. Mehrere Fach männer beschäftigten sich mit der Lösung dieses Problems und es entstanden auch infolge dessen verschiedene Stroh Walzen in den Feuerraum geschoben, und kann die Umdrehung dieser Walzen sowol automatisch durch die Maschine (wie in unsrer Zeichnung) als auch von Hand erfolgen. Wird der Stroh- feueru ngsapparate für Locomobilen, deren einen wir in unsern Abbildungen vorführen. Er ist von der Firma Ran- somes, Sims & Head, Ipswich, ausgestellt und von dem Theil- feuerungsapparat abgenommen, so braucht man nur eine Heiz- thüre einzuhängen, um wie gewöhnlich mit Holz oder Kohlen feuern zu können. Wappen und Wimpeln. Selbstverständlich concentrirt sich die decorative Pracht an dem Haupteingange, welchen zwei Treppen- thürmchen flankiren, die an die berühmte Treppe des Schlosses zu Blois erinnern. Diese Treppen führen auf einen grossen Balkon, der über dem Haupteingange liegt und den Bogen, welcher denselben überragt, in etwa % seiner Höhe unter bricht. Der Balkon ruht auf zwei colossalen Consolen, welche in Form von Palmetten aus den Säulen vorspringen und im Verein mit der reichen Decoration des Portals und des Balkons eine äusserst malerische Wirkung hervorbringen. An dem Scheitel des grossen Mittelbogens, den die Wappen der be deutendsten Länder schmücken, ist ein 6 Meter hoher Schild angebracht, zu dessen Seiten zwei geflügelte Genien schweben, die sich unter einem den Schild überragenden Aehrenkranze die Hände reichen, auf welchem das Wort „Pax“ geschrieben steht. Auf dem Schilde selbst sehen wir in riesigen Lettern die derzeitigen Initialen Frankreichs: R. F. Die Vestibüle, besonders das Frontvestibule, zeigen im Innern eine ebenso reiche Decoration wie die Fagaden und bilden so den entsprechenden Rahmen für die bevorzugten Objecte, welche dort ihren Platz gefunden haben. Das Frontvestibule enthält die schönsten Gobelins, Teppiche und andere Gewebe von bee sonderer Schönheit, Porcellan von Sevres und China und ander- aus Museen und Staatsanstalten entnommene Musterstücke so-