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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186902098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-09
- Monat1869-02
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1869
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 40. Dienstag den 9. Februar. 1869. Holz-Auktion. Mittwoch, am 1V. Februar d. I. sollen Vormittag- von S Uhr an in Burgauer Revier 19'/, Klafter buchene, 131»/i Klaftern eichene, 20 Klaftern rüsterne, 3'/, Klafter erlene und 16'/, Klafter lindene Brennholzscheite, sowie 3'/, Klafter eichene Nutzscheite gegen übliche Anzahlung und unter den übrigen, im Termine an Ort und Stell« öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft an der Luppenbrücke am Leutfch.-Wahrener Wege. Leipzig, am 18. Januar 1869. DeS NathS Forst-Deputation. Holz-Auction. Freitag, am 12. d. M, sollen Nachmittag- von 2 Uhr an im Counewitzer Revier, und zwar in den sog. sieben Ackern am Bayerischen Eisenbahndamme in der Nähe der hohen Brücke eine Partie Langhaufen und 7 Schock Dornen gegen übliche Anzahlung und unter den sonstigen, im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meist bietenden verkauft werden. Leipzig, am 2. Februar 1869. DeS RathS Forst-Deputation. Leipziger Carnrval Leipzig, 8. Februar. Der gestrige erste Festtag de- CarnevalS, der Einholung de- Narrenfürsten und der Ge mahlin desselben geltend, verlief, von einem wahren LenzeSwetter begünstigt, in der befriedigendsten Weise. Viele Tausende von nah und fern waren mittel- sämuulicher Eisenbahnen und sonstiger Beförderungsmittel schon gestern in Leipzig eingetroffen und auf allen Straßen und Plätzen entwickelte sich da- munterste Leben. Die Equipagen, welche an der Einholungsfahrt theilnahmen, fuhren kurz vor 2 Uhr vor dem Hotel Stadt Dre-den auf und bildeten, was Zahl und Ausschmückung anlangt, eine stattliche Reihe; besonder- komisch nahm sich die inmitten de- Zuge- befindliche, von einem kräftigen Viergespann gezogene Kanone mit einer Bemannung in altertümlicher Tracht auS. Der prinzliche Gala-Wagen von sechs Gäulen gezogen und der vierspännige Wagen der Reichswürdenträger bildeten so ziemlich die Mitte de- Zuge-. Letzterer selbst bewegte sich von dem schon erwähnten AuS- gangSpuncte aus den Grimma'schen Stein weg herein nach dem Hotel Prinz Carneval (Hotel de Prüfst) und den andern Theil der Promenade herum zum Dresdner Bahnhofe. Schlag '/,3 Uhr dampfte der Extrazug, geführt von der mit Guirlanden und Fahnen geschmückten Locomotive Donau, in die Hallen de- Bahnhof- herein, auf dessen Perron die Hofcapelle postirt war und den CarnevalS-Marsch wacker aufspielte. In der Begleitung de- fürst lichen Paare- befanden sich der Groß-Vezier und zwei Leibbedieute, so wie die Gesellschaftsdame oder Oberhofmeisterin der Prinzessin. Se. närrische Hoheit trugen die General-uniform und erwiderten gnädig und herablassend die ehrfurchtsvolle Begrüßung der Ge treuen und Auserwählten des närrischen Reich- in chinesischer Sprache. Hierauf nahmen die Allerhöchsten und Höchsten Herr schaften in dem bereitgebalienen Gala-Wagen Platz, und unter fortwährenden enthusiastischen Hochrufen der dichtgedrängten Be völkerung bewegte sich der Zug vom Bahnhof au- die BahnhofS- straße entlang über den AugustüSplatz, durch die Grimma'sche Straße re. Und langte '/,4 Uhr vor dem Residenzschlosse an. Wir verlassen jetzt die hoyen Herrschaften, welche zunächst mit der Entgegennahme der Begrüßung-- und Glückwünsche vollauf zu thuu hatten, und mischen un- unter da- mittlerweile vor dem Restdenzschlosst und in dessen Umgebung begonnene bunte Leben und Treiben de- Corso. Dieser Theil der Festlichkeiten ist un streitig alS derjenige zu bezeichnen, welcher dem Carneval den Anstrich eine- Volk-feste- verleiht. Narrenkappen und Gesichts masken waren in großer Anzahl vertreten; au- den Vorhallen der Verkauft- und sonstigen Buden erscholl Herz- und ohrzerreißende Musik; die RecommandeurS der oft wahrhaft entsetzlichen Sehens würdigkeiten schrieen sich pro patria heiser ; unter den schönen Verkäuferinnen in den verschiedenen Buden fand mau Damen au- den achtbarsten Kreisen, au- deren Händen irgend einen ver käuflichen Artikel zu empfangen da- Bemühen gar vieler Herren per Schöpfung war; unter den liebenswürdigen Verkäuferinnen erkannten wir auch einige Damen vom Theater, Fräul. Casati, Mul. Klemm, Fräul. Buse, Frau Fallenbach. In dem Anatomischen Museum waren überraschend die Präparate und besonder- interessant der Ursprung derselben, z. B. eine HeringSseele als Erinnerung an eine jetzt als modern an gepriesene natürlichere Heillehre, ein uniformirter Postillon als Opfer der ausgeprägtesten Gelbsucht, ein Schnürsenkel als Bild- niß der Erfolge einer gewissen Bandwurmcur, da- Herz eine- Panduren in Gestalt eine- ganz merkwürdigen Gegenstände-, Frostballen in Form einer verkrüppelten Kartoffel u. s. w. In der Nachbarbude, die ein „Welttheater" als Aushängeschild trug, begegneten wir den bedeutendsten Gymnastikern der Neuzeit. Im „Krepelhaften Hippodrom" Überlieferte eine beliebte Leipziger Gesellschaft der Nachwelt eine Erfindung, welche die theuren Futterpreise für wirkliche Pferde ersparte und doch dasselbe wie letztere zu leisten vermochte. Gegenüber dem Hotel Pnnz Carneval hatte sich eine Künstler gesellschaft placirt, deren Empfehlungszettel folgendermaßen lautete: „Elo Bicko mit seinem Eisbär, einem noch wilden Wilden und einem geheimen Cabinet"; in dieser Bude stießen wir, trotz ihre- allerdings wildartigen Aussehen-, auf alte Bekannte, deren Talente keineswegs gering veranschlagt werden dürfen; ebenso in teressant war der Inhalt der Menagerie von Charles Esst Bund L Co., welche Bären, Tiger, Wölfe, Hyänen und Affen enthielt. Ein Theatre Indio war ebenfalls am Platze, und e- wurden in ihm die schwierigsten akrobatischen Produttiouen aufgeführt. „Die Wunder der Welt", welche in einer der nächsten Buden vor gezeigt wurden, lockten ebenfalls Neugierige heran, besonder- die unter dichtem Schleier verborgenen Merkwürdigkeiten de- geheimen CabinerS. In den Darstellern der Seltenheiten hatten wir wiederum alte Freunde, von Geist und Witz durchdrungene Mitglieder de- Leipziger Turnverein- zu begrüßen. Vor der Bude war ein leib haftiger, geduldig dreinschauender Esel als Recommandeur aufge- gestellt, und eS wurden daselbst Acüen der Schwennigke rc. an ZahlungSstatt angenommen. Die mit der hier wörtlich wieder gegebenen Aufschrift „Au-Slellung Leipziger Kröfen" versehene Bude enthielt ähnliche Dinar von ebenso überraschender Wirkung wie die vorgenannte Schaustellung. Da- gelungenste Stück hatte diesmal derLeipzigerKünstler- Ver ein geliefert. Eine vollständige Galerie kostbarer Gemälde revroducirte bekannte Zu-, Miß- und Umstände au- dem Leben Leipzig- und der Umgebung: da- FricciuS-Denkmal als alter Ofen ; Achilles von zwei Öfficierea betrachtet; Leipzig bei Nacht (da- Museum in Gestalt einer Kaffeemühle); der Mond al- Himmel- hupper, und zwar in einer Gegend am Schwanenteiche, bei welcher auch die Warnungstafel „Hunde sind nicht in den See zu lassen" nicht vergessen ist ; ferner eine Partie an der Schwennigke; der Kreuzgang (mit besonderer Darstellung der Art der Belohnung für die Arbeiten der Künstler); die Kohl'ser (Gohliser) Mühle, alS Alpevlandschaft in- bayerische Hochland versetzt, an einem Felsen der unvermeidliche „Kieselack" prangend; der Schützenfestzug von
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