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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186309206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-09
- Tag1863-09-20
- Monat1863-09
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1863
- Autor
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rlin. f. iomik. Rest. eBav. on. lin. > Hawb slogne. t. und v. orn. nbauw. . Eöln. Spa». ! Me n. diff. ^ Kredit 74,20; rerschles. IvSPst. 039«^, 0»/«fest- »ach »al. bez., kpt.r^tt. Spiritus e.-Ocltr. leküadigt »s vo» » s und TagMM Auzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Sonntag den 20. September. MS. Bekanntmachung. Di« Akeiuignng der städtischen Schleuste« soll auf drei Jahre vom 1. Oetober d. I. ab verdungen werde», lütternehmer wollen sich Donnerstag den 24. September d. I. Vormittags 11 Uhr zur Licitalion, wobei die Auswahl unter den Licitanten und jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, auf dem Rathhause einfinden. Di« Bedingungen können daselbst vorher eingesehen werden. Leipzig, am 10. September 1863. Der ÄTath ^der Stadt Leipzig. Slhlerßner. vr. Koch. Bekanntmachung. Bei der zufolge unserer Bekanntmachung vom 10. dieses Monats heute stattgefundenen neunten AuSloosung von Schuldscheinen der unverzinslichen Anleihe zum Armenhausbau wurden die Nummern v, 8, 14, 42, VS, 71, 7S, 87 ansgckoost; wegen der Rückzahlung wird den Inhabern der betreffenden Schuldscheine weiter« Mittheilung zugehen. Leipzig, den 18. September 1863. Das Armerrdtreetorium. Leine Denkwürdigkeiten aus dem Jahre 1813. (Fortsetzung und Schluß.) S) Was mit Bruder Moritz und einem Kosakenpferde geschehen. Bruder Moritz nahm aber damals Gelegenheit, mit seinen Er lebnissen au- der Schlacht sich zu brüsten. Die Kosaken halten die vielen Stallungen der goldenen Kanne natürlich nicht unbenutzt gelassen und es hatten dort und in dem unendlich langen Hofe innuer ganze Schwärme sich Herumgetrieben. Auch, daß sie im Hose Feuer angezündet und daran ihre Speisen bereitet, hatte der beherzte HauSeigenthümer, der ehrenwerthe Johann Severin Wagner, vicht verhindern können, obschon er ihnen mit seiner, sonst von Alle» gefürchteten mächtigen Stimme gar vielmals sein Donner- vort zugerufen: „wartet, ich will Euch auf das Collet steigen!" Nu» hatte einmal Moritz einige Jnseltlichter über den Hof weg z» einer Nachbarin tragen sollen. Ein bärtiger Kosak hatte die Ächter mit dem einen Ende aus ihrer grauen Papierhülle Heraus gucken gesehen, dieser Verlockung auch keinen Moment widerstanden, sondern sofort den kleinen Transporteur am Kragen erwischt, ihm die Lichter abgenommen und, am Dochtende haltend, eins nach dem andern in den brodelnden Kessel gesteckt und, nachdem das Änselt abgeschmolzea, den dampfenden Docht wie ein Stengelchen Beifuß durch das schmunzelnde Maul gezogen. Moritz war voller Verwunderung stehen geblieben. Diese Keckheit des kaum vierjäh rigen Knirpses mochte dem sorgsamen Koche und seinen Kameraden gefallen haben, kurz, sie hatten ihn auf den Pferden reiten lassen, ihm einen Säbel umgeschaallt, eine Pelzmütze aufgestülpt, daß nur noch Leib und Beine von ihm zu sehen gewesen, ihn in ihre Mitte genommen, ihm gute Bischen aus dem Kessel gefüttert und au- ihren Wottkyflaschen trinken lassen und ihm sonst alle mög lichen Freundlichkeiten erzeigt. Meine Mutter, über sein langes Ausbleiben besorgt, schaut endlich aus dem Vorsaalfenster nach dem Jungen au- und muß ihn mit ihren eigenen Augen in mehr als jenem Kornemanvschen einsonntägigen Zustand« von einem »um andern Sohne der Donschen Steppen taumeln sehen und hören, wie die Kerls sich darüber halb todt lachen. Sie schreit über dieses Schauspiel auf, die Kosaken sehen empor und Tiner ruft ihr, im ganze« Gesicht lachend, zu: oh, nix thun, Muhter! dobre Bursch, dobre! — ihn bringen!" da- hatte die Mutter aber doch nicht abgewartet, sondern den total benebelten Jungen sofort selbst heraufgeholt. Meine Mutter setzte hinzu: „sie hätten ihn »ir »och ganz und gar verkosakt!" Der Held dieser Geschichte bemerkte dazu, in der Freude der Erinnerung förmlich strahlend: ja, Mutter! nicht wahr, Bunker- hatte ich auch schon?" „Na und »aS für welche! — Du freuest Dich wohl noch heute darüber? versetzte die Mu tiAfnal ti-keit nagelt ist zum Andenken, den kennt Ihr doch? den hat sich ein Kosakenpferd, das hintenauS aeschmissen hat, gleich dorthin vom Beine abgeschleudert — das hatte ich auch beinahe gesehen!" „Na nun mache es nur nicht gar zu arg, Moritz!" berichtigte die Mutter — „so schlimm ist eS schon nicht gewesen. Das Pferd hatte allerdings fast drei Ellen hoch hinten hinaus geschlagen und da es dabei die Bretwand dort durchgeschlagen und mit dem Hufe in dem Loche hängen geblieben war, so hatte eS natürlich das Bein dabei gebrochen und ist todt geschossen worden; Herr Wagner aber hat den Pferdehuf allerdings zum Andenken an jene Stelle annageln lassen." Moritz blies sich auf: „seht.Ihr'-, so wild waren die Pferd« und ich habe doch darauf geritten!" — Wir sahen mit Ehrfurcht auf unfern kriegserfahrenen „großen Bruder". 7) Wie der Richter von Zweinaundorf mit zwei Kosaken fertig wird. Die Heldenthat desselben bringt mir den alten Richter von Zweinaundorf in das Gedächtniß zurück. ES war ein sehr braver Mann und richtiger Bauer. Er hatte nur zwei Fehler. Er sprach etwa- sehr durch die Nase und prahlte gern mit seinen Erlebnissen in der Schlacht. Beide Fehler ergötzten nur, Bekannte und Un bekannte. Keiner aber hat dem biederen Manne das Herzeleid angethan, da- ihm merken zu lassen. Wer weiß auch, wie eS aus gefallen wäre, denn der Richter hielt gar sehr auf Respect. Seine Erlebnisse bestanden aber eigentlich nur in einem einzigen. Das zu erzählen, veranlaßte ihn aber der genannte Kupfer auf alle ersinnliche, etwa- heimtückische Art, so oft der Richter die Schenke Abend- besuchte. Ich Hab« eS auf diese Weise und zwar immer genau mit denselben Worten, so unzählige Male von ihm vor tragen hören, daß ich noch jede Sylbe weiß. Er erzählte eS fol gendergestalt: „Ja, ihr Kingrichen, in Kriege da lärnt mer de Mäuschen kenn vun verschiedenerleh Oart, ich mißte'S abber, weest'ch Gutt! liegen, wänn mer oh nur ene eenzige gefalln hette. De Franzuosen, die machten erscht immer sua dussemang, adder se hotten- oh sichre hingrn Uorn, se kannten OalleS nich guot genung kreien un wenn se oh immer oart'g woarn, mer wußte buch immer oh schuon, was es geschluan hotte. De Ehstreicher, die wuaren su dermang, daß mer nich su rächt klug draus wärn kannte, mer mußten adder oh Alle- hengähn, funst paßte'S'n nich. De Russen, na ver dän kannte mer gleich de Ficken zubivgn, suust woarS wäg, was mer drinne hotte. De Beiern und >de Wärtenbärger un was sunst suo doa woar, di« woarn sakkermäntsch grub, vun dänn hotte mer L Klops wäg, ehr mer sich- versoack. De Preißev, die hotten 'ch egal ihrn juten Jehnig an Bräte un's Vaterland; adder se noahmS oh fern juten Jehnig un's Vater land und soaten immer: mer bezoaln man Alles — se bezoaltens oh, adder wie! 'S woahr oh nick veel anger-, wie gemaust HLtt'ch bahle gesoat, fudraschirt wuollt'ch soan. 'S goab oh nach suolchen kleenen Krimskrams, mer wußte eegentlich guar niche, wie un
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