Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 18.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192907184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-18
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.07.1929
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Das neue fächsifche Baugefeiz I Dresden. 17. Juli Wie bereits mitgeteilt wurde, hat das sächsische —Miuisterium des Jnnern einen Referenten entwnrs fiir das neue Baugesetz aus gearbeitet, dessen Begründung ietzt vorliegt. Nach eingehenden Erwägungen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, nicht den Weg der Novelle zu wählen, son dern das gesamte Vaurecht nseu zu be a«rbetten, da nur so die wichtigere-u Rechts-fragen wirksam gelöst werden können. Ju dem vorliegenden Entwurf sind alle Vorschriften des alten Baugesetzes, die lediglich instruktioneller Art sind, ausgeschieden und in die Ausführungsverordnung bzw. in die- Landeobauordnung verwiesen worden, damit diese Bestimmungen leichter abgeändert nnd der fort schreitenden technischen Entwicklung besser Rechnung getragen werden kann. Jin ersten Abschnitt des Entwurfs ist eine Anzahl baurechtlicher Grundbegrisse näher bestimmt worden. Es handelt sich um das Baugruiidstiict, das Bauwerk und den Nachbarn. Von besonderer Bedeutung ist die Neuregelung des Nachbarrechts. Nach barn im Sinne des Baurechts sollen künftig alle Eigentümer sein, deren Grundstück-e zusammen das Gebiet eines Bebauungsplanes oder eines Stadtviertels oder eines sonst zusammen gezhörigen Ortsteils bilden. Wenn z. B· in Asd- MiYing von der ortgesetslichen « Regelung in eine Villeuoiertel die Errichtung einer Fabrik ge nehmigt werden soll, werden davon alle- Eigentümer des Viertels betroffen. Jeder, dessen Grundstück durch die Genehmigung der« Abweichung von den Bau vorskhristeu erheblich geschädigt o er an Wert ge mindert wird, soll deshalb zur Erhebung von Wider spruch berechtigt sein« . Auli künftig soll als Grundsatz gelten, dasz die Erschließuug eines im wesentlichen noch unbebauten Gelände-s die Aufstellung eines Behau ungsplanes voraussetzt. Neu ist die Forde rung, daß bei der vorbereitenden Planung auch ästhe .tische Forderungen angemessen mitsprechensollem wo bei allerdings die Wirtschaftlichkeit der Planung nicht gefährdet werden dars. Gewerbliche Anlagen Jesuiten durch die Bauplanordnung aus einzelne Orts ile beschränkt werden, auch können diese ausschließ lich oder vorzugsweise gewerblichen Zwecken vorbe halten werden. An die Stelle des Ortserweiterungss vlanes, von dem die Praxis fast keinen Gebrauch ge macht hat, soll künftig der F l äch e naustålijl u n g s plan treten, der dazu dienen soll, die twicdlung eines Ortes oder mehrerer benachbarter Orte, die ein szusaminenhäugeudes Verkehrs- oder Wirtschaftsgebiet bilden, aus längere Sieht in ihren Grundzügen zu sregeln und damit die Grundlage für die Ausstellung einzelner Bebauungspläne zu geben. Auliegerleistnus gen sollen aus Grund des genehmigten Flächen-rus ".teilungsplans nicht fällig werden. Im übrigen sind wichtige Aenderungen bezüglich der Anliegerleistungen vorgesehen. »Der Entwurf geht davon aus, daß die öffentlichen Verkehr-d -fliichen grundsätzl ch von den Gemeinden hergestellt werden« Die Gemeinde kann den Ausbau einem Anlieger iiberlassen. Die Landbe schaffung ist so gedacht, das; jeder Eigentümer das zur Verkehre-flache bestimmte Gelände an die Gemeinde gegen Entschädigung abzutreten bat, sobald mit der Herstellung der Straße begonnen wird. Das Gesetz stundet der Gemeinde die für Landbeschafsung dem Higenttimer zu gewährende Entschädigung bis zu siiuf Jahren. Da die Landabtretung dem Eigentümer nur gegen Entschädigung zugemutet wird, und der Nachteil er Stundung reichlich durch die Werterhöhung aufge wogen wird, ie die Grundstücke durch den Ausbau der Straße erfahren, so sind Bedenken gegen eine solche Regelung aus Artikel 153 der Reichsverfassung nicht herzuleiten. Die Gemeinden können die Anlieger leistungen statt nach der Anliegerlange auch nach der baulichen Ausnutzung nach Einbeitssätzen regeln, doch dürfen die Beiträ e die Gesamtasufwendnngen der Ge meinde nicht übersteigen Die Möglichkeit Fu baurechtlichen Ent e t g nun g e n Cnament ich für Errichtung von Mittel- und Kleinwobnungen) durch das Ministerium des Innern, ist erweitert und das Bauerla u b n i s - v e rf a h r e n vereinfiacht worden. Eine Umgebung des Keinem-Verbots h. Leipzig, 17. Juli. tEigener DrahtberichtJ Zur Gründung einer sächsischen Arbei terwehr war von kommumstischer Seite eine Ver- Etmmlung nach dem Leipziger Zo) einberufen worden. s waren etwa 1500 Kommunisten erschienen, denen der preußische Landtagsabgeordnete Winterich zunächst mitteilte, daß am 1. August die Weltrevolus tiou ausbrechen wer-de. Jmmerhinsei jetzt Russland durch die Nankingregieruug schwer bedroht. Aus diesen Gründen sei die Bildung einer Arsvesiterivehr notwendig. Andre Gründe wurden später ganz un verhohlen genannt; vor allen Dingen das Verbot des Rogronikiimpserbundes Aehnliche Ausführungen ma te der sachsifche kommuuistische Landtagsabgeord nete H e r r m an n und usmrisz die Ziele der Arbeiter tuehr, die nicht nur gegen alles, was bürgerlich heiße, kamksen müsse, sondern vor allen Dingen gegen Ge wer schasten und Sozialdemokraten Jm Anschluß an die Gründung der Arbeiter wehr, in deren Listen sich ziahlreirhe Teilnehmer ein trugen, fand in der Nacht e n Demonstraiions zug nach dem Reichsgerichtsgebäude statt. Hiermei traten die bisher verbotenen Organisationen des Roten Jungsturm wiederum mit ihren Fahnen aus, und als Kampsparole sür die neue sächsische Arbeiter wehr, die also nur eine Neuarüudung des Rotfronis kämpferbundes ist. wurde ~Rot Front« ausgegeben. An der Kundgedung nahmen etwa 1800 Personen teil. Seite 2 in» dem Ball-dunkel der Kam-eh und durch den skasernen Sarsdeckel sieht man den nationalen Beiden es neuen Ch na. Sun Bat-jene Leiche ist von den HPekinger Aerzten konserviert worden« Man Hat Mich seinem neuen Verfahren durch eine Ginsprihung von vFormalin und Alkohol die Wachsbildnna der Leichen- Mlc angereai und so, jedenfalls bis setzt, den Körper »Wenswahr erhalten. Die Leiche ist in einen Frack gekleidet und trägt eine weiße Binde. , Beide Begräbnifse, Tschana Tsoslins und Sau Yak-sens, waren zugleich politische Ek elgnisse. Sie stahilicrtcn die Herrschaft der Hinterbliebenen Als Tikhana Tsoslin dem Muldener Attentat zum Opfer gefallen war, erwartete man fast täglich einen limstiirz. Die sogenannten schweren kolitifkhen Ereignisse laaen in der Lust. Als d e Bei seiiuna auch unter Beteiliguna ded fremden Kon sulqkkokpci stattgefunden hatte kehrte die Ruhe ziemlich schnell wieder zurück. fluch die Beisehun Sun Bat-send fand in einem kritischen Angenbliis statt. Im Nordwesten des Reiches bedrohte Jena Yushsiana den Frieden, und von Woche zu Woche wurde lauter gemnrmelt, daß die Staatdzeremone vertaat werden müßte. Daß sie trotzdem stattfand, hat viel zur Klärung der Lage in China heigetraaen. »Wenn der in Nanking feierlich beiaefetzte Snn Bat-sen ist nun eben der unbestrittene Herr-s von China ge worden. Damit ist Nankinq jetzt eine wirkliche Hauptstadt, und ein zentraler Punkt für das ganze Land geschaffen. Gewiss, es können noch Biirgerkrieasintermezzos .lokalen Charakters oder aukh Kampfe um die Macht in China kommen, und der Gegensatz zwischen Tfchang Kai-sthek nnd verschiedenen Provinzgeneralen fortbe --fteheu, aber die größte Gefahr für China ist heute doch fast beseitigt worden: Noch im Frühjahr war sdas Risiko bei jedem möglichen bewaffneien Konflikt dafz Nanking nnd die Zeutralregiernna »bei einer Niederlage überhaupt von der Yildflache ver schwanden, daß China sieh in Jnteresienspbaren ver- » fehiedener Generale auslöfte, die infolge ihrer Un ,e·iuiakeit unter sich nicht in der Lage waren, eine neue ( Zentralregiernng zu bilden. Me- Neuefte Nachrloteu Donnerstag. Is. sitt lcs » Beutelautetdiedragennenochttser wird die NanEinger Zentralregierung beherrschen? Eine Frage, die überdies tm Augenblick schon so gut wie entschieden ist. Es scheint, daß aus den letzten Differenzen zwischen Tschang Kaisschek und Feng Yusljfiang Tschanq Kai-schek als unblutiacr Sieger hervorgegangen ist. Er bat damit in der Nankinger Regierung etwa die Stellung eines Diltators. Die Minister mtisfen nach seiner Pfeife tanzen, und wer es nicht tut, fliegt beraus, oder er kann wenigstens theoretisch herausfliegen Tschana sini-schek, der den konkurrterenden Gene ralen eine ziemlich harte Faust zeigte, ist in den Nankinger Regierungökreisen verhältnismäßig leise aufgetreten. Er bat keine Konflikte mit Politikcrn gehabt, sondern er hat die Leute von der politischen Fakultät wad ihm sicherlich nicht besonders schwer gefallen ist zu »iiberzeuge«n« gewußt. Das ist ein gewisses verbeißungsvolles Omen für die Dauer sei nek Herrschaft Für. China galt bisher, daß Diktator werden nicht schwer ist, ~setn dagegen sehr«. Mit einiger Macht und der nötigen Portion Brutalität im Auftreten setzte man sich schon durch. Aber die klein beigegeben hatten, waren doch die Feinde des neuen Machtbaberis geblieben. sie konspirierten im geheimen und stellten bei der ersten passenden Gelegenheit dem Tiktator ein Bein. Das haben Ynean Shi-kai und Tschang Tso-lin zu spüren bekommen. Ob es Tschang Kai-scbek gelingt, diese Klippe zu umschifsen, ist frag lich, aber nicht ausgeschlossen Fiir die außennoli iischen Fragen Chinas ist es wichtiger, daß sich in Nanking tatsächlich ein hanptstiidtisches Milieu herausbildet. Die Stadt ist noch recht kümmerlich und dörflich, aber sie beherbergt doch bereits einen Kreis von Politikern, der nicht an seine eigene ; Heimatstadt oder Provinz denkt, sondern die Frage : China als ein Gesamtproblem behandelt Seit der ’ Beisetznng Sun Yat-sens ist Nanking wirklich eine ( Hauptstadt Wolfgang sorge Nr. los Die französische Kammerdebatte Teleqramm unsres Koneipvndenten oh. Paris, 17. Juli « Jn der Nachmittagsfitzung der Deputierten kammer kamen endlich die Jnterpellanten zu Wort. Die große Auseinandersetzung über die a u ß e n politifchen Ziele der französischen Regierung wurde von dem Soziasliftenführek Leon Blum ein geleitet. Blum Getan-d sich in glänzender Form und verstand es aussezeichnet die unbedingte Notwendig kseit einer Liqui ierung der Nachkriegsprobleme au - zuzeigen Nachdem er den Verfailler Vertrag axls mißglücktes Friedensinsstrument bezeichnet Und jahre .a«ngie Jrrtiimer früherer ausgesprochen nationa listischer Regierungen geschildert, insbesondere das Ruhrunternehmen gebrandmarkt hatte, wies er den Weg ur Befriedung und zur Ansisöbnung zitviichen den früheren Kriegsnegnern Seine Grund so rder u ng laute t: wir msüssens das Rheinland unverzüglich räumen denn ohne Räumung gibt es keine Durchführung des Yonng-Planes, keine« Mobi liiicrung der unaeichützten deutschen Jahresleistungen Die sossortige Räumung des Rheinlands isst nach Blnms Ueberzeugung das Unterpfand siir die Ver- Witklichung des Rang-Planes Der Sozialisten ftishrer machte sodann darauf aufmerksam, daß das Kabinett in der Albrüftungsfrage eine äußerst zögernde Politik verfolge-, legte aiber am Schluß seiner Ausführungen nochmals den Nachdruck anf die schleu nigste Freigabe des besetzten deutschen Gebietes. Die Konserensz müsse zu einem klaren Entschluß in dieser Hinsicht gelangen. Es wäre eine Katastrophe, wenn Frankreich nicht alles täte, um ein Scheitern oder eine Vertagung der Konferenz zu vermeiden. Nach Löon Blum sprali dann Außenminister Briand. sue-der seine Ausführungen berichten wir aus Seite 1 dieser Ausgabe. D· Red) Ein Rechtswehrheii für Briaud Telearamm unsres Korrespondenten oh. Paris, 17. Juli In der Vormiita ssitzung der Deputierteni Hammer wurde die Aussprache zwischen dem Sozia listenfiihrer Blum nnd dem Anheuminister Briand fortgesetzt Vorher gab der rechtsftehende Deputierte Caftellane die Erklärung ab, daß ihn Briands Stand punkt in der Räumungsfrage befriedige. Blum ergriff sodann das Wort und führte aus, daß sich der Außemninister um eine klare nnd ein deutige Stellungnahme in der Räumunggfrage ge drückt habe. Das sei sehr bedauerlich, denn, wag heute noch als ein Alt der Generosität gelten würde, Ver Reichskanzler zur Kontroilfrage WTB Berlin, 17. Juli Zu den Behauptun en, die noch immer in einem Teil der französischen sEresse unter Berufung akuf die Genser Verhandlung-en vom September vorigen Jahres über den Plan der Einsetzuna einer beson deren Kommsission sür die demilitarisierte Rheinlansds zone aufgestellt werden, erklärt der R e ich s k a n zl e r als damaliger Führer der deutschen Delegation, daß er nur die schon verschiedentlich oon amtiicher deut scher Seite abgegebenen Erklärungen über dieses Thema wiederholen könne. Jnsbeso n d e r e stimme er in allen Punkten den Aus führungen zu, die noch vor wenigen Tagen der Reirgzsminister des Aus wärtigen einem ertreter der Frank furter Zeitung gemacht habe. Beiden Ver handlungen im September habe er in keinem Augen blick einen Zweifel darüber gelassen, daß für Deutschland eine über das Jahr 1935 hinaus tätige Kommission keinesfalls in Frag e kommen könne. Keine deutsche Regierung werde sich finden, die in diesem Punkt über den Ver sailler Vertrag hinaus -Kvnzessionen uman würde. Aus der Haltung der deutschen Delegat n in der September-Taguna erkläre sich auch die Tatsache, dass über die Dauer der Kommission, wie das bei Abschluß der Genfer Verhandlungen veröffentlichte Com ärzuniauö zeige, keine Einiauna habe erzielt werden nnen. könnte spitter eine Handlung unter Zwang bedeutet Blum wünschte von Briand genauere Mittcitualles und die Abstimmung til-er den Antrag der Soziaij Dieser Antrag verlangt, daß Briand bei Eintij den sachlichen Teil der Sehnlldenreglangsere M drücklieb erklären müsse, etne breite Politik des Fues dens nnd der Abrttstung zu betreiben und daß » als erste Etappe einer solchen Politik die svspntm Rheiniandräumung kennzeichne. Der Ansenminister lehnte den Antrag mkk zu Begründung ab, daß vor Beginn der Konserenz M gise Erklärungen nachteilig nnd unvorsichtig wäret »Ich wiitde meine Lage noch schwieriger gestaka so sagte Vrian-d, »wenn sich das, was ich aus dcx M: ferenz zu tnn beabsichtige, schon ietzt vor aller Welt aus-sprechen würde-' Der Außenminister betonte noch einmal, daß die sranizösische Regierung W Friedenspolitik betreibe und keine Gelegenheit W beigesheni lassen wolle, um sich mit Deutschland W alle noch schwebenden Fragen zu verstandigm For den Franzosen sei es aber schwer begreiflich, da Frankreich 62 Jahre lang jedes Jahr an Ammh Zahlungen leisten müsse, und aus der andern Sei Deutschland seinen Verpflichtungen gegenüber Fkan reich möglicherweise nicht nachkommen würde. ijq hielt es sür wbwegig, die politische»Konseken.« vornherein mit dem Schlagwort ~Frul)ere«Riinmus-I des besetzten Gebietes« zu versehen. Briand schl» seine Erklärung smit den Worten-, es muß-ten g« me·lnlschastliche.Aendernngenbgemgchtwe den, mit ,einTe Veifdändigung swiscksen Ffankrd?kh«;l"ksi Deudschland zu erreichen. . Nach Briand sprach der rechts-stehende Deputjem Reicbel und schilderte sdie großen Gefahren ein« srüihseren Rückgasbe des linkörheinischen Gebietes Dann stellte die Regierung zu dem Antrag Blum« V-ertrauens-srag-e. Es ergaben sich 850 Stimmen W« nnd 288 Stimmen iiir den sozialistilchcn W schließnngsantras. Die gesamten Rechts- und Mittel parteien iowie die gemäßiaten Linsksrepusblikanek M der linke Flidgel der Radiikalen Partei stimmten fr» die Regierung, die Radiskalsoziailen und Sozialistq sprachen sich sür die Annahme des sozialistischekk M trages aus. Gesttitzt ans das Votum einer rechts orientierten DreiittnitelsMehrhett des Parlament wird Briand bei der politischen Konserenz im Name- Frantreichs verhandelt-. aber noch nicht um einen festen Entwurf, sondern « um Referentenbesprechungetn Der Prozeß Stimm- VDZ. Berlin. 17. Juli. iEigener Drahtberichti Heute kam im Sinnes-Prozeß d e r V e rteidi. geridesAngeklagtenßelaGroiz,Rechis· anwalt Dr. Münch (Be·rlin), ou Wort.— Er ek. klärt-e eö könne nicht zutreffen, daß neben Schneidi und sey Hirsch auch Ver-: Grosz von Anfang an o trügerische Absichten gehabt habe. Die Pariser Relst sei lediglich insormatorischer Natur gewesen. Aus in der Frage der Sortierung der Anleihen habe Gruft bei seinen früheren Bekunsdungen nicht gesagt, mal der Staatsanwalt wiedergegeben habe. Gro i z hab( sich auf die Angaben des Schneidt üben« haupt nicht verlassen, er habe schon vor des ersten Einreichung die ganze Darstellung des Schneiil als eine Spiegelfechterei angesehen. Der Vertsxidtgeej legt dar, daß die Anwendbarkeit des § 268 des Stras ge etzbuches nach der Logik wie nach dem Willen de’ Gesetzes für diesen Fall überhaupt ausgeschlossen ie Das rumänische Geschäft an sich sei für Gron ein Nebensache gewesen, für ihn habe es sich nur daru lgehandelt, in Verbindung mit dem Hause Stinncez leihen. Die Zuriickziehung sei fchließli auf sein Anraten erfolgt. Bei einer Chara terisierung der Persönlichkeit des Angeklagten erklåt der Verteidiger daß dieser völlig unbestraft sei un ein makelloses Leben hinter sich habe. Eine Freiheit ftrafe würde für ihn die Vernichtung feiner bürger lichen Existenz bedeuten. Der Verteidiger bat a schließen-d um Freisprechung - Darauf wurde die Verhandlung auf Donnergia vertagt. Morgen wird Rechtsanwalt Dr. Ehlee für den Angeklagten v. Weilde plaidieren Ein neues RepubliifchnhgefehT IX Berlin, 17. Juli. In unten-richteten Kreisen wird die Meldung, daß im Neichsinneniminissterium eine Neufotmulierung des Revublib ich uhgese tz e s zum wirksamen-n- Schutz der Reichstfatben geplant sel, bestätigt Es handelt sich pham s Bremen yhotoladem kaschentüche IsremetK v n ganz VI mehr zu he IBerlin« abi »vka geno- W selbst it was M Bkcl Deutschl-m Deswegen if ,Bremen« i’ es ist eine d Wer zur Bremerkjavel den Sonnenl- Gekahl: Oze « fuhlt insfti wqße auch i schafer wur «leiche, um d «mitteln? Al »sam! bequem« »in vierftöcki( Akt der erste I«schwie«rigkeit es ichlteßlich vgebaut sind ,würden. Wa Und 356 Elokt Mit einer Lad yorzellan un Stadt mit V ein Labyrint Jeder würde steitung und L tretende Geg( von der Gröi iegt 15000 : Eisenblöcke at zu transport «uehmen, um Unter und Kc ein normaler tin Mensch n stellen, er köt dalken des B nicht den unt und eine Kot Metxnpolis e Seltsamerweif ,dende Laune. Holl· 11cberall. fiprckbcm tauch , ob sich dasj ieKompeten eahfichtigen n ollen nicht andern auf g eberfahrt sehr chon das Blc Tdann können man kann doch geht. Denn L ihr ohne weitt gestatten. Die Befatzm Die Gänge für der Schiffswan den Wegen de dampfer stehen satzunq direkt Iwei Passagicr Um aber den P landes zu erfet eine Bor d z · Tageszeitung dieser Zeitung und die Börfen richten werden wittelt Die C Mglisch. Dam es eine Vorst( Rapo s e o n Von Hugo v. Hofmannsthal f je kolaende Betrachtuna hatte de« Qtchfer uns vor« Purzem outkesandh Ein transsches Geschick æt es fxfuah daß die·c Arbeit heute sum Gehächtnkl sso ab Talnnacfchicbcnen erscheint. Die Ne ktion ' " Daß ein solches Wesen an einem bestimmten Tag »eines bestimmten Jahres gestorben ist und daß dieser Tag im Ring des Jahrhunderts wiederkehrt, beleuchtet uns grell das Paradoxe unsres Berilochtenseins mit sdem hinter uns Liegenden, das wir mit dem Namen »Geschichte« verdecken. Einerseits ist er abgetan wie Seiostris oderDskhingispKham anderseits gegenwärtig, ssogar leiblich in gewissem Sinne. - Er ist das letzte große europäische Fhänomerr. Denken wir ihn gelegentliisin lgeistigen usammen changem wie Menschenalter, ahr undert, so wird nicht ser, aber unser aus ihn beziigliches Erlebnis der letzten lhundertJahre denn die letzten hundert Jahre ge - ören geistig noch zu unserm Leben - durchsichtig. Vor siebzig oder achtzig Jahren war die europäisrhe Phantasie von ihm ersiillt, aber noch ganz in der Region der Sympathie unb Antipathie. Der größte Teil der Franzosen und ein sehr großer der Deutschen, überhaupt die Liberalen aller Nationen, standen zu, «ieinem Bilde in einem sentimentalen Verhältnis; er war das Objekt ihrer Sehnsucht, so äußerst unliberal, ia in gewissem Sinne ein Verächter des Liberalen er auch wieder gewesen war. Das Sentimentale schlug ssitb nieder in unzähligen Anekdotem zum Teil in Ge -dxchtsorm. Tie Figur des kleinen Korporals, die Lieder pon Böranger gehören hierher. Mit allem, wag mit ihm irgendwie ztiszmmetihiiig,3vurde ein sinlt getrieben: mit feinem Sobnc, dein Heron von Neichitadt so gut als mit feinem kleinen dreieckigen Hut. Tag Bild des gelungenen Adlers, der mit Zorn und Verachtung in die Stäbe feines Mittag beißt. qrnb Ach ln Millionen Köpfe. Die Uebekfübrunq der Leiche .:ton St. Helena nach dein Jnvalidendom war für balb .(Enrooa eine Emoiion, nicht den bistoriichen Sinn, .iondern das Gemüt antregendx es ging nicht um einen -Toten, sondern um eine noch lebende und wirkende .Mnkbt. Eins znseite Kaiser-reich war die Umietmng »dieses Meinigen in Realität, bis zur Karilatmni Dem ·;.qeaeniiber itebt in den aleichen Dezennien die Bei-ab wiirdianna nnd aewollte Mitte der Engländek. wie « fie, knlminieri in der anoleomsiogtapbie bonl-alter HEFpr ·Übex»tboetbe«wer grob-lean gleich M dein Sturz-e zu sagen: Laßt mir meinen Kaiserin Rubi Und Byrons Haltung war von Anfang an so wie allem Großen gegenüber; er hatte das Organ dafür. Vor fünfzig Jahren rückte die Gestalt siir die Gebildeten aus dem politisch emotionellen Bereich in das der analytischen Forschung. Man beleuchtete seine Abstammung, brachte tgn mit Italien und der Renaissance in näheren usammenhang. Er sei von Haus aus ein Condottiere, durch Verkettuug von Um ständen erst im achtzebnteu Jahrhundert hervor tretend, mitten in eine welthistorische Krise, die er mit Kälte und Ueberlegenheit behandelt, wie eine Stadt krise des fünfzehnten. Zugleich wird die Besonderheit seiner Konstitution auseinandergelegt, das stupende Gedächtnis, die Willenskrast, die Fähigkeit, alle seine Kräfte zu kommandieren; daß er eine Angelegenheit mit völliger Drangabe seiner Kräfte behandeln, dann den ganzen Komplex wie in eine Lade legen, die Lade zustoßen, eine andre ausziehen kann; dies alles, so oft er will und immer wieder ohne Ermüdung Aber wozu das? Gerade was der Analose und Inter- Zöetation widersteht, bei ihm wie beim Feuer und beim asser, davon geht die Gewalt iiber die Seelen aus. Was sich von ihm eigentlich erhält, ist eine magische Gegenwart. Er ist eines der wenigen Individuen, die von unzähligen Menschen auch heute noch körperlich vorgestellt werden« und zwar eindrucksvoller und ge nauer, als man meistens die Mitlebenden vorstellt. Von seiner körperlichen Erscheinung sind zwei Bilder fortwirkend. Das eine mager, mit römischem Profit, brennenden Augen, tvirrem, kurzem Haar« unzählig oft gemalt und idealisiert zum Typus des jungen Genius der Tatkraft und Oerrschcrschash Das andre noch wirklicher, aus den späteren Lebens-fahren iaber er war noch nicht sechsnndvierzig. als er von der Welt biihne abging), gedruzilgem seist, die Gesichtssarbe gelb lich ungesund; das uae verhältnismäßig klein im gefüllten undurchdringlichen Gesicht, aber der Vlicklvon rasender Kraft, wenngleich eiskalt: die Stimme immer gespannt wie in Zorn oder Ungeduld; die Arme gewalt sam ruhig aekreuzt 'iber der von riesenmäszigeu Span nunaen erfüllten Brust; die ganze Erscheinung beinahe biiraerlich. aanz unromautisch, scheinbar höchst sanlich, in Wirklichkeit aber unzuaänglich der Analnse wider ttrebcnd, aanz unmittelbar, ausser eben durch die Vision. Das eiaentlich Treibende. das. wovon im Innern dieser Erscheinung die Seelenlampe sich nährt, kaum mehr erratbar. Denn der Rukmsinn ist sotirbar schon-aufgezehrt: eine schneidende Weltverachtuna, be ständige» Gerth furchtbare Anspannung spricht aus jeder Aeußerung; der innere Zustand scheint eine Art von luziferifcher Verzweiflung balanciert durch ungeheure, noch immer unerfchbpfte Kraft des Planens und Handelns. Das Verhältnis der tausend einzeln-en. die eine solche Figur in sich tragen, ou diesem augbnicht mehr vovban ener Wirkliclzkeit beruhen-den antasiebisld ist kaum aussklävban ie Em·otion, die davon aussehn zwischen Sclauder und, trotz allem, Liebe; magi cher Hingezogenbeit undSichsgeschlagenålüblem das ganze Verhältnis »das des modernen ensschen zu einer aktiven mytbischen Gestalt. Der Kern davon, wenn wir ein-dringen, ist dieser: wir ahnen eine der größten Verwir-dlichungen des Sändividuums im odzidentalen Sinn: als Fusion des ataslen inicht des Jdeelleni mit dem Pra tischen. Insosern ist er, wie wenige, von bei-den Hemisphären des eurapiiiichen Daseins aus gleichzeitig zu gewahren-: von der praktisch politischen und von der geistigckonteuwlativem So wird er, und gerade aucgedem Orient gegenüber uns insbesondere gegenüs r dem europäisschen Orient, das ist Nußland —, zum Sinnbild des europiiisschen Titanischen und wirklich ~auasi Alexander redi vlvus«. Das von der Renaissance Gewollte von Wesen wie dem Hohenstauser Friedrich II.« Dante, Lionardo, Michelangelo, teils Gelobte-, teils Geabnte wird noch einmal Gestalt, das beißt zeschichtsliche Wirklichkeit unsd Sinnbild zugleich. Im innsbild ist alles beisammen: Allmacht und Stur , wunderbar Prasktisiches und fast wahnssinnige Ueber-Hebung Darum, weil er Symbol des handelnden ento ziäiichen Jndividuums ist oder wie Goethe es aus riielt: Kompendium der Welt —, geht er jeden an, der handelt oder zu handeln glaubt; darum ist auch iedes neue Detail merkwürdig, das non ihm bekannt wird, und wird begierig aufgenommen. Das Detail bat immer den ungeheuren Hintergrund des Ganzen: worin wir im wesentlichen das gleiche Ganze aus Ideen und praktischen Widerständen ciemiichn er kennen, mit dem wir als Individuen zu r ngen haben. Am erqreifenditen wirkt dann ein Ausspruch wie etwa diei«er, getan aui dem Krankenbett, weniae Wochen nor feinem Tode: »8u denken, daß es mich ietzt mehr Willenskrait kostet, das eine meiner Auaen aufzu machen als früher einmal eine oiiene Feldichlacht zu liefern-« Man iviiri, daß das wörtlich wahr tit, nnd es wird einem ichwindlia. wenn man sich dieien Üb arund von Kraft nnd Schwäche im Individuum ver einigt vorstellt. Berftiirtend tritt hinzu, daß er, wenn auch auf einem alten Geschlecht, doch aus ganz bürgerliche- Verhiiltniffen hervortommt, dies etwa gegenübei Friedrich dem Großen. Er ift nicht Wnächft ein über natürlicher Mensch. Die riefige illenskraft iii magifchen Zwang um fich verbreitet, offenbart sich etl allmählich an den Aufgaben. Der ungeheure Spiele-l finn entfaltet fich nach und nach, ganz begreiflich an der« mathematischen Anlage. Dazu kommt als Aus gleith eine wunderbare Gelaffenheit Menfchen unl Ver altniffen egeniiben Jedes schwächere JFIDI viduum brauth Dinge oder Komplexe, die Ihtl aufhelfen, weil ed immer wieder fich von fich felb verlassen fühlt. Das ift feine Lage nicht. Er hath Herrschaft über fich felbft; das ganze Wesen ble! immer von einem Punkt aus zufammenaehalien « kommandiert feinen Körper fein Gedächtnis- W Geduld, feinen Zorn. Denkkraft und Blut marfchieren vereint. Jeder könnte fo fein, falt M man-d ift fo. . Das eigentlich Singuläre aber ist dies: neb-l dem ungeheuren Bon sens geht ein unaebsmil Ernstnehmen der eigenen Pläne unsd der dahinf« stehenden eigenen Personen, das direkt ins Mmth führt. Hier sind«wir mit einem Schritt durch M Erdmittelpunkt hindurch in die unsrer normalen Wel entgegengesetzte Region gesdrun en. Denn was nil die normale Welt nennen ist gie Welt der Selbst suche die aber bei wach-sendet Klarheit in Selbstixvni umsichlagt, weil früher oder später die Umstände übes machtig werden. Er aber kennt keine Ueiberiuacht M Umstande. Grenzenlos im Aiifsichnebmcn non End scheidnngen, empfindet er sich selbst als Fatiim beben unsd kein Fatuin empfangend Goethe, der allyö « und verstand, hat auch dies gesehen und iiiitjtl größten Klarheit noch bei jenes Lebzeiten aMsI prochem ~B-i-ldet euch nur nicht ein, kliiaer zu W als er; er verfolgt jedesmal einen Zweck; was Ih« in den Weg tritt, wird nieder-gemacht, aus dem« WM geraunit, und wenn es sein leiblicher Sohn WIN- Ei liebt alles, was ihm zu seinem Zweck dienen kanns leiht es auch von der individuellssten Gemiitiifiinimlm abweicht. Daher kommt es aüch auf eins hinaus- . man von ihm geliebt oder gehaßt wird. Er lebt ieds mal in einer Idee, einem Zweck, einem Plan- U« nur diesem muß man sich in acht nehmen, in den W zu treten. weil er in diesem Punkt keine SchVW kennt.« Das gleiche in lapidarer Kürze sprichte selbst aus, in dem Erinrter Gespräch mit GW wenn er die Poetisierung des Schicksals durch» zuen»YiØxer Es gjbk ffeijks Hier geht stische, über Zeitaltern, .del kaltzgusdefttl : Nichtmiäg Eynschlichg zu teufcheii’"Hiiii seh oder Vel mn und in w Bmwttheniaf is leon aus der I VII-its Physiich IM Nussen To Weg den Wirbe su der Angelpx fkkn es sich qui Sie nehmen in tm Auf- der sit cls die ganze S lag: er sei dem Michausetzew Für uns, s It ein ungebe Uennaleich auß Wer Art we. er Kategorien Wi, indem sie M von keinel Ist die höchste ltbenden Geftal Olaubenskraft i W Seltenften Mutes, nnd di Oder sich einmal MS Spur beli( : Die B( Donnerstag sta sent meldet, hs Mgesprochen, kkkv Ordensk certiare eines kktssenden Ord Laienbrüdern · Mlkchcn Bebt ist Wahrfche « entfprochi
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder