Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186902286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-28
- Monat1869-02
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lassen. Wenn man «S trotzdem nicht der Müh« für werth hielt, dem genannten Comite oder den Burschenschaften selbst auch nur nne Anzeige in Betreff jene- «inseitig projectirten und ver anstalteten FackelzugeS zuzuschicken, so kann von einem „sich auS- schließen" derselben wohl eben so wenig die Rede sein, alS von einem „sich ausschließen" der übrigen Corporationen und Vereine (z. B der Lausitzer Predigergesellschaft, der Gesangvereine Ar ton und PauluS), welche sich au- gleichen Gründen am Zuge nicht betheiligten." — Von Seiten der Stadt Zittau ist beschlossen worden, die jährlichen Beiträge der Lehrer zu dem EmeritenfondS, circa 100 Thlr., sowie die drei Jahre lang zu erhebenden Abzüge von dem Gehalt solcher Stellen, deren Inhaber emeritirt worden, au- der Schulcaffe zu tragen. — Einer dem Stadtrathe von Bautzen zugegangenen Ver ordnung de- Krieg-Ministerium- zufolge erhält Bautzen da- 4. Infanterie-Regiment in seiner Gesrmmtfiärke von 3 Bataillonen zur Garnison. ES soll deswegen eine Caserne daselbst erbaut werden. Verschiedenes. — In Berlin ist der Geheimerath Johanne- Schulze in hohem Alter gestorben. Seiner Zeit kannte ihn Jedermann in Preußen und Deutschland; denn er war der Leiter de- höheren Unterricht-Wesen- und die rechte Hand de- Kultusministers Alten stein. Es war jene Zeit, wo Preußen verhältnißmäßig heiden mäßig viel Geld für Universitäten und Gymnasien hatte, wo die besten Geister an den Universitäten rc. lehrten und die Wissenschaft die Zündnadel war, welche Eroberungen wachte, eine Zeit, in welcher Niemand daran dachte, daß die Wissenschaft umkehren müsse. Johanne- Schulze hatte soaar einmal den Einfall, die Cadettenhäuser aufzuheben und die ZukunftSosficiere in die Gym nasien zu schicken, damit Ein Geist Alle erfülle. — Wie die „Elbf. Z." au- Köln erfährt, ist über die Frauens person, welche auf ihre Selbstanklage, den Theaterbrand ver anlaßt zu haben, in Haft genommen worden ist, im Publicum die Meinung vielfach verbreitet, daß sie verrückt sei, oder daß sie ein Unterkommen im Arresthause gesucht und deshalb sich deS furchtbaren Verbrechens angeklagt habe. Zu diesen Annahmen veranlassen zunächst die vielen Umstände, die die entsetzliche Thal alS unwahrscheinlich erscheinen lassen, namentlich in Bezug auf vaS Verlassen deS Theater-, nachdem der Brand angelegt worden — Bad Kösen ist durch königliche CabinetSordre zu einer Stadt erhoben worden und sucht einen Bürgermeister für 500 Thlr. — Die Hahn'scheu thronen auf Schloß Kuchelmiß in Mecklenburg noch in alter Herrlichkeit und haben eS sogar zu einer Nationalhymne gebracht. Sie wurde von dem ehrwürdigen Pastor Pleß zum hohen Geburtstage deS gnädigen Grafen Max von Hahn verfaßt und von der festlichgekleideten Schuljugend gesungen und von der wohleingeübten Dorfcapelle mit Posaunen und Cla- rinetten begleitet. Die Vesten de- Schlöffe- Derer von Kuchelmiß erzitterten von den Klängen de- Liede- und dem Hurrah der „Unterthanen". Dieser GeburiStaghymnuS lautet: „Heil unferm Grafen Hahn — auf seiner Lebensbahn, Gott segne ihn! Gott segne Werb und Kind, auch Freunde und Gesind'! Heil unserm Graf! — O Heiland, Jesus Christ, der Du gestorben bist für der Welt Sünd', tritt Du als Mittler ein, schmück' unfern Grafen fein, schreib' in Dein Büchlein ein: Heil unserm Graf! — O verther heil'ger Geist, durch den die HahnS' gepreift und Gott gedient: gieb, daß ihr Leben nie verstumme spät und früh! Gicb Du bei aller Müh': Heil unserm Graf! — So bleib' zu aller Zeit in Noch und Fährlichkeit sein Volk ihm treu. WaS auch noch wankt und bricht — alte Lieb' rostet nicht bei Herr und Unterthan. Heil dem Graf Hahn." Da- geht doch noch über den „unterthänigften Gutenmorgen". — Wie der Gedanke in Rom lebt. Der „Bossischen Zeitung" wird au- Rom geschrieben: Der Italiener liebt e- über die Maße», seinen Namen gedruckt zu sehen; wer daher Druck und Papier bezahlen kann, schreibt eine Broschüre, ein Buch. Dieser Eitel keit tritt hier die Censur mit ihrer ganzen Schroffheit entgegen; man schickt dann da- Manuscript nach Florenz oder Neapel, später wird eingeschmuggelt. Diese An Schriftstellerei ist immerhin ein schlechte- Geschäft, weShalb die Vertreter der Wissenschaft in einem Colleciiv- gesuche den Papst um die Einführung einer milderen Praxi- zu bitten beabsichtigen. Sie werden darin schon de- ConcilS halber auf die Noihwendigkeit zurückkommen, vor, während und nach welchem Theologen und Politiker im eigensten Interesse der Kirche schnell mit einem freien Worte zur Stelle sein müßten. Jetzt steht eS um die römische Censur kläglicher, alS während der Restaura tion diese- PontificatS im Jahre 1850. Nicht allein Werke und Arbeiten gediegenen Inhalte- über Recht, Moral, Geschichte, Me diän. Mathematik, auch Büchlein, Blättchen, eine kurze Anzeige fürs Publicum, daß, fall- schlechte- Wetter eintritt, die- oder jene- Vergnügen im Freien unterbleibt, jede- zu druckende Wort geht durch die Hände eine- DominicauermöncheS. ES ist ein kleiner bleicher Frater mit tiefliegenden Augen und trübem Blicke, der treue TypuS eine- Inquisitor-. Bringt man ihm gar ein Madrigal 1745 oder Sonett zum Imprimatur, so behält er e- oft wochenlang, ändert daran nach Belieben und überaiebt e- endlich unter starken Mahnungen, e- nur so und nicht ander- zu drucken. Fließt nicht ein kleine- Lob für die Kirche oder die Regierung mit unter, so bleibt die Sache auch dann noch schwierig. So lebt der Gedanke in Rom. — Der Schall. Nach einem Berichte de- französischen Luft- schifferS Flammarion an die Akademie der Wiffenschaften habrn genaue Versuche über den Schall Folgende- ergeben: In der Luft hört man den Pfiff einer Locomotive bi- zu einer Höhe von 3000 Metre-, da- Rauschen ein«- EisenbahnzugeS bi- 2600 MetreS, einen Flintenschuß oder Hundegebell bi- 1800 MetreS, den Hahnen schrei oder Glockenschall bi- 1600 MetreS, Orchester und Trommel schlag bi- 1400 MetreS, die menschliche Stimme bi- 1000 MetreS Höhe (1 Meter -- 3i/i Fuß rhein.). — Der Hofschauspieler Raberg in Kassel soll während der Vorstellung in „Die Räuber" wahnsinnig geworden sein. (Eingesandt.) Au- den verschiedenen Berichten in öffentlichen Blättern, so wie au- Verhandlungen der Herren Stadtverordneten geht hervor, daß in nächster Zeit verschiedene öffentliche städtische Neu bauten zur Ausführung kommen werden, vorzüglich wird sich da- Bedürfniß bald Herausstellen, eine sechste Bürger- oder Ge meindeschule zu erbauen. Wir erlauben uns deshalb die be treffenden und maßgebenden Vertretungen und Behörden auf die hinter dem SchützenhauS gelegene schöne geräumige Schützen wiese, einen der Schützengesellschaft gehörigen und von derselben zum Verkauf auSgebotenen Platz, aufmerksam zu machen, welcher jedenfalls einer der geeignetsten Plätze zu einer Schule sein würde. (Eingesandt.) Wie weit in manchen Geschäftszweigen eS Kunstsinn und Ge schmack zu bringen vermögen, zeigt unS da- neu eröffaete Lager der preisgekrönten Harmonikafabrik von Lanka in Altenburg, welche- Herr CarlOheim in der Reichsstraße 27 hier errichtete. Hier vereinigt sich alles WünschenSwerthe, da auch die Preise sehr billig bei entsprechender Güte sein sollen und Herr Oheim sogar noch jedem Käufer unentgeltlich Anweisung auf dem Instrument giebt. Mögen nur recht viele Virtuosen da- kunstsinnige Leipzig beglücken. n»en dem kkriser >VetterdaI1vtin detrn^ dis Hwporntnr um 8 UNr ILorxens »m 24. k>dr. »m 2b. kedr. »w24 k>dr. >w ?5. kebr. in L° L- in L° L» ürnssel . . . . — j- 4.8 ^lienvte . . . l- 9.6 — Dröninxen. . . l- 1.0 l- 2.3 knlvrmo . . . l- 8.8 i- 7.6 Äreenvieb. - 34 l- 3,3 Ilenpel . . . . - 7.2 l- 8.0 Vnlonti» (lrlsoä) - 8 b l- '.5 Rom - 5.4 i- 6,2 llnvrv — - 6.4 kiorens . . . . s- 6.4 ürest - 5.8 - - 8,4 Lern - c- 2.2 s- 1.9 k»ri» - 3.4 - 4.9 Erlöst l- 7,4 l- 6.5 Strsssdnrz. . . s- 3.8 >- 3,3 ^Vien >- 0,8 >- 1.9 l^on - 4.8 - 3,2 Lovstnotinopel - s- 58 !- 4.8 öoräeauL . . . - 2.4 - 5,6 Odess» . . . . l- b.8 üs^vnne . . . . - 4.8 34osk»n . . . . ft 1.3 — UnrseiUe . . . -ft 5,5 - 3.3 Riss» - 0.9 -ft 5.6 Vonlon . . . . -ft 7.2 - 4.0 ?vter»durg . . - 30 - 6.7 ksrevlon» . . . -ft 66 - 5,2 Leisivzkor, . . — - 1.4 üildso -ft 3.5 - 4.0 Uspsrsnda . . - 7.7 - 2.2 bisssdon. . . . -ft 7.3 - 7.1 Stovkboim . . - 4.5 - O.b ilsdriä . . . . -ft 1,3 0.0 Dvipsig . . . . -I- «.« -ft 0,6 A»ob telegrsplüsoden Depesoden »u» Lsrliv nvd »nderv Ksotudcktov um 6 Udr Borgens sm24. kedr. »w 25. r«dr. »w 24.lk>dr. »w rb. k>dr in L° L« in L« L° ülemel — 24 krvslsn . . . . -ft 1.0 Lövigsdvrg . . - 1.4 Dresden . . . — Dsnsig . . . . — 08 Lsutsvn.... — kosen -ft 0.4 2Miek»n . . . — kntbu» -ft 1.0 Löin 4^- !- 2.3 Stettin . . . . -s- 07 Vrier - 1.1 üerlin -ft 0.2 Ltünster . . . >-1 s- 2.2 Tageskalender. Städtische Sparkasse. Sxpedttiouszeit: Jeden Wochentag Einzahlungen Rückzahlungen und Kündigungen von früh 8 Uhr ununterbrochen bi» Nachmittags 3 Uhr. — Effekten-Lombardgeschäft 1 Treppe hoch. Städtische- Leihhaus. Sxpedittouszeit: Jeden Wochentag von früh 8 Uhr ununterbrochen bi» Nachmittags 3 Uhr. In dieser Woche verfallen die vom 28. Mat bi- 6 Juni 18K8 versetzten Pfänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nur unter Mitentrichtung der AuctiouSgebühren stattsinden kann. Eingang: für Pfänderversatz vom Waageplatze, für Einlösung und Prolongation von der neuen Straße. Städtische Anstalt für Arbeit-- und Gesinde-Nach Weisung (Uuiver- fitätSstraße, Gewandhaus 1 Treppe), werktäglich eröffnet vom Oktober bis März Bormittags 8—124 Ubr. Nachmittags 2—6 Uhr. Vorbildersammlung für Kunstgewerbe, Uuiverfitätsstr. Nr. 15, 1. St. Freier Eintritt Montag, Mittwoch, Freitag von 11—1 Uhr und von 7—9 Uhr; Sonntag- von 10—12 Uhr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder