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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186310169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18631016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18631016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-10
- Tag1863-10-16
- Monat1863-10
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1863
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S8S5 Nachdem wir d« Anmeldung--Termin vom 8. dieses Monat- bis auf den 13. dS. MtS. verlängert haben, sind wir genöthigt denselben nunmehr zu schließen, da e- nicht mehr möglich ist nach entfernter« Orlen Fest- und WohnungSkarten noch rechtzeitig ein zusenden. — Diejenigen noch nicht angemeldeten Veteranen und Deputirle, welche gesonnen sind an der Feier der Völkerschlacht Theil zu nehmen, werden ersucht, sich bei ihrer Ankunft auf dem Rathhruse in der Expedition de- Unterzeichneten Ausschusses zu melden resp. zu legitimireu. um die Festkarteu und so weit e- noch thunlich ist, auch WohnungSkarten in Empfang zu nehmen. Die geehrten Quartiergeber, welche die Namen ihrer Gäste zu wissen wünschen, bitten wir, sich dieferhalb in unserer Expeditton zu melden, wobei bemerkt wird, daß Wohnungen in der IV. Etage nicht benutzt sind. Leipzig, deu 14. Oktober 1863. Der Wohnung--Au-fchuß. Bekanntmachung. Da- 18. Stück de- diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, enthaltend Nr. 108. Decret, die Bestätigung der GenosseuschastSordnung der Genoffenschaft für Berichtigung de- SteiugrundbachS zu Lausigk betreffend, vom 15. September 1863; - 109. Verordnung, die Erlaubnißscheine zum Hausirhandel betreffend, vom 17. September 1863; - 110. Verordnung, da- AuSschreibeu der katholischen Kirchenanlage betreffend, vom 19. September 1863; - 111. Bekanntmachung, de» BezirkSarmeuverein zu Pirna betreffend, vom 25. September 1863; - 112. Bekanntmachung, die Versammlung der Stände des Königreichs Sachsen zum nächsten ordentlichen Landtage be treffend, vom 29. September 1863; ° 113. Verordnung, die Erläuterung und Ergänzung der Artikel 15 und 34 der mit der Königlich Preußische» Re gierung getroffenen Uebereinkunft über die Leistung gegenseitiger Recht-Hülse vom z" November *839, beziehendlich der den Artikel 34 erweiternden Vereinbarung vom 1854 betreffend, vom 30. September 1863 ; - 114. Verordnung wegen Abänderung de- Vereins-Zolltarif-, vom 1. October 1863; ist bei uns eingegang« und wird bis zum 31. Oktober d. I. auf hiesigem Rathhaussaale zur Kenntnißnahme öffentlich auS- häugeu. — Leipzrg, am 15. October 1863. Der SSath der Stadt Leipzig. . vr. Koch. Thorbeck. Erinnerung an Abführung des diesjährigen L. Termins der Gewerbe- und Personalsteuer. In Folge der zu dem Finanzgesetze vom 25. September 1861 erlaffeneu Ausführungsverordnung von demselben Tage wird der diesjährige 2. Termin der Gewerbe- und Versonalsteuer am 13. Oktober d. I. nach eine« -albe« Aa-reSbetrage fällig. Die hiesigen Steuerpflichtigen werden daher aufgefordert, ihre Steuerbeiträge nebst den städtischen Gefällen, welche für diese« Termiu nach demselben Betrage, wie dm 1. Termin d. I. abzuführen sind, von diesem Tage ab und spätestens binnen läl Lage« «ach demselben bei der Gtadtfteuer-Gtnnabme allhier, alte Waage 2. Gtage, pünctlich zu be zahl«, indem «ach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, exeeutivische Zwangsmaßregeln gegen die Säumigen ein- treten müssen. Gleichzeitig ist der zur Deckung des Aufwandes der Handels- und Gewerbesammer nach 1 Slgr. von jede« Lhaler Gewerbesteuer für dieses Jahr ausgeschriebene Zuschlag von deu dieser Abgabe verfallenden Gewerbetreibenden an genannter Hebestelle mit zu entrichten. Leipzig, den 10. October 1863. Der STath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Taub«. Bekanntmachung. Wir Hab« beschlossen, die neue vom ehemaligen Thorhause an der Connewitzer Chaussee bis zu dem „Gosenthale" führende Straße KärnerstraHe zu benennen. — Leipzig, den 15. October 1863. Der -tat- der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Vriginalbries eines Äugenzeugen über die Tage der Leipziger Schlacht. (Fortsetzung und Schluß.) Die Nacht auf deu 18. war stürmisch und gräulich wie die vorig«. Früh um 6 Uhr war noch Alles ruhig, bald nachher aber fiua die französische Cavallerie au sich hinter der Stadt weg bei unfern Fenstern vorbei nach Lindenau zu zu ziehen, welche- immer stärker besetzt wurde. Um 9 Uhr fing der Kanonendonner von Connewitz au auf der ganz« österreichisch-russisch« Linie wieder an, und war furchtbarer und näher als vorgestern. Ich besorgte in Eil die uöthiast« Geschäfte und ließ der Frau Dole- sagen, bald zu uns zu kommen, weil man bereit- von einem Angriff aus die Stadt selbst sprach. Za Hause fand ich daher Alles in banger Erwartung. —- Um 11 Uhr wurde da- Vorwerk Pfaffendorf (recht- von der Eisbude) von den Preußen angegriffen und die Franzos« von dieser Seite her bis in die Stadt geworfen. Sie retrrirt« in wilder Unordnung, Cavallerie, Bagage, Alle- durcheinander vor unfern Alleefenstern vorbei, und da- Kleingewehrfeuer kam bis auf den Fleischerplatz. Auf dem Bod« sah man nun schon deutlicher, daß ein Theil der Armee bereits »ach Markranstädt zu im Rück züge begriffen sei, wo die Franzos« von Zschocher her in der Flanke beschoss« ward«, obwohl nur schwach. Auf den Haupt- puneten schien noch nicht- entschied«; Alle- war in dichtem Pulver- vawpf verhüllt. Indem wir so zusahen, pfiff eine Kugel so nahe an uns vorbei, daß wir d« Druck der Lust fühlten und daß an der Schmutz vom Dache ins Gesicht geworfen wurde. Sie schlug in da- Dach der ThomaSkirche; eine Haubitzaranate flog in das Hau- »eben uns, in die Küche, und zerschlug Alles. In der Katharineustraße stand ein Vater (Advocat R ) mit seinem drei jährig« Mädchen auf dem Arme am Fenster, und eine Kugel reißt de« Kinde de» Arm weg. (ES ist bald nachher gestorben.) Jetzt war es nun mit dem Odservirm kein Spaß «ehr, und ich schlich «ich um manchmal hinauf, wo ich in eine Ecke gedrückt, in der ich vor deu Kugeln sicher zu sein glaubte, auf ein paar Minuten zusah. Nach Tische kam das Schlachtgebrüll immer näher und näher, immer mehr Kugeln flogen in die Stadt, Pfaffendorf brannte, und da- schwere Geschütz krachte so furchtbar und nahe, daß wir mit dem schlafenden Rudolph eiligst in den sehr festen Keller reti- rirten, in dem wir uns in Vorsorge auf einige Tage verproviantirt halten, so gut eS damals möglich war. Wir hatten sehr wenig zu eff«, ich war selbst diesen Morgen in- Hotel de Baviere gegangen, um für Rudolph etwa- Milch zu holen, und Frau von Quandt hatte ein paar alte Restchen Zwieback für ihn geschickt, die wir mit großem Danke annahm«. — Als da- arme Kind im Keller auf wachte, fing eS bitterlich an zu wein« und fragte immer, ob der böse Bum Bum noch nicht bald aufhörte und ob die guten Kosak« noch nicht da wären, die dem kleinen Jungen Brod umbrächt«? Jetzt hatte aber auch die blutigste Stunde der Entscheidung geschlagen! Unaufhaltsam stürmten die Russen und Obstreicher unter Bennigsen und Schwarzenberg auf der Seite von Probst heida heran und drangen von Position zu Position bis auf di» Höh« vom Thonberge, wo die kaiserliche Garde im gräßlichsten Feuer stand. Blücher warf den Marschall Ney bis auf die Felder vor dem Gerberthore herein, der Kronprinz von Schweden rückt» über Taucha vor; Schöuefeld, der heitere Blick, Paunsdorf, Liebertwolkwitz, Holzhaus« und noch an zehn andere Dörfer stand« in Flamm«, und hier wollen einige die zerstörende Wir kung der englisch« Braudraket« geseh« haben. In derselbe» Stunde erfolgte der Uebergang der Sachsen unter General Ryffel zwischen Stüutz und der PauuSdorfer Wmdmühle. Die Franzosen glaubt« erst, daß e- ein kühner Angriff sei, merkten aber bald den Handel und schickten einen Kartätschenhagel hinterdrein. Bei Merkwitz sammelten sich die Cavallerie-Regimenter wiederund ging«, von einem mir bekannt« Bauer geführt, bei Mockau wieder über die Parthe zurück, um den Angriff auf Schöuefeld zu unterstützen ; die sächsische Artillerie batte schon früher wieder Theil am Gefecht» genommen. Al- eS dämmerig wurde, war auch di» Position bei Connewitz genommen und die französisch» Armee stand auf einem
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