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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186905021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-02
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1869
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4072 Monats alt fl«d, sauge» fie »och da«» uud wau» a» der Frau N. N. We»n sie Lust bekommen zu sauge», so klettern sie ihr einfach auf den Schooß uud zupfe» a» ihre» Brüste», Li- sie diese eutblötzt, uud liege» daun gemächlich und saugen." Au- diesem „daun uud wau»" geht hervor, daß e- früher gauz regelmäßig staitfaud, und daß also eine Frau diese Tdiere a» ihrer Brust aufgesäugt hat. Wenn sie hinreichend erwachsen sein werden, sollen sie nach Holland geschickt uud dem zoologischen Garten in Amsterdam au- geLoteu werden. — AlS Illustration zu der Leichtigkeit, mit welcher eheliche Bande in einigen Theilen der Bereinigten Staaten ge knüpft uud wieder gelöst werden können, diene folgende- dem Cleveland Herald entnommene, romanrische eurnenlam vitao einer Frau au- Ohio. Die Romanze beginnt mit dem Jahre 1861, in welchem die besagte „Dame" sich verheiratete, aber noch vor dem nächsten Sylvester ihren Gatten verlor. Derselbe hatte sich für die Uuion-armee anwerben lassen und starb den Heldentod bei Bull Run. Eine Woche später heirathete fie zum zweiten Male, aber mit wenig besserem Glück; ihr Mann verlor kurz darauf bei einem Straßeukrawall sein Leben. Al- sie, entzückt über ihr Glück, von dem Leichenbegängnisse zurücktehrte, machte ein Dritter ihr Anträge uud Tag- darauf war Hochzeit. Obwohl sie ihren neuen Manu nicht recht leiden mochte, that dieser ihr doch nicht de» Gefallen, den seine beiden Vorgänger ihr geihan; e- blieb ihr also nicht- übrig, al- einen EhescheidungSproceß au- zustreugen, welchen sie auch gewann. Nach wenigen Monaten heirathete sie abermals, um sich wiederum scheiden zu lassen. ES dauerte nur bi- zum Mai 1867, und Nr. 5 hielt um die Haud der Bielvermählten au, aber auch er scheint nicht sehr liebenswürdig gewesen zu sein, denn sckon nach zwei Monaten wurde er mit Hülfe de- willfährigen Ehescheidung--Gerichtshöfe- abgeschafft. Abermal- heirathete sie, abermal- wurde sie geschieden, bi- sie im Februar 1868 die Bewerbungen von Nr. 7 anuahm. Diese Ehe dauerte ein Jahr, als der EhescheidungS-GerichtShof ihr abermals Gelegenheit gab, ihren Geschmacksfehler zu verbessern, — „und", wie da- genannte Blatt sagt, „jetzt wartet sie in Schmerzen auf Nr. 8". Tine gute Kundschaft für Hymen und für die Advocateu de- ScheidungSgericktS. Ihre Tochter soll übrigen- der Mutter nur darum in ver Virtuosität de- HeirathenS vachstehen, weil sie der Jahre »och nicht so viel« zählt. Für ihr Alter hat sie schon Anständige- geleistet: Im Jahre 1867 heirathete sie nämlich einen Schwager ihrer Mutter (zur Verhöhnung aller BerwandtschaftS- uamev); aber auch sie scheint einen sehr verwöhnte» Geschmack zu besitzen, denn an demselben Tage, an dem ihre Mutter von Nr. 7 heimgeführt wurde, ehelichte sie Nr. 2; und den letzten Berichten zufolge ist sie so eben — in einem Alter von 17 Jahren — Gtrohwittwe geworden. — Eine englische Dame hat sich in Heidelberg darum beworben, al- Student(in) immatriculirt zu werden, um die Vorlesungen der philosophischen Facultät besuchen zu können. Rector und Senat, glaubt man, werden so ungalant sein, da- Gesuch al- unstatthaft zurückzuweisev. — Der Herzog von ChartreS, der zweitgeborne von Ludwig Philipps Enkeln, ist in Brüssel eingetrvffen, um einem Verleger die Handschrift üne- von ihm verfaßten Buche- zu über reichen, welche- nicht verfehlen wird, uamentlich jetzt und am Vor abend der allgemeinen Wahlen in Frankreich, große- Aufsehen zu erregen. Dasselbe bespricht die Uumöglichkeit eine- von Frauk- rrich zu unternehmenden RheinkriegeS. (Eingesandt) Bekauutlich gehört die Frage über den Werth und Nutzen der Kuhpocken- oder sogen. Schutzpockev-Impfung zu den zahlreiche» Gegenständen, von denen man sagen kann: „Die Gelehrten sind darüber noch nicht einig." Sehr geachtete Namen unter de» Männern der Wissenschaft — e- sei z. B. an die AuSsprüche de- Prof. Hammernik in Prag und Prof. Vr. Bock Hierselbst erinnert — werden auf Seite der jenige» Partei aufgeführt, die eS theilS entschieden verneint, theilS sehr stark bezweifelt, daß die vaccination (Kuhpocken-Impfung) der Erkrankung au Blattern vorzubeugen vermöge. — Unter de» radiealen Gegnern der Impfung nimmt vr. Nittinger, ein viel beschäftigter und nun bereit- bejahrter Arzt in Stuttgart, die hervorragendste Stellung ein. Derselbe hat nämlich seit Jahr zehnten m einer großen Reibe von gelehrt wissenschaftlichen uud populären Schriften »achzuwrisen sich bemüht, daß die Impfung nicht nur keinen Nutzen, sondern furchtbaren Schaden anrichte, indem die Gesundheit der Kinder und somit ganzer Generationeu dadurch gefährdet uud oft vernichtet werde. Die Schärfe und Energie, mit welcher er diese Behauptung vertreten hat, erregte unter den Verlheidigeru de- Impfzwanges eine erklärliche Ver stimmung, die sich oft in gehässiger Bitterkeit äußerte, meisteu- aber vorzog, den Inhalt jener Angriffe zu ignorireu. Da- veraulaßte den eifrigkd Reformator au- Stuttgart, die Streitfrage vor ei» immer weitere- Forum zu bringen, indem er einerseits an wissenschaftliche Corporation-» und Congreffe (wie z. B. i» Cherbourg uud Bordeaux i» Fraukreich), audererseit- au die Regierung und VollSverrretuug der meiste» europäische« Länder appellirte. Interessant ist e-, daß ei» von ihm selbst au-- gesetzter und deponirter Preis von 10,000 Franc- für Denjenigen, welcher den Borwurf der Charlatanerie vou der Bacänalion wissenschaftlich abzuweisen vermöchte, trotz sehr angestrengter Be werbung von Niemand erworben werden konnte. — Bei diesem Staude der Dinge ist e- begreiflich, daß der Segen der Impfung, welcher in manchen Kreisen so lange al- ei» unanfechtbare- Dogma fest stand, auch unter dem Volke selbst allmählich in Zweifel ge zogen wurde. — Selbstverständlich trat dieser Zweifel am stärksten hervor, wo da- Nachdenken über öffentliche Interessen allgemeinere Berbreituna gefundeu hatte. Uud so ist e- denn in diesem Sinne ein erfreuliche- Zeichen, daß auch hier in Leipzig dieser Strrit- puuct bereit- die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat, ein Erfolg, der dem hier bestehenden Verein für Naturheilkunde zu danken ist, und dem Fortschritt der öffentlichen Gesundheits pflege gewitz früher oder später sehr förderlich sei» wird. — Auf Dienstag, den 4. Mai ist, wie wir hören, eine Volksversamm lung auberaumt, m welcher vr. Nittinger über den jetzigen Stand de- ImpfstreiteS Bericht zu erstatten übernommen hat. Eine sehr große und lebhafte Betheiligung bei den Verhandlungen dieser Versammlung scheint uns nach dem Gesagten unzweifelhaft in Aussicht zu stehen. (Eingesandt.) Wenn im Tageblatt vom 28. April da- stadträthliche Verbot deS MitvehmenS vou Hunden in den öffentlichen OmnibuS mit besonderer Befriedigung begrüßt wird, so würden Sie sich gewiß eine Majorität de- die OmnibuS benutzenden Publicum- zu be sonderem Danke verpflichten, wenn Sie nachdrücklich darauf auf" merksam machen wollten, wie vothwendig eS ist. daß vom Stadt rath ein ebenso scharfe- Verbot gegen da- Rauchen in dem Innern der OmnibuS erlassen werde. ES wird diese Unsitte allgemein in der rücksichtslosesten Weise hier au-geübt; sie ist daher noch lästiger al- da- Mitnehmer» von Hunden, und gefähr lich durch unvorsichtiges Gebühren mit Zündrequisiten. Schreiber diese- ist öfter- Zeuge gewesen, daß Kleider durch abspringende Zündhölzchen verbrannt wurden und daß bei dergleichen Vorfällen öfter noch ungeziemende Bemerkung«» gemacht wurden. In andern Städten der civilistrten Welt ist da- Rauchen in den öffentlichen OmnibuS nirgend- gestattet. ES ist hohe Zeit, daß wir hierin im allgemeinen Interesse nicht Zurückbleiben, uud nachdem von verschiedenen Selten eS vergeblich versucht worden ist, die Unter nehmer zu jenem Verbot de-Rauchen- zu veranlassen, würde der Stadtrath sehr wohl thun, sein Aufsicht-recht in dieser Beziehung eben so energisch geltend zu machen. Eingesandt. Unter den während der verflossenen Ostermesse in Leipzig neu ent« standenen Etablissement- befindet fick mit in erster Stelle da< geschmack« voll eingerichtete Weißwaaren-Geschäft der Herren Philipp «K Meiulg, Neumarkt Nr. 9. Ueberrascht ebensowohl durch die daselbst gefundenen billigen Preise, als auch durch die freundlichste und zuvorkommendste Bedienung, glaubt Einsenderin (deren Namen der Expedition d. Bl. be kannt ist) nicht unterlassen zu sollen, die geehrten Damen Leipzigs auf dieses neue Etablissement besonder- aufmerksam zu machen. Leipziger Oel- «»d Prod»eie«-Ha»del-bSrse vom 1. Mai 1869. Rüböl, 1 loco: 11'/. ^ Bf., p. Mai IN/, Bf., p. Sept.-Oct. 11V- Bf. Leinöl, 1 «»-, loco: 12'/, Bf. Mohnöl, 1 «-», loco: 20 Bf. Weizen, 2040 tL Btto., loco: 60-62 Bf., uug. Waar, 56 Bf. Roggen, 1920 « Btto., loco: 49—50 Bf., ung. Waare 46V»—47 Bf., feine ung. Waare 48 Bf., 47 bez. Gerste, 1680 Al Btto., loco: 48 «p Bf., uug. Waare 38 bi- 42 Bf. Hafer, 1200 tL Btto., loco: SN/, Bf. Erbse«, 2160 SL Btto., loco: 58 ^ Bf. Kicken, 2160 sL Btto., loco: 60 Bf. Mai-, 2000 Netto, loco: 39-40 Bf. Spiritus, 8000F De., loco: 16»/,a^Gd., p.Mai 16'/i^Gd. Kreisch««»», Secr. Bericht der Prod«ete»-a«del--BLirse z« DreSde», 30. April. Weizen weiß 6S—67 Thlr., brau» 55 — 63 Thlr. Weizenmehl, Kaiserauszug pro Ctr. 5»/r, Thlr. Grie-ler Aus zug 4>/i Thlr. Bäckermundmehl 3»/«, GrieSler Muudmehl S»/s, Pohlmehl 2»/-, Nr. 0 4»/,, Nr. 1 3°/-, Nr. 2 3*/,. Roggen loco 47 — 50. Roggenmehl pr. Ctr. Nr. 0 4, Nr. 1 3»/,, Nr. 0 uud 1 3»/, Thlr. Gerste loco 42—50. Hafer loco 31—33. Wicken 55—57. Kukurutz 39-40. Oelsaate«: Rap- — G. Kleesaat —. Osl raffiu. — B. Oelluche» 2ö/i, B. Spirit«- 15»/, G. Witterung: kühl und windig.
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