Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186905203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-20
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1 4638 Italien der Entscheidung de- gemeinen Rechte- unterworfen Iß. Die gegenwärtige Declaration ist für unbestimmte Zeit abgeschloffen, wird indessen durch jeden der contrahirendea Therle eia Jahr im voraus gekündigt werden können, so wie beide Theile diejenigen Veränderungen einführen können, deren Opportunität die Erfah rung aachgewiesen haben wird. ES verdient dabei bemerkt zu werden, daß die Verhandlungen zwischen Sachsen und Italien, die, wie gemeldet, von Sachsen gewünscht wurden, schon einige Zeit hin- aufreichen, während daS Deutsche Handelsgesetzbuch alS BundeS- gesetz erst am 12. Mai vom Reichstag angenommen wurde. DieS wird erklären, daß Italien früher noch nicht mit dem ganzen Bunde abschließea konnte. r. Leipzig. IS. Mai. AuS Boston ist die für unsere deutschen und sächsischeuFabrikanten erfreuliche Mittheilung eingetroffen, daß sich dort eine Bewegung zeigt, um eine Er niedrigung der hohen Eingangszölle zu bewirken, die sich für den Handel und daS Land als verderblich Herausstellen. Hauptsächlich soll hierzu der Bericht beigetragen haben, welche» der frühere Schatzsecretair Wells über diesen Gegenstand an den Congreß erstattete und den wir bereits vor mehreren Wochen im Tageblatte auszugsweise mittheilen konnten. Wir find weit ent fernt, an eine sofortige Zollherabsetzuvg von Setten deS CouaresseS zu glauben, aber jedenfalls verdient die Bewegung in Boston Beachtung. —I. Leipzig, 19. Mai. Laut einer der Handelskammer von dem Norddeutschen Consulate in Jassy zugegangeven Nackricht hat die Firma Kahane L Polinger daselbst chre Zahlungen eingestellt. Mittheilung über die AnmeldungSfristen ist Vorbehalten. * Leipzig, 19. Mai. Gestern fand Hierselbst und zwar im Saale deS Arbeiter-BildungS-Berein- die LandeS-Bersamm- lungder VolkSpartei statt, zu welcher dreißig Deputirie auS den verschiedensten Theilen deS Landes erschienen waren. Der Hauptpunkt der Tagesordnung war die Frage, ob man sich bei den bevorstehenden Wahlen betheiligen wolle oder nicht. Hierfür hatten sich zwei Meinungen gebildet. Die eine, durch die Herren Adv. Freytag von hier, vr. Götz auS Livdenau und Albert auS Glauchau vertreten, ging dahin, daß von einer Betheiligung als Partei und von der Aufstellung selbstständiger Candidaten abge sehen, indeß überall den Candidaten der Fortschrittspartei, so weit sie sich mit Ehrenwort verpflichteten, für Einführung deS allge meinen gleichen und directev Wahlrecht- bei den Landtag-Wahlen und für Aufhebung deS bestehenden reaktionären Verein-- und VersammlungSgesrtzeS zu wirken und zu stimmen, nicht aber den Candidaten der reaktionären oder nationalen Partei sich angeschloffen werden möchte. Die andere Meinung, durch die Herren Bebel und Liebknecht von hier, Uhlig au- Glauchau, Eberleiu auS Meerane, vr. Wein old auS Dresden, Stolle und Motteler auS Crtmmitzfchau und Iungnickel au- Lugau vertreten, befürwortete die gänzliche Enthaltung von den Wahlen, weil die Fortschritt-Partei bisher bewiesen, wie sie keine-wegS die Interessen de- Volke- vertrete», und weil durch den hohen CensuS zur Wahl die bei weitem größere Zahl mündiger Männer vom Wahlrecht ausgeschlossen sei. Man müsse dahin wirken, daß da- Wahlrecht so wenig alS möglich auSgcübt werde. Eine in diesem Sinne von Bebel und Motteler vorgeschlagene Resolution fand gegen 4 Stimmen Annahme. H Leipzig, 19. Mai. Der Erbprinz Friedrich von An halt traf hem Vormittag */«12 Uhr mit Familie und Diener schaft auf der Berliner Bahn von Dessau hier ein und stieg im Hotel Stadt Rom ab. — Se. Excellenz der Staat-minister vr. von Falkenstein reiste heute Nachmittag ^,3 Uhr von hier nach DreSveu zurück. —kl— Leipzig, 19. Mai. DaS an unserer Universität viel fach mit Sehnsucht erwartete „BermitteluugS-Bureau für geistige Arbeit Studirender", dessen Idee dem Leipziger Permanenten Studenten-Comitö zu danken, ist seit dem 3. d. M. au der Berliner Universität bereits in- Leben getreten und soll sich in den wenigen Tagen feine- Bestehen- von Setten der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer der lebendigsten Betheiligung er freuen. Bei der anerkannten Rührigkeit de- hiesigen Permanenten Studenten--Comiie muß e- Wunder nehmen, daß die Berliner Hochschule der Leipziger in der Gründung diese- praktischen In stitute- zuvorgekommen ist, um so mehr, alS die Unterstützung de- Publicum- dem verdienstlichen Unternehmen gewiß nicht mangeln dürfte, wenn die Instaudrichtuug desselben nur erst energisch an gefaßt worden ist. Wir handeln im Sinne vieler Interessenten, wen» wir die zuversichtliche Hoffnung auSsprecheu, daß da- hiesige Permanente Studenten-Comiti recht bald dazu schreiten werde, da- schon längst in Aussicht genommene Projekt nun in- Leben zu rufen. ) Leipzig, 19. Mai. Zwei Diebe machten heute in der vierte» Morgenstunde einem Restauration-locale an der Canal straße ihren Besuch, aber natürlich nach ihrer Weise nicht etwa durch die für jeden andern Gast bestimmte Thür, sondern, wie es ihne» ihr Diebstn» eingab, durch da- Fenster. Während der Eine m da- Parterrelvcal einstieg, harrte der Ludere draußen der Dinge, die ihm durch da- Fenster enigegengereicht und von ihm in Sicherheit gebracht werde» sollten. Ähr Absehen schien speciell auf geräucherte Fleischwaaren gerichtet zu sein und ein mächtiger Schinken machte den Anfang der Reise durch- Fenster. Ihm sollten geräucherte Würste und wer weiß waS Alle- »och folge», alS plötzlich eia Ereigniß eintrat, welches für die Diebe höchst störend, für den Bestohlenen aber von nicht geringer Wichtigkeit war. Zufällig nämlich fügte eS sich, daß Letzterer selbst um diese Zeit in die Nähe seiner Restauration kommen und erstaunter Zeuge der darin vorgehenden Bescheeruvg sein mußte. Sei» schuuleS Einschreiten gegen die frechen Burschen bewahrte ihn vor vielleicht empfindlichem Schaden, auch gelang eS ihm, den durchs Fenster eivgesttegenen Dieb, einen wegen Diebstahl- schon bestrafte», erst gestern der bezirk-gerichtlichen Haft entlassenen 16jährige» Handarbeiter von hier, festzunehmen, während sein Gehülfe durch die Flucht einstweilen entkam. De» bereit- bei Seite geschafften Schinken fand man am Ende der Straße versteckt vor. — In Folge eine- DefectS, den die Maschine bei StumSdorf erlitten, kam gestern Mittag derPersoueuzug der Magdeburger Bahn um eine Stunde verspätet hier au. E- hatte erst eine Hülst- Maschine von Cötheu requirirt werden müssen. — Heute Mittag erwischte man hier den Urheber eine- vor Kurzem in Halle verübten Uhrendiebstahls. ES war ei» fremder Uhrmachergehülfe, welcher die gestohlenen Uhren hier zu versilbern suchte und bei dieser Gelegenheit festgenommeu wurde. In feinem Besitz fand man noch 11 Stück gestohlene Uhren vor. D Leipzig, 19. Mai. Den auf der Leipzig-DreSduer Bah» am 17. diese- (2. Feiertag) Nachmittag- nach Döbel» ab- gelassenen Extrazug haben 710 Personen benutzt. »*. Leipzig, 19. Mai. Wer öfter- Gelegenheit hat, an dm Brückenbau vor dem „Neuen Gasthof" in GohliS vorüber zugehen, wird über die große Langsamkeit erstaunen, mit welcher der Bau vorwärt- schreitet. Seit mehreren Monaten schon ist dadurch der Fahrweg vom Exercierplatz her vollständig versperrt und alle- Fuhrwerk muß auf großen Umwegen nach GohliS zu gelangen suchen. Daß der Omnibus- und Droschkenverkehr darunter empfindliche Embuße erleidet, liegt auf der Hand. AlS wir unS neulich nach den Ursachen dieser Bauverzögeruvg erkuu- digten, hieß e» achselzuckeud: „Ja, darüber weiß hier Niemand etwa-". Unsere- Dafürhalten- sollte indessen der Gemeiuderath zu GobliS im eigenen Interesse der Commu» bei dem gevanuie» Bau die größte Energie entwickeln und durch unausgesetzte TageS- und Nachtarbeit die schleunigste Wtederfahrbarmachung der einzigen direct nach der Stadt führenden Straße zu erreichen suchen. — Der Geverallieutenaut v. Schimpfs ist, wie jetzt amtlich gemeldet wird, mit dem Charakter eine- Generals der Infanterie m den Ruhestand versetzt worden. — Bon einer größer» Anzahl Grundstücksbesitzern, deren Fluren von der zu erbauenden Chemnitz-Leipziger Eisenbahn durch schnitten werden, find verschiedene Bohrversuche auf Kalk oder Braunkohlen auf den betreffenden Fluren gemacht worden, jedoch, wie man vernimmt, allseitig ohne günstigen Erfolg; dagegen ist inLobstädt, ca. 300—500 Ellen vom Bahnhöfe, ein reichhaltige- Lager von Braunkohlen entdeckt worden, zu dessen Abbau die Vorbereitungen getroffen werden. — AuS Dresden, 19. Mai, schreiben die „Dr. Nachr": Um sich eineu Begriff von der Frequenz unsere-Eisenbahn verkehr- während deS Pfingstfestes zu machen, können wir mit- theilen, daß vom 15. Mat früh 6 Uhr 30 Minuten bi- 17. Mai 9 Uhr 15 Minuten von der StaatSbahn-Station Altstadt-DreSden allein 745 Waaen, mit 29,241 Mensche» besetzt, abgefertigt worden find. Der Vesammtverkehr der Linien dürfte wenig hinter 100,000 Personen Zurückbleiben. Ungemeiner Andrang herrschte am zweiten Feiertag Nachmittag- um 2 Uhr auf dem Böhmische» Bahnhöfe, wo Hunderte nach verschiedenen Orte» der Sächsischen Schweiz noch eine» kurzen Ausflug unternehmen wollten. Der Andrang nach de» Wagen, al- sich die Thüren öffneten, war fast beispiellos und an ein Beisammenhalteu von Familien oder Gesell schaften gar nicht zu denken. Jeder kämpfte um einen Platz, und die Arbeit der Beamten, wie ihre ganze Thätigkett in der Sturm- und Draugperiode der Pfingstfeiertage, war keine geringe. Der Wirrwarr im Publicum au den verschiedenen Haltestellen bei Rück kehr der Züge überstieg oft alle Grenzen. Der vorgestern Abend in Dre-den eingetrelene starke Gewitterregen hielt Hunderte in der Restauration und in den Vorhallen de- Böhmischen Bahnbof- zruckck. Wir hörten von zwei Dame« 1 Gulden für eine Droschke bi- in eine nahe Straße biete», e- war aber keine vorhanden und eine «»kommende wurde mit Sturm genommen. Verschiedenes. — Der deutsche Schriftstellertag hielt während de- Pfingstfestes in den Räumen de- Erholung--Gebäude- zuWei mar seine vierte Jahresversammlung. Die Zahl der anwesend« Mitglieder belief sich auf einige dreißig. Die Verhandlung de- ersten Tage- (am Pfingstsonntag) erstreckte sich auf die Berichter stattung über die Thätigkett de- Verein-, welcher gegenwärtig un gefähr -00 Mitglieder zählt. Ueber de» zweite» Gegenstand der LageSord ratur jäh all catur Debatte; gestellten veder p Haat-re, StaaiSm! schenSwer Tage- d tiime-Ge solchen ir LS wurd AuSfühn Wird auc gLste erö Bei d Menmoi «setzte Milch- r lang ve Rhen« «. s- w.. Ahe ar Nerve orga« Bad--,' stein-Eri allen S Alle 1 im Auf, I, eapfie von § Alle btock- vnd.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder