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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186906158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690615
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- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-15
- Monat1869-06
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1869
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5S10 oder überhaupt auch nur seine Beziehungen zu Deutschland wieder aufzunehmen. Da dieser souveraine Staat von 2»/io Quadrat- meileu und 8230 Einwohnern auch sonst keinen Anschluß an irgend eine größere Macht gesucht hat, so muß das gegenwärtige Ver hältnis desselben in der Thal alS einzig dastehend erachtet werden. Bei dem bedeutenden Grundbesitz, welchen der Fürst de- kleinen LävdchenS außer in Oesterreich auch in Preußen und Sachsen be sitzt, würde eS indeß leicht sein, demselben die Folgen der so für seinen Länderbesitz erstrebten Ifolirung in einer Weise empfinden zu lassen, um ihm die Zusammengehörigkeit auch dieser deutschen Scholle mit dem Gesammwaterlande, wie den völkerrechtlichen Ge brauch bei Krieg und Friedensschlüssen schnell in Erinnerung zu rufen. Der badische StaatSminifter Iolly sprach bei feiner letzten Anwesenheit in Pforzheim u. A. Folgende«: „Wir werden bei der Fahne, welche wir gewählt, als treue Soldaten au-harren; wir werden mit unserer Aufgabe stehen oder fallen. Leicht ist diese Aufgabe nicht, aber sie ist schön und groß. Wir wollen unser ltebeS badisches Land in die Gemeinschaft be werbenden deutschen Nationalstaates eivführen. In diesen wenigen Worten ist daS ganze Programm unserer politischen Aufgabe umschrieben. Wir müssen unß bereit machen und mit Geduld und mit ausdauernder Anstrengung bereit halten, die erste sich darbietende Gelegenheit zu benutzen. Diese Gelegenheit herbei- zuführen, ist nicht in unsere Macht gegeben; sie, wenn sie sich bietet, zum zweiten Mal zu versäumen, wäre nach meiner Meinung unverantwortlich. Indem wir für den deutschen Nationalstaat kämpfen, kämpfen wir nicht etwa blo- für politische Freiheit, wir kämpfen zugleich für unsere geistige Bildung, für die sittliche Frei heit auf der einzigen BastS, die heute möglich ist, auf der Basis deS persönlichen Gewissens. Die bewußtesten und entschlossensten, die, wie ich fürchte, zvm Theil wenigsten- unversöhnlichsten Gegner unsere- Streben- (die mit den Demokraten vereinigten Ultra montanen) sind diejenigen, die auf Grund einer unerhörten GeisteSknechtung eine nichtdeutsche, eine unserem innersten Wesen absolut widerstrebende Herrschaft aufrichten möchten, wie sie in längst entschwundenen Zeiten angestrebt, aber zum Glück für die Menschheit niemals vollständig erreicht war. Sie wird auch heute nicht aufgerichtet werden; und wo könnte ich dies mit froherer Zuversicht auSsprechen, als hi<r an der elastischen Stätte deutschen BürgermutheS, der für sein geistiges Wollen, für die Freiheit seiner sittlichen Uederzrugung selbst die Hingebung in den Tod nicht scheute?" - Der Pariser Constitutionnel zieht au- den letzten Straß en- un ruhen folgendes Resultat: „Einige Hundert Krawaller und funfzigtausend Neugierige, da- ist da- Personal dieser Komödien. Aber eS ist klar, daß diese Kundgebungen weder verlängert werden dürfen, noch können. Handel und Gewerbe, die schon leiden, die ZeitungSoerkäufer, deren Buden man verbrennt, die Kaufleute, deren Läden man avgreift, die Kstfrewirthe, deren Gewerbe man zu Grunde richtet, haben ein Recht auf Schutz. Ein Zufall, eine Herausforderung kann einen Zusammenstoß herbeiführen, dessen unmittelbare wie künftige Folgen sich gar nicht berechnen lassen. Wir beschwören die friedlichen Bürger, zu Hause zu bleiben und die Unruhestifter allein der Stadtgarde gegenüber zu lassen." DaS Schicksal deS in Abessinien ermordeten Herrn Powell, eines Bruders deS UnterhauS-MitgliedeS für Ntalmeabury, ist noch vielfach der Gegenstand deS Gespräch-, und wenn auch die wohlgemeinten Rath verachtende Waghalsigkeit nur zu mißbilligen ist, so fällt doch solcher Tadel nicht auf die Familie und Diener schaft. welche daS LooS deS allzukühnen IägerS theilen mußten. Der Gedanke, daß England genöthigt werden könnte, seinen langen Arm zur Bestrafung der Mörder auSzustrecken, weicht übrigens bei genauerer Betrachtung der Sachlage immer weiter zurück; viel mehr wäre die Angelegenheit bei der bevorstehenden Ankunft de- VicekönigS von Aegypten in London in nächster Nähe zu erledigen. Denn streng genommen hat Abessinien mit den Uebelthätern nicht- zu thun; daS Land deS Stamme-, zu welchem sie gehören, liegt im Nordwrsten von der abcssinischen Grenze, an die Provinz Tigre anstoßend. Meazett spricht in seinem Briefe, der die erste Kunde von dem unglücklichen Ereignisse brachte, von dem Bazaine-Stamme, vier Tagereisen von Kerim (Keren), und Munzivger von den Kirnama im Bezirke Mika. Beides. Bazaine und Kirnama, oder richtiger Kunäma undBäseva, sind zwei Namen für ein und denselben Stamm, der ein wilde- und fast unabhängiges Gebiet am nördlichen und südlichen Ufer de- MarebflusseS bewohnt und sich in der letzteren Rich' rung biS zum Dika oder Takkafe erstreckt. Sir Samuel Baker be schreibt ihn alS ein wilde- Volk unbekannten Ursprünge-, aber den Bewohnern von Fazoklu am oberen Blauen Nile ähnlich. Die BLsena find sehr schwarz und gleichen mit ihrem wolligen Haar den Negern. Ihr Name flößt den Aegyptern, Arabern und Abessiniern Schrecken eia, obgleich die letzter n sie verächtlich Bürea oder Sclavengeschlecht nennen, ur-dihr Land w mweltvonElephanren, Nashörnern, Flußpferd-n. Giraffen, Büffeln, Löwen. Leoparden und Antilopen. Dkser Wilvreichrhum lockte Herrn Powell in die gefährliche» Gegenden. Einer der auS Abessinien befreiten Eng länder, der Lieutenant Prideaux erkennt in dem Maeerer, der Powell dev Rath gab, statt de- „kleinen Wilde-" von Ailat dir,, zähnigen Elephanten am Mareb zu jagen, einen alten Brkmv den Elsässer Jean Baptcste Mackerer, „einen ruhmredige streitsüchtigen Gesellen", welcher im Dienste deS verstorbenen Bell nach Abessinien kam und später ebenfalls durch die Eng auS Theodor- Gefangenschaft befreit wurde. Powell ist gewisser Maßen ein indirecteS Opfer deS abessinischen KriegSzi Da nach Meazett'S Mittheilungen die Aegypter gerade daß der aufständischen BLsena mit Krieg überzogen hatten, so der Arm de- VicekönigS weit genug reichen, um eine Straft j den Mördern zu vollziehen; er brauchte zu diesem Zwecke my! starke Besatzung von Kaffala am unteren Mareb den Fluß hii marschiren zu lassen. ) Leipzig, 14. Juni. Der Kronprinz von Prei^ ist heute Vormittag in Begleitung zweier Adjutanten von bürg wieder hier eivgetroffeu und unter Benutzung der Verbiu bahn ohne Aufenthalt weüer nach Berlin gereist. — DaS Neuvermählte Paar, Erbprinz Karl von Sc burg-Sovder-hausen und Gemahlin, Erbprivzeffin Marie, heute Vormittag mittelst Extrazug von Altenburg hier ein, st der Großfürstin Covstanün von Rußland ihren Besuch ab reisten sodann ebenfalls mittelst ExtrazugS auf der Magde Bahn weiter nach SonderShausen. — AuS noch unermittelter Ursache brach in vergangener in der dritten Stunde in dem Gute de- Gutsbesitzer- Sö! in Holzhausen Feuer auS, wodurch da- Gut eingeäschert m — Auf dem Promenadenfahrweg vor dem PeterSthor ere^ sich gestern Nachmittag der Unfall, daß ein mit 3 Persona! setzter Einspänner plötzlich in die Deichsel eine- dort muthet in den Fahrweg eivlenkendeu zweispännige» hineinfuhr. Die Deichsel zerschlug den Wagenkasten und biS in die Mctte de- Wagens hinein, wodurch die darin Si. in ziemliche Gefahr kamen. Zum Glücke entgingen sie aber ji Verletzung, wogegen der Wagen schwer beschädigt wurde. — Gestern Abend hat sich wiederum «in bedauerlicher S datenexceß im Rosenthal auf dem nach Gohlis fühl! Hauptwege abgespielt. Hinter Kcntschy'S Conditorei trafen von GohliS hermkehrende Schützen mit mehreren ihnen evtA kommenden Männern und Frauen zusammen. Die Einen die Andern mochten wohl nicht gehörig auSgewichen und Vit! ohne Absicht aneinandergestoßev sein. Darüber kam eS aber zu erbittertem Streit, in Folge dessen ein Soldat, wie e- seinen Widersacher packte und ohne Weitere- den Damm h> stürzte. Die- gab da- Signal zu einer bösen Rauferei, dm hatten sich iumittelst eine Menge Leute um die Streitenden sammelt, welche gegen die Soldaten Partei nahmen. L, mußten sich, verfolgt von einer immer mehr anwachsendev M zurückziehen, wobei sie sich mit ihren Waffen vertheidiglen nrd> von beiden Seilen zu schweren Schlägen kam. Schließlich n» die Soldaten überwältigt und zwei davon festgenommen, rend der dritte seiner Festnahme durch die Flucht entging, den Ergriffenen mußte einer wegen verschiedener Verletzungen, er bei dem Kampf davongetragen — ein deutlicher Beweis für Heftigkeit desselben — in- HoSpital geschafft werden, seinen raden brachten einige handfeste Männer auf die Militair- in Schloß Pleißenburg. U Leipzig, 14. Juni. Nächste Mittwoch wird Frau Stt mann-Damböck sich in Laube- „Böse Zungen" vou Bühne verabschieden. An Stelle der Frau Straßmann soll Fräulein Elise Brand vom Hoftheater zu Mannheim treten. Herr von Leman ist erneut auf ein Jahr evj worden; er wird nach einem mit Ende d. MtS. beginnenden ren Sommerurlaub seine Thätigkeit im September an hi Bühne wieder beginnen. Der Charakterschauspieler Herr Fall bach hat um seine Entlassung gebeten und wird im unsere Bühne verlassen. Am 4. Juli, am Tage der hun gen Gedächtnißfeier GellertS, beabsichtigt die Direction Lai Charakterbild: „Gottsched'und Geliert", welche-mehrere Zahn nicht gegeben worden ist, zur Aufführung gelangen zu ' Laube wird dasselbe nach seiner Rückkehr von Karlsbad in setze». Bon Opern werden diese Woche „HanS Heiling" und. Diavolo" gegeben werden. Herr Schmidt, unser zweiter" tonist. wird sich in erstgenannter Oper alS „Heiling" versuch«, da- Publicum wird Gelegenheit finden die Tragweite des dieseS mit einer recht wohlklingenden Stimme auSgestattett» aerS zu prüfen. Augenblicklich beschäftigt man sich mit den ben zu den Opern „Mignon" (von ThomaS), „Templer Jüdin", „Teufels Antheil". Die Aufführung der Oper, muß biS Ende nächster Woche verschoben werden. * Leipzig, 14. Juni. Zur Ergänzung der in voriger mer gegebenen Notiz über dce von der Leipziger Leb« Versicherungs-Gesellschaft in- Leben gerufene GaL Gewährung von Daclehnen zu CautionSbestellung betreffend, unS von zuständiger Seite die dankevSwrrthe Mitlheiluu-, wie in Preußen so auch in Sachsen und andern Staat«, besondere von de« Königl. SLchs. Justizministerium, m ouetwa srhülf, t, iu t Geu ikeuka rathuvj iltUN rltui rwerkeS jt die i -Lei c, daß sm ri! Bcher Lmk ihmd welcher und ht aus rd Tsch ichte »uff BiS euuden iugrrhal Der D auf! 'S L. hu sial ieu —, fördert I hnlicheri 'TageS die w, fei- bei ll. Le agdeb Heu «aä rtS best 7. L< jüriul auf t - D. >.M T ! Louis! 8l,82 r. Lei knerwi - Fei . dem groß, ! Localc Vorsii lerweh' Local »e § « uitze Fab sie ui rralvi !, uud Mte, Wff W er, t. A -Ms Waf ber < rtmc lyeu < i, vic hschaft
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