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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186906175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-17
- Monat1869-06
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1869
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Ü575 achtjähriger Knabe auhing und unvorsichtiger Weise da- in die Speichen de- einen Rade- hineinsteckte. Plötzlich ihn daS Rad, und bevor der Lehrling auhalten konnte, war -naben daS Bein mehrmals herumgedreht und so beschädigt, daß M mehr auftreten konnte, vielmehr fortgetragen werden mußte, r. Leipzig, 16 Juni. Montag Vormittags 9 Uhr begannen Chemnitz die Berathungen deS FeuerwehrtagS unter Präsidium deS Advocat Golle auS Glauchau. Die Versamm- wurde durch die Anwesenheit der Herren KreiSdirector Uhde, Shauptleute v. Könneritz und v. Einsiedel ausgezeichnet. Punct 1 Tagesordnung war ein Antrag auf Annahme von Statuten LndeSvereiuS der sächsischen Feuerwehren, und in Folge dessen de-LaudeSauSfchusseS, Wahl deS OrteS für den nächsten vehrtag und Wahl der Vororte der KreiSvereine. Nach er Debatte fand der Antrag mit einigen unwesentlichen Ab- ugru Annahme; in den Landesausschuß wurden die Herren Dresden, Golle-Glauchau, Weigand'Chemnitz. Metzner-Gera Faber-Leipzig gewählt, Freiberg akS nächster VerfammlungS- «lld als Vororte für die fünf Laudeükreis« Bautzen, Dresden, z, Chemnitz und Plauen bestimmt. Punct 2 uvd 3 der orduung bildeten Anträge auf Wahl einer Commission zur elluua eurer Statistik der sächsischen Feuerwehren und eines lüvt- für dieselben. Die Versammlung erhob beide Anträge Beschluß mit der Bestimmung, daß sich der LandeSauSschuß Statistik unterziehe und die deutsche Feuerwehrzeitung (Stutt- ) da- Organ der sächsischen Feuerwehren werde. In Bezug Punct 4, Antrag auf Anbahnung und Einführung eines ein- ichru Spritzensystems, entschied man sich für die Empfehlung mittelgroßen Spritzen. Punct 5 und 6, Anträge auf Ver- ichung von Beschwerden über Feuerversicherungs-Gesellschaften, von coulantem Benehmen derselben und daß, wo immer ich, der Posten deS Feuerpolizei-CommissrrS und Feuerlösch- aorS in einer Person vereinigt und ein dieSfallsigeS Gesuch die Regierung gebracht werde, wurden ohne wesentliche Debatte iwomme». Hierauf begründete Herr Baudirector Dost auS , die von ihm eingebrachte Resolution, den Feuerversiche- ^Gesellschaften und Instituten die Verpflichtung zu regel ten Beiträgen für Gründung und Unterhaltung einer Unter- «gscaffe für verunglückte und invalide Feuerwehrleute auf- egen. Die Resolution wurde einstimmig zum Beschluß erhoben der LandeSauSschuß mit den weiteren Schritten bei der Staat-- g und dem Landtag beauftragt. Hiermit waren die Be sagen deS dritten sächsischen FeuerwehrtageS beendet. Im r de- Nachmittags fanden namentlich praktische Proben an ausgestellten Feuerspritzen statt, und man fand hierbei, daß die !avten von Löschgeräthschaftev neuerdings hauptsächlich be find, mit der erhöhten Leistungsfähigkeit Leichtigkeit und che Führung, zugleich aber auch billige Preise zu verbinden. 'Leipzig, 16. Juni. Von dem Schriftführer der Allge- isen Deutschen Gewerbe- und Iudustrie-AuS« lllng in Wittenberg geht uvS Folgendes zu: „DaS Chemnitzer Mt schreibt auS Wittenberg unterm 8. Juni einen auch in Leipziger Tageblatt übergegangenen Artikel, welcher von einem böswilligen Correspoudevten herrühren muß, weil er in fast Beziehungen die Unwahrheit enthält. Richtig ist nur, daß rin sehr heftiges Gewitter mit Sturm und Schloßen gehabt , da- GlaSdach deS AuSstellungSgebäudeS hat aber die Probe ifng bestanden, daß auch nicht eine einzige Scheibe einae- M ist. Daß bei GlaSbedachung eine- so bedeutenden Gebäudes füge« Regen au einzelnen Stellen Tropfen durchdringen, unmöglich befremden; eS sind aber hier alle VorsichtSmaß getroffen, um bei dem AuSbruche eines Unwetters die auS <n Gegenstände sofort zu schützen. TS ist trotz deS heftigen ßwwetterS am 8. Juni im Innern deS Gebäudes auch nicht geringste Schaden geschehen. Unmittelbar nach dem 8. Juni der Herr Professor vr. Exner und der Herr Director des m- für Kunst und Industrie, Herr von Eitelberger, später königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin Preußen hier anwesend und haben mit dem lebhaftesten isst die Ausstellung in Augenschein genommen." -AuS Dresden melden die „Dr. Nachr.": Bekanntlich an dem großen neu gebauten Exercirhause auf dem Alaun rin mÜitairischer Wachtposten. Der in der Nacht vom g zum Dienstag um Mitternacht dortstehende Posten, ein ildat vom Leibgrenadierregiment, begab sich gegen 1 Uhr. kurz seiner Ablösung, in daS nur wenige Schritte entfernte Gehölz, sein Gewehr wiederholt und schoß eS auch, gleichsam die Schuß- gleit desselben prüfend, zweimal ab. Die dritte Ladung schoß der Unglückliche in den Hals. So wurde er am Morgen todt 'linden. Nachdem die Leiche bis gegen 9 Uhr früh am Orte wurde dieselbe in eine Art hölzernen laugen Trog gelegt, einem Stück Leiaewaud überdeckt die Bautzuer Straße entlang zwei Soldaten nach dem Kirchhofe tranSportirt. - Ti» im vorigen Jahre wegen Subordinationsoergehen zu llahrrn Festungsstrafe verurteilter Kanonier der Freiberger ist kürzlich von Gr. Maj. dem König begnadigt und de^Mitgirstrasanstalt entlassen worden. — Au- Meißen wird vom 15. Juni der „D. Allg. Ztg." geschrieben: In dem eine Stunde von hier entfernten Dorfe Zadel hat vorgestern eine WinzerSfrau ihren Mann, mit dem sie seit wenigen Monaten erst verheiratet ist, mit der Axt er schlagen und dann im Walde an einen Baum geknüpft. Die gerichtlichen Erörterungen zur Feststellung deS Tatbestände- sind im Gange. — AuS Zwickau meldet daS dortige Wochenblatt unter dem 15. Juni: Gestern war ein Ofsicier vom IagenieurcorpS hier anwesend, um den von der Stadtgemeindr dem KriegSministerium angeborenen Platz für den Kasernen bau zu besichtigen. Hoffent lich wird dieser Platz (an der Werdauer Chaussee, oberhalb der Eisenbahnbrücke) für genügend befunden werden. — Die von unS gestern mitgetheilte Schlägerei zwischen Civil uvd Militair hat, wie wir somit berichtigen, nicht auf einem Tanzsaal in Marie..- thal, sondern auf der Straße im Dorfe stattgefuuden. Ueber die Veranlassung und Urheberschaft deS Streite- verlautet auch heut« noch nichts Näheres; man hört nur gerüchtweise, daß zwei bei dem Exceffe beteiligt gewesene Soldaten sich freiwillig zur Ver antwortung gestillt haben sollen. Der Vorfall hat hier peinliche- Aufsehen erregt. — Die Verhandlungen wegen Fixation der hiesigen Geistlichen sind dem Vernehmen nach in der Haupt sache zum Abschlüsse gediehen, so daß mit Anfang nächsten Jahre- die Accidentien der Geistlichen (da- so vielfach angefochtene Beicht geld rc.) in Wegfall kommen. — AuS der Lausitz schreibt man der „Const. Ztß": Auf unserem Provinziallandtage ist ein gar seltsamer Beschluß m Sachen von Kunst und Wissenschaft zu Stande gekommen. Der ReichS- tagSabgeordnrte und RtttergutSbesitzer Mosig von Aehren- feld hatte den Ständen mitgetheilt, daß er im ständischen Archive geschichtliche Nachforschungen anstellen wolle, und ange fragt, wie sich der Zutritt am bequemsten machen werde. Vom ständischen Directorium ward er beschieden, daß der Zulaß in da- Archiv nicht ohne Beschluß der Stände genehmigt werden könne und übrigens zeitweilig schon darum unausführbar sei, weil kein Ofen darin stehe. Der Antragsteller erwiderte: daß er als Stände mitglied daS Recht habe, in daS Archiv einzutreten, daher Geneh migung zu suchen deprecire und in irgend einem Nebenstübchen einzufeuern bitte. Auf dem Landtage ward dennoch ein Antrag desselben auf Genehmigung der Archivbenutzung zur Beschlußfassung vom Directorium eiugebracht, jedoch von den Ständen abgelehvt. verschiedene». — Vor der VI. Deputation der Criminalabtheilung in Berlin wurde der auS Hamburg gebürtige StudiosuS lder Rechte Lesser wegen Körperverletzung zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Derselbe hatte in der Nacht vom 28. bi- 29. December v. I. im Cafe Walter, Charlotten- und Leipzigerstraßen-Ecke, mit einem ältern Herrn einen Streit gehabt, der auch noch beim Verlassen des Local- um 12 Uhr auf der Straße fortgesetzt wurde. „Wenn ich nicht Ihr graueS Haupt und Ihr Alter bedächte, so erhielten Sre eine Maulschelle", sagte der Student, und in Folge dessen wurde er von mehreren Personen, die mit ihm daS Local verlassen hatten, darüber zur Rede gestellt, daß er sich überhaupt in einer solchen Weise äußern könne. Lesser zog bei dieser Gelegenheit ohne Weiteres ein sogenannte- Dolchmeffer auS der Tasche und versetzte dem Tapezierer Oehmke drei Stiche, die leichte Fleifchwunden ver ursachten. Im Audieuztermin behauptet der Angeklagte, sich im Zustande der Nothwehr befunden zu haben, was indessen durch die Beweisaufnahme vollständig widerlegt wird. Auf eine Frage de- Vorsitzenden (StadtgerichtSrath Pielchen) an den Angeklagten, wie er überhaupt zu einem Dolchmesser komme, antwortete derselbe, daß daS dem Berliner „Lumpengesindel" gegenüber durchaus noth- wendig sei. — Kürzlich, sagt die „Rh. Ztg.", fiel unS eine in der Nasse'- schen Buchdruckerei zu Soest angefertigte „Actie über 5 Sgr. Courant" in die Hände. Auf derselben ist zunächst zu lesen: „Inhaber dieser Actie ist betheiligt an dem zu Siegen zu errich tenden Kraukenhause unter Leitung der barmherzigen Schwestern und an den daraus erwachsenden Heilsfrüchten. Siegen, 10. März 1858 Der VerwaltungSrath: Krengel. Vaester. Frevel. Röedig. Feindler I. und II. Kämper." Hierauf folgt eine Mittheilung, wonach die dortige katholische Gemeinde zur Errichtung eines Krankenhauses bereits die Summe von 3000 Thlr. beigesteuert, damit aber ihre Quellen erschöpft habe und die noch fehlenden FondS auf dem Wege der Actien-Zeichnuug „von wohlthätigen christlichen Herzen beschafft werden sollten." Zu dem Ende habe der VerwaltungSrath folgenden Beschluß gefaßt: 1. Die Actien werden auSgegeben an der Bank der christlichen Liebe und Wohl- thätigkeit. 2. Die Dividende zahlt Christus der Herr, dessen Kinder in dem neuen Kraukenhause verpflegt und geheilt werden sollen. 3. Die Zinsen empfangen die Actionaire alljährlich am 20. Fe bruar durch daS für alle Actionaire darzubrivgeude heil. Meß opfer. 4. Die Einlösung der Actien übernimmt der große Zahl meister de- Himmel- und der Erde, der jedem Actionair nach dem Maße seiner Betheilignng am üct'encapital vergelten wird.
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