Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186906231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-23
- Monat1869-06
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
57:>2 extra dieuflUch gemacht, auch nachdem derselbe schon vom Aufgeber der Depesche in der Depesche selber au-gesprochen ist. Nur auf Grund dieser dienstlichen Notiz werden die RückautwortS- yebühren verausgabt. Die- ist der Inhalt einer abfälligen Be scheidung ä ä. 8. d. auf einen Antrag, wornach den Anuahme- beamten die Uebersetzuvg de- Vermeils „Antwort bezahlt" i» nllea im telegraphischen Verkehr zulässigen Sprachen zu überweisen lein sollte. Der Annahmebeamte kann, wenn er auch die Sprache der betreffenden Depesche nicht versteht, die Erhebung der RiickamwortS-Gebühr nicht unterlassen, da ja der Aufgeber ihn selber auf daS im Texte der Depesche etwa auSgedrückte Verlangen bezüglich der Rückantwort aufmerksam machen muß, ehe er dazu verschreitet, den dienstlichen Vermerk „Antwort bezahlt" hinzuzu fügen. Universität. Nector »>-. Ltpfiu- — zu« außerordentlichen Professor der Philosophie ernannt. rr. Leipzig, 21. Juni. Wie unS soeben erst mitgetheilt wird, ist dieser Tage dem derzeitigen Rector deS NtcolaiyymnafiumS, Prof vr. Mi. Hermann <5ustuS Lipsius, du Berufung zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Facultät zugefertigt worden. Rector vr. LipfiuS' Namen finden wir bereit seit längerer Zeit im Prrfonaloerzeichuiff« der Universität in der Abtheilung Vlll. desselben (Königliche PrüfungScommissionen). Darnach ist Rector LcpsiuS ständiges Mitglied der PrüfungScom- inisfion für Candidaten deS höher« Schulamt-, 1. Scction, für Gymnasiallehrer. Durch seinen Eintritt unter die Extraordinarien der philosophischen Facultät wächst die Zahl der Letzter« auf 23, und zwar >ft er der jüngste der sechs designirten Professoren, welche diese Bezeichnung so lange fortführen, bis sie ihre Lehrämter durch Halten einer Inauguralrede in der Aula nach alter Ordnung und Gewohnheit wirklich angetreten haben. vr. H I. LipsiuS ist ein Sohn deS verstorbenen trefflichen RectorS der Thomana Karl Heinrich Adelbert LipfiuS, auS der Zeit, wo Letzterer noch QuartuS an der Thomana war (1831), erhielt seine Bildung im Hrnder'schen Institut und dann in der LhomaSfchule, ftudirte in Leipzig erst Theologie und Philologie, dann letztere allein und ward 1856 vr. piül. (s. dessen vita im RenumiationSprogramm 1855/56). Unsere Realschule ist bekanntlich bei Weitem nicht so reich mit Lehrmitteln auSge- siattet, wie die meisten später gegründeten derartigen Schulen e- sind. ES soll damit nicht ein Vorwurf ausgesprochen werden, denn bei der Gründung der hiesigen Realschule hatte man keine Ahnung davon, waS auS diesem kleinen Anfang werden würde, und überhaupt noch keinen klaren Begriff von der Stellung, welche die Realschulen der Neuzeit einzunehmen berufen sind, und von den an sie zu stellenden Anforderungen. Unsere Schule ist mit dem Bedürfniß gewachsen, und wenn eS sich schon al- sehr schwierig erwieS, in der Vermehrung von Schulräumen und Lehrkräften mit dem Wachsthum der Schülerzahl Schritt zu halten, so ist e- erklärlich, wenn noch weniger an entsprechende Nach- schaffang von Lehrmitteln, besonder- von kostspieligen Apparaten und Sammlungen, gedacht wurde. Um so dankbarer ist eS anzunehmen, wenn da die Privat fürsorge ergänzend eintritt, wo noch Mängel und Lücken geblieben sind. Eine solche Fürsorge ist wenigsten- in einer wichtigen Be ziehung auch unserer Realschule zu Theil geworden. Dieselbe hatte ursprünglich gar keine naturhtstorischen Sammlungen. Daher kam schon der Director Vogel, der ja immer so eifrig auf Vervollkommnung dieser seiner Schöpfung bedacht war, nach dem Tode des hiesigen a. o. Prof, der Botanik vr. Petermann auf den Gedanken, dessen hiuterlassene bedeutende Pflanzenfammlung für dre Realschule anzukaufen. Noch aber hatte er keine Schritte zur Ausführung diese- Vorhaben- gethan, al- im Jahre 1861 von den Hinterlasfeven de- Prof. Petermann dessen Herbarium von über 10,000 Pflanzen freiwillig der Real- und 1. Bürgerschule geschenkt wurde, mit nachträglicher ausdrücklicher Verzichtleistung auf jede Entschädigung von Seiten der Stadt. — Diese- Herbarium war in einigen Richtungen, die Petermann mit Vorliebe gepflegt hatte, von seltener Reichhaltigkeit, in anderen Theilen aber unvollständig und bedurfte de-halb der Ergänzung und zugleich einer den Zwecken eine- öffentlichen Herbarium- ent sprechenden Anordnung und Bezeichnung. Beiden Aufgaben unter zog sich der seit einer laugen Reihe von Jahren der Realschule angehörende Oberlehrer vr. Delitsch. De- Morgen- vor Be ginn der Schule sowie in den zwischen zwei seiner Lehrstunden fallenden Freistunden war er Jahre lang meist mit dieser Arbeit beschäftigt, in der Regel umgeben von einigen Realschülern, die sich sreiwillig zu seiner Unterstützung erboten hatten. Zur Ver vollständigung <wr Sammlung verwandte er die mehr als 10,000 Gefäßpflanzen seine- eigenen Herbarium-, ordnete und bestimmte diese 20,000 Exemplare, befestigte sie sämmtlich auf Bogen dich W aufgeklebte Papterstreifen, die für jede- der beiden ursprüiglieh« W DSt. Tho Herbarien eine andere Farbe hatten. und versah jedr- Exen>pl<n W i» bt. Mci mit einer Etiqnette, welche den Namen der Pflanze und den Stempel > de- Sammlers zeigte. > d der New ES haben wahrscheinlich wenig Menschen in Leipzig eine klare Iz»^. Aeti Vorstellung davon, wr- eS s.'gen will: gegen zwanzig Taufend I z» bt. Ach Pflanzen zu ordnen, zu bestimmen und zu bezeichne»; aber eineWj>^^ Idee von dem Umfang der Arbeit giebt schon die Höhe der Ziffer. Djl St. Iac um die eS sich handelt. Und nicht nur die Arbeit, auch die daraus verwendete Zeit ist ein Opfer von seltner Größe, besonder- voy> Morge Seiten eines Manne-, dem e- nie an inneren Fond- und äuße- ^ rer Veranlassung fehlt, seine Zeit in Geld umzusetzeu. Als aber die Arbeit vollendet war, im Jahre 1858, machte vr. Delitsch eine Eingabe an den Rath und bot sein Herba rium der Stadt als Geschenk für die Realschule dar — ein Su.I erbieten, welche- natürlich dankend angenommen wurde. — C, besitzt nun unsere Realschule an dieser Sammlung einen Schätz, wie wahrscheinlich keine andere ihresgleichen. Da aber der still«, deschridene Mann, drm wir diesen Besitz in seiner jetzigen Gestalt verdanken, von dieser feiner Wirksamkeit ebenso wenig Wesen macht, wie z. B. von der SchmetterlingSsammlung der Realschule, di« ebenfall- hauptsächlich ihm Existenz und Förderung verdankt, uud da nur eine Anzahl Schüler, denen er Liebe zur Natur und Kennt, niß derselben eing« flößt hat, ihm di« volle Dankbarkeit, die er vir- dient, im Herzen bewahren — so ist eS wohl an der Zeit und in der Ordnung, daß h ermit endlich einmal auS unbetheiligter Feder die Stadt Kunde erhalte von den Verdiensten, welche sich rinn ihrer Angestellten in selbstloser Thätigkeit um ihre Jugend erwirbt.s Hermann Götze. Am vergangenen Sonnabend nach 5 Uhr bewegte sich eir Trauerzuz durch unsere Straßen, wie ihn selbst Leipzig seltener sieht: eine große Zahl wirklich Leidtragender begleitete den am 17. d. M. sanft entschlafenen Herrn Hermann Götze auf feine« l'tzteu Wege. Die Verdienste de- Vollendeten lassen eS al- Pflicht erscheinen, seiner hier kurz zu gedenken. Hermann Götz: war drr Sohn eine- kleinen Gewerbetreibende«, die zahlreiche Geschwisterzahl bedingte frühe Thätigkeit, und schor alS Schulknabe arbeitete er für da- väterliche Geschäft; währen der Lehrzeit sparte er jeden Groschen, um seine Fortbildung durch Ankauf von Büchern zu ermöglichen. Kaum auSgelernt, ergriff er den Wandcrstab, durchschritt Deutschland, die Schweiz m Frankreich. PzriS war daS Z el. Im fremden Lande, der Sprach« nicht mächtig, ertrug er die härtesten Entbehrungen, blS st ihm endlich gelang. Beschäftigung zu fiaden. Sein Fleiß und für offener Kopf fanoen bald Anerkennung. Sein Aufenthalt i» Paris war für sein Leben von Wichtigkeit; nicht umsonst hatte er dort alS armer Grhülfe gearbeitet. Nach seiner Rückkehr übernah« er daS väterliche Geschäft, daS sich bet seiner Umsicht und großer Thätigkeit schnell entwickelte; seine junge Gattin unterstützte ihr wesentlich, die braven Eltern versorgte er bi- zum Tode und seine» Geschwistern wurde er ein zweiter Vater. DaS Vertrauen dn Bürgerschaft rief ihn in daS Collegium der Stadtverordneten, ur- wenige Jahre später wurde er al- Stadtrath gewählt. Fast 12 Jahre hat er mit großem Esser seine Thätigkeit der Stadt ar- widmet und freiwillig legte er da- Ehrenamt nieder, al- Krankheit eines nahen Verwandten feine ganze Thätigkeit für da- Geschäft verlangte. Die Firma „Hermann Götze" ist als eine der bedeutendster Hrarhandlungrn der civilisirten Welt bekannt; Hunderte vor Arbeitern haben durch diesen hier eingebürgerten Industriezrvch Nahrung gefunden. Sparsamkeit und Thätigkeit vom Begirr seiner Laufbahn bi- zum Ende, Humanität gegen Jedermann, auch gegen den geringsten seiner Mitmenschen, zeichneten den edler Mann vor vielen auS. Sichtbar war aber auch der Segen feinä Wirken-; er hinterläßt ein blühende-Geschäft, und vor Nahrung-« sorgen hat sein Fleiß die Seinen geschützt. Nach fast 40jähriger glücklicher Ehe, auS der ihm 4 Töchter und 2 Söhne erblühten, rief ihn der Herr ab. Daß der Verstorbene nur Liebe gesäet, de« wir- die große Theilnahme uud der reiche Palmen- und Blumen schmuck. Der Rath der Stadt ehrte sein Andenken dadurch, daß eine Deputation mit Herrn Bürgermeister vr. Koch im Trauer-— Hause erschien; eine Deputation der Loge Balduin, der er fast 30 Jahre augehörte, gab ihm mit der großen Zahl seiner Freunde da- letzte Geleit, und gar manche Thräne in den Augen ergraut« Männer sagte mehr al- Worte, wie theuer der Entschlafene ihm war. Leicht sei ihm die Erde. verschiedener. — Die „Egerer Zettuug" vom 17. Juni berichtet: Hml Nacht- um 1 Uhr 10 Minuten hatten wir in Eger ein Erdbebens welche- von Osten gegen Südwest zog. ES wurde ein starker Sesß mit einem dreimaligen donnerähnlicheu Gepolter wahrgenomma; Thüren und Fenster zitterten. VSnIrU«?.. -««vtst,. f»lal1»(iril Urrr. . put . . . kui» . rrmrdLrL l?»» . . lUröstn» . IryrLL, tiuE« Ik»»10L . L!»». . IllZadov. sUörtt . !«» s HL» »,l. . tro»ie»d«r Ibisiiz . . . Ikilbni . ltkltiv . IkrUn . . <et lüM, Oabr iet»öl lohn letz. 72«- zu lu l»«ge 58-! 58 «y >«rst, Ir aker 351,, lais Wri Bei Ü, I, 5' 5 0 s« öittn ar r i«<i e« ll«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder