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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186907104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-07
- Tag1869-07-10
- Monat1869-07
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1869
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Minorität. Trotzdem kommen in England aus den Kopf der I schien, hier von einer Neuen Seite angesaßt wird, welche srnchtKar Bevölkerung mehr Briefe, als in Deutschland. Auch mehr I zu werden verheißt. , Zeitungen. I DaS Unternehmen, an dessen Spitze der Minister Gladstone, „Woher kommt da- wohl? Ich habe in England gefunden, I eine große Anzahl Parlamentsmitglieder und sonstige hervor- daß die Leute, welche lesen und schreiben können, in der Regel I ragende Männer stehen, soll, außer den Üblichen Zwecken solcher auch einen sehr ausgedehnten Gebrauch davon machen. Wenn I Ausstellungen, auch so wert möglich als eine Schule technischer Leute aus den ärmeren und ungebildeten Elasten sich den noch-1 Bildung dienen. Zu diesem Behufe macht das Comite folgende dürftigsten Elementarunterricht verschaffen, so geschieht dies nicht I Borschläge: 1) Alle ausgestellten Gegenstände sollen mit dem ohne große Anstrengung und Opfer. Um so mehr wissen sie den I Namen des Arbeiters versehen werden, von welchem sie ver- Werth des Erlernten zu schätzen. Sie verlernen das Lesen und I fertigt worden sind. 2) Bei Fabrikaten, m welchen Teilung der Schreiben niemals: ^ ^ ° ^ - I L, .* . . ..< » ... ^.-> * - - in die Schule na Weisung, wie sie zu machen haben. In Deutschland steht es anders. Man zwingt I Reihenfolge die verschiedenen Theile gezeigt werden.) 3) Sie der Jugend jene Kenntnisse auf, und oft hört gleichzeitig I Arbeiter werden ersucht, sich außerdem zur Verfertigung compli- mit dem Zwang auch die Lust auf, Gebrauch davon zu machen. I cirterer Gegenstände zu vereinigen. 4) Es sollen wo möglich die Oft lernt Jemand mit 12 Jahren lesen und schreiben, um es mit I verschiedenen Proceste der Verfertigung zur Schau gestellt und in 25 Jahren wieder zu verlernen. Auf dem flaäzen Lande hat eine I solcher Weise vorgeführt werden, daß die englische Verfertigungs- Menge alter Leute es wieder vergessen, die es in ihrer Jugend I weise und die des Auslandes sich nnt einander vergleichen lassen; konnten. Es giebt sogar geistliche und weltliche Autoritäten, welche I auch sollen Vorlesungen zur Erläuterung der Vortheile der ver- jenen Gebrauch nicht allzu gern sehen. Sw hindern das Lesen I schiedenen Methoden gehalten werden. 5) Endlich will man ver- der einen Art von Zeitungen, und zum Lesen der anderen Art I suchen, zum Zweck vou Vergleichungen, falls der Verfertigungs- fehlt den Leuten der Appetit. Dann aber: Wer in England I proceß der Art ist, daß er nicht in THLtigkeit gesehen werden kann, überhaupt schreiben kann, der versteht auch die Kunst, sich kurz I mittelst einer Zusammenstellung von Zeichnungen, Modellen und und präcis auszudrücken; das Dienstmädchen schreibt sein vier-1 Mustern die hauptsächlichsten Verschiedenheiten in den Methoden zeitiges Bittet in derselben lapidaren Eleganz wie der Gelehrte. I der verschiedenen Länder zu erklären. Bei uns versteht die Kunst des kurzen und präcisen Ausdrucks I Es sollen Medaillen nebst Verdienft-Eertificaten, in besonderen nur die volkswirthschaftlich am meisten geschulte Elaste der Ge-1 Fällen auch Geldpreise, ausgetheilt werden. sellsäM, nämlich der Handelsstand. Die Andern schreiben fast I Da das Comite den Wunsch hegt, die Ausstellung so vollständig alle weitschweifig. Die Damen huldigen zum Theil dem Irrwahn, I wie möglich zu machen, so ladet es besonders die größeren wenn ein Brief nicht alle vier Seiten bedecke, dann sei er nicht I Arbeitgeber und Fabrikherren zur Mitwirkung ein und höflich. In den Schulen, so sagt man mir wenigstens, wird den I hofft, daß solche geneigt sein werden, bei der Production von Aus- Kindern vielfach noch ein sehr veralteter Briefstil eingetrichtert. I stellungsgegenständen durch ihre Arbeiter mit Material und Werk- Da muß jedes Schreiben Mit einer gewissen Feierlichkeit abgefaßt,! zeugen auszuhelfen. Den Arbeitgebern können Verdienst-Certificate mit einer doppelzeiligen Anrede und mit einem Eingang, welcher I ertheilt werden, wenn die Vorzüglichkeit einer Arbeit vorwiegend womöglich die ganze erste Seite bedeckt, ferner mit verschiedenen I der Organisation und Leitung Behufs des Zusammenwirkens aller 6aptatiombu8 denevolontiae und Ergebenheitsversicherungen und end-! Kräfte zuzuschreiben ist. lich mit einem cadenzenreichen Finale versehen sein. Natürlich wirken I Das Eomitö wünscht, daß, wie in Großbritannien, so auch solche Vorschriften abschreckend. Der Vogel, der nicht pfeifen soll, I anderwärts in den größeren Städten mit der Bildung von Local - wie ihm der Schnabel gewachsen ist, pfeift lieber gar nicht. Das I Eomites vorgegangen werde, damit dadurch die Organisation der Schreiben eines so geschnörkelten Briefes ist eine Arbeit, die Kopfweh I internationalen Äusstellung bekannt, die Einsendung der Aus verursacht. Daneben aber kostet sie viel Zeit; und wer auf einen I stellungsgegenstände erleichtert und namentlich durch Local-Sub- Brief so viel Zeit verwenden muß, der halt sich dadurch schadlos, I scription ein Fonds gebildet werde, welcher denjenigen Ausstellern, daß er die übrigen ungeschrieben läßt. Um es kurz zu sagen:! die die Frachtkosten nicht bestreiten können, zu Hülfe kommt. Die- auf diesem Gebiete ist wieder einmal die Gesetzgebung der Sitte I jenigen, welche sich für das sehr dankenswerthe Unternehmen inter vorausgeeilt. Wir müßten daher die Entwickelung der letzteren I essiren, können auf dem Bureau der Handelskammer, Neumarkt beschleunigen. Aber wie- Zunächst jeder Einzelne in seinem ! Nr. 19, oder der Gewerbekammer, Universitätsstraße 9tr. 4, Näheres Kretse. Denn schon der Eigennutz muß ihn dazu treiben, weil, I erfahren, wenn wir das Postdeficit vermindern, wir die Steuern vermindern,! die Jeder von uns zu zahlen hat. Machen wir uns daher eine I Äfnülfiipulpl' Aufgabe daraus, das Evangelium zu verkünden, daß es nicht genug ! svruvriyrutrr. ist, wenn man lesen und schreiben lernt, sondern daß man auch I . Leimig, 9. Juli. Die gestrige, durch das plötzliche Einspringen lernen ' ^ ^ ... 2.,:- L»»..c brauch er aber Aufsatz ist, und daß die wahre Höflichkeit des Briefes darin be-1 glücklichen Abend hatte Herr Hacker als Lyonel. Der Klang steht, daß er kurz und klar ist. Denn der Anstand erfordert es, seiner Stimme war metalliger als an manchen vergangenen Theater- bei dem Empfänger vorauszusetzen, daß er die nöthige Intelligenz I abenden, die Höhe sprach leicht und sicher an, und sowohl die besitzt und den Werth der Zeit zu schätzen weiß; daß er also I zart-lyrischen, als die kraftvoll-pathetischen Stellen kamen zu ent- nicht nöthig hat, daß man ihm den Brei um den Mund sprechendem Ausdruck. Dabei wußte der Künstler der Figur des schmiert, und daß er wünscht, auf die kürzeste und bequemste Art! schinachtenden Liebhabers gerade genug Frische und Elasticität zu zu erfahren, was ich wünsche, damit er mir eben so kurz und schnell I verleihen, als nöthig war, ihn vor allzu süßlicher Sentimen- jeinen Bescheid geben kann. Im mündlichen Verkehr find wir schon I talität zu bewahren. Die vorzügliche Leistung trug dem Sänger so weit, namentlich im geschäftlichen, daß wir Weitschweifigkeiten I reichen Beifall und Hervorruf bei offener Scene ein. für geschmacklos und unstatthaft halten. Warum wollen wir diesen ! Die Titelpartie lag in den Händen von Fräulein Lehmann, trefflichen Grundsatz nicht auch auf den brieflichen Verkehr aus- l welche die empfindsame Noblesse des „Ehrensräuleins" und die dehnen? Wenn wir uns alle den kaufmännischen Geschäftsftil, übermütige Laune der verkleideten ,Fady" durch gutdurchdachtes statt hochmüthig auf ihn hinunter zu sehen (nue es unsere Ge-1 Spiel zu veranschaulichen wußte. WaS uns an dem Gesänge dieser lehrten thun), zum Muster nehmen, werden wir uns sehr wohl hoffnungsvollen Künstlerin besonders gefällt, ist die feine musika- dabei finden. Und die Bundes-Postcaffe natürlich auch. Denn re I lische Decenz, nnt welcher sie ihren Aufgaben gerecht zu werden kürzer unsere Briefe werden, desto schneller werden die Antworten I sucht. Sie hat kerne angelernten Theatermanieren und erlaubt sich erfolgen, desto lebhafter wird der Verkehr und desto zahlreicher nie wohlfeile Effectstückchen, sondern läßt sich mit der gewissenhaften werden die Briefe werden. Vor Allein aber muß die Schule in! Wiedergabe des vom Comvonisten Gewollten begnügen. Als jener Richtung wirken. Sie muß praktischer werden, als sie ist.! „Martha" hatte sie Gelegenheit, die Vorzüglichkeit ihres Naturells, Man sollte die Cultusminister verpflichten, aus eigenen Mitteln > namentlich dre angeborene Leichtigkeit und Biegsamkeit ihrer zart- die Ausfälle zu decken, welche die Bundescasse erleidet. Der ur-1 organisirten Stimme zu zeigen. Der Triller war tadellos, die sächliche Zusammenhang ist unverkennbar." I Figuren perlten niedlich und ungezwungen heraus und die ganze musikalische Behandlung war sauber und abgeglättet. Am besten klang ihre Stimme in der mittelhohen Sopranlage. Die höchsten Töne, welche mitunter noch etwas leer klingen, werden mit der Eine Ausstellung für Arbeiter. —1. Leipzig, 9. Juli. Ueber die im Jahre 1870 abzuhaltende I Zeit an Klanggehalt gewinnen, und wenn die Stimme bei behüt „Internationale Ausstellung der Arbeiter und Hand-I samer Behandlung sich frei und naturgemäß herausentwickelt, wird werker" ist der Handelskammer und ebenso der Gewerbekammer I sich auch im getragenen Pianogesang etwas mehr Klangfülle ein- vom königl. Dtimsterium deS Innern ein Prospect rugegangen, I finden. So erschien uns das berühmte Volkslied fast zu sehr hin dern wir dieZ nachstehenden Notizen entnehmen. B)ir machen I gehaucht. Allerdings soll es ein Volkslied „so recht fürs Herz^ darauf aufmerksam, daß das Ausstellungswesen, welches mit der I sein : ein wenig mehr „fürs Ohr" kann aber durchaus nichts schaden. Pariser Ausstellung von 1867 seinen Höhepunkt erreicht zu habend Letzteres gilt nun in weit höherem Grade im Hinblick auf den
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