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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186907281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-07
- Tag1869-07-28
- Monat1869-07
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1869
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und Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 209. Mittwoch den 28. Juli. 1869. Bekanntmachung. Für die nächste Session des Bundesrathes wird die Vorlegung eines Gesetzentwurfes über KrankenHülfs- und Begräbnißcassen für Gesellen, Gewerbsgehülfen und Fabrikarbeiter beabsichtigt. Für diesen Zweck ist eine Uebersicht über den Stand der bestehenden derartigen Cassen in den einzelnen Bundesstaaten am Ende des Jahres 1868 zusammenzustellcn. Der Anordnung der Königlichen Kreisdrrection gemäß werden die Vorstände sämmtlicher hier bestehender derartigen Eassen hierdurch angewiesen, über die Gesamimzahl ihrer Cassenmitglieder im Jahre 1868, über die Höhe der in diesem Jahre gezahlten Beiträge der Arbeitgeber und der Arbeiter, über dw in demselben Jahre gezahlten Unterstützungsgelder und Vcrwaltungskosten, sowie über den Vermögensbestand am Jahresschlüsse möglichst genaue und vollständige schriftliche Anzeigen bis 'zum 31. Juli laufenden Jahres uns einzureichen. Nichtbefolgung dieser Anweisung zieht eine Geldstrafe von fünf Thalern nach sich. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 5. Juli 1869. vr. Koch. Jerusalem. Bekanntmachung. Die unentgeltliche Impfung der Schutzpocken wird allen unbemittelten, in hiesiger Stadt wohnhaften Personen jeden Alters, namentlich auch schon früher geimpften Erwachsenen zu Revaccination hiermit angeboten und soll dieselbe von Mittwoch oen Mai l. I. Nachmittags 3 Uhr an bis auf Weiteres ieden Mittwoch von 3 Uhr Nachmittags an im Buffetsaal des alten Theaters stattfinden. In Berücksichtigung der zur Zeit wieder vorkommenden Fälle von Erkrankungen an Pocken fordern wir das betheiligte Publicum auf, von vorstehendem Anerbieten recht fleißig Gebrauch zu machen. Leipzig, den 21. Mai 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r Koch. Jerusalem. Bekanntmachung. Zu den bisherigen Feueranmeldestellen für die TageS - und Nachtzeit treten von heute ab noch folgende Anmeldestellen hinzu: 1) im neuen Theater, AuanstuSplatz Nr. 3b, westliche Seite; 2) in der GaSbereitungS-Anstalt, Gutritzscher Straße Nr. 4. Leipzig, den 26. Juli 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. Die Inhaber der abhanden gekommenen SparcassenquittungSbücher Nr. 66837 und 66897 werden hierdurch aufaefordert, sich damit binnen 3 Monaten und längstens am 29. October d. I. bei der Unterzeichneten Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen, oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls der Sparcassenordnung gemäß der Inhalt der Bücher dem " ger ausbezahlt werden wird. Leipzig, 27. Juli 1869. Die Sparkasse zu Leipzig. Anzeige Finanzieller Wochenbericht. „ Noch nicht dagewesen " pflegen die Leute bei auffälligen Natur ereignissen zu sagen. „Noch nicht dagewesen" schallte es von den Lippen der Boursiers bei dem Hauffetreiben der letzten beiden Wochen. Schlägt man indeß die Annalen der Börse nach, so trifft man ähnliche Erscheinungen in den Pereire'schen Werthen m Hülle und Fülle; ungeheure Tiefen wechseln mit ungeheuren Höhen und wochenlangem ununterbrochenem Steigen. Die Spekulation ^rt nur im Laufe der Zeiten vergessen, wie groß die Zahl der Leichen war, die damals das Schlachtfeld bedeckten. Das Publicum muthet es allerdings an, wenn es liest, wie weit dahinten in der Türkei die Völker aufeinander schlagen; weit ab vom Schuß ergötzt sich der Capitalist, welcher sein Geld in guten Papieren angelegt hat, die nicht in Gefahr zu steigen kommen, an den Tollwuthsausbrüchen der Börse. An ihn tritt nicht die Versuchung heran sich gleichfalls in die Arena zu begeben und an dem Glücksspiel theilzunehmen. Er kann ruhig warten, bis aus diesem Farbenchaos sich das wahre Bild der Speculation entwickeln wird. Anders der Speculant, dessen Beruf es ist täglich Geschäfte zu machen, der täglich Gewinne gebären sieht, zu welchen sonst Wochen gehören. Ihm kann es nicht zugemuthet werden zu fasten, während Andere an der reich besetzten Haussetafel schwelgen. Der Spieler aber, der erst hinter jedem Busche zusieht, ob nicht Gefahr lauert, der immer und ewig mit Fragezeichen sich herum- schläat, riSkirt, daß ihm die goldenen Schüsseln vor der Nase vorübergetragen werden, und daß er erst zulangt, wenn bereits die Neige da ist. Man würde der aller Berechnung spottenden Häufle in den drei heiliggesprochenen Spielpapieren ein Motiv abgewinnen können, wenn man derselben etwa ein Haberfeldtreiben der BaissierS zu Grunde zu legen vermöchte. Indeß bei den vorwiegenden Häufle - Engagements hätte dies höchstens den Stoff zum Leuchten des faulen Holzes, nicht aber zu jenem hochaufflackernden Feuer werk liefern können, das kometenartig in den letzten Wochen den Börsenhorizont erleuchtete. Für die Börse dagegen ist die Zeit der Wunder nicht vorüber. Die Scene vom verwunschenen Prinzen hat sie mehr als einmal in Scene gesetzt und der Mummenschanz des Faschings ist bei ihr an keine bestimmte Periode gebunden. Ob nun wirklich der Aschermittwoch gekommen und an Stelle de- vom Rausche hochgeröthetcn Antlitzes die fahle Fastenfarbe der Buße treten wird? Oder ist die überkommene Neaction blos ein augenblicklicher Halt, um Luft zu schöpfen und eine neue Eontre- mine sich bilden zu lasten und dann über dieselbe herzufallen? — Dem Berichterstatter freilich, der sich schon lange an den Kopf ge fühlt hatte, ob er wache oder träume, kommt sie gelegen wie eine Oase in der Wüste, wie ein kühles Lüftchen unter schattigem Laub werk die Gluth des Sonnenbrandes löschend, wie ein erfrischender Trunk den lechzenden Lippen. Man sollte in der That meinen, daß die Speculation sich den Athem ausgelaufen hat, daß die Eourse der Spielpapiere eine Höhe erreicht haben, welche Käufer abschrecken muß. Indeß die Kalendermacher der Börse laufen den gegenwärtig maßgebenden Verhältnissen gegenüber ebenso sehr die Gefahr falscher Prophe zeiungen wie die Wetterpropheten. Vorerst möchte allerdings die immer näher rückende Ultimoregulirung mit ihrem Bedarf und Ueberfluh die Situation beherrschen, soweit die Haufleleiter über haupt einer natürlichen Entwickelung Raum gestatten werden.
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