Anzeiger Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 218. Freitag den 6. August. Aufforderung 1869. Das furchtbare ««gluck i« de« Kohlenwerken des Plauenschen Grundes hat di« Familie» der zahl reichen in ihrem schwere« Berufe uni ge komm «neu Bergleute in das tiessie Glend versetzt, so daß schleunige ""^Wir'vertraueu'drr so oft"bcwährten mildthätigen «ud opftrbereiten Gesinnung unserer Mitbürger, daß sie auch bei diesem schwere« «ngliicksfalle sich durch reichliche Gabe» für die bedrängte« Angehörigen der verunglückten Bergleute bethätigen werde, und bitte« daher Alle, welche solche Gaben uns zukommen lassen wollen, dieselben bei der StiftrrngSbuchhalterei itt der ersten Etage des Rathdauses oder bei den nachgenannten Herren, welche sich aus unser Ersuchen bereit erklärt haben, die Gaben sür uns anzunehmen, niederzulegeu. Leipzig, am August L860. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. E. Stephani. Schleiftner. Sammelstellen bei Herrn Loals Grimma'sche Strafte 23, Vvl Markt 9, »erren -SvlkrRLckSr Windmühlenstrafte 3V, »errn Tauchaer Strafte H, erren Wiesenstrafte 0, L Ootttkriea, Gerberstrafte 26, dem Bureau des Albert-Zweigvereins Leipzig, Bruhl 60, zweite Etage bei Herrn Advocat Dr. LvirlLvr, dem Bureau des Albert-Zweigvereins Möckern bei Herrn L. OppvulLvInLvr, Markt 2. Aufruf. Mit Rücksicht auf den Umfang des am 2. dieses Monats in den Kohlenschächten des Plauenschen Grundes vorgekommenen Unglückes erbietet sich auch die Unterzeichnete Regierungsbehörde in ihrer Canzlei Liebesgaben in Empfang zu nehmen und an das Haupt-Comiti weiter zu befördern, über deren erfolgte Abgabe sie seiner Zeit Rechnung abzulegen nicht verfehlen, wird. Leipzig, am 4. August 1869. Königs. Sachs. Kreis-Direktion. von Burgsdorff. Bekanntmachung. Ein Unglücksfall, furchtbar in seinem Umfange, wie wohl kaum einer vor ihm in unserm Vaterlande, und unsäglich traurig in seinen Folgen, hat sich ereignet. Durch Entzündung schlagender Weiter in den von Burgk'schenSteinkohlengruben „Gottes Segen" und „Hoffnungsschacht" im Plauenschen Grunde ist gestern nahezu die gesammte Belegschaft dieser Werke, bestehend, so viel bis jetzt ermittelt, aus etwa 400 Arbeitern, verunglückt, und zwar nach dem Urtheile Sachkundiger verunglückt ohne Aussicht auf Rettung, wenn auch für den Versuch des Rettens Alles geschieht und noch geschehen wird, was menschliche Kraft und Einsicht vermag. Wenige dieser Unglücklichen werden nun sem, welche von den Lieben daheim nicht als sorgende Gatten, Väter, Söhne, nicht als ihr Theuerstes und ihre einzige Stütze auf Erden beweint würden. Ja von Vielen ist schon jetzt bekannt, daß sie die einzigen Ernährer von Familien von 6, 7, 8 und mehr Köpfen waren. Möge denn groß, wie das Unglück, auch die christliche Liebe und Barmherzigkeit sich erweisen, zu welcher diese Hunderte von Wittwen und Waisen ihre thränenfeuchten Blicke jetzt richten, ihre Hülfe flehenden Hände erheben! Die Unterzeichnete Königliche Kreis-Direktion, obwohl selbst deS Liefern Einblicks in die Einzelnheiten der entsetzlichen Katastrophe noch entbehrend und überzeugt, daß auch in privaten Kreisen die Helferschaft zu solchem Samariterwerke sich schnell organisiren werde, glaubt doch auch Ihrerseits mit dem Rufe zur Hülfe an Alle, welche so schweres Leid ihrer Mitmenschen sich angehen fühlen, nicht zögern zu sollen, und indem Sie allen Ihr untergebenen Behörden zu gleichem Schritte innerhalb Ihrer Kreise hierdurch Anregung zu geben wünscht, erbietet Sie Sich zugleich zur Annahme aller und jeder Liebesgaben in Ihrer Canzlei — Schloßstraße Nr. 15, Eingang im sog. Canzleigäßchen — mit dem Bemerken, daß Sie vorzugsweise mit einem Fonds für nachhaltige Unterstützung resp. Erziehung Hinterlaffener zu vilden bestrebt sein wird. Dresden, am 3. August 1869. Königlich Sächsische Kreis-Direktion. von Weber. Körting, S. Bekanntmachung. Die bei dem diesjährigen Ersatzgeschäft zur Einstellung designirten Rekruten haben sich sofort bei dem betreffenden Bezirks- Feldwebel anzumelden und zwar vei Bezirksfeldwebel Bezirksseldwebel «iereu und dem Train, den Jager-Bataillonen und » I * vr.«»» ) zwar vei HvvLL«r, Zeitzer Straße 24, III. die dem 7. Infanterie-Regiment Nr. 106, Mittelstraße 20, im Hofe links 2 Treppen, die der Cavallerie, Artillerie, den Pion- Bezirksfeldwrbel LSI»»»«, Sidonienstraße 14, I., die dem Schützen-Regiment, der Ersatz-Reserve I. Claffe zugeiheilten. Königliche- BezirkS-Eommando Leipzig, den 4 August 1869 von Süßmilch-Hörnig, Major.