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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186908245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-08
- Tag1869-08-24
- Monat1869-08
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1869
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ducireu wird, die überall mit großem Beifall aufgetreten. Daß un- auch der tüchtige Escamoteur Herr Schöpl, wie alle Messen, wieder besuchen wird, brauchen wir wohl kaum zu oemerken, ebenso daß die Herren Rahe und Scholz wieder ihren Hippodrom aufschlagen werden; haben die Letzteren doch in voriger Messe hier wieder ein ganz gutes, auf letzter Vogelwiese in Dresden sogar ein wahrhaft glän zendes Geschäft gemacht, ja! während des großen Concerts u. s. w. daselbst zum Besten der Hinterlassenen der Verunglückten in Pot- schappel war der Besuch des Hippodroms so groß, daß nach Ab zug der Kosten von der Gesammteinnahme doch noch 113 Thlr. an die Unterstützungscasse abgegeben werden konnten. Zahlreichen Zuspruch, wie in Dresden, wird gewiß auch hier die Aus stellung von Folterwerkzeugen u. s. w. finden, die Herr Gaßner-Cancon veranstaltet, sowie das historische Museum des Herrn Gaßner 86n. Herr Burion wird wieder sein großes Wachsfiguren-Cabinet produciren und Herr Lirard kommt mit einem mechanischen Theater. Ob uns Herr Kreuz berger, wie er versprochen hat, mit seiner großen Menagerie besuchen wird, ist noch zweifelhaft, ebenso ob Madame Rappo (lebende Bilder, Pantomimen u. s. w.), wie sie beabsichtigte, auch diese Messe wieder uns durch ihre so beliebten Vorstellungen er freuen wird. Ein Herr Rehli wird uns Vorstellungen aus dem Gebiete der Physik geben, Herr Bo von einen großen Walfisch zur Schau ausstellen und Herr Cely andere Naturseltenheiten. An Panoramen und Stereoskopen wird es natürlich auch nicht fehlen. * Leipzig, 22. August. Zn einer am gestrigen Abende im Saale der Zahn'schen Restauration Hierselbst stattgefundenen außer ordentlichen Versammlung der hiesigen Kürschner-, Riemer-, Sattler-- und Beutler-Gehülfcn ist der bereits in einer vor acht Tagen stattgefundenen Versammlung angebahnte Anschluß letztgenannter drei Corporationen an die Kürschnergehülfen-Kranken- caffe wirklich erfolgt, die deshalb geschlossene Vereinigung zu einer gemeinsamen Casse ins Leben getreten und deshalb zur Berathung der hierfür auszuarbeitenden Statuten verschritten worden. * Leipzig, 23. August. Trotz des, einer derartigen Excursion nichts weniger als günstigen Regenwetters hatte sich der gestrige Extrazug nach Wittenberg großer Theilnahme zu erfreuen. Nahe an 400 Teilnehmer führte der Zug der Ausstellung zu, und da am Orte selbst das Wetter sich bedeutend angenehmer gestaltete, so fand sich auch Niemand in seinen Erwartungen ge täuscht. Die auf allen Gebieten der Industrie und Kunst überaus reichhaltige und interessante Ausstellung bietet Jedermann des Beachtenswerten viel dar. Besonders gut hatten es die Besucher der Ausstellung getroffen, da ihnen gleichzeitig Gelegenheit geboten war, den stattlichen Aufzug der Wittenberger Turnerschaft und deren Schauturnen mit ansehen zu können.' Nach dem günstigen Erfolge der beiden ersten Extrazüge, und um bei der nur noch so kurzen Dauer der Ausstellung, die mit Ende dieses Monats ge schlossen wird, auch noch weiter Gelegenheit zum Besuch der alten Lutherstadt zu bieten, beabsichtigt das Evmite für nächsten Sonntag noch eine dritte Extrafahrt zu veranstalten, und es steht zu erwarten, daß die Betheiligung wiederum eine rege sein wird. * Leipzig, 22. August. Nachdem die sehr umfangreichen Erd- und Grundarbeiten beim Baue der neuen Brücke an der Rosenthalgasse, welche eine längere Zeit in Anspruch genommen, neuerdings glücklich beendigt worden sind, ist nunmehr die Aus mauerung der Pfeiler in Angriff genommen und schreitet, soweit dies bei der Schwierigkeit derartiger Bauten möglich, rüstig vor wärts. Das Material zu diesem Bauwerk lagert auf dem Platze vor der zweiten Bürgerschule und nimmt denselben in seiner Breite bis zur Grenze der Ransiädter Brücke ein. Da das schwierigste Stück der Arbeit im Rücken, so dürfte nunmehr das Bauwerk selbst schnell seiner Vollendung entgegengehen. ) Leipzig, .'23. August. Beim Gasröhrenlegen in der Peters straße entzündete sich heute Morgen das einer Röhrenöffnung entströmende Gas dadurch, daß es nach dem in der Nähe stehenden im Feuer befindlichen Löthofen hinzog. Der bedeutende Feuer strom traf auf einen dort ve chäftlgten Arbeiter, Namens Püschel, welcher durch Brandwunden verletzt wurde und deshalb ins Jacobs hospital gebracht werden mußte. — Wir theilten in vorgestriger Nummer dss. Bl. mit, daß sich die Tochter eines hiesigen Bürgers seit einigen Tagen unter Um ständen aus der elterlichen Behausung entfernt habe, welche einen Selbstmord befürchten ließen. Leider hat sich diese Befürchtung nunmehr bestätigt, da der Leichnam jenes Mädchens, der 21jährigen Ernestine H., heute Nachmittag unweit der Brandziegelei in der Pleiße aufgefunden worden ist. Die Entseelte hatte in letzterer Zeit bisweilen Spuren von Geistesstörungen an sich gezeigt und scheint in diesem unfreiwilligen Zustande ihrem Leben ein Ende gemacht zu haben. . Leipzig, 23. August. (Schöffengericht.) Der wegen Diebstahls bereits bestrafte Handarbeiter Gustav Friedrich Aloin A. von hier war neuerlich angeklagt, im Laufe des MonatS Juni d. I. aus dem Keller eines Hauses der Elisenstraße einige Würste und ein Stück Butter im Werthe von zusammen 1 Thlr. 1 Gr. und außerdem aus einem im JohanniSthale belegrnen, verschlos senen Gartenhause nach gewaltsamer Erbrechung eine- Fenster ladens und bez. Einsteigen in dasselbe eine Mehrzahl Effecten im Gesammtwerthe von 2 Thlr. 16 Gr. 5 Pf. entwendet zu haben. Das könial. Bezirksgericht verurtheilte ihn heute, unter Zuziehung von Schöffen, wegen einfachen und ausgezeichneten Diebstahls zu Arbeitshausstrafe in der Dauer von fünf Monaten und zwei Wochen. Präsidium und Anklage waren bei der Verhandlung durch die Herren Gerichtsrath Wendschuch und Assessor Schwabe vertreten. »1* Leimig, 23. August. Am Sonntag den 22. d.M. sind auf die westlichen Staatsbahnen 212 Tour- und 370 TageS- billets bei hiesiger Expedition ausgegeben worden. 8. Leipzig, 23. August. Gestern Mittag 1 Uhr wurden auf der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn mittelst E^trazugS 48 Personen nach Schkeuditz, Gröbers und Halle auf Hin- und Retourbillets befördert. 1. Leipzig, 23. August. Am 22. dss. Mts. sind auf der Thüringischen Eisenbahn 181 Reisende auf Tourbillets und 311 auf Sonntagsbillets von hier abgefahren. — Aus Dresden, 23. August, melden die „Dresd. Nachr.": Der von der hiesigen königlichen Polizeidirection verhaftete, in letzter Zeit vielfach genannte Heinrich ist vorgestern Nachmittag an das königliche Bezirksgericht abgeliefert und daselbst in so sichere Verwahrung genommen worden, daß eine erneute Flucht dieses Verbrechers als. kaum möglich erscheint. Wie es fast zur Gewißheit wird, hat sich Heinrich nicht die ganze Zeit seit seiner Entweichung hier aufgehalten, sondern ist erst vor wenigen Tagen hierher zurückgekehrt, in der Zwischenzeit soll er außerhalb Dres dens mehrere Einbruchsdiebstahle ausgeführt haben, wie wenigstens zum Theil verschiedene bei ihm Vorgefundene Gegenstände beweisen sollen. Hiernach zerfällt auch das in der Stadt verbreitete Gerücht in Nichts, daß Heinrich allabendlich die verflossene Vogelwiese be sucht und sich daselbst amüsirt habe. derschitdtlirs. — Berlin. Einer der gewandtesten hiesigen Taschendiebe, der Exschneidermeister Jablowsky, wurde am 13. August Abends auf dem Hamburger Bahnhof auf frischer That abgefaßt; der Ver haftete sieht, wegen mehrfacher Vorbestrafungen, einer vierjährigen Gefängnißstrafe entgegen, weshalb er eS für gut fand, sein Herz durch interessante Enthüllungen zu erleichtern, die er auf freund liches Zureden in gemessener Resignation bei der Crimminalpolizei deponirte. Nach seinen Mittheilungen befindet sich die Mehrzahl der Berliner Jndustrieritter gegenwärtig auf Reisen, und zwar zrößtentheils in den Bädern. Beim Beginn der Saison finden ich kleine Diebesgesellschaften, durchschnittlich vier bis fünf Personen iark, zusammen, deren jede sich ein besonders Terrain für ihre Thätigkeit aufsucht. In der Regel befindet sich bei einer solchen Gesellschaft auch ein Frauenzimmer, welches durch eilte anziehende Persönlichkeit die Unternehmungen der Gauner unterstützt. Ob wohl jede dieser Berliner Diebesgesellschaften auf eigene Hand operirt, so fehlt dem Ganzen keineswegs eine einheitliche Organisation. Größere Geldsummen und Werthsachen, welche im Falle einer Entdeckung zu Verräthern werden oder der Polizei in die Hände Men könnten, werden gleich nach ihrer Entwendung aus den Bädern nach Berlin geschickt, wo eine, Allen gemeinsame Vertrauens person, die zu dem Zwecke hier zurückbleibt, sie in Empfang nimmt und förmlich Buch darüber führt. Nachdem alle Gauner hierher zurückgekehrt sind, erfolgt erst die Vertheilung der Beute. Alles dieses geschieht mit der größten Gewissenhaftigkeit. Die Ausflüge der Berliner Gauner sollen in diesem Jahre vorzüglich auf Wies baden , Ems und ähnliche deutsche Bäder gerichtet sein, was durch einzelne hierher gelangte Mitthellungen von Berliner Badegästen, die schon in unliebsame Berührung mit den Jndustrierittern ge kommen sind, bestätigt wird. — Ueber die Kosten des Ausstandes der Berliner Maurer schreibt die „Post": Die Gesellen haben aufgewendet: In der ersten Woche der Arbeitseinstellung für 6000 Gesellen 6 Arbeitstage ü. 25 Sgr. ----- 30,000 Thlr., in der zweiten Woche — für welche 1 Thlr. Tagelohn bereits zugestanden war — für 6000 Gesellen 6 Arbeitstage ä 1 Thlr.'--- 36,000 Thlr., in der dritten Woche für 4000 Gesellen 6 Arbeitstage L 1 Thlr. 24,000 Thlr. und in der letzten Woche für 2000 Gesellen L 1 Thlr. --- 12,000 Thlr.; also haben die Arbeiter Einmalhundert- undzweitausend Thaler Schaden in Baar erlitten. Außer dem bleiben über 1000 Gesellen jetzt, wo der Winter vor der Thüre steht, ganz brodlos, weil sie wegen der anderweitig heran gezogenen Kräfte überhaupt keine Arbeit in Berlin finden. — Von der Saale wird gemeldet: Nicht viel Rühmliche- kann über die Obstcrescenz berichtet werden. Aepfel giebt es eigentlich nur von den geringeren Sorten, und auch von diesen Nicht allgemein. Die feineren Species, wie Borsdorfer rc., fehlen gänzlich. Die tragbarsten Bäume letzterer Art haben in den meisten Fällen nichts als bloße Blätter geliefert. Ganz Gleiches gilt von dem Pflaumenertrage. Ueberall leere Bäume, nur hier
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