Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186311030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18631103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18631103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-11
- Tag1863-11-03
- Monat1863-11
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1863
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Md Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 3V7. Dienstag den 3. November. 1883. Verhandlungen -er Stadtverordneten am 28. Oktober 1863. (Ans Grund de- Protokoll- bearbeitet und veröffentlicht.) (Fortsetzung und Schluß.) Herr NLser nach Eröffnung der Debatte: Er wolle sich nicht dabei aufhallen, über den ersten Theil des Ausschußgutachtens viel zu sagen, da die Sache schon fast ein kalt aoeompl! geworden und der wesentliche Theil der gedachten Reparatur zum Theil in Angriff genommen, zum Theil schon vollendet sei, obschon der Zustand de- Gebäudes so gefährlich nicht war, um zu einer unerwartet der Zustimmung der Stadtverordneten aufzuwenden den Ausgabe von 8000 Thlrn. zu nöthigen. Was den dritten Theil der AuSfchußanträge anlange, so hätte, ehe man so große Summen, wie bisher geschehen, ins Rathhaus verwendete, doch das Bauamt, das mitten darin seinen Sitz hat, auf die Idee kommen müssen, zu untersuchen, ob der Zustand des HauseS ein solcher sei, daß die aufgewendeten Summen nicht in 10 — 15 Jahren verloren sind. Man werde einhalten, daß die Stadtverordneten und namentlich die Mitglieder der Baudeputation ebenfalls nicht daran gedacht haben. Hierauf sei jedoch zu erwidern, daß die Frage der praktischen Ausführbarkeit nicht Sache der Ge- meindevrrtreter, sondern lediglich des BauamteS ist. Gegen letzteres spricht besonders der Theil des HLnel'schen Gutachtens, welcher angiebt, daß da- Rathhaus schon seit mehr als 100 Jahren in dem jetzt entdeckten verzweifelten Zustande sich befindet. Zu dem zweiten im Ausschüsse von ihm selbst gestellten An träge bemerke er: Wie aus dem Gutachten des Landbaumeisters Hänel hervorgehe, wird selbst durch die 8000 Thlr. oder mehr betragende Reparatur das Rathhaus selbst nur auf höchstens 10 bis 15 Jahre in haltbaren Zustand gebracht, und eS tritt die Frage an un- heran, was dann zu geschehen hat? ES sind nur zwei Wege denkbar. Entweder man macht einen Umbau oder einen Neubau; der erstere dürste ganz gewiß sehr wenig Freunde finden, da, abgesehen von den Summen, die er kosten würde, kaum ein Resultat zu erhalten ist, was mit dem durch einen Neubau zu erlangenden nur einen Vergleich auShalten könnte. ES wird also der Neubau vorzuziehen sein. Aber auf welchen Platz? — Wähle man den alten Platz, so hätte man mehrere Jahre hindurch die Nothwendigkeit vor sich, allen im Rathhause befindlichen Beamten wie Kaufleuten ein anderweiteS Unterkommen zu schaffen. Eben so wenig ist es Paffend, das Rathhaus außerhalb der inneren Stadt zu erbaue». Es ist also wohl kein schlechter Gedanke ge wesen , als in einer hiesigen Zeitung der Plan besprochen wurde, da- Rathhaus auf der Nordsette des Marktes in Fluchtlinie mit dem Sali- und Barfußgäßchen zu erbauen. Dieser Plan vereinigt folgende Vortheile in sich: 1) Wird der Geschäftsbetrieb im alten Gebäude bis zu dessen Niederreißung sowohl für Beamte als für Private nicht gestört. 2) Im neuen Gebäude kann eine größere Rentabilität durch Anlegung von Souterrains, Parterregewölben und EntresolS für Gewerbs- und HanbelSzwecke erreicht werden. 3) Der Markt wird regelmäßiger und größer und für die Eommungebäude am Naschmarkte, die nach Niederreißung der Börse au den Markt zu liege» komme», eine weit höhere Renta bilität ermöglicht. Gegen dielen Plan wendet man ei», daß dadurch die Interessen der drei Häuser, die a» der Nordseite des Markte- liegen, ver letzt würden und man sich großen Entschädigungsansprüchen auß- setze, allein dem ist entgegenzuhalten, daß rechtlich begrün dete Ansprüche nicht erhoben werden könne», wofür die Meinung aller darüber gehörten Juristen spricht; daß aber auch die Stadt nie gezögert hat, villigkeit-rücksichten walten zu lassen, wo irgend ein Privatinteresie durch die Rücksicht auf da- öffentliche Wohl wesentlich beeinträchtigt wurde. — Man kann aber auch überhaupt nicht anuehmen, daß die Rente der drei an der Nordseite liegenden Häuser so sehr sinken werde, da eine mindestens 30 Ellen breite Straße (die Katharinenstraße ist nur 22 Ellen breit) dort entsteht und die Geschäftslage durch Hinzutritt des neuen RathhauseS mit seinen vielen VerkaufSläden sich eher verbessern muß, da bekannt lich gegenwärtig die Nordseite des Marktes die am wenigsten gesuchte Geschäftslage desselben ist. — Nur die Aussicht auf den Markt geht jenen Häusern verloren, was gewiß kein Grund zur Verwerfung des Plans sein kann, da sonst das jetzige Leihhau« auch nicht hätte erbaut werden dürfen, da ferner der Rath nicht daran denken dürfen würde, das neue Theater auf den Königs- Platz, Fleischerplatz u. a. m. zu erbauen, wo die Aussicht der benachbarten Häuser ebenfalls geschmälert wird. Herr vr. BrockhauS fand eS präjudizirlkch. auf den Antrag einzugehen, denn möglicherweise könne das Collegium sich später selbst für einen Umbau entscheiden. Es wäre daher wohl besser, den Rath um baldige Auskunft über seine Ansicht in der Frage zu ersuchen. Herr vr. Schildbach konnte diese Bedenken nicht theilen, da eS sich nur um ein „Zur Erwägung Geben" handele, während Herr vr. Heyner es für sehr schwierig hielt, sich in dieser wich tige» und folgeschweren Frage schon jetzt und ohne Weiteres zu erklären. Man verfall« da in sehr bedenkliche Consequenzen. Auch Herr Julius Müller hielt den betreffenden AuSsLuß- antrag für verfrüht. ES bleibe ja überhaupt nicht ausgeschlossen, daß durch eine zweckmäßige Reparatur dem Rathhause noch eine längere Dauer als auf 10 Jahre geschaffen werde. In solchem Falle — entgegnete Herr Näser — sei das Gut achten des Herrn Oberlandbaumeisters Hänel nicht zutreffend. Im Allgemeinen aber handele es sich nur um die Frage, ob man nicht früher oder später zu einem Neubaue schreiten müsse. In dieser Hinsicht präjudizire man sich nicht, wenn man dem Rath das ge dachte Project zur Erwägung gebe; zumal dasselbe durch die Presse bereits angeregt und verbreitet sei. Ihm selbst genüge übrigen« schon die heutige Besprechung. Nachdem Herr vr. Heyner darauf hiygewiesen hatte, daß es sich jetzt nur um Reparatur des Dachstuhls handele und daß die Schadhaftigkeiten nicht so gefahrdrohend seien, um deshalb so wich tige Fragen heute sofort zur Abstimmung und gewissermaßen zur Erledigung zu bringen, und an die schlimmen Erfahrungen, die man mit der Erbauung der Georgenhalle gemacht, erinnert hatte, stellte Herr vr. BrockhauS den Antrag: den Rath um baldthunlichste Vorlage der in Aussicht gestellten Mitteilung über die Umbau- oder Neubaufrage des Rath- hauseS zu ersuchen. Der Antrag fand indeß nicht ausreichende Unterstützung. Zum Schluß sprechend nahm der Herr Berichterstatter den AuSschußantraz in Schutz. Man präjudizire sich gar nicht — be merkte er — wenn man den Rath bei Zeiten auf einen ange messenen vorteilhaften Platz aufmerksam mache und ihm dessen künftige Jnbetrachtnahme zur Erwägung gebe. Das sachverstän dige Gutachten selbst gebe ja dem reparirten Dachstuhle nur eine Dauer von 10 — 15 Jahren, auch der Grundbau sei nach diesem Gutachten nicht als unbedingt fest zu bezeichnen. Einstimmig verwilligte die Versammlung als Vertrauensvotum die postulirten 8000 Thlr. Der zweite Antrag de- Ausschusses ward mit 28 gegen 18 Stimmen abgelehnt, der dritte einstimmig angenommen. 2. Der Verkauf einer hinter dem Grundstück der OmnibuS- gesellschaft an der Waldstraße gelegenen Parzelle von circa 1800 lD Ellen zum Preise von 20 Ngr. für die LH Elle an die genannte Gesellschaft (Res. Herr vr. Günther), wurde darauf nach Antrag de- Ausschusses genehmigt. Weiter berichtet der Bauausschuß über:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite