Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186910220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-10
- Tag1869-10-22
- Monat1869-10
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
9742 Das preußische Abgeordnetenhaus hat am 20. October die Vorberathung über die Kreisordnung geschlossen. Vorher wurde auf den Antrag des Abgeordneten Lasker beschlossen, einzelne Partien des Gesetzentwurfs an eine besondere Commission zu verweisen. Die „Elberfelder Zeitung" will erfahren haben, daß das Bundeskanzler-Amt die Regierungen aufgefordert habe, sich über die Thunlichkeit einer Erhöhung der Tabaksteuer, beziehungs weise Einführung des Tabaksmonopols zu äußern. Diese Rachricht ist völlig grundlos. Man meldet aus Berlin, 20. October: Freiherr v. Werth er, bisheriger Gesandter in Wien, rst zum Botschafter am französischen Hofe, General v. Schweinitz, Militairbevollmächtigler in Peters burg, zum Gesandten in Wien ernannt worden. In einem Hotel zu Braun schweig hat am Sonntag eine mysteriöse Versammlung stattgehabt ; der Zweck derselben ist durchaus geheim gehalten, und es verlautet nur so viel, daß etwa 34 Herren aus allen Gauen Deuschlands, darunter viele Nedac- teure, gegenwärtig waren. Es wird vermuthet, daß es sich um politische Dinge gehandelt habe. Welche Art von Politik getrieben ist, dürfte wohl aus der Richtung der Blätter zu ersehen sein, deren Vertreter anwesend gewesen sein sollen. Man nennt darunter z. B. den Redacteur eines bekannten, in Hannover er scheinenden Welfenblattes, und spricht ferner von Vertretern hol steinischer, sächsisch er (?), bayerischer und österreichischer Zeitungen, welche einer ähnlichen particularistischen Richtung huldigen. Rach Notizen im Stuttgarter „Beobachter" und dein „Nürnberger Correspondent" handelt es sich um eine Versammlung von Dele- girten der sogenannten „Volkspartei", zu der aus Fürth Herr Rechtsanwalt Kronacher abgesandt war. Nach einem Telegramm des „Beobachters" hatte die Versammlung „guten Verlauf und Erfolg!" Die dalmatinischen Insurgenten scheinen einer friedlichen Vermittlung kein Gehör schenken zu wollen, und die österreichische Regierung sieht sich daher in der Nothwendigkeit, dieselben mit der Gewalt der Waffen zu unterwerfen. Die Truppen haben darin schon ansehnliche Fortschritte gemacht. Der Ernst der Situation wird dadurch gekennzeichnet, daß der Kriegszustand in Dalmatien proclamirt worden ist. Nebrigeus stellen sich bei dem Aufstande um Cattaro bereits mehrere Uebelstände als erschwerend heraus. Zunächst versäumt Ungarn nicht die günstige Gelegenheit zu benutzen, sondern wärmt frischweg die sogenannten Ansprüche der Stephanskrone auf Dalmatien auf. So schreibt ein Pester klerikales Blatt, „Magyar AUam": „Die alles über denselben centralistischen Leisten schlagende Wiener Politik hat diese gefährliche Lage hervor- ^rufen; aber Dalmatien gehört zur ungarischen Krone und die ungarische Nation kann nicht zugeben, daß dieser Besitz durch die Experimente der Wiener Politik aufs Spiel gesetzt werde." Das Journal appellirt daher „zur Sicherung der Integrität des unga rischen Reiches und unserer Meeresküste" an einen „Machtspruch des ungarischen Königs". Man mag über diese bodenlose An maßung die Achseln zucken, aber ein Nagel mehr zum Sarge des Bürger Ministeriums wird dieselbe immerhin sein. Da der Auf stand einen Umfang angenommen hat, welcher schon die Entsen dung eineö ganzen Schiffsgeschwaders so wie von 18 Bataillonen aus den nächstgelegenen Kronländern nvthwendig gemacht hat, so sind in Kärnt hen die Urlauber einberufen. Der Klagenfurter Landtag verlangt nun kurzweg in einem sofort angenommenen Dringlichkeitsantrage, daß diese Einberufung „allsogleich rückgängig gemacht werde". Das giebt neue Zerwürfnisse im Schooße der Verfassungspartei selber; denn der Landtag führt als Motiv seiner Resolution an, daß durch die Einberufung die Bergbau-Industrie gestört werde. Der Kriegsminister aber kann sich daran nicht kehren, da er die energischsten Anstrengungen zur möglichst schnellen Bewältigung der Insurrection machen muß und Das ohnehin keine leichte Aufgabe ist. Die Rebellen stehen auf Bergen, die der erste starke Schneefall unzugänglich macht, sind auch nicht so bald aus zuhungern, da sie von Montenegro auS verproviantirt werden. Die Occupation eines Theiles der Zernagora würde den Oester reichern erst die regelrechte Operationsbasis gegen die Bocchesen verschaffen; daran aber dürfen sie nicht denken, um nicht die „orientalische Frage" aufzurühren! Nachdem directe Telegramme aus Madrid ganz bestimmt ge meldet hatten, daß die aufständischen Republikaner m Valencia sich am Sonnabend den Regierungstruppen bedingungslos ergeben und die letzteren darauf die Stadt besetzt hätten, läuft über Bayonne eine Miltheilung ein, welche jener Angabe durchaus widerspricht. (Vergl. gestrige telegr. Dep.) Hiernach seien die Regierungölruppen bei ihrem Einzuge von den Iusurgenten mit einer Salve empfangen worden, der Kampf sei in Folge dessen von Neuem, und zwar mit solcher Hartnäckigkeit entbrannt, daß die Regierung sich veranlaßt gesehen habe, neue Verstärkungen nach der insurgrrten Stadt abzusenden. Die Bestätigung dieser auffälligen Nachricht bleibt abzuwarten. Es wäre, falls in der That eine derartige neue Wendung der Dinge in Valencia ein getreten wäre, sonderbar, wenn der Telegraph direct auS Madrid, Kreuzt wo doch schon im Laufe des Sonntags Nachrichten b gegangen sein mußten, Nichts darüber gemeldet hätte, weise haben wir cs bei der Bayonner 'Nachricht nur mit du treibenden Entstellung eines bei dem Einzuge der Truppe» gehabten, minder bedeutenden Zwischenfalls zu thun. Die in London angestrengte Criminalverfolgung g Direcwren der Lebensversicherungs-Gesellschaft Albert ist etwas eigenthümliche Weise zum Abschlüsse gelangt. Der -ui Lee, welchem Einsicht in die Bücher der Gesellschaft gestatt« den war und der die hierdurch zu Tage geförderten ^ als Zeuge auseinander gesetzt hatte, sollte sich einem ! von Seiten des Rechtsberstandes der Angeklagten unterste' aber nicht erschienen, und dies trotzdem er eine amtliche Vo erhalten hatte. lieber den Grund seines Ausbleibens der! 'Nichts, und der Richter hielt es unter diesen Umständen d geklagten gegenüber für billig, die Anklage abzuweisen, der Ankläger sich indessen veranlaßt fühlen, die Sache w, treiben, so hindert die richterliche Entscheidung ihn nicht, neue Vorladung der Directoren zu erwirken, und für einen s, Fall wurde der 23. October angesetzt. Die „Times" entwirft ein phantastisches Bild von socialen Revolution, welche der Besuch der Kaiserin En in der Hauptstadt der Osmanli in näherer oder fernerer., zur Folge haben könnte. Abgesehen davon, daß der Tii Geldvortheile schätzen lerne, welche mit einem Zufluß von den Giaurs Hand in Hand zu gehen pflegen, erscheine die gleichsam an der Spitze einer Fluth westlichen Lebens, r Industrie und Intelligenz, die von nun an mehr denn je die „stehenden Gewässer" von Stambul und Kairo eri würde. Habe doch der Dampfer der Kaiserin, l'Aigle, s höflichen Türken dazu bekehrt, fortan den Wasserpaß der nellen für alle nach dem Mittelmeer gehenden Fahrzeuge zu ej „Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich", — schlich Times, — „daß das Licht des lebensheitern Angesicht- Kaiserin Eugenie, als sie mit ihren Ehrendamen der Sn! Valide und anderen von der Welt abgeschlossenen Bewohner des Serails einen Besuch machte, eine schon lange k^ Revolution zur Reife bringen könnte, eine Revolution, Mysterium und der Koketterie des Mshmack ein Ende und den Schönen des Ostens gestatten werde, in unversch! Glanze an das Licht der Tagessonne hervorzutreten." H Leipzig, 21. October. Gestern Vormittag traf Se. der Kriegsminister v. Fab rice hier ein. Derselbe reifte 10 Uhr nach Dresden zurück. — Nachdem unsere Stadt Leipzig Standquartier eines Div commandos geworden, sind einige Aenderungen in Bezug zeitherige Garnison- und Sta dtcommandantsi eingetreten. Garnison- und zugleich Stadtcommandant iß Divisionscommandeur, derzeit Herr Generalmajor M von Holderberg. Mit den Commandantschaftsgeschäften, Lci des Wach- und Garnisondienstes, Ausübung der Militair-s im Stadtbereiche bleibt jedoch der Regimentscommandeur, Oberst von Leonhardi, beauftragt. Nur außergewöhnliche kommnisse gelangen zur sofortigen Mitteilung an den commandanten. Repräsentant der Garnison in Einquartie angelegenheiten ist ebenfalls der Regimentscommandeur Hm! von Leonhardi und als solcher verkehrt derselbe mit dem b« Ouartieramt. — Der Leipziger Bazarverein wird seine Weihnachts-Ausstellung in der Zeit vom 12. bis 25. De« in den Sälen des Hotel de Pologne veranstalten. Es wir Concertmusik, Aufstellung eines Kasperletheaters für Kinder, «schießstands zu Bolzenbüchsen, mechanischer Kegelbahn u. gesorgt sein; auch sollen jeden Abend 50 Weihnachtsgesö das Publicum zur Vertheilung gebracht werden. § Leipzig, 21. October. Bei der heute auf dem Ra abgehaltenen Versteigerung des der Stadlgemeinde Leipzig, gen Grundstücks deö vormaligen HauptsteuerarritsH berstraße M. 2, nebst dem dazu gehörigen großen (Hartes einem vom Waageplatze hinzugeschlagenen Arealstreifen bet wozu 34 Bieter erschienen waren, wurde auf Parzelle I ein, gebot von 47,000 Thlr. von Herrn Advocat vr. Broxiu Parzelle II ein Höchstgebot von 30,000 Thlr. von Herrn director Auerbach gethan. Auf Parzelle I und II zus< wurde ein Höchstgebot von 85,100 Thlr. von Herrn Bank Auerbach und zwar für die Leipziger Feuerversicher« Anstalt geboten. * Leipzig, 21. Oct. In Bezug auf die plötzliche der Frau Or. Peschka - Leutner erfahren wir von Seite, daß die geschätzte Künstlerin an einer Halsentzündung! welche indeß in den nächsten Tagen gehoben sein dürft« Oper „Don Pasquale" wird demnach am Dienstag oder" woch zur Aufführung gelangen können. — Im Laufe desl Tages haben Mitglieder der Commission für den Neubau in Dresden, die Herren Geheimer Finanz« Nostitz und Oberlandbaumeister Hähnel, die sämmtlichen sichtuna« ,'nnterworfe 'Leipzig, 2 vorzugsv Xu gegenwö wn Bedür Mttoirs u Iz der Reicht Maße und Maße an > in Berückst M Straß kc sich entf dort ist, Haften § innig für nr ? Leipzig, >dn Ton-.' ,^cr und Tä Maemeine ^ bei den Menden! da nur dre »de ein zah ihrungen, Me, Mi W zu erk Freitag M coulante igl, ist beste 1 * Plagwih 4nn Restart' »cneralver vagwitzer lki 30 Act .Milde, H Misammlv Hre§, worcu Unterricht Id zu den bl Pde die V» viien beschl Meidender Wie, wu nd, und d gewählt Erheber Verwaltr ch von ein iGasansta ! nicht in - Die nd der Just ßii denen n kicktsinrr Zukunft wie zuwe he, bei aben. Ma üen vorkor hmlos bei >ie üeberwei tzlich vorg Strafgelder Dichtung r dstrafen rbüßung r vsten zu ü - Das Strafsachen " Micher Professor d agestelegr ids an ltsort ar -Au, !de- Feue nach dem Z I wehren ha The- Neustädte: >2. Zuges acht. D I Serbindur
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder