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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186910307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-10
- Tag1869-10-30
- Monat1869-10
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1869
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10012 amerikanischen RheineS, erkennen. Von Rochester aing eS nach Suspension - Bridge an den Niagarafällen. Auf dieser Tour fiel mir ein Ort durch seine schöne Lage, ich glaube eS war Spencer port, auf. Diese Stadt liegt theils in einem Kessel, theilS an den Abhängen steil abfallender Berge. Ein Fluß stürzt sich brau send hinunter. Ein Theil desselben rst in 6 auf einander folgende Schleußen gebannt. Die Bahn führt auf einer hohen hölzernen Brücke gerade über den ganzen Ort. ES war ein sehr hübscher Anblick. In Suspension-Bridge angelangt, packte ich meine Sachen in einen Wagen und fuhr nach dem Mount-Eagle-Hotel, um dort die Nacht zu bleiben. Verwundert hörte ich daselbst ein immer stärker werdende- Gebrause, etwa wie wenn man, auf einem Hügel in der Nähe einer großen Stadt stehend, von fern das Getreibe und Lärmen in derselben hört. Auf meine Frage: was es sei? ant wortete man mir: eS seien die Niagarafälle. Nach einem ziemlich schlechten Mittagsmahl hielt es mich nicht länger und fort ging's. Zunächst nach den ^Vblrlxool rapids. Ich war zuerst einigermaßen enttäuscht, denn wohl hörte ich das Geräusch, sah aber weder Berge noch Wasser, sondern nur flaches Land und Wald. Doch auf einmal bemerke ich eine Lichtung, ich komme näher und sehe einen gewaltigen, tiefer und tiefer erscheinenden Abgrund, sehe endlich den weißen Gischt vom Master selbst. Zu gleich ist daS Gebrüll so stark geworden, daß es mir den Kopf ordentlich angreift. Ich bezahle einen halben Thaler und werde mit dem Elevator in die Tiefe herabgelasten, um den kaxrids (Stromschnellen) näher zu sein. Wenn Ihr eine genaue Beschreibung dieses Naturwunders haben wollt, so brdaure ich, Euch nur eine schwache Idee davon geben zu können. War ich doch so ergriffen davon, daß ich nicht eines Wortes fähig war. Das Master, durch die Fälle zu rasender Geschwindigkeit getrieben, wälzt sich hier unten über ungeheuere Steinblöcke häuserhoch dahin, vollständig in weißen Schaum ver gehend. Ueber dem ganzen Schauspiele aber liegt feiner Nebel ausgebreitet. Ich habe das Meer schon in seiner Wuth gesehen, doch was ist das gegen die rasenden Wellenstürze hier, die sich mit einer Alles zermalmenden Gewalt, mit einem unbeschreiblichen dumpfen Wuthgebrüll jedem Hinderniß widersetzen. Schwer trennte ich mich von dem Anblick, um die großen Fälle zu sehen. Ich passirte zu diesem Zwecke die große Eisenbahnbrücke und gelangte auf die canadische Seite. Hier miethete ick um enormen Preis einen Wagen und fuhr zunächst nach den Lattle belds. Hier erstieg ich einen Aussichtspunct, der mich mit einer reichen Nundsicht belohnte. Weit hinten der Erie - See, der seine Fluchen zu dem ebenfalls in der Ferne sichtbaren Ontario - See durch den Niagara-Fluß sendet; die Thürme von Buffalo; der Thurm eines eckt indianischen Dorfes, ein großes Schlachtendenkmal rc., vor allen Dingen aber die Niagara-Fälle selbst. Von hier ging es nach der „burvlng spr-ing", die eine solche Menge brennbarer Gase enthält, daß in die Nähe gebrachtes Feuer die ganze Quelle förmlich in Flammen setzt. Ick komme jetzt zu den eigentlichen großen Niagara-Fällen selbst. Fühlte ich die Unfähigkeit meiner Feder schon bei der S^'lderun.a der Napids, so muß ich sie hier noch weit mehr zu- aesteyen. Zuerst müßt Ihr wissen, daß der Niagara fast seebreit schon in seinem Ursprünge ist und schon vor den Fällen in rasen der Geschwindigkeit voll weißen Schaumes dahinstürzt und so das kommende große Schauspiel ahnen läßt. Das Wasser ergießt sich in zwei Cascaden. Zuerst besuchte ich den borsesdoe - Fall auf der canadischen Seite. Er hat fernen Namen von seiner hufeisen förmigen Gestalt. Ich besorgte mir einen Anzug von Wachslein- rvand und unter Geleit eines Führers gelangte ich unter die Fälle selbst. War der Anblick von oben schon köstlich, so ist er von unten doch noch viel prachtvoller. Gewaltig wälzen sich die un geheuren Wastermasten auf einen zu, mit mehr als donnerartigem Gebrüll erfüllen sie die Luft, und klein und winzig kommt sich der Mensch einem solchen Wunder der Natur gegenüber vor. Oben wieder angelangt, mußte ich noch em Museum mit aller hand Merkwürdigkelten besichtigen, die sich nur dadurch aus zeichnen, daß sie nicht merkwürdig sind; ferner wurde ich in einen indianischen störe geführt und hier kaufte ick einige Kleinigkeiten für Euch, liebe Eltern, zur Erinnerung an den schönen Niagara-Fall. Am Montag Morgen besuchte ich den Fall auf der amerika nischen Seite. Um fernen Anblick recht zu genießen ging ich auf eine mit dem Ufer durch eine Brücke verbundene Insel mitten im Strom. Nur mit Schaudern konnte ich von der Brücke in den weißgrünen Schlund hinabsehen. Von dieser (Orest Island) Insel fühete eine Brücke zu einer Inselgruppe, den tbree sisters (die drei Schwestern), die wiederum durch Brücken mit einander verbunden sind. Der Anblick von tbree sisters ist ein merkwür- . diger. Rings ist man umwogt von tosenden Mastern: links der canadische Horse-Fall, rechts der amerikanische. Ueberall Gischt, soweit daS Auge reicht. Doch die Menschen hatten noch nicht ge nug mit dieser Aussicht, noch näher wollten sie den Fällen sern, und so haben sie fast in unmittelbarer Nähe derselben einen Thurm gebaut. Natürlich mußte auch ich ihn besteigen, verließ ihn jedoch sl'br bald. Der Anblick der kreisenden, tobenden, stürzenden Masten war mir zu unheimlich. Jetzt ging's zurück zu den Whirlpools. ES ist die- ein Becken, in daS sich die stürzenden kreiselnd ergießen. Wie tref eS ist, hat noch kein Mensch den können, und daS macht den geheimnrßvollen Schlund rätselhafter. Den wunderbar schönen Anblick, den ich hier werde ich nie vergessen. Schade, daß ich von diesem Platze Photographie bekommen konnte. M»«. a. Hiermit schließe ich meinen Aufenthalt an den NiaaarafM? " a. Noch will ich bemerken, daß Alles furchtbar theuer hier, da- urö ^ ziemlich schlecht. Heut Abend 9" geht die Reise nach L woselbst ich Dienstag Abend 5 Uhr ankommen werde. M»»* ... (Fortsetzung folgt.) M?.'. ^ ^ Dt ». X. pr Verschiedenes. lH Halle, 28. Ociober. Herr W. Rondel bat endlich' "" Austritt aus dem GründungS-Comitö der hiesigen ActienbierbrvM. «xr r«. erklärt. Derselbe zeigt öffentlich an, daß er seinen Wohnsitz nach HM. »o g. 2«. verlegt habe. — Die in verschiedenen Zeitungen inserirte AuffordeM» - - der Wittwe Pommer, worin die Gläubiger ihre- Schwiegers^ W. Randel zur Einreichung ihrer Rechnungen behufs „Begleiü Zug um Zug in solle" aufgefordert werden, worin aber gWüpapivrr zeitig von einer ,. nichtSwürdigen Intrigue eines hiesigen ReMwov.iooo, anwaltS mit 2 Complicen" die Rede ist, rührt nicht von Wittwe Pommer her. Der Staatsanwalt bittet, Anzeigen beMun '. H , Ermittelung deS Verfassers an ihn gelangen zu lasten. —MN-A, einer kürzlich stattgehabten Bürgerversammlung wurde DerRedac»«« a- "l des hiesigen Tageblatts (welches allerdings Hallische NachriM^^?. zuweilen erst dem Leipziger Tageblatte ohne Quellenangabe Mi»- <*->.»! lehnt) Mißbilligung in Bezug auf die Theilnahmlosigkeitl städtischen Angelegenheiten ausgesprochen. — Der Platz ftk Mä-r°dow. hier zu errichtende Kriegerdenkmal ist Seiten- deS nock nickt definitiv bestimmt. Möglich, daß die Schießgraben-M 1^- Promenaden-Frage bald von echtem Bürgersinn und wahrer BüiM-dr. ) , tugend eine allseitig befriedigende Lösung findet und dann DenkmalS-Frage in innige Verbindung tritt. — Der hiesige -DUt-odu« schönerungS-Berein, dessen energische unermüdliche ThäM - 1^' keit von der Bürgerschaft rühmend anerkannt wird, hofft in dirM, «« Jahre seine Pläne ziemlich ganz verwirklichen zu können undW^A^« reizende, ununterbrochene Promenade innerhalb der Stadt bi-Mioo??, unserm herrlicken Saalthale herzustellen. — DaS Streben unseM-A^, Bühne ist auch in dieser Saison vorwiegend der edleren Mt ' zugewandt. Kürzlich ging u. A. Shakespeare'- „Hamlet" in anerkennenswerther Darstellung der so außerordentlich schwierig Titelrolle durch Herrn Gumtau in Scene. V erIao8ui>xen. L. 8ebnediseb6 Naats-Lisenbabn-^vlejlre' 1860 (10 Iblr. b.oose). — ^vleibe der 8tadt RenkcbLtel 1857 (10 kres. I^oose). — krämlen-^nleibe der Ltadt ?Io von 1868 (250 kres. I^oose). — Zuleide dos Industrie-?!, 2U Amsterdam (10 si. LoU. I,oose). — Lelgisebe OowM Oredit-I^oose von 1868 (100 kres. b.oose). — ^nleibe der ' b.ütticb von 1868 (100 krcs. I,oose). — ^.nleben des 6r sürstevtbums Finnland von 1868 (10 kblr. I,oose). — ^nls des üerro^tbuins Lraunscbweig von 1868 (20 kblr. Ixrose), ^.niedre der 8tadt karis von 1852 (1000 kres. D.oose). 2. X«v«»»lkvr Oesterreiedisedes Ltaats-^oleben von 18 (500 11. iMOse)- — kölnische Oertibeate (lüttr. 1 300 lüttr. L. ä 200 6.). 3. ^nsbaeb-Ounrenbausener Lisendalm^ leibe von 1856 (7 ü. b,oose). 18. ^nleben des Oanton kreiburg von 18 (15 kres. I-oose). — öadiscde lotterie - ^.nleibs von 18 (35 6. loose). 30. X«v«»»lbvr Oesterrvicdiscbes krämien-^nleden 1 1839 (250 11. Ixrose). ie1«-8r»ptü»ctr«n 11«pe»edev »u» Lsrllo auä U, am 6 I7ür Uorxvn» m ttomol . . . . koieo. . . katdu» . . . . V«r1ü» . . «UV 26. Oet. LM 27. Oot. ln »m 26. Ost am U« L« L« - 3.0 üre»1»u. . . . 4- - 3.1 Vrssäev . . . - 3.7 öaut»en . . . .. LN l- 3.4 2Mi«L»a . . . L .. » » 7^ j- 0.3 Löln « » - 1.2 Vrivr -- » . - 2.7 Nüniter . . . -- L« 4- r. Dresdner Societäiebr.-Actiev 151 Ä. klseu'eller do. I51j <S. ieldschlößcheu do 1551 G ^ediuaer 61^ <S. S. Dampfs»..« 141t bz. «lb-Dampsich. «. 103 G Niederl Tb«nnv.'A. 9't H- - Htrrck LHU. 20 G. Börse, 28. Oktober. Sächs. Lhamp.'Aktien 22 O. Thode'sche Papiers.«L. ISO S. Drerdu. Papierf.-A. 127 S. seukeller« Prioritäten 54 — S- rschlößcheu do 5Z». de'sche Papiers, do. 5Z — S- Dresdn. Papiers.-Prior 5? — d) pr D. Champ .Prior. 5* — S. °n Chri !ra Marie kne Cai Albe- s todtgeb. wn S rt OSiv LN Gol Adol Oscar nnehelil ntz Hef Lar I! lie Wo ophori rich E Clar, Cai Ludw if Heir ' Trau rich g miehel Heb -nab! todtg«
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